China Reise: Stoffkauf handgewebte Stoffe in Xinchang Ancient Town in Pudong

12. September 2016 | Alte Handwerkstechniken, BESUCHtes, China-Reise 2016, unbezahlte Werbung | 5 Kommentare

Obwohl die meiste Zeit natürlich den zahlreichen beruflichen Terminen vorbehalten waren, gab es zusätzlich noch ein Kulturprogramm, mit dem wir zumindest ein bisschen Land und Leute kennenlernen durften. Dazu gehörte auch ein Ganztagesausflug in die Xinchang Ancient Town. Etwa eine Stunde von Shanghai entfernt, steht das Dorf seit 2008 unter Denkmalschutz, denn es zeigt abseits der Metropole, wie die chinesische Bevölkerung traditionell gewohnt und gelebt hat. Das Dorf war wohl auch Kulisse für einen Film von Ang Lee “Lust Caution“*, den ich selbst allerdings noch nie gesehen habe.

Viel interessanter war für mich, dass es auch dort wieder den handgewebten, blauen Stoff gab, den ich bereits in Shanghai gesehen hatte. Leider unterschieden sich die Preise zunächst gar nicht und obwohl ich während der gesamten Dienstreise sogar ein bisschen Tagesgeld bekam, waren mir die umgerechnet über zwanzig Euro einfach zu viel. Einen halben Meter wollte ich aber trotzdem mitnehmen und so versuchte ich eine Verkäuferin zu beschwatzen, mir nur ein kleines Stück zu verkaufen. Ich verstand natürlich kein Chinesisch, sie kein Englisch und es folgte ein Telefonat mit dem Sohn. Sie blieb aber dabei und ich kaufte (zum Glück) nicht.

Ein paar Straßenzüge weiter in Xinchang Ancient Town, das trotz der Touristen noch vollständig bewohnt ist, traf ich den Mann (im blauen Hemd mit Genehmigung fotografiert, neben ihm seine Frau), der die Stoffe wirklich webt und war begeistert, dass er mir alles gleich zeigte. Ich wurde ins Nebenzimmer gebeten und durfte mir den Webstuhl anschauen. Sehr ungläubig erfuhr ich anschließend den Preis: statt 150 Y wollte er nur 15 Y – das waren nur 2 €.

Den ersten Meter kaufte ich noch einzeln, weil ich dachte, dass ich ihn nicht richtig verstanden hatte und kaum glauben konnte, dass alle im Umkreis mehr als das zehnfache seines Preises verlangen. Ihm hätte ich auch gerne die 20 Euro bezahlt. Insgesamt war ich vor der Rückfahrt des Buses gleich dreimal in diesem Laden, was ihn (und mich) sehr freute. Insgesamt sind es fünf Meter geworden, die ich hier schon gezeigt habe. Wenn ich nicht geahnt hätte, dass ich ein ernsthaftes Problem mit dem Gepäckgewicht beim Rückflug bekommen würde, hätte ich gerne mehr gekauft.

Für die traditionelle Handwerkstechnik eingetragen bei der Ausflugskarte Textiles Handwerk von  Wullechneuel und für den Stoffkauf bei der internationalen Stoffkarte von Edeltraud mit Punkten.

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Kreativtagebuch einer Kunsthistorikerin mit (Ehe)Mann, zwei Schulkindern (*01/2010 & 07/2013) und einem Kindergartenkind (*09/2017) im Projekt Vierseithof (*1768) in Dresden wohnend, gerne die Welt bereisend.

5 Kommentare

  1. Spannend! Toll, dass du ihm direkt über die Schulter schauen konntest. Der Preisunterschied ist natürlich heftig!
    Na ich bin gespannt, was aus deinen Meterchen wird!

    Liebe Grüße!

    Antworten
    • Fünf Meter 😉

      Antworten
  2. Schön, das du so ganz authentisch zusehen konntest.Immer wiede gruselig, dass eigentlich nur die Zdwischenhändler den großen Rmachen und nicht die Verursacher!
    Mal sehen, was du daraus entstehen läßt.
    Blaue Grüe Karen

    Antworten
    • Das man sich in der Großstadt Shanghai daran eine goldene Nase verdient, hat mich nicht verwundet – aber das Preisgefälle innerhalb des kleinen, chinesischen Dorfes fand ich schon überraschend. Ich habe ihm übrigens ein bisschen mehr gezahlt …

      Antworten
  3. Herzlichen Dank für diesen interessanten Einblick – da wäre ich auch gerne dabei gewesen. Deinen Beitrag habe ich nun in die textile Ausflugskarte aufgenommen, vielen herzlichen Dank!
    Liebe Grüsse vom Wullechneuel

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