Schleife binden Fädelschuh Knoten lösen Schulkind

Schleife binden Fädelschuh Knoten lösen Schulkind

So wie unser Kinder größer werden, wachsen auch wir mit unserer Erfahrung als Eltern. Bei manchen Lebensthemen sind wir dabei selbst erstaunt, wie anders wir sie im Vorfeld eingeschätzt haben. Meinen Blick auf die eigenen Kinder sensibilisieren dabei immer wieder die zwei Blogs “Buntraum” und “Wer ist eigentlich dran mit Katzenklo“. Den einen lese ich regelmäßig, den anderen sporadisch. Auch ich habe zwar vor mittlerweile schon Jahrzehnten als Nebenfächlerin im Studium der Erziehungswissenschaften mit dem Schwerpunkt kognitive Entwicklung des Kleinkindes ein bisschen Theorie mitgenommen, aber so reflektiert, wie diese beiden Schreibenden bin ich wohl dennoch nicht.

Mit unserer großen Tochter erleben wir die einzelnen Lebensschritte jeweils das erst Mal, während wir beim kleinen Bruder nun schon zu wissen glauben, wie der Ablauf sein müsste. Um so spannender finde ich es, dass dieser Vergleich so selten zutrifft. Während wir bei ihr der festen Überzeugung waren, dass der Übergang von der Tagesmutter in den Kindergarten ein “Kinderspiel” wäre und uns später erstaunt eingestehen mussten, dass nur ein Gerüst aus Ritualen den Abschied des vorher so perfekt eingewöhnten Kindes von uns ermöglichte, waren wir überzeugt, dass dieser Übergang für den Sohn noch schwieriger werden würde. Nun ist da alles so ganz anders (jipdijeh). Aber davon berichte ich ein anderes mal.

Heute hat das Schulkind nach fast zwei Monaten seinen letzten Unterrichtstag vor den allerersten Ferien. Auch diesmal meinten wir zu wissen, dass der heißersehnte Wechsel vom Kindergarten in die Schule ein angestrengtes, aber nicht überfordertes Mädchen bringen würde. Nach diesen ersten Wochen kann ich aber bestätigen, dass der eingängige Buchtitel “Wackeln die Zähne, wackelt die Seele“*, obwohl selbst nie gelesen (kann es mir jemand mal leihen?),  sich bei uns sehr bestätigt hat. Schulbeginn und erster Wackelzahn, auf den sie so lange warten musste, lagen fast gleichzeitig.

Schulisch scheint sie bis auf einige Spiegelbuchstaben wenig zu kämpfen zu haben und wir sind begeistert, mit welcher Geschwindigkeit sie sich die Welt der Buchstaben erobert. Seelisch war sie in dieser ersten Schulzeit aber – vor allem zu Hause – weit außerhalb ihrer Mitte. Gleichzeitig ist sie so selbstständig geworden, dass wir auch dabei nur staunen – selbst den Frühstückstisch bekommen wir von ihr immer häufiger gedeckt und beim morgendlichen sowie abendlichen Badprogramm braucht sie schon lange keine Hilfe mehr. Wie schnell doch so etwas geht.

Nicht immer waren beide Seiten in dieser anstrengenden Zeit geduldig genug, aber immerhin – und darauf sind wir ein bisschen stolz – haben wir immer das nach dem Wutanfall ruhig darüber reden hinbekommen. Die Einschätzungen der gerade so oft auf alles und jeden wütenden kleinen Dame waren dabei sehr erhellend (Ich will das ja gar nicht, mein Körper macht das einfach so – bis zu der Forderung, schon halb sieben – statt wie bislang 19:00 Uhr mit dem kleinen Bruder – schlafen gehen zu wollen, weil sie früh zu müde sei.) Der Wechsel von einem entscheide-alles-alleine-Kindergartenkonzept zu einer festen Unterrichtsstruktur ist wohl auch einfach so viel, dass eine neuer Lebensrhythmus für uns alle erst mal wieder gefunden werden muss. Wir sind aber auf einem guten Weg.

Das Schleifen binden und Knoten lösen – in diesem Sommer erstmals geübt, da beim ersten Elternabend darauf hingewiesen wurde, es aber im Kindergarten kein Erfolg bei dieser kleinen Lernaufgabe gab – steht wohl symbolisch für diese Zeit. Der Fädelschuh* war übrigens das erste Tauschobjekt bei Tauschticket* was ich mir vom kostenfreien Startguthaben ertauscht habe.

