Nähkurs baby lock Akademie Intensivkurs Kombi-Maschinen Chemnitz bei Consuendi

24. Mai 2024 | Allgemein, Kurse, V | 2 Kommentare

Vor 14 Jahren habe ich mich für eine babylock desire entschieden und fast genauso lange, liebäugle ich mit einem Kurs beim deutschen Vertriebspartner dieser tollen Maschinen, der im gleichen Bundesland sitzt. Den Wunsch nach einer Overlock gab es bereits im ersten Nähhobbyjahr, aber damals versprach ich der Familie, dass ich mir die Zweitmaschine erst nach der Fertigstellung der Doktorarbeit kaufen würde – und habe mich tatsächlich daran gehalten. Glücklicherweise musste ich nicht so lange warten, bis ich nochmals drei Jahre später endlich die Drucklegung geschafft hatte. Vor dem Kauf 2014 stürzten wir uns aber in das Projekt Vierseithof und schränkten unsere Ausgaben so weit wie möglich ein, so dass ich damals zunächst auf den Kurs verzichtete. Es folgte ein weiteres Kind und nachdem  bei ihm die Baby- und Stillzeit vorüber war, erwarteten uns drei Jahre Pandemie. Lange Rede – nach zehn Jahren war ich nun endlich soweit, dass ich an dem gewünschten Kurs teilnehmen konnte. Es gab zwar auch bei meiner Dresden Näht Gruppe einige Interessenten, aber meine Entscheidung war dann wohl doch zu spontan. Wie in allen Bereichen ist der 2-Tages-Kurs mit 249 € inzwischen immerhin 100 € teurer geworden. Dafür wird der Kurs aber inzwischen auch von zwei Kursleiterin durchgeführt, so dass es an beiden Tagen immer genug Hilfe an der eigenen Maschine gab.

Anfang Mai nutze ich zwei Brückentage und fuhr nach Chemnitz, um endlich am Kurs für Kombi-Maschinen teilnehmen zu können. Da der Mann parallel zu mir auf einer Fahrradtour unterwegs war, blieb ich aber nicht, wie andere Kursteilnehmer vor Ort, sondern pendelte wieder nach Dresden. Bei 45 Minuten Fahrstrecke zwischen dem Gewerbegebiet bei Chemnitz und der eigenen Haustür war das kein Problem, wobei ich dennoch etwas organisatorische Hilfe für den Jüngsten brauchte, die es aber hier glücklicherweise immer gibt. Ursprünglich wollte ich sogar das Job-Ticket mit Deutschlandticketerweiterung nutzen, aber da sich dabei die Fahrzeit auf 2,5 Stunden pro Fahrtstrecke verlängert hatte und ich bei meinen letzten Dienstreisen nie problemlos mit dem Zug gefahren bin, war das dann doch keine Option. Erst vor Ort stellte sich heraus, dass gleich mehrere Kursteilnehmer aus meiner eigenen Stadt kamen. Das Gebäude von Consuendi, die – unter anderem – Exlusivimporteur der baby lock Maschinen für für Deutschland, Österreich, Schweiz, Frankreich, England, Luxemburg, Belgien und die Niederlande sind, steht in einem direkt an der Autobahn gelegenen Gewerbegebiet bei Chemnitz, wobei sich Juki eine Etage darüber befindet. Parkplätze gab es ausreichend. Der erste Kurstag ging von 9:00-17:00 Uhr, der zweite bis 16:00 Uhr.

