Rezension: Berlin 1922 – Crime Mysteries: Lösen Sie spannende Mordfälle im Berlin der zwanziger Jahre

1. Juli 2021 | Jugendbücher (ab 10 Jahre), Anzeige, Kinder-Lesestoff, Rezensionen | 0 Kommentare

Das heutige Rezensionsexemplar “Berlin 1922 – Crime Mysteries: Lösen Sie spannende Mordfälle im Berlin der zwanziger Jahre“* fällt ein bisschen aus meinem eigentlich sehr festgelegte Rezensionsspektrum zu Kinder- und Jugendbücher bzw. DIY, Nachhaltigkeit oder Familienthemen heraus. Am ehesten könnte man es noch in die Abteilung Jugendliteratur einsortieren, wobei es als Erwachsenenbuch konzipiert ist. Als Familie ohne Fernsehgerät, Netflix-Abo oder ähnliches, kann ich bei den meisten Serienthemen nicht mitreden. Die Babylon-Berlin-Serie bildete aber pandemiebedingt eine Ausnahme und daher lockte mich das Buch aus dem Ullman-Verlag, das mit Serienbezug beworben wird.

Presse-Abbildung vom Ullmann-Verlag

Wenn ich es richtig einschätze – denn auch da habe ich noch gar keine Erfahrung – versucht sich das Buch in die Escape-Welt einzugliedern, wobei beide Konzepte nur das Rätsel lösen verbindet. Im Falle des Buches müssen keine Ausgänge gefunden werden, sondern der Täter überführt. Also eigentlich genau das, was jeder Fernsehkrimi-Zuschauer ohnehin versucht. Forciert wird dieses Mitdenken durch eingestreute Fragen, die es in jedem der 11 Kapitel gibt. Dabei werden immer Fragen zur Handlung gestellt – wie “Warum ist Pola Negri vermutlich nicht die Täterin?” oder “Warum wurde der Tresor nicht vom Dieb geöffnet?” oder “Warum kann das Opfer nicht im Bett gestorben sein?”.

Presse-Abbildung vom Ullmann-Verlag

Die Autorin Michaela Küpper ist bereits Autorin vieler Bücher und arbeitete nach dem Studium Soziologie, Politik, Psychologie und Pädagogik zunächst in einem Verlag bevor sie sich selbstständig machte. Alle ihre Geschichten in diesem Buch sind in der Berlin der Goldenen 20er Jahre verlegt, für das sich durch die Babylonserie und den Blick auf eine Welt vor nun fast genau 100 Jahren sicherlich viele Leser interessieren. Nicht alles ist dabei fiktiv und Stummfilmschauspieler, wie die bereits erwähnte Pola Negri gab es tatsächlich.

Presse-Abbildung vom Ullmann-Verlag

Gestalterisch nutzt die Publikation historisches Bildmaterial, dass aber in ein einheitliches Layout und häufig beschnitten wird. Mein beruflicher Hintergrund lässt mich da sehr mehr Bildinformationen vermissen, die sich zwar wie das Bild auf S. 17 recherchieren lassen, aber diesen Weg geht wohl kaum jemand. Vermutlich störe auch tatsächlich nur ich mich daran, während sich der Rätselfreund an der angeblichen reinen “Sepia-Welt” erfreut und meint, originale Aufnahmen zu sehen.

Presse-Abbildung vom Ullmann-Verlag

Das Buch funktioniert in sich, wobei man die Zusatzfragen vielleicht auch nicht unbedingt brauchen würde. Noch gehaltvoller wäre es gewesen, wenn es wenigstens im Anhang eine Aufstellung gegeben hätte, welche Angaben fiktiv sind und wo sich historische Personen in diesem Buch finden. Tänzerinnen wie Valeska Gert sind es wert, wiederentdeckt zu werden. Dazu hätte dieses Buch beitragen können, denn die Lebensgeschichten sind oftmals spannender als jede zu lösende Krimigeschichte aus diesem Buch.

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