Wie im letztenBlogger-Jahr ende ich auch diesmal wieder mit einer DIY-Blogrückschau, zu der “Draußen nur Kännchen” auffordert. Das Best-of bleibt wieder meinem Bloggeburtstag im März vorbehalten und deshalb gibt es bei mir ein wirkliche Rückschau. Fast 100 DIY-Projekte waren es immerhin, die im blog neben den vielen Rezensionen, dem Vierseithofund andere Themen gezeigt wurden.
Woran merkt man, dass Hobbynäher manchmal schon etwas speziell sind? Beispielweise daran, dass sie beginnen dem Sohnemann “Beinkleider” zu nähen. Vom Tochterkind gibt es nur noch eine sehr begrenzte Auswahl an Strumpfhosen, die nicht mit Blümchen verziertsind oder pinkfarbene Ringel haben. Da ich außerdem schon seit einer halben Ewigkeit den Strumpfhosenschnitt “Jalka“* von Näähglück* ausprobieren wollte, war die Zeit reif für meine erste genähte Strumpfhose, die ja eigentlich nicht anderes als eine Leggings mit Fuß ist.
Vernäht habe ich dafür den Bio Interlock Jersey “Just for Fun” -Dottie, den mir die Eulenmeisterei* zur Verfügung gestellthat. Meine Erkenntnis der schnellen Näherei – die nur aus sechs Nähten besteht – war aber, dass das Stöffchen für so schnöde Strumpfhosen zu gut ist, denn die Festigkeit des Interlocks führt dazu, dass mich das Ergebnis doch (zu) sehr an Stützstrümpfe erinnert.
Sollten wir mit den Sohn demnächst eine Flugreise planen, wären wir prima vorbereitet. Sein “blickdichtes” Beinkleid wird aber bis dahin sicherlich auch prima wärmen. Der Mann war übrigens bei den ersten Anproben nicht so richtig überzeugt vom Anblick seines Sohnes – da er ja aber zur Zeit nicht da ist, hat er recht wenig Mitspracherecht beim Kleidungsstil seiner Kinder. Mir gefällt’s.
Meine Sonntagsfreudeist es, dass ich es kurz vor Heiligabend noch geschafft habe, einen Weihnachtsmannsack unter der Nadel hervorzuziehen. Letztes Jahr konnte das große Tochterkind vor lauter Aufregung ihren Mittagsschlaf doch nicht so lange ausdehnen, wie der Weihnachtsmann zum drapieren der Geschenke unter dem Baum benötigt hätte. Da aber noch eine Weihnachtsgeschichte auf dem Hochbett vorgelesen wurde, hatte der Mann dann doch genug Zeit, um die Geschenke auszubreiten und anschließend zu verkünden, dass er gerade noch den roten Zipfel gesehen hätte. Den Weihnachtsmann in Natura in unserem Wohnzimmer stehend, lehnt er ab und meint, dass die Fantasiefigur doch viel zauberhafter wäre.
Dieses Jahr fehlte nun nicht nur der Weihnachtsmann sondern auch der eigene, um den Geschenkestapel unauffällig zu arrangieren. Dafür war aber die die Familie eingeladen. Als Strohwitwe mit zwei Kindern, wovon das kleinste passenderweise am 24.12. zu fiebern begann, auf die Idee zu kommen, auch noch Gastgeberin mit geputzter Wohnung, Baum und Festmahl zu sein, war zwar etwas gewagt und herausfordernder als gedacht, aber die Aufgabe wurde irgendwie bewältigt.
Der kurz vor Mitternacht spontan aus lauter Resten unbekannter Herkunft (rotes Leinen, Samt und etwas Plüschähnliches) ganz tief aus dem großen Stoffvorrat genähte Geschenkesack hat sich sehr bewährt. Vom Schnitt her ist es wie ein übergroßes Utensilo mit einem Tunnelzug oben, damit er verschlossen werden kann. Eigentlich hätte ich ihn mir deutlich breiter – wie die zu kaufenden Säcke* – gewünscht, aber dafür reichte der Stoff nicht. Selbst der geplante und bereits gestickte Weihnachtsmann-Schlitten-Aufnäher, dessen Stickdatei es hier als Freebiegibt, hat es dann aus Zeitgründen nicht mehr auf den Sack geschafft. Das Tochterkind machte aber immerhin so lange Mittagsschlaf, dass der Baum fertig geschmückt und der Sack vor die Tür gestellt werden konnte.
