Stoffsucht
Auf meinem Creadienstagstischlieht der neueste Zuwachs für das Stoffgebirge, denn beim letzten Nähtreff gab es für mich einen Eulen-Wichtelstoff von SaxonyGirl und – einfach so – ein roten Traumstöffchen von Clau*chichi. Danke! Sollten die Stoffe nicht doch sofort vernäht werden, haben sie glücklicherweise genau die richtige Größe für die Zwischenlagerung im CD-Regal.

Apfel-Shirt Ottobre Creativ Workshop 301 Gr. 92+
Kurz vor Weihnachten stellte sich heraus, dass der Wäscheberg hoch, aber der Stapel der anziehbaren Sachen doch recht geschrumpft war. Mit dem Argument, dass neu nähen schneller geht als Waschvorgang und Trocknungszeit, durfte ich daher endlich mal wieder hinter die Maschine. Als Kindergartenkind kommt mir die Tochter ja kräftig gewachsen vor und so habe ich der bereits zugeschnittenen Gr. 92 aus dem Ottobre Creativ Workshop 301 eine ordentliche (Naht)Zugabe gegönnt und losgenäht. Unter die Nadel kam ein Jerseyfundstück, das beim sommerlichen Stoffmarkt erbeutet werden konnte. Ein paar Konkurrenzäpfel von Frau Hamburger Liebe aus dem Königreich der Stoffe mussten als Seiteneinnäher auch noch sein.

Die Länge war zwar ganz in Ordnung, aber um die vorhandene Ärmelbreite ausfüllen zu können, hätten wir das Tochterkind sehr sehr lange wie Hänsel einsperren und mit Süßkram füttern müssen. (Das Tochterkind singt gerade mit Begeisterung “Hänsel und Gretel” und am liebsten die Zeile “Oh, Hänsel welche Nooot” – diese auch gerne 10x hintereinander.) Stattdessen habe ich aber beherzt enger genäht und so war das Ergebnis wenigstens tragbar. Nur mit dem Halsbündchen habe ich immer noch meine “Not”. Es passt kaum über den Dickkopf und ist dann trotzdem viel zu weit am Hals. Für amerikanische Babybündchen ist sie mir aber inzwischen zu groß. Habt ihr Alternativvorschläge?

Prolog: Vierseithof
Mit dem letzten Blogbeitrag 2012 wurde schon angekündigt, dass in diesem Kreativ(Lebens)tagebuch ein weiteres Kapitel aufgeschlagen wird, denn seit einigen Wochen sind wir Mitglied einer Baugemeinschaft. Dort soll als Mehrgenerationsprojekt ein historischer Vierseithof saniert werden. Zum ehemaligen Dorfkern gehörig, aber heute unmittelbar am Stadtrand und an einer Streuobstwiese gelegen, wäre dieses neue Familiendomizil unser gemeinsamer Traum, der frühestens Ende 2014 Realität werden könnte.

Viele Stolpersteine gibt es bis dahin noch zu bewältigen und noch könnte die Wunschblase genauso schnell zerplatzen, wie sie entstanden ist, aber hier im Blog soll unser Fachwerktraum trotzdem ihren Platz finden. Themen wie nachhaltiges Bauen, ökologische Technologien und traditionelle Techniken werden den grünen Faden demnächst bereichern, auch wenn wir uns noch nicht sicher sind, ob wir neben den drohenden rechtlichen Fallstricken uns wirklich den finanziellen Schuldenstein auf die Schultern laden sollen. Wir werden berichten …
MMM: Jahresrückblick 2012
Der Jahresrückblick bei den Me-Made-Mittwoch-Machern ist so verlockend, dass ich das erste Mal im amberlight-Bloggerleben tatsächlich zurückdatiere, um noch mit dabei sein zu können. Nach der Initialzündung des Weihnachtskleides habe ich im letzten Jahr immerhin fünf tragbare Kleidungsstücke für mich genäht. Angefangen mit dem grasgrünen Hüftschmeichler im Januar, dem handbedruckten Mai-Rock, der immerhin auf einer Hochzeit getragen wurde, gefolgt vom ganz einfachen Rollsaumrock und einem Sommer-Top aus dem gleichen Stoff. Im Oktober folgte dann noch eine Krokodilstoff-Tunika, mit der ich thematisch passend einen meiner Fachvorträge halten konnte.

Groß ist die Auswahl also nicht, aber das “Lieblingsding” ist dasSommer-Top, denn darin habe ich mich wirklich wohl gefühlt und dazu war es noch blitzschnell genäht. Den Winteregen noch auf der Haut, macht mich der Anblick dieses schulterfreien Shirts gleich ganz vorfreudig auf die wärmere Jahreszeit. Bis dahin habe ich hoffentlich auch einen Rock nach einem richtigen Schnitt genäht, denn die Einfach-Röcke sind zwar schnell fertig, aber eine Rockvariante mit Taschen wäre auch mal was …
Pflaumentoffel
Der letzte Blogeintrag des Jahres ist dem Pflaumentoffelvorbehalten, denn der schwarze Pflaumenmann soll wohl auch ein Glücksbringer sein. Eigentlich ist die Geschichte des Wahrzeichens des Dresdner Striezelmarkts eher eine traurige, denn ursprüngliches Vorbild waren wohl im 17. Jahrhundert Waisenkinder, die bei Schornsteinfegern beschäftigt, die Schlote zum Reinigen hochkriechen mussten. Keine schöne Vorstellung. Im 19. Jahrhundert verkauften dann wiederum Striezelkinder im Bauchladen die kleinen Pflaumenmänner. Wie gut, dass beides heute nicht mehr notwendig ist und man sich mit Freude dem Pflaumentoffel widmen kann. Für das Tochterkind gab es natürlich, wie für mich seit Kindheitstagen, eine Basteltüte und keinen schon vollständigen Pflaumentoffel.


Sehr konzentriert wurde da ausgepackt und Pfläumchen auf die Holzspieße gesteckt. Mich hat es einige Überwindung gekostet, sie wirklich machen zu lassen und nur wenn es notwendig war einzugreifen. Nächstes Jahr brauchen wir zwei, denn ich habe festgestellt, dass ich immer noch viel zu gerne Pflaumentoffel bastel, um es den nächsten Jahren nur dem Kind zu überlassen.
So bleibt mir nun nur noch, euch mit diesem Glücksbringer einen guten Rutsch ins Jahr 2013 zu wünschen und für die treue Blog-Leserschaft zu danken. Hier im Blog wird es in den nächsten zwei Jahren ausgesprochen spannend werden, denn uns und euch erwartet ein ganz neues Themengebiet. Das mich dabei seit gestern 500 Leser begleiten, macht mich ein bisschen sprachlos und wird natürlich in nächster Zeit zu einer Verlosung führen.


