Windelmanufaktur: Waschbare Stilleinlagen

23. Oktober 2013 | Plastikfrei, Stoffwindeln, unbezahlte Werbung | 6 Kommentare

Im großzügigen Sponsorpaket der Windelmanufakturgab es nicht nur Dinge für den Po des Kindes, sondern auch waschbare Stilleinlagen für mich. Die Einlagen, die verhindern, dass man an jeder Brust einen Säugling braucht, um nasse Flecken auf der Kleidung zu umgehen, gibt es erst seit wenigen Wochen im Programm der Windelmanufaktur. Farbenfroh und aus einem Dreischichtsystem mit atmungsaktiven PUL-Stoff, Microfaser und Bio-Baumwollfrottee, halten sie das, was sie versprechen.

Testen konnte ich zwei verschiedene Oberflächen – angeraut und glatt. Bei den sommerlichen Temperaturen kam ich mir allerdings mit der wuschligen Oberfläche vor, als wenn ich einen Pullover angezogen hätte. Mit den ersten Herbsttemperaturen trage ich aber beide Oberflächen, wobei mir die glattere wohl die angenehmere bleiben wird.

In der ersten Stillzeit mit dem Tochterkind habe ich ausschließlich Lansinoh Stilleinlagen verwendet und war begeistert, wie dünn aber dennoch saugfähig diese sind. Allerdings kosten da 36 Stück, die nicht wiederverwendbar sind, genauso viel wie ein Doppelset dieser waschbaren Stilleinlagen. Diesmal war ich wenigstens schon bei den waschbaren Stilleinlagen von Medela
angekommen, aber die scheinen nicht atmungsaktiv zu sein und kosten mehr als Doppelte von den Windelmanufaktur-Stilleinlagen.

Apropo Kosten: über die Windelmanufakturgründerin bin ich übrigens auch auf diesen Nido-Artikel aufmerksam geworden, den ihr unbedingt lesen solltet. Darin wurde recherchiert, wie westliche Windelhersteller den Markt in China und anderen Schwellenländern erobern. Mit der perfiden Kampagne “Golden Sleep” wird einer Nation, deren Kindern völlig Windelfrei aufwachsen und mit unter einem Jahr trocken sind, suggeriert, dass ihr Kind in Pampers nachts eine halbe Stunde länger schläft und damit bessere Karrierechancen hätte. In einem Land der 1-Kind-Politik, bei denen schulischen Lernleistungen eine enorme Bedeutung zugemessen wird, funktioniert diese Kampagne in bestimmten Volksschichten natürlich hervorragend.

Wenn man sich vorstellt, dass amberlight allein nun bereits in den ersten drei Monaten mehr als 250 Wegwerfwindeln eingespart hat, kann man nur erahnen, was es bedeutet, wenn ein Land mit 1,3 Milliarden Einwohnern auf Wegwerfwindeln umschwenkt. Gibt es wirklich keine Grenze für die Profitgier der Großkonzerne? Auch wenn die eigenen Mosaiksteinchen nach solchen Nachrichten verschwindend klein erscheinen, kann sich doch nichts ändern, wenn man nicht bei sich selbst anfängt. Was benutzt ihr denn für Stilleinlagen? Einwegvarianten oder waschbare?

amberlight-label

Kreativtagebuch einer Kunsthistorikerin mit (Ehe)Mann, zwei Schulkindern (*01/2010 & 07/2013) und einem Kindergartenkind (*09/2017) im Projekt Vierseithof (*1768) in Dresden wohnend, gerne die Welt bereisend.

6 Kommentare

  1. Ich bin auch überzeugte Stoffwindlerin! Habe es auch mit wiederverwendbaren Stilleinlagen versucht – bei meiner Milchmenge und dem hohen Auslaufpotential funktioniert es leider nicht, es lief immer wieder über. Habe es ausprobiert, hätte aber mindestens 16 Paar Stilleinlagen pro Tag !!! gebraucht, und das war so nicht zu händeln – also habe ich ganz handelsübliche genommen – LEIDER!

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  2. Danke für den Bericht!
    Für den Anfang wird es wohl wieder weg-werf-Lansinoh sein. Einfach weil der Flut sonst nicht beizukommen ist – mal eben schnell 50ml in der Einlage halten die von der Windelmanufaktur bestimmt auch nicht. Aber Dein Bericht lässt mich echt erwägen für die zweite Hälfte der Stillzeit denen von der Windelmanufaktur eine Chance zu geben. Mal sehen wie es läuft – im besten doppelten Wortsinn 😉

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  3. Danke für diesen Beitrag, bei mir ist es ja auch bald soweit und ich werde Deinen Tipp beherzigen und die Stilleinlagen mal versuchen.
    Liebe Grüße

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  4. Beim ersten Kind hatte ich ein Test-Paket Stoff-Stilleinlagen von irgendwoher, alles Naturmaterialien. Seide, Wolle, Baumwolle, die hatten auch unterschiedliche Oberflächen. Die rauhen angeblich um die Bustwarzen abzuhärten. Da Die Große im Winter geboren wurde (kalt!) und wir anfangs ein paar Wochen ins Krankenhaus zu ihr pendeln mussten, war es der blanke Horror. Das tat weh wie Hölle und aufgesaugt haben die Dinger auch nichts. Also war ich schnell bei den Wegwerfteilen. Jetzt verwende ich manchmal gar keine, sondern stecke mir vor dem Stillen schnell eine Mullwindel vor die nicht verwendete Brust. Klappt auch!

    LG
    anne

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  5. Beim Großen hatte ich eine alte Flanellbettwäsche zerschnitten. Vierecke zweifach gefaltet, waren viel besser als alles andere, was ich aus dem Krankenhaus mitbekommen hatte. Als die Stillzeit vorbei war, habe ich die Fetzen entsorgt, oder teilweise als Putzlappen genutzt. Bei der Kleinen hatte ich mir nach ähnlichem Prinzip welche mit der Ovi zusammengenäht. Auch ohne Schutzschicht innen haben die immer alles abgehalten. Oh, da wär ich viel zu geizig mir Markenstilleinlagen zu kaufen. 😉
    LG
    Kerstin

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  6. Hallo,
    also ich verwende bei meinem 5. Kind nun auch selbstgenähte Stilleinlagen. Sie sind so praktisch, fühlen sich auf der Haut prima an. Auslaufprobleme hatte ich bisherauch noch nicht bzw. haben sie "dicht" gehalten.
    Ich mag sie…
    ♥-liche Grüße
    Anne

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