Blogsponsor des Monats: Madame Missou & Rezension Kind+Karriere+Ich

14. November 2013 | Anzeige, Erziehung & Familie, Lesestoff, Rezensionen | 4 Kommentare

Da das pinkfarbene Logo von Madame Missou wohl kaum zu übersehen ist, haben wohl schon einige Leser bemerkt, dass mein Blogsponsor im November aus dem Buch-Bereich kommt. Die Ratgeberschreiberin, mit einem bewegten Leben, hat mir als Rezensionsexemplar die Kindle Edition von “Kind + Karriere + Ich?” zur Verfügung gestellt, die zu ihrer Reihe “Madame Missou KOMPAKT – Wissen in 45 Minuten” gehört. Da ich selbst gar kein Kindle habe, kam das 25-seitige Werk als *.pdf-Version zu mir.

Während ich mich bei Ratgeberthemen wie “Richtig kommunizieren – wie FRAU immer die passenden Worte findet” oder “Flirt-Tipps für Frauen ab 30” nicht als potentielle Leserin gefühlt hätte, kann ich beim Thema Kind(er) und Karriere doch deutlich besser mitreden. Momentan ist ja unser Leben mit zwei Kindern, einem Vierseithofsanierungsprojekt, meiner Doktorarbeit, zwei Arbeitsverträgen (auch wenn ich gerade in der Elternzeit bin), sowie einigen ehrenamtlichen Aufgaben recht rasant.

Die Autorin verpackt ihre Tipps auf 17 Seiten, wobei einer Einleitung, 15 Einzelthemen zu “Wie verbinde ich Kind und Kariere und bleibe dabei ich selbst” folgen und die letzte Seite mit einem Schlusswort gefüllt sind. Die übrigen acht Seiten verteilen sich auf das Deckblatt und einen Werbeblock am Ende des Ratgebers. Um wirklich 45 Minuten beschäftigt zu sein, müsste man sich also 2,5 Minuten mit einer Seite beschäftigen. Lesend bin ich da deutlich schneller, aber vielleicht hat Madame Missou die Zeit mit einberechnet, die man brauchen könnte, um über ihren “Madame Missou Tipp” nachzudenken, den jede Seite abschließt.

Gefallen hat mir, dass die Autorin nicht – wie befürchtet – suggeriert, dass es man gezwungenermaßen zurück ins Berufsleben geht und die Karriere der Familienzeit entgegen stehen würde. Gestolpert bin ich allerdings – nach einigen eher belanglosen Einstiegsseiten – über das Kapitelchen “Die Mitarbeit des Partners im Alltag”, denn darin schreibt Sie:



“Männer neigen nicht selten dazu, sich nur die Dinge zu merken, die ihnen Spaß bereiten. Dass hierzu nicht die Hausarbeit oder der Gang zum Kindergarten gehören, kann sich wohl jede Frau denken. Hängt an der Tür zum Ausgang jedoch eine Liste, auf der die Aufgaben vermerkt sind, kommt er nicht drum herum, diese auch zu übernehmen. […] Das Geheimnis, um einen Partner zu motivieren, ist das Lob. Männer freuen sich über Zuspruch und möchten, dass ihre Arbeit anerkannt wird.”

Auch ich habe zwar schon mal solch eine Aufgabenliste für den Mann geschrieben, aber diese natürlich nur mit einem großen Augenzwinkern und wenige Wochen vor der Geburt unseres zweites Kindes, als es Aufgaben gab, die wirklich nur er übernehmen konnte. Die Autorin scheint aber ernsthaft zu meinen, dass die Familienaufgaben tatsächlich bei der Frau liegen und der Mann irgendwie mit einbezogen werden “kann” – wenn er genügend gelobt wird.

