Wenn mich meine Erinnerung nicht trügt, war ich ein ganzes Jahr nicht mehr beim Stoffmarkt in der eigenen Stadt – so gesehen wurde es also höchste Zeit, wobei mein Stoffgebirge (der mir beim Kisten auspacken gerade wieder bewusst wird) etwas anderes sagt. Eigentlich hatte ich diesmal den Plan, den schlafenden Kindern und dem Mann nur schnell ein paar Brötchen hinzustellen und ganz früh zum Stoffrausch zu fahren. So ganz geklappt hat das leider nicht, aber das nächste Mal bin ich einfach noch etwas schneller.
Meine wieder ausschließlich blogfinanzierten Euronenhabe ich mich diesmal gar nicht ganz ausgegeben, denn die Hitze kurz vor dem Sommergewitter und die Menschenmassen waren mir einfach zu viel. Glücklich war ich mit der Stoffbeute trotzdem. Statt der geplanten Stoffe für die Schuleinführung der Tochter, sind es aber ausschließlich Stoffschätze für mich geworden.
Ein Leinen-Misch-Gewebe, vier Jerseystoffe und ein Feder-Stoff mit überraschend hohem Kunstfaseranteil, denn innen fand sich nach der Entrollung ein Fleece. Überhaupt war ich mir unsicher, ob es sich diesmal um die Sommer- oder Winterausgabe des Stoffmarktes handelte, denn trotz der hohen Temperaturen sind mir viele dicke Stoffe und wenig luftiges unter die Augen gekommen. Warum aber alle von mir gekauften Stoffe schon wieder nur blau sind, kann ich überhaupt nicht erklären – ob sich das psychologisch deuten lässt?
Von der blauen Serie abgewichen wäre ich beinahe wieder beim Lieblingsstand vom DaWanda-Shop Kiseki*. Da ich aber noch nicht mal den traumhaften japanischen Stoff mit Libellen und Bambus* vom letzten Jahr vernäht habe, bin ich diesmal standhaft geblieben und habe nur gestreichelt.
Diesmal fand der Stoffmarkt erstmals auf der Lingnerallee statt, wo sonst unter anderem der regionale Freitagsmarkt Produkte verkauft. Ich fand den Ort gut gewählt, denn ohne die schattigen Bäume auf zumindest einen der beiden Alleen wäre ich wahrscheinlich gleich wieder gegangen.
Neu war für mich diesmal auch, dass es erstmals keinen Treff der Dresdner Nähdamen gab. Das Einkäufe vergleichen und Kaffee zusammen trinken, fand ich eigentlich immer ganz nett, auch wenn bei mir selbst die Möglichkeiten zur Teilnahme an den Treffen in diesem Jahr rapide gesunken ist. So hat wohl alles seine Zeit. Nun bin ich gespannt, ob meine feinen Stoffe bis zum nächsten Markt im Oktober bereits einen neuen Platz gefunden haben – oder sogar schon vernäht sind?
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