Dort befüllte ihn die Großeltern und die Uroma dann noch etwas weiter und waren bei ihrer Ankunft natürlich entsprechend erstaunt, was da für ein Sack und vor allem wie viele Geschenke vor unserer Tür stehen würden. Das Tochterkind hatte ordentlich zu tun, alles unter den Baum zu schleppen. Es war ein wunderbarer Abend in Familie, auch wenn der Mann an meiner Seite natürlich gefehlt hat und er sicherlich gerne mit dabei gewesen wäre, wenn der Baum das erste Mal erstrahlt. Theoretisch könnte das nächste Jahr bereits in den eigenen vier Wänden sein. Wenn man sich den Zeitplan realistisch anschaut, halte ich das aber zumindest für die Altbauten für relativ unrealistisch.
Inzwischen gab es übrigens bereits wieder eine vollständige Familienzeit, die nach einer erneuten Unterbrechung in drei Tagen fortgesetzt wird. Bis dahin soll der Sohn wieder gesund sein, hat der Mann mir aufgetragen. Wie immer am Ende des Jahres reihen sich bei uns nicht nur die Festtage hintereinander, sondern auch gleich noch zwei Geburtstage. Zum Älterwerdentag des Mannes düsen wir wieder ins Nachbarbundesland, in dem zumindest bislang noch kein einziges Krümel Schnee liegt.
War denn bei euch der Weihnachtsmann da? Oder das Christkind? Oder auch nur der Weihnachtsmannsack? Das Tochterkind hat sich übrigens tatsächlich Gedanken darüber gemacht, dass der Weihnachtsmann den Sack ja auch wieder abholen muss, um noch andere Kinder beschenken zu können …
Als ich Ende November bei Jademondlas, dass 43 Gedankenkisten für ein Kinderheim gesammelt werden, in dem Flüchtlingskinder mit Jugendlichen aus unserem Land zusammenleben, die beide jeweils nicht bei ihren Familien sein können, wusste ich, dass es für mich der perfekte Abschluss für mein diesjährige Blogspendenaktion für Flüchtlingskinder sein würde. Auch wenn der Schneeball am Anfang des Jahres nicht so weit gerollt ist, wie erhofft, bin ich mit dem Ergebnisdoch sehr zufrieden. Der gleichaltrige, syrische Junge Geis scheint es übrigens dank einer Knochenmarkspende tatsächlich geschafft zu haben.
Unsere Gedankenkiste ist an einen 17jährigen Jungen aus dem Irak gegangen und gemeinsam mit der Tochter hab wir ihm ein kleines, persönliches Geschenkepäckchen vorbereitet. Neben einem selbstgemalten Bild vom Tochterkind mit den Namen von allen vier Familienmitgliedern, Nüssen, Schokolade, dem (hoffentlich auch für Deutsch-lernende) witzige Teenie-Buch “Warum diese Woche völlig in die Hose ging“*, gab es natürlich auch noch etwas selbst-genähtes.
Nach Brainstorming mit der Nähcommunity, wofür sich so ein 17jähriger begeistern kann, habe ich mich für einen Buff* – also ein Schlauchtuch – entschieden, wie ich es ja schon für die Tochter und mich genäht habe. Der dunkel- und hellblau gestreifte Jersey* in Jungsfarben, den beim letzten Sommerstoffmarktzu mir gewandert ist, wird dem neuen Träger hoffentlich gefallen. Das Nählabel* könnte ihn ja irgendwann sogar auf diesen blog locken. Genäht habe ich übrigens gleich zwei, denn die Schlauchtücher gefallen mir selbst so gut, dass sie genau das richtige für die Geschenkekiste sind.
Inzwischen gab es sogar schon eine Rückmeldungvon den beiden Organisatorinnen MadameDatam und HilliKnixbix, die mich sehr berührt hat, denn bis zu dieser Aktion war es wohl nicht möglich, dass jedes Heimkind wenigstens ein eigenes Geschenk am 24. Dezember öffnen konnte. Wenn ich mir vorstelle, wie viele Geschenke unsere Kinder wieder dieses Jahr auspacken dürfen, obwohl sie selbst schon einschätzen, dass sie “zu viel” im Kinderzimmer haben, wird mir ganz anders.
