Fuchs-&-Gans-Pullover Gr. 92

Fuchs-&-Gans-Pullover Gr. 92

Chronologisch geht im in diesem Blog momentan etwas durcheinander zu, denn wie beim Eulenpullover bereits erwähnt, ist vorher bereits ein anderer Pullover von der Nadel gehüpft, bei dem ich wieder einiges lernen musste durfte. Am gleichen Tag wie das Apfelstoff-Nilpferd-Shirthabe ich das zweite, bei Michas Stoffecke gekaufte, Lieblingsstöffchen von Frau Hamburger Liebe angeschnitten.

Ein gewisser Nähwahn hatte ich mich also überkommen und da der Mann weit genug weg weilte und das Tochterkind unglaublich fiel schlief, konnte mich auch keiner davon abbringen. Außerdem wollte ich endlich mal einige neue Stiche an der Nähmaschine ausprobieren, die für dehnbare Stoffe geeignet sind. Der Überwendlings- und Matratzenstich machen die Pullovernäherei auch ohne Overlock zu einem  reinen Vergnügen, denn inzwischen habe auch ich verstanden, dass man für Kleidunng dehnbare Nähte braucht. Am nächsten Tag war das schlechte Gewissen dann übrigens so groß, dass es keinerlei Freizeitvergnügen gab und ich mich ausschließlich mit Fußnoten beschäftigt habe.

Diesmal wollte ich nicht die körperbetonte Schnittform des Ottobre Creativ Workshop 301 ausprobieren, sondern die gerade Variante. Diese fiel aber so groß aus, dass mich große Zweifel überkamen und ich spontan einfach einen Streifen abschnitt. Mit Rollschneidern geht das ja schnell wie der Wind. Leider! Denn die erste Anprobe am Kinde – das unbedingt meine diesen Winter fiel getragenen Filzstiefel anprobieren wollte – zeigte, dass der Pullover um eben diesen Streifen zu kurz war.

Der rote Streifen wurde unter entsprechenden Flüchen wieder angenäht.
Das Ergebnis gefiel mir dann aber doch besser als erwartet und das Tochterkind ist über “Fuchs & Gans” sowieso ganz verzückt. Der untere
rote Streifen passt einfach gut und gelernt habe ich dabei auch wieder etwas. Über
das verkorkste Halsbündchen schweige ich mich mal lieber aus, denn auch
wenn das Endergebnis tragbar ist, komme ich wohl um meine Kategorie Nähunfälle nicht herum. Außerdem wäre der Eulenpullover ohne diesen Lernprozess sicherlich nicht so gut gelungen.

Eulenpullover

Eulenpullover

Die von mir probegestickte Eulenfamily von Ellis-Designer-Allerlei lässt sich nicht nur als Kirschkernkissen, Schlüsselanhänger oder Taschenbaumler verwenden, sondern macht sich auch gut als Applikation. Der platz-wegnehmende Fleecevorat aus Marions Wunderland muss vor dem nächsten Stoffkauf weiter reduziert werden und deshalb landete die Eulendame Emelina auf einen quietsch-orangen Pullover fürs Tochterkind. Als Schnitt habe ich wieder den Ottobre Creativ Workshop 301 – diesmal aber in der geraden Form –  genutzt. Nach einem weiteren Lernschritt, von dem noch berichtet wird, weiß ich nun auch, welche Länge das Tochterkind braucht.

Nur unter Tränen konnte der “Uhu” mit dem betörenden Augenaufschlag nach der ersten Anprobe wieder ausgezogen werden. Den Bündchenstoff habe ich bei Kapuun erstanden. Die Stickdatei Eulenfamily gibt es hier. Und weil es heute so gut passt, auch beim Creadienstag #18 eingetragen.