Für den Freutag, H54F und Friday Fives freue ich mich nun dieser Woche:

1.)  Das ich die erste Ferienwoche ebenfalls frei habe und hoffentlich eine gute Zeit mit der Tochter verbringe, bevor es für mich schon wieder auf die nächste Dienstreise geht

2.) das verlängerte Wochenende mit einem Besuch in einer Baumschule beginnen wird

3.) die Großelternzeit nun für jeweils ein Kind abwechselnd und in der dritte Runde dann für beide zusammen geplant ist

4.) Ich mit dem jeweils einzeln zu Hause bleibenden Kind jede Woche eine besonders intensive Zeit verbringen kann

5.) das Tochterkind in der zweiten Ferienwoche das zweite Mal in ihrem Leben – diesmal mit der Uroma – ins Kino gehen wird

Rezension: Werken mit Beton & Mosaik

Rezension: Werken mit Beton & Mosaik

Beton gehört zu den Arbeitsmaterialien, mit denen ich mich noch nie so richtig anfreunden konnte, obwohl – oder vielleicht auch eher weil – mich bis zum Auszug aus dem Elternhaus ein WBS70 Plattenbau umgab. Schaute und schaut man da unter den Teppich bröselt es hier und da. Selbst die hochgelobten Sichtbetonbauten aus den 90ern hatten für mich immer eher etwas abschreckendes.

Wirklich faszinierend fand ich aber, dass das Pantheon in Rom – besichtigt mit der Tochter im Bauch bei der einzigen Dienstreise, bei der ich bislang den Mann begleiten durfte – ebenfalls aus (römischen) Beton gebaut wurde. Die vor zwei Wochen erschienene Publikation “Werken mit Beton & Mosaik“* habe ich daher auch eher wegen dem Mosaik bestellt.

Abbildung vom LV-Buch im Landwirtschaftsverlag

Die gebundene Ausgabe ist nach dem Prinzip Projektvorstellung im ersten Teil und (sehr knappe) Schritt-für-Schitt-Anleitungen erst im zweiten Teil aufgebaut. Bei den Vorstellungen der verschiedenen Projekte  wird jeweils eine ganzseitige Aufnahme mit einem Text kombiniert.

Abbildung vom LV-Buch im Landwirtschaftsverlag

Die 27 Projekte sind dabei nach meinem Geschmack etwas zu textlastig geraten, zumal die eigentliche Anleitung erst im zweiten Teil folgt. Die beiden schwedischen Autoren Malin Nilsson und Camilla Arvidsson scheinen die Texte dafür auch entweder parallel geschrieben zu haben oder die Formulierungen in den eigenen Texten zu wiederholen – wie z.B. bei “Man kann die Fließen verwenden, wie sind sind. Doch besonders effektvoll wird es, wen man sie mit dem Fließenschneider unterschiedlich groß zuschneidet.” (S. 7) und “Sie können die Fließen so verwenden, wie sie sind, aber besonders eindrucksvoll wird es, wenn Sie die Fließen mit dem Fließenschneider in unterschiedliche Größen zerteilen.” (S. 25)

Abbildung vom LV-Buch im Landwirtschaftsverlag

Die zahlreichen Projekte mit (gekauften) Fließen haben mich ohnehin am meisten im Buch überrascht. Erwartet hatte ich eigentlich durchgehend Betonprojekte und viele Anleitungen zur Mosaikgestaltung. Die Gewichtung der Fließenprojekte macht nun auf mich den Eindruck, dass sich der rote Faden des Buches nochmal geändert hat, ohne das der Titel angepasst wurde. Mit den fertigen Fließen wird eine Bank verschönert, sie werden mit Klebeschlablonen und Stiften gestaltet (wo ist da der Bezug zu Mosaik und Beton?), mehrere Tische werden damit beklebt, sie kommen an den Schrank, unter den Spiegel und an eine Kiste.