Bild mit freundlicher Genhmigung vom HilliKnixbix-Blog
Noch viel mehr versinke ich aber im Boden, wenn daran denke, was gerade in meiner eigenen Stadt passiert. Als Dresdnerin kann man die Augen vor Pegida kaum verschließen. Wie man auf die Idee kommt, auf die Straße zu gehen, um ausgerechnet Menschen auf der Flucht vor die Wohlstandstür zu setzen und dabei noch eindeutig dunkelbraunes Gedankengut in der Wortwahl verbreitet, werde ich wohl nie verstehen. Wie kommt man nur darauf, dass man das eigene Luxusleben “verdient” hätte, nur weil man aus purem Zufall nicht in einem Kriegsgebiet oder verarmten Land geboren wurde. Viele Jahre habe ich für das Goethe-Institut gearbeitet und war immer stolz, auf meine weltoffene Stadt – was nun gerade passiert, macht mich fassungslos. Ein kleiner Lichtblick war immerhin, dass kein einziger meiner FB-Freunde Pegidianer ist, was man mit diesem linksehr schnell überprüfen kann. Für mich gilt auf jeden Fall #nichtinmeinemnamen.
Bei der Aufklärung und weltoffenen Erziehung des Tochterkindes, die nun weiß, wo der Irak ist, hat uns die Gedankenkisten-Aktion jedenfalls sehr geholfen. Nächstes Jahr sind wir gerne wieder mit dabei. Eine neue Spendenaktionfür 2015 würde ich auch wieder gerne anstoßen. Habt ihr Vorschläge, welchen Bereich man unterstützen könnte?
Nun wünsche ich meinen Bloglesern aber erstmal Frohe Weihnachten und das es mindestens einen Menschen auf der Welt gibt, der für euch eine kleine Geschenkekiste gepackt hat. Auch wir selbst verbringen dieses Jahr Weihnachten als Familie getrennt, da der Mann weiterhin seine Oma pflegt. Bereits morgen gibt es aber ein Wiedersehen – auch mit der Uroma, was mich ganz besonders freut.
Mit ihren nun bald fünf Jahren war das Tochterkind dieses Jahr groß genug, um mit ihr im Museum für Sächsische Volkskunst zum traditionellen Weihnachtsbasteln zu gehen. In der Oster- und Weihnachtszeit werden dort nicht nur überall handmade-geschmückte Weihnachtsbäume bzw. Ostersträucher aufgestellt, sondern auch traditionelle Handwerkstechniken vorgeführt. Das sich bei den Ausstellern immer mehr DaWandianer* befinden, habe ich erst dieses Jahr entdeckt.
So gab es eine überraschende Querverbindung zur Designerin Viola Lippmann, die ich auf der Grassimessekennengelernt hatte und deren ganze Familie als Beiwerk 3* im Kreativbereich tätig ist. Die Gewürz-Dekokugeln sahen nicht nur wunderschön aus, sondern vertrömten dazu noch einen wunderbar weihnachtlichen Duft. Da ich selbst vor Jahren mal diese Kugeln hergestellt habe und mir dabei unzählige Male die Finger an der Heißklebepistole* verbrannt habe, schätze ich diese Kugeln wohl noch etwas mehr.
An den Weihnachtsbäumen gab es diesmal erstaunlich viel genähtes – darunter auch eine ganze Teegesellschaft mit kleinen Stoffdamen. Große Stoffpuppen von Flickenwerk* gab es ebenfalls zu bewundern und wie bei vielen Selbermachern konnte man sie direkt die Herstellung beobachten.
Überhaupt gefällt mir das über-die-Schulter-schauen-dürfen bei den Klöpplerinnen, Spinndamen und Scherenschnittkünstlern, wie Elke Anders, besondern gut.
Dank des Großelterneinsatzes konnte ich am Wochenende nur mit der Tochter zum Adventsbasteln gehen, ohne dabei den kleinen Bruder vom Weihnachtsbaumentschmücken abhalten zu müssen. Es war eine Freude mit anzusehen, mit wie viel Spaß und vor allem auch Ausdauer sie bei der Tannenbaum-Sandbildgestaltung, der Bemalung eines Reifentieres* und dem Sternefädeln dabei war. Mein Kindergartenkind ist ganz schön groß geworden …
Da die Tochter diesmal besonders kreativ war, schicke ich diesen Beitrag zum Creadienstagund wünsche euch einen nicht zu stressigen Vorheiligabendtag. Bei uns ist der sportliche, junge Nachbar schon informiert, dass er heute den Mann ersetzen muss und den Baum mit mir aufstellen darf.
Jede Plastikflasche weniger hilft! Bei unseren Kindern sind seit Jahren Emil-Flaschen* im Einsatz während wir Erwachsene von der bei der Markteinführung mitfinanziertenSoulbottle* überzeugt sind.
Aktuelles Lieblingsbuch des kleinen Sohnes (7 Jahre)*
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