Ich präsentiere – ein bisschen stolz – abgesehen von (meist unvollendeten) Socken mein erstes selbstgestricktes Kleidungsstück. Die leider hier nicht mehr konsequent weitergeführte Strickkategorie, wurde eigentlich nur von der strickenden Oma bestückt. Von mir selbst gibt es hier wohl nur den kratzigen und sehr selten getragenen Gotlandschal. Selbst die Hochzeitsreisewolle ist nur angestrickt – natürlich in Sockenform. In all den Jahren wohnte aber sehr zum Unmut des Mannes das Hustenleibchen nach der Anleitung von Naturkinder im Strickbeutel auf dem Sofa. Geplant für das mittlere Kind als Zweijähriger, neu begonnen für den Jüngsten als Baby rutschten mir irgendwann dann doch immer wieder die Maschen beim rumliegen von den Nadeln. Wie oft ich neu begonnen habe, weiß ich schon gar nicht mehr so ganz genau. In diesem Winter habe ich es aber endlich durchgezogen und wirklich fertig bekommen.
Verstrickt wurde eine vor nun schon sehr langer Zeit beim Finkhof gekaufte Schafschurwolle aus biologischer Tierhaltung. Gegen das Maschenrunterutschen haben mir diesmal Foldbacklammern* geholfen, da ich keine Ahnung habe, wie das professionelle Stricktool dazu heißt. Da gibt es doch bestimmt was, oder? Auch bei den Nadeln bin ich bei den Discounter Bambus Nadeln geblieben und beginne erst zu ahnen, da es da eine ganze Strickwelt zu geben scheint. Motiviert hat mich ohnehin das Podcast hören vom Frickelcast und dreißiggrad handemade. Wenn man begeisterten Strickern zuhört, die in erstaunliche Geschwindigkeit Strickprojekte nicht nur wie ich anfangen sondern auch fertig bekommen, hilft das tatsächlich irgendwie.
Natürlich ist mein Erstlingswerk doch noch stark verbesserungsbedürftig. Bei den Seitennähten habe ich wohl eine sehr stümperhafte Nahtform gewählt und bin mit dem Ergebnis auch nicht wirklich zufrieden. Die eine Seite sieht dabei auch noch besser aus als die andere. Glücklicherweise sieht man das getragen nicht so sehr. Dafür fand ich den Wal-Patch recht hübsch, wobei ich auch dort das nächste Mal eine größere Stichbreite wählen würde. Halbwegs zufrieden war ich aber mit dem Strickbild. So sehr anders sehen die zu kaufenden Modelle* doch auch nicht aus, oder? Nur rechte Maschen sind keine Herausforderung, aber immerhin kann ich es noch. Über mein schulisches Stricktrauma, bei dem mich die strickende Mutter zum mehrfachen Auftrennen und neu stricken motvierte, ich dann aber von der Lehrerin trotz Elterngespräch nur eine Drei als Note bekam, weil mir unterstellt wurde, dass ich es nicht selbst, sondern ganz eindeutig die strickende Mama gemacht hätte, habe ich hier schon mal berichtet. Was war das gemein damals! Ich fühle die Ungerechtigkeit und meine Traurigkeit tatsächlich heute noch. Vielleicht habe ich sie ja mit diesem Strickwerk nun etwas überwunden.
In der Familie war das unfertige Hustenleibchen ein running gag und ich bin mir nicht sicher, ob überhaupt jemand noch damit gerechnet hat, dass ich es irgendwann fertig bekomme und es sogar tragbar ist. Fast wäre es auch diesmal nichts geworden, da ich bei den Abnahmen auf “beiden Seiten in zwei Reihen” dachte, dass ich in einer Reihe zweimal abnehmen muss. Ein bisschen kann man erkennen, dass ich da nochmal zurückstricken musste, was ich eigentlich nicht kann. Der Jüngste hüllte sich in mein Strickwerk an, beklagte etwas die Kratzigkeit, aber zog es dann auch immerhin nicht mehr aus.
Einen klaren Kritikpunkt hat er aber, denn der Patch sollte seiner Meinung nach unbedingt eine kleine Tasche sein. Die fehlt ihm nun wohl sehr am Ergebnis. Ich selbst bin froh, dass mein Werk doch noch passt. Im Anleitungsheft habe ich die größte Größe für Sechsjährige gewählt. Online liest man aber sogar, dass dieser Größenbereich für 6-8 Jährige gedacht ist. Tatsächlich ist das Hustenleibchen dem Fünfjährigen noch etwas zu groß, aber wenn er es nun wirklich noch drei Winter tragen kann, wäre das großartig!
Für das Jahresbingo von Antetanni kreuze ich diesmal “Häklen oder Stricken” an und bei der NÄHdels-Challenge mit Mehrfachauswahl “Strick”, “Neuer Designer” und “Komfortzone verlassen”. Damit habe ich dort nun tatsächlich mein erstes Bingo.
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