Beim zweiten Schulkind macht man zwangsläufig einiges anders, weil man in der ersten Runde bei einigen Themen rückblickend verstanden hat, dass es bei einer früheren Unterstützung leichter für alle geworden wäre. Dazu gehörte bei uns das Uhr-lesen-können, denn bei der Tochterwar ich lange Zeit der Meinung, dass sie diesen Schritt im Schulalter ganz mühelos gehen würde und es eigentlich auch ein Geschenk der Kinderheit ist, wenn man zeitlos in Tag leben kann. Da es dann aber schwieriger wurde als gedacht, bekam der Sohn nun gleich zur Schuleinführung das Kinderspiel “Lern die Uhr“* von Noris in die Zuckertüte.
Das Kinderspiel für maximal vier Mitspieler soll bereits für Vorschüler mit sechs Jahren geeignet sein und wird mit nur einer Folie verpackt als Stanzbögen geliefert. Bevor es losgehen kann, werden vier Lernuhren zusammengesetzt und 36 Puzzleteile herausgelöst.
Im Anleitungsheft vorgeschlagen, werden vier verschiedene Spielvarianten. Spielvariante Nr. 1 besteht nur darin, dass man die Zeitangaben auf den Puzzleteilen benennen soll und dabei ansagt, wie die Zeit ist, welche Tageszeit dazu gehört und wie die dazu passende Tätigkeit, die als Bild auf den Karten ist, benannt werden kann. Damit lernt man allerdings die Uhrzeit nicht, sondern muss sie bereits können und ziemlich langweilig ist die Variante auch. Bei der zweiten Variante wird gepuzzelt – der Schulanfänger kann die großen Zahlen wie 35 oder 40 allerdings weder lesen noch sie der Uhr zuordnen und puzzelte ohnehin nur, weil er die Ecken zuordnen konnte.
Meine Hoffnung lag daher auf den beiden Varianten mit den wirklich hübschen Pappuhren. Dazu werden die Zeitangabekärtchen einzeln gezogen, aber die Uhrenkärtchen verdeckt. Dann stellen alle Mitspieler ein und man kontrolliert erst danach mit den Uhrkärtchen, ob es richtig war. Bei wem es übereinstimmt, der bekommt einen Punkt. Diese Spielevariante funktioniert tatsächlich, aber auch erst, wenn die Mitspieler die Uhr bereits erlernt haben. Ohne die Puzzleteile kann man in einer weiteren Variante die Uhrzeit ansagen (oder als Vorschlag Nr. 4 aus einer Fernsehzeitschrift auswählen), die Mitspieler stellen ein und der Schnellste darf Stopp suchen – dafür müssen aber wiederum alle Mitspieler gleiche Uhrzeitkenntnisse haben, damit es nicht zu ungerecht wird.
Das Uhrzeitspiel funktioniert prima als pädagogische Unterstützung, wenn die Uhrzeit im Lehrplan ohnehin dran genommen wird. Für Kinder mit einem Uhrzeitinteresse sind die Spielvariante ohne Lesekenntnisse entweder noch zu schwer (beim selbst die Zahlen lesen) oder bereits zu leicht, wenn nur gepuzzelt werden soll. Wenn die Uhrzeit hingegen schon gut beherrscht wird, kann nur noch die Schnelligkeitsvariante für Spielspaß sorgen. Wenn bei uns alle drei Kinder zuverlässig die Uhrzeit können, wird das Spiel daher wohl recht schnell weiterwandern. Über das Manko, dass in der Spielanleitung die für mich logische regionale Viertel- und Dreiviertelvariante, wie bei jedem Maßbecher in der Küche, noch nichtmal erwähnt wird, schaue ich bei dieser Rezension großzügig hinweg.
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