Rezension: Anton Tschechow Malenkaya Trilogiya / Die kleine Trilogie (mit Audio): easyOriginal. Lesemethode von Ilya Frank. Russisch

16. März 2023 | Rezensionen, Anzeige, Erziehung & Familie, grüner Lesestoff | 0 Kommentare

Während meiner Schul- und Studienzeit habe ich mich mit dem Erlernen von Russisch, Englisch, Latein, Französisch, Italienisch und Schwedisch mit unterschiedlichem Erfolg versucht. In allen Fällen fühle ich mich in der schriftlichen Welt dabei deutlich wohler als im gesprochenen Wort. Schon früh interessierte ich mich dabei für Alternativlernkonzepte und war einige Zeit von der Birkenbihl-Variante überzeugt, ohne die Programme wirklich durchzuhalten. Als ich nun von der mir bislang unbekannten Ilya Frank Lesemethode hörte, war mein Interesse geweckt. In der derzeitigen Weltlage fragt man sich vielleicht, warum ich mich nun gerade für die Russisch-Deutsch Kombination entschieden habe. Biografisch bedingt, war Russisch die erste Fremdsprache, die ich – wie alle meine Altersgenossen in östlichen Teil Deutschlands – mehrere Jahre in der Schule lernte. Nach dem Abitur besuchte ich einen Schulfreund in Sankt Petersburg der dort statt Zivi oder Bund für Memorial mit Opfern des Gulag arbeitete. Danach war ich tatsächlich so motiviert, dass ich an der Uni immerhin noch einen Auffrischungskurs in Russisch besuchte und nun mit vielen Jahren Abstand im Baltikumurlaub überrascht war, als ich doch (noch) ein bisschen verstehen konnte. Der Abstand der drei baltischen Staaten zu Russland könnte kaum größer sein und dennoch ist ausgerechnet diese Sprache die verbindende “lingua franca”, die alle Litauer, Letten und Esten verstehen, was in ihren Landessprachen unmöglich ist.

Presse-Abbildung von easyOriginal

Selbst bei unserem Ukrainegästen hätte ich mir sehr gewünscht, dass ich diese Sprache so problemlos sprechen kann, wie einige in meinem Freundeskreis. Daher entschied ich mich aus dem Verlagsprogramm für “Anton Tschechow Malenkaya Trilogiya / Die kleine Trilogie (mit Audio)“. Der Moskauer Ilya Frank hat seine Lernmethode vor über zwanzig Jahren entwickelt, so dass es für den russischsprachigen Raum bereits 415 Bücher in 63 Sprachen gibt. Das ist recht beeindruckend. Die ebenfalls aus Russland kommende Anastasia Guskova gründete in Wien in enger Zusammenarbeit mit dem Methodenentwickler den easyOriginal-Verlag, der diese Lernmethode nun für derzeit für Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch und natürlich Russisch mit Deutsch-Übersetzungen anbietet. Die Bücher dazu enthalten Klassikertexte in ungekürzter Originalversion.

Presse-Abbildung von easyOriginal

Die Texte in den Büchern sind jeweils zweigeteilt: zuerst folgt der Text mit wortwörtlicher Übersetzung und teilweise einem zusätzlichen erklärenden Kommentar. Jeweils anschließend kommt diese Passage komplett im Original ohne Übersetzungshilfe. Dazu kann man sich außerdem das dazugehörige Audio anhören. Die mir bereits bekannte Methode war dabei sehr ähnlich, wobei es dort keine kompletten Bücher gab, deren literarischen Texte man mit der Übersetzungsmethode bereits vorbereitet bekommen hatte. Tschechow und viele anderen so erleben zu können, bleibt in diesem Fall ein neuer Ansatz.

Presse-Abbildung von easyOriginal

Bei der kyrillischen Variante gibt es dennoch die Hürde, dass man die russischen Wörter lesen können müssen. Dabei bin ich zwar deutlich langsamer geworden, aber ich kann es noch ganz gut. Ob diese Variante auch für den wirklichen Sprachanfänger funktioniert oder ob man sich wenigstens die Sprachzeichen vorher erarbeitet haben muss, kann ich nicht einschätzen. Auf der Verlagsseite wird außerdem beschrieben, dass es eigentlich auch Lehrbücher zu der Methode gibt und die Texte dann die Ergänzung wären, mit denen man sich täglich mindestens eine Stunde beschäftigen soll. Die Lehrbücher hat der Verlag allerdings – soweit ich recherchiert habe – derzeit nicht im Angebot.

Presse-Abbildung von easyOriginal

Ein bisschen überrascht war ich auch davon, dass die Presseabbildungen und die Rückseite der gebundenen Ausgabe die grün-schwarze Ansicht bei den kommentierten Textpassagen zeigen, die gelieferte Ausgabe dann aber nur schwarz-weiß ist und eher an book-on-demand-Drucke erinnert. Vielleicht gibt es die Farbvariante aber auch nur bei der gebundenen Ausgabe und nur das Taschenbuch ist einfarbig. Auf 215 Seiten kann ich mich nun Tschechow nähern und merke bereits, dass ich damit das russisch-Lesen-können deutlich verbessere und wieder schneller werde. Ob der “Moment der Klarheit”, wie es im Vorwort heißt, tatsächlich kommt, wird sich zeigen.

Welche Sprachen könnt ihr lesen 8und verstehen)?

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  1. Hallo Amberlight, auf Valomea bin ich wahrscheinlich auch durch deinen Blog gestoßen und lese seitdem dort begeistert (und meist still)…