Die letzte Woche endete gleich mit zwei Lampionumzügen, die beide praktischerweise fast genau vor unserer Hoftür endeten. Seit vielen Jahren zum ersten Mal habe ich es diesmal nicht geschafft mit den Kindern einen Lampion zu basteln, was mich selbst ein bisschen geärgert hat. Gleichzeitig fehlte aber die Notwendigkeit, denn die Tochter bastelte in der Schule, der Sohn im Kindergarten, in dem schon seit Wochen die passenden Lieder geübt wurden.

Bei der Tochter musste ich (innerlich zähneknirschend) erstmals die gruselige Leuchtstabvariante* akzeptieren. Dafür gab es aber bei der Feier ein ordentliches Feuer und sogar Knüppelkuchen. Auch dort hat man sich also wirklich viel Mühe gegeben und die Tochter fand ihren Gespenster-Lampion* auch richtig toll. Nur das Wetter war an diesem Tag ein bisschen zu gruselig und ich war froh, dass der Sohn (warme) Großelternzeit hatte.

Am Martinstag waren dann aber wieder beide Kinder vereint (und ich glücklicherweise rechtzeitig von meiner Dienstreise zurück). Der Martinstag vom Kindergarten des Sohnes hat mich wirklich begeistert. Wer hier schon länger mitliest, kennt meine Einstellung zum Eletro-Leuchtstab, in dem ich keinerlei Vorteile erkennen kann. Daher habe ich im letzten Jahr sogar allein mit zwei kleinen Kindern die Feuervariante erfolgreich durchgezogen. Um so mehr beglückte mich nun, dass der Kindergarten tatsächlich komplett auf Leuchtstäbe verzichtet und alle Kinder „das Licht teilen”. Wie liebevoll das organisiert ist, habe wir nun dieses Jahr das erste Mal erleben dürfen.

Die Laternen wurden im Kindergarten gebastelt und selbst der Sohn konnte beispielsweise den Refrain “Hell wie Mond und Sterne leuchtet die Laterne | bis in weite Ferne übers ganze Land. | Jeder soll uns hören, kann sich gern beschweren | diese frechen Gören | das ist allerhand” (Rolf Zuckowski*) inzwischen fehlerfrei. Während die Eltern hinter dem Kindergarten versteckt frierend warteten, wurde viele dieser Lieder gesungen und dann mit allen zwischen Kindern zwischen drei und sechs Jahren das entzündete Feuer geteilt. Mit ihren Kerzenlicht-erleuchteten Laternen liefen die Kinder dann über einen Weg mit ganz vielen Teelichtgläsern zu ihren Eltern. Das war so emotional wie unser kleiner Junge ganz sorgsam sein Licht tragend zu uns kam, dass ich mehr als ergriffen war.

Danach ging es für alle zum Treffpunkt in der Nähe die Straße entlang und dort wurden alle Lampions – kein einziger mit Leuchtstab (und nur einer aufgrund der Konstruktion mit Fahrradlampe) – an einem Weidenzaun befestigt und noch recht lange mit Feuerschale, Kinderpunsch, Glühwein und von den Kindern selbstgebackenen Gepäck gefeiert.

Es war definitiv das schönste Martinsfest, dass ich bislang in meiner Familienzeit miterleben durfte.

Weil die konsequente Verwendung von Kerzenlicht sehr ökologisch ist, verlinke ich bei Einab.

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Kreativtagebuch einer Kunsthistorikerin mit (Ehe)Mann, zwei Schulkindern (*01/2010 & 07/2013) und einem Kindergartenkind (*09/2017) im Projekt Vierseithof (*1768) in Dresden wohnend, gerne die Welt bereisend.

2 Kommentare

  1. Das ist ein sehr emotionaler Bericht und ist super, dass die Beiden so viel Glück mit der Schule und dem Kindergarten haben. Solche tollen Erlebnisse bleiben sicher in Erinnerung und festigen das Gefühl (Kiga), dort gut angenommen zu sein.
    M&P

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    • Oh, ein Kommentar über den ich mich besonders freue – da hat der Wink mit dem Zaun(spfahl) ja doch geholfen. 🙂

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