Abbildung vom LV-Buch im Landwirtschaftsverlag

Erklärbar wird diese Gewichtung wahrscheinlich durch die bereits erschienen Publikationen. Mit “Gartendeko aus Beton selbstgemacht: Über 30 einfache Anleitungen für Töpfe, Figuren und mehr“* und “Neue Garten-Deko aus Beton selbstgemacht“* scheinen die beiden Autoren bereits fast alles zu diesem Thema vorgestellt zu haben. Mich selbst lockt momentan eigentlich nur das Vogelbad. Das wäre was für den Garten ….

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Greif-Giraffe für den Zweitgeborenen & Bloggedanken

Greif-Giraffe für den Zweitgeborenen & Bloggedanken

Wenn das Baby im Freundeskreis, für das dieses Greiftier genäht wurde, inzwischen bereits in der Eingewöhnungszeit ist und die Mama den Wickeltisch mit der Büroarbeitszeit getauscht hat, wird es höchste Zeit, das Stofftier auch hier im Blog vorzustellen. Nach 17 Schlaufentieren von Seitenstiche habe ich ja einige Erfahrungen mit dem Mix aus Webware und Jersey. Wenn der dehnbare Stoff nicht zu schlabbrig ist, sieht das Ergebnis tatsächlich gar nicht ausgedellt aus.

Vernäht habe ich einen Sternenstoff, den ich mir vom Berliner Nähcamp 2015 mitgebracht hatte und aus dem für den eigenen Sohn bereits eine derzeit wieder viel getragene Mütze entstanden ist. Auf die andere Seite kam der Cord-Stoff vom 2013er Sterntaler Werksverkauf.

Neben dem eigenen Nählabel* am Giraffenpo habe ich mich diesmal für zwei Webbänder von Blaubeerstern – die Streifen* oben und orangen Blätter* unten – entschieden, die farblich perfekt zum Sternenjersey passen. Die Webband-Vögel* in der Mitte habe ich sogar schon seit 2011 und damals im Königinnenreich der Stoffe erworben. Die Stoffe von diesem Einkauf sind mittlerweile vernäht und nur die Schildkröten warten momentan bei Tauschticket* auf jemanden, der eine Nähidee dazu hat.

An den Schlaufentieren, die hier ja schon so oft im Blog gezeigt wurden, lässt sich gut nachvollziehen, wie sehr sich die Bloggerei in den letzten Jahren doch verändert hat. Noch vor zwei-drei Jahren gab es selbst bei solchen eher kleinen Nähwerken einen intensiven Austausch und fast immer Kommentare im zweistelligen Bereich. Heute gibt es diese Reaktionen zwar auch auf Instagram, aber immer seltener im Blog. Selbst auch für mich eher aufwendige Blogbeiträge wie zur China-Reise oder dem Einschulungskleid führen nur in den anderen Netzwerken zu Reaktionen.

Kürzlich habe ich gelesen, dass man nur 20% dem Blogeschreiben widmen sollte und 80% der “Vermarktung” in den sozialen Netzwerken, was sehr nach dem Pareto-Prinzip klingt. Vielleicht führt dieser Anspruch – den auch ich nie umsetzten könnte – dazu, dass man immer öfter vom Blogger-Burnout liest (aber auch der Einschätzung, dass es nicht das bloggen, sondern das Netzwerken das Problem ist). Ich selbst widme diesem Blog mein fernsehfreies Entspannungsabendstündchen, wenn es nicht etwas aufwendiger wird. Weitere vier Stunden für alle anderen Plattformen wären da nie drin. Da es hier dennoch mein Kreativtagebuch bleibt, werde ich die virtuelle Hauptspielwiese auch nicht wechseln und bin gespannt, wohin sich dieses Medium entwickeln wird. Ich gebe aber zu, dass ich den Austausch hier auch ein bisschen vermisse, obwohl ich weiß, dass noch viele – nicht mehr alle – da sind.

Für mich bleibt dieses Balance-halten wohl auch ein Thema für mein Jahresmotto “Achtsamkeit”, denn tatsächlich probiere ich ja gerne Neuentwicklungen aus. Regelmäßig Snapchat, die neuen Instagram Storys und Themenplattformen zu beliefern, würden aber auch bei mir schnell zu einem Online-Verpflichtung führen und überfordern. Momentan tut die Bloggerei – auch ohne Kommantarflut – aber noch gut und so soll es bleiben.

Verlinkt beim Kiddikram, link your stuff, AfterWorkSewing, Cord Linkparty und Mittwochs mag ich.

