Reißverschlusstasche Mona & Apothekengeschichte

9. Dezember 2013 | beSTICKtes, geNÄHtes, Praktisches, Reißverschlusstasche, Tasche, unbezahlte Werbung, Verschenktes | 7 Kommentare

Bevor draußen die Schneestürme toben und der Blick auf unseren herbstlichen Balkon noch deutlicher macht, wie sehr ich mit manchen Blogbeiträgen immer noch vergeblich versuche, mich selbst und die Babypausenzeit einzuholen, muss die Geschichte zur Reißverschlusstasche Mona erzählt werden. Genäht wurde Mona nach dem Schnitt aus dem Buch “Tolle Taschen selbst genäht” und aus dem Stoffgebirge kam ein Tilda- und ein Sterntaler-Stoff zum Einsatz. Die Stickmaschine durfte außerdem ein Freebie von Anja Rieger auf den Stoff zaubern. Verstärkt wurde mit Bügelvlies 250, das aber einen ziemlich knittrigen Eindruck hinterlassen hat. Hätte ich da eine andere Einlage wählen sollen? Was nehmt ihr denn für solche kleinen Taschen?

Und die Geschichte? Um die Bauchwehtropfen für den kleinen Bruder abzuholen, ging es zur Apotheke. Kaum waren wir durch die Tür getreten, stand das Tochterkind vor dem Gummibärchenstand und brach kurze Zeit später in Tränen aus, weil auch die Wartezeit meine Meinung nicht änderte, dass wir diesen Süßkram nicht kaufen würden. Die Apothekerin fragte daraufhin besorgt, was dem kleinen Mädchen fehlen würde und mir blieb nur übrig, unser Gummibärchenproblem zu erklären. Die Apothekerin versuchte die Stimmung mit einem kleinen Kinderheftchen zu verbessern und das Tochterkind war zufrieden.

Ich rückte das Rezept raus, während unser 3-jähriges Tochterkind im Heft blätternd vor sich hinmurmmelte “Kuck mal Mama, ein Fingerhut, wie schön.” Die Apothekerin beugte sich daraufhin begeistert über die Theke und wollte wissen, was sie noch alles kennt. Dank unserer zwei Großelterntage in der Woche und der sehr pflanzenliebenden Oma wusste das Tochterkind bestens Bescheid und die Apothekerin war davon so begeistert, dass sie die lange Warteschlange der Kollegin überließ, sich ihre Sachen schnappte und mit dem etwas erstaunten Tochterkind zu den Blumenkästen vor der Apotheke lief. Dort unterhielten sich dann beide sich über Lavendel, Thymian & Co. Unglaublicherweise meinte die Apothekerin nach kurzer Zeit, dass es doch prima wäre, wenn das Tochterkind diese Pflanzen auch auf ihrem Balkon hätte, eilte zurück in die Apotheke und kam mit Schäufelchen und einer Kiste wieder.

Etwas ungläubig sah ich zu, wie die liebevoll bepflanzten Kästen zerwühlt wurden, damit das Tochterkind auch etwas Thymian, Zitronenmelisse und einen ganzen Lorbeerbaum mit nach Hause nehmen konnte und begab mich so überraschend beschenkt und mit Kopien zu den Pflegehinweisen versehen auf den Nachhauseweg.

Ein gemaltes Bild der Tochter und ein kleine Dankeschön-Täschchen von meiner Nadel mussten da einfach sein. Nun hoffe ich, dass die Pflanzen durchhalten, bis wir sie hierhin pflanzen können.

Ich glaube, die Apothekerin war von unserer kleinen Geste mindestens ebenso berührt, wie wir von ihrer Freude das Tochterkind in ihrem Interesse für die Pflanzenwelt zu unterstützen.

Verlinkt bei F(ür)A(ndere)g(emacht)-Samstag.

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Kreativtagebuch einer Kunsthistorikerin mit (Ehe)Mann, zwei Schulkindern (*01/2010 & 07/2013) und einem Kindergartenkind (*09/2017) im Projekt Vierseithof (*1768) in Dresden wohnend, gerne die Welt bereisend.

7 Kommentare

  1. Ich steh mit dem H250 auch auf Kriegsfuß. Dieses Geknitter mag ich gar nicht. Für Täschchen nehme ich immer das dünne Volumenvlies H630. Das ist nicht so steif und die Täschchen bekommen einen schönen Griff. Ich hab auch noch ein dünneres Volumenvlies vom Stoffmarkt, das ich auch manchmal verwende. Ansonsten nehme ich bei anderen Sachen, die kein Volumenvlies vertragen, das Stoffvlies (Nummer??? Äh, G700 oder 710 oder S? Ich weiß es gerade nicht….). Das ist fest, aber noch stoffig und knittert nicht so.
    LG
    Katharina

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  2. Das ist ja eine tolle Geschichte. Schön dass sich die Apothekerin trotz Kundenschlange die Zeit nahm und dem Kind damit sicherlich eine Freude machte. Gruß Schopka.

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  3. Eine wunderschöne Begegnung mit einer wunderschönen Geschichte!
    LG
    Valomea

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  4. Und ich nehme H630 oder die (natürlich nicht aufbügelbaren) dünnen Abwaschtücher vom LIDL im günstigen 5er Pack (rosa, blau, gelb), das funktioniert prima, wenn man irgendwo eine Steppnaht auf der Fläche unterbringen kann. G700 oder G710 ist ein aufbügelbares ganz dünnes Gewebe, das weich bleibt, nicht knittert und von mir als Stoffstabilisierung für's Sticken benutzt wird.
    Valomea

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  5. Das kleine Täschchen ist sehr schön geworden. Gefällt mir super auch die Applikation ist toll.
    Ich kann dir zu H250 leider keinen Tipp geben. Ich empfinde meines dann auch immer als sehr knitterig. 🙁
    Liebe Grüße, Andrea

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  6. Das ist ja eine unglaubliche Geschichte, aber toll. Na hoffentlich wird's bald warm.
    LG, Heike

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  7. 1. Was für ein tolles Erlebnis! Ich hätte angesichts solch spontaner Freigiebigkeit auch große Augen gemacht.
    2. Auch wenn es wohl nicht so gewollt war, so finde ich den Knitterlook in Verbindung mit dem gelben Stoff und dem Stickmotiv sehr passend – so sieht es sehr natürlich aus :).
    3. Kompliment an deine Tochter, für Zeichnung und Neugier.

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