China Reise: Kindertag im Guangzhou Museum of Art

26. September 2016 | BESUCHtes, China-Reise 2016, Kinderkunst, unbezahlte Werbung | 0 Kommentare

Ausgerechnet am Kindertag hatte ich auf der anderen Seite der Welt mein emotionalstes Erlebnis mit einem chinesischen Kind. Inzwischen hatten wir Shanghai bereits hinter gelassen und waren ganz in den Süden dieses riesigen Landes geflogen. Statt aber wie geplant in Guangzhou, dem früheren Kanton, zu landen, erwarteten uns dort in der Luft so schwere Gewitter, dass wir nach längerem kreisen, fast 500 km ins Landesinnere weiterflogen. Selbst unsere Organisatoren waren kurzzeitig ziemlich verunsichert und begannen zu planen, wie nach der Landung mit einer Zugtagesfahrt zu unserem Reiseziel gelangen könnten. Wir blätterten vorfreudig im Lonely Planet* und erfuhren, dass Guilin zu den schönsten Reisezielen in China gehört. So war es dann doch ziemlich enttäuschend, dass wir von Guilin nur das Rollfeld sahen und nachdem das Flugzeug aufgetankt war, erneut nach Guangzhou flogen. Das Klima dort war mehr als erschlagend. Mit gefühlt über 40°C und einer extrem hohen Luftfeuchte, fühlte man sich ganztägig wie in der Dampfsauna. Gruppenbilder mit Direktoren im schwarzen Blazer waren da schon eine besondere körperliche Herausforderung.

Momentan ist in China alles auf Wachstum ausgerichtet und das Land befindet sich in der höher-größer-weiter-Spirale, die für mich in keinem Land unserer Erde ein Zukunftskonzept sein kann. Auch wenn es etwas plakativ ist, stehen dafür auch die Türme, die wir während der Reise “bestiegen” haben. War es in Shanghai noch über 340 Meter, erwartete uns in Guangzhou der Canton Tower mit 600 Metern. Bis 2011 war er der höchste Fernsehturm der Welt und ist immer noch das vierthöchste freistehende Gebäude der Welt. Auf 460 Meter Höhe gibt es eine Plattform, auf der am Rand mit Blick in den Abgrund eine Kugelbahn fährt. Seltsamerweise konnte ich da sogar unmittelbar auf den durchsichtigen Flächen stehen ohne das mir schwindlig geworden wäre. Die Entfernung zum Boden waren einfach schon irreal hoch.

Am 1. Juni stand – wie an fast jedem anderen Tag der dreiwöchigen Reise – ein Museumsbesuch auf dem Plan. Im Guangzhou Art Museum erwartete uns eine chinesische Schulklasse, die sich extra auf uns vorbereitet hatte. Ein Mädchen hielt einen so perfekten englischsprachigen Vortrag, dass wir staunend zuhörten. Wie ich danach entdecken konnte, hatte jedes Schulkind einen kleinen Text für uns vorbereitet. Die Schulgruppe malte an diesen Tag auf Reispapier und wir durften ihnen dabei über die Schulter schauen. Da ich mich von diesem kleinen, aufgeregten Schulkindern kaum trennen konnte, blieb ich so lange, bis tatsächlich eines Kinder mit seinem Werk fertig war. Zu meiner Überraschung bekam ich es sofort geschenkt.

Gerührt suchte ich schnell meine Kollegengruppe, überzeugte die Hüterin
unserer Gastgeschenke für die Diplomaten und Direktoren des Landes, dass
so ein kleines Mädchen sich darüber viel mehr freuen würde und eilte
zurück. Die Augen strahlten und ich wurde mit dem kleinen Mädchen gleich
mehrmals fotografiert. Es ist seltsam so sehr im Mittelpunkt zu stehen
und die Situation rühte mich so sehr, dass ich hoffe, dass ich auf
diesen Aufnahmen nicht überall glasige Augen habe.

Das Reispapierbild mit Frühlingsrollen habe ich sehr sorgsam nach Hause transportiert und die Geschichte dazu meinem Schulkind erzählt. Es wird seinen Ehrenplatz in einem Rahmen finden und an die Wand kommen.

Auch für Guangzhou hatte ich mich informiert, wo es einen Stoffmarkt geben würde, habe es aber im engen beruflichen Zeitplan nicht zum Haiyin Fabric Wholesale Market geschafft, der auf der 429, Yanjiang East Street in Guangzhou zu finden sein soll und den ich nun ohne wirklichen Erfahrungsbericht zur Ausflugskarte Textiles Handwerk von  Wullechneuel und der internationalen Stoffkarte von Edeltraud mit Punkten schicke.

Verlinkt bei Philuko.

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Kreativtagebuch einer Kunsthistorikerin mit (Ehe)Mann, zwei Schulkindern (*01/2010 & 07/2013) und einem Kindergartenkind (*09/2017) im Projekt Vierseithof (*1768) in Dresden wohnend, gerne die Welt bereisend.

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