Rezension: Fünf Leute, fünf Euro, ein Tag

10. Januar 2014 | Anzeige, Lesestoff, Plastikfrei, Rezensionen, Weltverbesserndes | 3 Kommentare

Passend zur Sparsamkeit zur Finanzierung des Vierseithoftraums und zum LOSLASSEN von unnötigem Konsum habe ich mich bei Bloggdeinbuch für das Büchlein “Fünf Leute, fünf Euro, ein Tag” entschieden, das im Lüchow Verlag der Kamphausen Mediengruppe verlegt wurde. Der reine Textteil umfasst knapp unter 100 Seiten und wurde von Stefania Rossini, einer Itatlienerin mit drei Kindern verfasst, die mit ihrem Blog Natural-mente-stefybekannt wurde.

Noch nie war ich so zwiegespalten bei einer Rezension, denn eigentlich ist dieses überraschend kleine Büchlein rein inhaltlich eine Schatzkiste. Auch wenn der Buchtitel komplett irreführend ist und an keiner einzigen Stelle im Buch wieder aufgegriffen wird, findet man dort das was ich schon lange gesucht habe: ganz einfach DIY-Rezepte, um Reinigungsmittel und Kosmetik herzustellen. Dabei stolpert man zwar auch über Kurioses wie “Schuhparfüm”, aber die meisten Anleitungen sind praxisnah und lassen das DIY-Herz höher hüpfen. Sogar das unter Stoffwindlern gut bekannte Rezept für flüssiges, enzymfreies Waschmittel ist dabei. Im zweiten Teil hatte die Autorin aber scheinbar Mühe, die Seiten zu füllen, wie schon die Überschriften “Von allem etwas” und “Häkeln” beweisen.

Es hätte also wirklich ein gutes Buch werden können, wenn die Aufmachung stimmen würde. Leider hat der Verlag hier aber die billigste Variante gewählt und das Buch kommt mit nur sehr wenigen und dazu noch schlechten Schwarz-Weiß-Bildchen daher. Zu den meisten Anleitungen gibt es überhaupt keine Aufnahmen. Offensichtlich wurde hier ein Produkt möglichst schnell auf den Markt geworfen, denn noch nicht mal die Häkelanleitung wurde in die deutsche Sprache übersetzt, sondern bleibt bei Schriftgröße 3 (?) in italienisch. Außerdem stolpert man über Hinweise, dass man mit der Aussat der Pflanzen im März beginnen solle, wenn die kalte Jahresezeit vorbei sei, was wohl auch nur für Italien zutrifft und italienische Tauschportale werde empfohlen. Eine Redaktion für den deutschen Markt hat also offensichtlich nicht stattgefunden. Sehr schade!

Wenn man dann noch in der etwas ausschweifenden, mehrseitigen, kleinen Autobiografie der Autorin liest, wie sehr sich gefreut hat, dass Sie ein Buch schreiben durfte und das damit ihr geheimster Wunsch in Erfüllung gegangen sei, tut einem das Ergebnis als Leser doppelt leid. Jede Bloggerin weiß, wie viel ein gutes Layout und professionelle Fotografien bewirken können. Das der Verlag auf diese Chance verzichtet hat, bleibt für mich unverständlich. So kostet das Buch zwar nur 9,95 €, wird aber sicherlich nicht den Leserkreis finden, den es verdient hätte.

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Kreativtagebuch einer Kunsthistorikerin mit (Ehe)Mann, zwei Schulkindern (*01/2010 & 07/2013) und einem Kindergartenkind (*09/2017) im Projekt Vierseithof (*1768) in Dresden wohnend, gerne die Welt bereisend.

3 Kommentare

  1. Okay, ich hatte mich auch für das Buch beworben und hätte mir auch mehr davon versprochen. Schade, denn das Thema ist doch einfach super. ich glaube, da müssen wir selbst schreiben 😉
    LG, Micha

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  2. Klingt nach einem sehr interessanten Buch. Wieder eins auf der langen Wunschliste. 🙂
    Vielleicht sollte ich mich auch mal bei 'Blog dein Buch' bewerben, denn es scheint dort viele interessante Bücher zu geben. Es ist jedenfalls immer wieder spannend hier bei dir darüber zu lesen. Musst du dir Bücher eigentlich nach der Rezession wieder zurückschicken oder darfst du es behalten?
    LG Bianca

    Antworten
  3. @Bianca Das Buch behält man nach der Rezension natürlich …. @Micha Genau, so machen wir das, wenn wir rausgefunden haben, wie man noch mehr Stunden in den Tag quetschen kann …

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