Der August ist dieses Jahr ein besonderer Monat für uns, denn nach der Urlaubsreisezeit folgte sofort die Eingewöhnung des Jüngsten in den Kindergarten, die in der ersten Woche der Mann und in der zweiten ich übernahm. Da ich selbst nun bereits gar nicht mehr vor Ort sein muss und meine Verpflichtungen sich nur auf zeitigere Abholzeiten beschränkt, fühlt es sich tatsächlich ein bisschen wie “blau machen” an, erlaubt aber wenigstens die Schuleinführungsvorbereitungen, denn ein Großereignis folgt hier dem nächsten. Das Buch aus dem Frühjahrsprogramm des Haupt-Verlags “Indigo: Anbau, Färbetechniken, Projekte“* passt daher in diese blaue Woche thematisch ausgesprochen gut.
Abbildung vom Haupt-Verlag |
Bereits die beiden Autoren lassen mich in gedanklich in meine eigene Vergangenheit reisen, denn die Herrenmaßschneiderin Kerstin Neummüller hat sich mit Douglas Luhankos, der in Stockholm den Laden secondsunrise betreibt, für dieses Projekt zusammengefunden. Während es im Einführungstext des Buches aber noch sehr nach einer Zufallsbekanntschaft klingt “Wir trafen uns an einem grauen Novembertag, als ich nach jemanden suchte, mit dem ich mit Indigo färben konnte.” (S. 7) scheint sie inzwischen mehr zu verbinden, denn beide erscheinen als Inhaber dieses Ladens für handgearbeitete Jeans und japanische Textiltechniken.
Abbildung vom Haupt-Verlag |
Das 140seitige gebundene Buch ist genauso aufgebaut, wie es der Untertitel bereits angibt – es gibt Hinweise, wie man Indigofera, Färberknöterich, Färberwaid selbst anbauen kann oder mit Blättern färbt, dann folgen die eigentlichen Färbetechniken mit der ausführlichen Beschreibung des Vorgangs und des Ansetzens der Küpen, sowie 14 verschiedene Rezepte. Das es so viele verschiedene Färberezepte gibt, war mir beispielsweise ganz unbekannt. Die Rezepte sind mit Zeitaufwand, notwendigen Hilfsmitteln, Zutaten und natürlich der eigentlichen Beschreibung versehen, haben aber nicht immer eine Abbildung dabei.
Abbildung vom Haupt-Verlag |
Es folgen die Projekte, bei denen die Verbindung zu den japanischen Färbetechniken gefunden wird. Ganz am Ende des Kapitels wird zwar auch noch der Blaudruck erwähnt, aber nur auf einer Doppelseite so knapp erwähnt, dass man den dafür notwendigen Papp sicherlich nicht als DIY-Variante herstellen kann. Die Autoren empfehlen für die Reservierung auch Bienenwachs, was aus meiner Sicht nichts mehr mit Blaudruck zu tun hat. Sehr viel ausführlicher wird auf Shibori, der japanischen Falt-Färbe-Variante für Muster und Sashiki, der Sticktechnik eingegangen.
Abbildung vom Haupt-Verlag |
Das Buch mit seinem klaren Design sowie den ausdrucksstarken Abbildungen und die darin vorgestellten Techniken begeistern mich sehr und gehören – wie hier schon oft erwähnt – zu meinen DIY-Plänen, wenn die Kinder größer geworden sind. Heute mache ich erstmal mit meinem eigenen blauen Projekt weiter, denn die ganz besonderen handgewebten Stoffe aus China liegen unter der Nadel …
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