In den meisten Fällen rezensiere ich hier ja tatsächlich aktuelle Neuerscheinungen. Wenn ich aber das Verlagsprogramm erst entdecke – wie beim Leykam Buchverlag – stöbere ich auch gerne mal in der Backlist. So ist das Kinderbuch “Dicke Biber – Ein Naturschutz-Krimi” aus dem Herbstprogramm 2021 zu mir gekommen. Bei der Auswahl wusste ich allerdings noch nicht, dass es dabei tatsächlich einen Bezug zu Wien gibt, wo wir Freunde haben und beispielsweise vor zwei Jahren wohl genau dort waren, wo der Inhalt dieser Geschichte spielt.
Mit einer Leseempfehlung für Kinder zwischen sieben und zehn Jahren schriebt die österreichische Schriftstellerin Bettina Balàka ein Buch, dass mit 256 Seiten in einer hochwertigen, gebundenen Ausgabe verlegt wurde. Die ebenfalls in Wien lebende Illustratorin Raffaela Schöbitz hat dabei nicht nur das Einband gestaltet, sondern auch ganze Farbseiten, die in das Buch als Einzelseiten auf einem glatteren Papier eingebunden sind, was mich selbst sehr an die Märchenbücher meiner Oma erinnert. Eine sehr schöne Kindheitserinnerung, diese Art der Buchgestaltung mal wieder in den Händen zu halten. Dennoch erscheint das Layout alles andere als antiquiert, da selbst der Text mit Chatverläufen und vielen kleinen Graphiken sehr aufgelockert wird. Das begeistert sicherlich auch kleine Selbstleser.
Erzählt wird in einer sehr gut lesbaren, kenntnisreichen Form mit viel Wortwitz die Geschichte von Pico, der für ihn enttäuschenderweise seinen Sommerurlaub in den Donauauen und damit vor den Toren der eigenen Stadt verbringen muss. Daraus entwickelt sich aber eine sehr spannende Entdeckung der heimischen Flora und Fauna, die zu Ringelnattern, Kormoranen – und natürlich – vor allem zu Bibern führt. Die einheimischen Abenteuer erlebt er zusammen mit dem Ferienzeit-Nachbarskind Juanita, die in Kolumbien aufgewachsen ist. Beide sind allerdings schon 13 Jahre alt, so dass die Altersempfehlung vom Verlag eigentlich auch noch etwas höher gesetzt hätte werden können. Den Kriminalfall gibt es allerdings nicht gleich am Anfang der Geschichte sondern erst in den späteren Kapiteln, als er Biber getötet wird.
Da das Buch aus einem österreichischen Verlag kommt, verwundert es nicht, dass die beiden Protagonisten auch österreichisch sprechen. In keinem anderen Land war ich selbst so lange und so oft. Ich selbst freue mich daher über die einige österreichische Worte wie “Erdäpfelgulasch” und das “uuuuuurviel”. Ein bisschen hatte ich beim (Vor)Lesen immer das Gefühl, ich würde unsere österreichischen Freunde reden hören.
Im letzten Jahr verlieh die Jury der jungen Leser*nnen dem Buch die Auszeichnung “Kinderbuch-Preis” was sicherlich gerechtfertigt ist und den Verlag gefreut haben dürfte. Kennt ihr dieses Buch schon?
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