Unser Leben – und damit auch meine Karriere im Wissenschaftlerleben – würde so nicht funktionieren. Wir sind tatsächlich auch bei allen Haushaltsdingen gleichberechtigte Partner. Wenn die Aufgabenliste in der Küche oder bei der Wäsche wirklich mal kippt, dann wohl eher zu ungunsten des Mannes, der da deutlich häufiger anstehende Aufgaben übernimmt als ich. Nun frage ich mich ja, ob ich da zu Unrecht Kritik am Buch übe und einfach nur ein besonderes Exemplar bekommen habe oder ob Madame Missou von einem Familienmodell ausgeht, dass glücklicherweise schon in den meisten Familien überholt ist. Wenn ich allerdings in den letzten Meldungen lese, dass ich immer mehr Akademikerinnen kinderlos bleiben, scheint vielleicht doch etwas dran zu sein. Liegt es vielleicht auch dran, mit welchen familiären Vorbildern wir auf der jeweiligen Seite des eisernen Vorhangs aufgewachsen sind? Wie sieht das bei euch aus? Sind die Familienaufgaben gleich verteilt? Sagt ihr dem Mann, was er zu tun hat?

Zusammenfassend bleibt es ein Ratgeber mit nur 5500 Worten, den wohl jede Frau schreiben könnte – aber es eben nicht macht. Irritiert hat mich, dass im *.pdf-Reader nicht der Titel des Ratgebers angezeigt wird, sondern “Ein Buch schreiben.” Ihr Fazit, die Familie als Energiequelle zu nutzen, hat mir übrigens richtig gut gefallen. So soll es sein!

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Kreativtagebuch einer Kunsthistorikerin mit (Ehe)Mann, zwei Schulkindern (*01/2010 & 07/2013) und einem Kindergartenkind (*09/2017) im Projekt Vierseithof (*1768) in Dresden wohnend, gerne die Welt bereisend.

4 Kommentare

  1. Mmh, schwieriges Thema – bei uns ist es schon so, dass ich den Großteil der anfallenden Aufgaben des Alltags erledige. Meistens vor der Arbeit, damit wir nachmittags und abends andere Sachen machen können. Aber trotzdem erledigt mein Mann wichtige Aufgaben, wie z.B. Bügeln (ich HASSE es!), Betten beziehen (gleiche Kategorie wie Bügeln) oder Fotos ins Fotoalbum kleben ;), Das entlastet mich ungemein, dass ich diese "Hass"-Aufgaben nicht machen muss. Wenn ich ihm Zettel schreiben würde, würde er diese auch abarbeiten, aber da er beruflich arg eingespannt ist und nebenbei sich mit der Finanzierung und Planung von unserem Haus beschäftigt, versuche ich ihm zuhause den Rücken freizuhalten. Aber wenn ich aus gesundheitlichen Gründen (oder anderen Gründen) ausfalle, dann schmeißt er auch ohne zu murren den Haushalt.

    LG

    Antworten
  2. Da hast du ein heißes Eisen angepackt 🙂 Ich habe glücklicherweise auch so ein Goldstück als Partner. Wobei – hat es was mit Glück zu tun oder mit der eigenen Einstellung? Frau sucht sich ja auch den Partner aus, der zu ihr passt. Ich beschäftige mich aktuell sehr mit Männerbildern und der Erziehung von Jungen (schreibe da meine Bachelor Arbeit drüber und arbeite mit Jungen 15+) und muss sagen, dass es bei der jungen Generation viel vom Gegenüber abhängt. Fordert die Freundin die Jungs, tun sie auch selbstverständlich was. Werden sie bedient, genießen sie es. LG Kirsten

    Antworten
  3. Hm, bei uns wird auch selbstverständlich geteilt. Ob gerecht, kann ich nicht sagen, jeder von uns beiden hat einfach einen anderen Fokus. Ich weiß aber aus der Familie, dass es auch andere Männer gibt, da MUSS die Frau mit klaren Ansagen arbeiten. Für mich wäre das nichts und auch mein Mann würde sich über geschriebene Zettel beschweren (ich übrigens auch und ich mach auch einiges nicht so gern).

    LG
    anne

    Antworten
  4. Ich finde es schön zu lesen, dass eure Aufgabenverteilung so ähnlich ist wie bei uns. Und auch wenn es ja nicht ganz das Thema ist: Den Rat aus dem Buch, die Männer mehr zu loben, finde ich schrecklich. In beide Richtungen. Welcher Mann möchte denn die ganze Zeit mit Lob "manipuliert" werden? Und welche Frau möchte für Selbstverständlichkeiten loben?

    Vielen Dank auch fürs Nachverlinken und alles Gute für euch und euren Familienalltag!

    Liebe Grüße,

    Andrea

    Antworten

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