Probesticken: ITH Eulenfamily von Ellis-Designer-Allerlei

Probesticken: ITH Eulenfamily von Ellis-Designer-Allerlei

Wenn man den halben Tag das Gefühl hat einen zu kleinen Topf auf dem Kopf zu tragen, ist es toll, wenn man sich den Abend mit einer Stickdatei versüssen kann. Deshalb habe ich mich sehr gefreut, dass ich für Ellis-Designer-Allerleidie I(n)-t(he)-H(oop) Stickdatei Eulenfamily probesticken durfte. Eulen gehen ja immer und wenn diese noch so großartig sind, wie bei ihr, dann  um so lieber. Als erstes ist bei mir der kleine Eulenmann Emilio in der Form eines Schlüsselanhängers von der Nadel gehüpft. Lange geblieben ist er bei uns allerdings nicht, denn inzwischen ist Emilio bereits an ein Geburtstagskind verschenkt, das sich darüber sehr gefreut hat.

Der dicke braune Cord einer ausrangierten Hose hat sich dafür prima geeignet. Für die Sternenapplikation, deren Muster ich besonders gelungen finde, habe ich sogar ein Stückchen der wohl behüteten Fat Quarter von Frau Tulpe angeschnitten. Die ITH Eulenfamily gibt es ab heute ganz frisch bei Dawanda.

Spinnradreparatur

Spinnradreparatur

Eigentlich wollte ich mich der Spinnerei ja erst so richtig nach der Korrekturphase der Doktorarbeit widmen, aber wenn man gesundheitlich so angeschlagen ist, wie ich momentan, kann der Umgang mit Schafswolle doch nur gut sein. Langsam werde ich zum Nasennebenhöhlenspezialistenund kann meine Leserschaft vor mehreren Ideen zur Selbstbehandlung warnen. Tinkturen, die in 20% Alkohol gelöst sind unverdünnt in die Nase zu träufeln, ist keine gute Idee. Auch ein Druckausgleich während der Nasendusche, um diese blöden Nasennebenhöhlen mit selbstgebrauten Tinkturen auf Eichenholzbasis zu spülen, ist idiotisch, weil man das Gebräu dadurch in die eustachische Röhe quetscht und dann Flüssigkeit hinter (!) dem Trommelfell sitzen hat, was zu unglaublichen Ohrenschmerzen führt. Verbesserungen kann ich ansonsten immer nur von den Nachmittagsstunden vermelden, denn da sind die Symptome verschwunden, um am Vormittag wieder zu kommen. Genug rumgejammert!

Im Freundeskreis wurden inzwischen zwei – leider funktionsuntüchtige – Spinnräder ausfindig gemacht. Eines davon durfte ich vorübergehend ausleihen und nach mehreren Nächten neben den Eislichternhoffe ich, dass auch der letzte Holzwurm dahingeschieden ist. Wenn man es nicht berührt, rieselt jedenfalls nichts mehr raus. Nach dem Holzwurmdesasterim Sommer bin ich vorsichtig geworden. Der Ehemann kann nun offensichtlich nicht nur Nähmaschinen sondern auch Spinnräder reparieren, denn es läuft tatsächlich wieder. Geholfen hat dabei das Lederstück von ReSiZe-genadelt, die mir sofort ein geeignetes Stückchen zugeschickt hat.

Diese Hilfsbereitschaft liebe ich an der Bloggerwelt und war deshalb auch voller Vorfreude, als ich im Ravelry-Kreis tatsächlich eine aktive Spinngruppein meiner Stadt entdecken konnte. Die Dresdner Spinner sind allerdings zu meiner ersten richtigen Enttäuschung in der virtuellen Welt geworden, denn noch nie hab ich, ohne dass man sich persönlich kennenlernen konnte, so viel Unfreundlichkeit erlebt. Da ich von den Dresdner Näh-Bloggern die Schwierigkeit geeignete Räume für alle zu finden sehr gut kenne, hätte ich mich gerne geduldet, bis auch für mich in dieser Runde ein Plätzchen frei gewesen wäre. Aber inzwischen ist die Begeisterung auf diese Damen ohnehin unter den Nullpunkt gesunken. Besonders befremdlich waren für mich Foren-Kommentare wie:

Auch finde ich es wenig freundlich zum Kennenlernen nur auf den Blog zu verweisen, denn auch deinen Vornamen hab ich dort nicht gefunden und hätte nicht mal gewusst, wie ich dich anreden darf, falls es mit dem Treffen geklappt hätte. 