Im Kursraum, der für maximal 10 Teilnehmer ausgelegt ist, wurde man von einer Goodiebag-Tüte, einem umfangreichen Nähakademie-Hefter und einem Körbchen mit Nähutensilien und Garn erwartet. Die Leselupe* gehörte nicht dazu, sondern war mein – hier noch nicht gezeigtes – Weihnachtsgeschenk, das sich so sehr bewährt hat, dass es nun sogar immer mit verreist. Am ersten Tag standen die verschiedenen Overlocknähte im Mittelpunkt, wobei jeder Teilnehmer auf seiner eigenen Maschine nähte. Meine nun inzwischen schon zehn Jahre alte Desire war daher ausschließlich von den 4000 € Maschinen wie baby lock Ovation und Gloria* umgeben, wobei sich einige Kursteilnehmer offensichtlich eher “spontan” zum Renteneintritt für diese Flaggschiffe des Herstellers entschieden hatten. Es gab aber auch Kursteilnehmer, die für den Karnevalsbereich – und dort wahrscheinlich sehr umfangreich – Kostüme nähten. Eine Nähbloggerin war nicht mit dabei …. und nur eine der Kursteilnehmerinnen entdeckte ich danach auf Instagram. Theoretisch hätte es im Kursraum übrigens auch ein Gast-WLAN gegeben, dass aber gerade technische Schwierigkeiten hatte.

Ich selbst habe 2014 die Desire gekauft, als wenige Wochen zuvor die baby lock Desire3* auf den Markt kam und damit meine Maschine für 1200 € im Handel angeboten wurde. Dennoch konnte und kann ich darauf – bis auf zwei Stiche – nahezu alles nähen, wie die ganz aktuellen Modelle. Meine Kursunterlagen waren allerdings vollständig auf die Desire3 ausgelegt und zeigten daher andere Einfädelwege – zehn Jahre nach Markenwechsel gibt es wohl leider die Originalunterlagen für die Desire nicht mehr.

Bei den Overlocknähten hätte ich ja fast etwas vermutet, dass es für mich nichts mehr zu lernen gibt, aber tatsächlich habe ich erst durch den Kurs verstanden, wie die Maschine wirklich funktioniert. In den letzten zehn Jahren habe ich immer nur stur nach Anleitung eingefädelt und hatte kein wirkliches Verständnis dafür, was beispielsweise die drei Sticharten A, B, C und D bewirken. In so eine Maschine mal direkt hineinschauen zu können, war auch sehr erhellend. An beiden Tagen war man überraschend viel in Bewegung bzw. stand am Tisch der Kursleiterin Sylke Rohmberger, da die einzelnen Nähschritte immer erst an einer Maschine erklärt wurden, bevor man das Gesehene, selbst an den eigenen Maschinen umsetzte. Übrigens kannte ich bislang nur mein Jet-AirTM-Einfädelsystem und war nicht nur darüber erstaunt, dass sich die Technik inzwischen zum – deutlich lauteren – RevolutionAirTM System weiterentwickelt hat, mit der auch die Nadelöhre automatisiert eingefädelt werden, sondern auch, dass für das erste System inzwischen bereits das Patent ausgelaufen ist.

Nach den Anfangsnähten mit festgelegten Farben, um die Fadenwege besser zu verstehen, konnte man sich aus dem Garnangebot von Madeira frei bedienen. Außerdem gab es jede Menge vorbereitete Stoffstreifen mit verschiedenen Stoffarten, um die einzelnen Nähte an den eigenen Maschinen auszuprobieren. An beiden Tagen war das Mittagessen bei einem Anbieter, der nur wenige Gehminuten vom Kursraum entfernt war, möglich. Für das jeweilige Essen entschied man sich jeweils bereits am Beginn des Kurstages. Im Gebäude selbst gab es einen Tee- und Snackbereich, in dem mich besonders die Moosbilder* an den Wänden faszinierten. Das Moos darauf ist tatsächlich echt, muss nicht gegossen werden und “lebt” von der Umgebungsfeuchtigkeit. Ich überlege nun schon, ob es in unserer Wohnung dafür auch noch einen Platz gibt.