Einschulung 2016: Keid aus Stoff für Nähabenteuer, Gr. 128

Einschulung 2016: Keid aus Stoff für Nähabenteuer, Gr. 128

Neben der Zuckertüte war für unsere Erstklässlerin natürlich das Kleid am Wichtigsten. Diesmal habe ich mit ihr sogar zusammen meine inzwischen beeindruckend angewachsene Nähliteratur durchgeblättert. Wir entschieden uns für das Kleid aus “Stoff für Nähabenteuer: Projekte und Schnittmuster“*.Leider schaffe ich es ja fast nie zur Rezension bereits ein Beispiel aus den jeweiligen Bücher ausprobiert zu haben, was ein klares Manko ist. Früher oder später ist es aber so weit und ich habe mich daher entschieden, dass ich die Nähwerke noch nachträglich bei den Buchvorstellungen verlinke. Gute Idee?

Das Kleidmodell aus “Stoff für Nähabenteuer: Projekte und Schnittmuster“*habe ich nicht unverändert übernommen, sondern teilweise angepasst. So wurde bei der Kleid-Variante 3 “Kleid mit Paspel” auf die Paspelunterteilung beim Oberteil quer über die Brust verzichtet und diese dafür in den Halsausschnitt verschoben. Das sah für mich stimmiger aus. Wer genau hinschaut, kann dabei auch einen klitzkleinen Nähfehler entdecken.

Während die Anleitung für das Basismodell im Buch noch recht ausführlich ist, wird der Tellerrock für die von uns gewählte Variante mit genau einem Satz beschrieben: “In diesem Beispiel haben wir einen Tellerrock an das Oberteil gesetzt.” (S. 78). Ich habe dafür auf die Anleitung von Mamahoch2 zurückgegriffen. Das war aber nicht die einzige Hilfe, die ich mir bei der Vorbereitung geholt habe. Wenige Tage nachdem ich mich für das Modell aus dem Buch entschieden und sogar schon zugeschnitten hatte, brachte Pattydoo ihr neues Schnittmuster “Leni” auf den Markt. Man kann das Rad eben doch nicht neu erfinden und da die Nähschritte fast identisch sind, habe ich mir auch das dazugehörige Video angeschaut. 

Deutlich zufriedener als die letzten Male bin ich mit dem Reißverschluss am Rücken. Außerdem habe ich das Oberteil das erste Mal gefüttert. Vernäht wurde der bereits mehrfach gezeigte Stoff aus dem Dresdner Nähcafe, der auch bereits für die Zucktertüte zum Einsatz gekommen ist. Mein Ziel war es, dass die gleichen Farben wie beim Ergobag dabei sein sollten, was sich als schwieriger als gedacht herausstellte. Das Blümchenmuster kombiniert mit Weiß gefiel mir aber sehr gut – nicht zu kitschig und trotzdem ein bisschen festlich.

Für die Frisur hatte ich mir Anfang des Jahres ja extra eine passendes Rezensionsexemplar geordert und war mehr als entsetzt, dass die Haare der Tochter trotz eigenem Wunsch nach einer langen Flechtfrisur Woche um Woche eher kürzer als länger wurden. Rückblickend war es eine Mischung aus ausgrissenen Haaren durch den Bruder (der darf das), Scherenattacken durch Kindergartenkinder (ich hab ihm gesagt, dass er das nicht machen soll) und eigenen Frisierversuchen (wahrscheinlich um die ersten beiden Attacken zu vertuschen). Viel zu retten war da nicht mehr und mit ein paar – farblich passenden (!) – Schmetterlingen im Haar war ich mit dem Kopfschmuck wieder versöhnt.

Viel wichtiger als die Haare war für die Tochter aber ohnehin  nur, dass ihr Kleid ordentlich fliegt. Bei über neun Meter Saumlänge war das kein Problem und der Effekt wirklich schön.

Verlinkt beim Creadienstag, DienstagsDinge, HandmadeOnTuesday, Kiddikram und link your stuff.