Ich finde,es sollte doch jedem selbst überlassen werden, wann er sich mit seinem eigenem Namen vorstellt und die Anonymität des Internets verlässt. Bei persönlichen Treffen finde ich die Verwendung von Nicknames auch sehr seltsam, aber im Internet muss ich doch wohl nicht verpflichtend jedem Unbekannten auf die Nase binden, wie ich heiße und wer ich bin. Die vorher an mich gestellte Frage, ob ich Kurse geben würde, habe ich freundlich (!) mit der Erläuterung, dass die Näherei für mich nur ein reines Freizeitvergnügen sei, beantwortet. Darauf bekam ich in diesem Kreis zu lesen:


Und das alles schreibe ich nicht, weil du meine Frage, ob du evtl. Lehrgänge gibst, recht brüsk verneint hast. Ich hätte mich ja auch über das Angebot, mir das mal so (ohne offiziellen Lehrgang) zu zeigen oder eine Frage, was genau ich denn noch nicht kann gefreut.

Eigentlich ärgert mich diese Reaktion noch heute. Der Endpunkt war für mich die indirekt-direkte Aufforderung der Moderatorin an mich, der ich dann auch so schnell wie möglich gefolgt bin.

“Ich persönlich würde aus einer solchen Gruppe glaube ich austreten (was ausdrücklich KEINE Aufforderung sein soll) Ich weise nur darauf hin, dass es diese Möglichkeit gibt und hier keiner genötigt und gegen seinen Willen festgehalten wird.”



Das Rädchen dreht sich jedenfalls inzwischen und auch ohne diese sehr seltsame Gruppe werde ich das notwendige Handwerkszeug für einen ordentlichen Faden sicherlich noch lernen, denn davon bin ich noch sehr weit entfernt. Spaß macht es auf jeden Fall sehr.

Ottobre & Ottobrefans

Ottobre & Ottobrefans

Noch habe ich die Hoffnung nicht aufgegeben, dass mein Körper die Selbstheilungskräfte irgendwann aktiviert und der Schraubstock von meinen Nasennebenhöhlen entfernt wird. Genügend Kügelchen und Wässerchen werden jeweils gereicht und meine meine Haut wird vom vielen inhallieren über einem Kamille-Salz-Gemisch schon ganz streichelzart. Aber wird sind ja hier nicht in der Krankenstube sondern in einem virtuellen KreativTagebuch.

Falls mich in dieser Krankschreibung tatsächlich mal wieder die Lust aufs nähen überkommt, bin ich jetzt gut vorbereitet, denn ich habe mich zum kleinen Preis mit mehreren alten Ottobre-Ausgaben eingedeckt. Nach dem 5+1 Prinzip gab es dann noch eine Bizzkids dazu, die ich noch nie hatte.

Die unmotivierte Surferei hat mich übrigens kürzlich auf der deutschsprachigen Seite Ottobrefans vorbeiwehen lassen. Eigentlich ist die Idee genial, denn theoretisch könnte man dort zu jedem Heft die verschiedenen Umsetzungen der Ottobre-Näher bewundern und sich davon inspirieren lassen. Hoch motiviert, habe ich mich angemeldet und mein Sea Rose Kleid aus der Ottobre 3/2011 eingestellt. 

Danach war mir allerdings klar, warum die Seite und das zugehörige Forum nicht wirklich lebt. Ehrenamtlich arbeite ich als Redakteurin eines Internetportals und kämpfe dort immer mal wieder mit dem CMS-System. Die Macher von Ottobrefans werfen dem Blog-geschulten-Nutzer nun ebenfalls ein CMS-System vor, wobei ich mich nicht wundere, dass da der Spaß am einstellen und verlinken ganz schnell auf der Strecke bleibt. Schade eigentlich, denn die Grundidee gefällt mir ziemlich gut und wenn man das einstellen ein bisschen verschlanken und vereinfachen würde, wäre das eine prima Spielwiese für die zahlreichen Ottobrenäher.