Der zweite Kurstag war für mich selbst am spannendsten, denn dort lernte ich nicht nur einiges zu den Coverlocknähten, bei denen ich beispielsweise noch nie die Anfangsfäden einfach abgeschnitten habe, sondern man probierte vor allem jede Menge Füßchen aus. Neben dem Bandeinfasser* – für das ich passend zu meiner Maschine die Variante ohne Führungsrechen bekam – probierten wir das Coverlockfüßschen-Set* komplett durch. Dazu gehörten der Paspelfuß 5 mm, Blindsaumfuß, Perlenfuß, Gummibandfuß, Spitzenfuß und Kräuselfuß, von denen ich selbst bislang nur mit dem Paspelfuß arbeite. Nicht alle Füßchen werden auf meine eigenen Wunschzettel wandern, denn beispielweise der Perlenfuß näht zwar sehr faszinierend die Perlen an, aber diese sind Plastikkügelchen, was nicht zu unserem möglichst plastikfreien Haushalt passt. Der Blindsaumfuß hingegen, der zwar keine wirkliche Blindstichnaht näht, ermöglicht eine Flatlocknaht, die ganz neue Möglichkeiten für die Schlüpfernäherei eröffnet.

Nach dem Kursende fuhr man mit einem Ordner mit vielen verschiedenen Probeläppchen und einem Zertifikat zurück, das seinen Platz im Nähzimmer schon gefunden hat. Zwischen den beiden Kurstagen habe ich tatsächlich am Abend noch mit den Läppchen dagesessen und habe sie in die Mappe eingeklebt. Nach Kursende bin ich dann aber leider nicht mehr dazugekommen und kann daher allen Bloglesern, die ebenfalls an den Kursen teilnehmen wollen, nur raten, doch bereits viel während des Kurses zu notieren und zuzuordnen. Zu Hause schaute ich mir dann auch den Inhalt des Goodiebags etwas genauer an.

Rückblickend hat sich der Kurs für mich – auch zehn Jahre nach dem Maschinenkauf – auf jeden Fall gelohnt. Ich verstehe nun die Maschine deutlich besser und habe auch einige, mir noch nicht bekannte Tipps und Tricks mitgenommen. So wusste ich beispielsweise auch noch nicht, wie man Bauchgarn am besten einfädelt, wobei ich damit gleich meine Greiferröhren gereinigt habe. Ganz am Ende des Kurses konnte man noch einen Druckluft-Kompressor* nutzen, um die Maschine auszupusten und habe gelernt, dass es dafür sogar Druckluftsprays* gibt, die aber bestimmt wenig nachhaltig sind. Ich selbst nutze seit Jahren die in Nähbloggerkreisen gut bekannt Trnkhalmaufsatz-Variante* aus dem Babybereich, das auf Staubsaugerrohre passt und mit dem sich ziemlich gut saugt – aber eben nicht pustet. Vor dem Kurs hatte ich sogar extra noch geputzt, um nicht mit so einer dreckigen Maschine anzureisen – so war ich etwas fassungslos, was der Kompressor noch alles aus meiner Maschine rauspustete.

Das die Kursunterlagen nicht mehr genau zu meiner Maschine passen, fand ich etwas schade, ist aber – zehn Jahre nach Einführung des Folgemodells – verständlich. Ganz persönlich hätte ich mir noch die Möglichkeit gewünscht, frei wählbar Füßchen ausprobieren zu dürfen, da ich schon längere Zeit mit dem Biesenfuß* liebäugle. Finanziell und zeitlich nun wieder die Möglichkeit zu haben, an solchen Kursen teilnehmen zu können, ist ganz wunderbar. Habt ihr Empfehlungen?

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Kreativtagebuch einer Kunsthistorikerin mit (Ehe)Mann, zwei Schulkindern (*01/2010 & 07/2013) und einem Kindergartenkind (*09/2017) im Projekt Vierseithof (*1768) in Dresden wohnend, gerne die Welt bereisend.

2 Kommentare

  1. Das war bestimmt ein toller Kurs, bei dem man sehr viel lernen konnte. Gerade die Overlock nutzt man meist nur zum zusammennähen und kennt die vielen Möglichkeiten der verschiedenen Stiche nicht. Es sieht richtig toll aus, was du gemacht hast. Liebe Grüße und ein schönes Wochenende moni

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    • Hab vielen Dank für deinen Kommentar …ja, ich bin auch sehr froh, dass ich den Kurs (endlich) gemacht habe …

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