China Reise: Kindertag im Guangzhou Museum of Art

China Reise: Kindertag im Guangzhou Museum of Art

Ausgerechnet am Kindertag hatte ich auf der anderen Seite der Welt mein emotionalstes Erlebnis mit einem chinesischen Kind. Inzwischen hatten wir Shanghai bereits hinter gelassen und waren ganz in den Süden dieses riesigen Landes geflogen. Statt aber wie geplant in Guangzhou, dem früheren Kanton, zu landen, erwarteten uns dort in der Luft so schwere Gewitter, dass wir nach längerem kreisen, fast 500 km ins Landesinnere weiterflogen. Selbst unsere Organisatoren waren kurzzeitig ziemlich verunsichert und begannen zu planen, wie nach der Landung mit einer Zugtagesfahrt zu unserem Reiseziel gelangen könnten. Wir blätterten vorfreudig im Lonely Planet* und erfuhren, dass Guilin zu den schönsten Reisezielen in China gehört. So war es dann doch ziemlich enttäuschend, dass wir von Guilin nur das Rollfeld sahen und nachdem das Flugzeug aufgetankt war, erneut nach Guangzhou flogen. Das Klima dort war mehr als erschlagend. Mit gefühlt über 40°C und einer extrem hohen Luftfeuchte, fühlte man sich ganztägig wie in der Dampfsauna. Gruppenbilder mit Direktoren im schwarzen Blazer waren da schon eine besondere körperliche Herausforderung.

Momentan ist in China alles auf Wachstum ausgerichtet und das Land befindet sich in der höher-größer-weiter-Spirale, die für mich in keinem Land unserer Erde ein Zukunftskonzept sein kann. Auch wenn es etwas plakativ ist, stehen dafür auch die Türme, die wir während der Reise “bestiegen” haben. War es in Shanghai noch über 340 Meter, erwartete uns in Guangzhou der Canton Tower mit 600 Metern. Bis 2011 war er der höchste Fernsehturm der Welt und ist immer noch das vierthöchste freistehende Gebäude der Welt. Auf 460 Meter Höhe gibt es eine Plattform, auf der am Rand mit Blick in den Abgrund eine Kugelbahn fährt. Seltsamerweise konnte ich da sogar unmittelbar auf den durchsichtigen Flächen stehen ohne das mir schwindlig geworden wäre. Die Entfernung zum Boden waren einfach schon irreal hoch.

Am 1. Juni stand – wie an fast jedem anderen Tag der dreiwöchigen Reise – ein Museumsbesuch auf dem Plan. Im Guangzhou Art Museum erwartete uns eine chinesische Schulklasse, die sich extra auf uns vorbereitet hatte. Ein Mädchen hielt einen so perfekten englischsprachigen Vortrag, dass wir staunend zuhörten. Wie ich danach entdecken konnte, hatte jedes Schulkind einen kleinen Text für uns vorbereitet. Die Schulgruppe malte an diesen Tag auf Reispapier und wir durften ihnen dabei über die Schulter schauen. Da ich mich von diesem kleinen, aufgeregten Schulkindern kaum trennen konnte, blieb ich so lange, bis tatsächlich eines Kinder mit seinem Werk fertig war. Zu meiner Überraschung bekam ich es sofort geschenkt.

Gerührt suchte ich schnell meine Kollegengruppe, überzeugte die Hüterin
unserer Gastgeschenke für die Diplomaten und Direktoren des Landes, dass
so ein kleines Mädchen sich darüber viel mehr freuen würde und eilte
zurück. Die Augen strahlten und ich wurde mit dem kleinen Mädchen gleich
mehrmals fotografiert. Es ist seltsam so sehr im Mittelpunkt zu stehen
und die Situation rühte mich so sehr, dass ich hoffe, dass ich auf
diesen Aufnahmen nicht überall glasige Augen habe.

Das Reispapierbild mit Frühlingsrollen habe ich sehr sorgsam nach Hause transportiert und die Geschichte dazu meinem Schulkind erzählt. Es wird seinen Ehrenplatz in einem Rahmen finden und an die Wand kommen.

Auch für Guangzhou hatte ich mich informiert, wo es einen Stoffmarkt geben würde, habe es aber im engen beruflichen Zeitplan nicht zum Haiyin Fabric Wholesale Market geschafft, der auf der 429, Yanjiang East Street in Guangzhou zu finden sein soll und den ich nun ohne wirklichen Erfahrungsbericht zur Ausflugskarte Textiles Handwerk von  Wullechneuel und der internationalen Stoffkarte von Edeltraud mit Punkten schicke.

Verlinkt bei Philuko.