Mein erstes Rezensionsexemplar aus dem Waldhuhn-Verlag habe ich mit “Frau Bengali“* im Sommer des letzten Jahres bekommen und war ehrlich beeindruckt, dass es Kinderbilderbücher gibt, die beim künstlerischen Anspruch in Illustration und (!) Text so sehr überzeugen können. “Frau Bengali“* – deren Geschichte momentan einen aktuelleren Bezug hat, als ich das letzten Sommer noch ahnen konnte – wird übrigens in wenigen Tagen auf dem Geschenketisch der Tochter landen. Mit “Carlin kopfüber“* habe ich nun die nächste Neuerscheinung aus dem Waldhuhn-Verlag erhalten.

Abbildung vom Waldhuhn-Verlag

Zitat Klappentext:

“Carlin ist eine kleine Fledermaus, die es nicht eilig hat. Während die anderen Fledermauskinder längst durch die Gegend flattern, hängt er lieber gemütlich am Ast. » Fliegen. Wozu fliegen?! Es ist doch alles toll so, wie es ist. «
 

Aber wie lange kann Carlin sich eigentlich Zeit lassen? Ja, darf man das denn überhaupt —so lange warten? Warum nicht. Carlin hat nun mal sein eigenes Tempo . Und WENN Carlins Zeit einmal gekommen ist, dann mit so viel » Wumms «, dass es durch den gesamten Blätterwald rauscht.
 

Begleitet wird Carlin von der vorwitzigen Motte Berga. Trotz aller Gegensätze verbindet die beiden eine außergewöhnliche, wunderbare Freundschaft.”

Abbildung vom Waldhuhn-Verlag

Die zwei bildenden Künstlern Kirsten Hinkler und Marc Hartmann haben damit ein sehr sensibles Thema angefasst, denn das Zeitlassen- und Erwartungsdruck-Thema scheint wohl leider sehr viele Eltern zu begleiten. In unserem Freundes- und Familienkreis gibt es Kinder, bei denen das “warum fliegen sie nicht los” einen ganz besonderen Hintergrund hat. Bei einigen gibt es dafür medizinische Schubladen, die zu notwendigen Hilfestellungen auf den Weg des Lebens bis zur beängstigenden Diagnosen führen.

Ohne diesen Hintergrund, scheinen aber nur noch wenige Eltern ihren Kindern Freiräume für eine individuelle Entwicklung geben zu können. Wie schnell wird doch der normierte Entwicklungskalender vorgelegt und verunsichert. Selbst unser Tochterkind wurde mit ihrem Minimalgewicht zur Physiotherapie beordert, weil die Nackenmuskelatur das Köpfchen-halten erst zwei (!) Wochen nach dem Vorgabeplan ermöglichte. Ganz rasant wird das Rezept für Ergo-, Logo-, oder andere Theraphieformen Kindern verschrieben, die keinen wirklichen medizinischen Hintergrund haben. Manchmal würde es ja vielleicht schon reichen, wenn Erwachsene – wie hier berichtet – sich einfach mal Zeit für ihr Kind nehmen, statt auf dem Wischhandy rumzusurfen. Dann würde die kleinen Menschen sicherlich ganz ohne Therapiestunde fliegen sprechen lernen.

 

Abbildung vom Waldhuhn-Verlag

Wenn wir dieses wunderbare Publikation – die es für 14,95€ im Handel* gibt – unseren Kindern vorlesen werden, wird es hoffentlich keinen Zeitdruck geben, denn bei diesem Buch, darf man nicht parallel auf die Uhr schauen. Die Illustrationen lassen die Augen auf jeder Seite erneut auf Entdeckungsreise gehen. Das empfohlene (Vor)Lesealter wird bereits mit drei Jahren angegeben. Am Ende des Buches findet sich noch ein Vorschlag für ein Waldspiel und für die größeren Kinder der Fachtext “Kleine Jäger der Nacht” vom NABU Sachsen.

Abbildung vom Waldhuhn-Verlag

Vom Waldhuhn-Verlag wurde bereits vorgestellt:

“Frau Bengali”

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Kreativtagebuch einer Kunsthistorikerin mit (Ehe)Mann, zwei Schulkindern (*01/2010 & 07/2013) und einem Kindergartenkind (*09/2017) im Projekt Vierseithof (*1768) in Dresden wohnend, gerne die Welt bereisend.

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