Das erst letzten Monat neu erschienene Buch “Das Sense-Handbuch: Richtig dengeln, wetzen, mähen und ernten“* wurde sofort nach der Zustellung zu unserem partnerschaftlichen Abendthema. Der Mann war zwar begeistert von der Gestaltung und Aufmachung der Publikation, aber mindestens ebenso amüsiert, dass ich selbst sensen möchte. Bereits auf den ersten Seiten las er mir die Stelle vor, bei welcher der Autor Ian Miller – ein Amerikaner der in Österreich sensen gelernt hat – von seinen anfänglichen Misserfolgen berichtet. Nun ja …
Abbildung vom Haupt-Verlag |
Auch mir ist klar, dass die reine Lektüre dieses Buches mir wohl kaum ermöglichen wird, dass ich dieses Handwerk erlerne. Andererseits finde ich es überaus verlockend, meinen Wildpflanzenrasen, der ohnehin nur 1-2 Schnitte im Jahr benötigt, zu sensen, statt mit einer Maschine über dieses Ministück zu tuckern. Sich mit der Theorie zu beschäftigen, kann daher nicht falsch sein.
Abbildung vom Haupt-Verlag |
Der Inhalt gliedert sich in neun Kapitel. Nach der Einleitung, die sich auch noch auf das erste Kapitel erstreckt, geht es in Kapitel 2 um den “Umgang mit der Sense”, dann folgt ein kleiner Exkurs in den nächsten beiden Kapiteln, die sich mit überraschenderweise mit Meditationstechniken und Anstellwinkeln beschäftigen. Diese wenigen Seiten als Kapitel zu bezeichnen – Kapitel 4 ist nur eine Doppelseite – fand ich etwas übertrieben. Weiter geht es mit dem Wetzen, Dengeln, Schmieden und in Kapitel 8 und 9 schließlich im das Heumachen und Getreide anbauen. Das letzte Kapitel mit einem Rezept für Sauerteigbrot enden zu lassen, finde ich einen großartigen roten Faden.
Abbildung vom Haupt-Verlag |
Das kleinformatige Buch ist kein Bildprachtband sondern stattdessen ein wirkliches Kompendium, das sehr textlastig aufgebaut ist. Der gewählte Braunton soll wahrscheinlich an die “Sepia-Stimmung” der “guten alten Zeit” erinnern, zu der dieses alte Handwerk ja tatsächlich passt. Besonders die schematischen Zeichnungen finde ich fachlich sehr gelungen. Irritiert hat mich der Titel “Das Sense-Handbuch“*, denn da habe ich irgendwie das Gefühl, dass ein “n” fehlen würde.
Abbildung vom Haupt-Verlag |
Nach der kritischen Einschätzung des Mannes zu meinen Sensenvorhaben, erfuhr ich übrigens gleich von zwei Frauen, dass sie tatsächlich sensen können. Eine davon ist Frau Stoffverzueckt, die ich ohenhin für manche Kenntnisse bewundere. Meine Motivation ist jedenfalls da – fehlt nur noch die Sense und spätestens wenn der Kind Nr. 3 auf der Welt ist, könnte ich ja mal einen Sensenkurs machen ….
h