Bücherregal: Kinder

17. Dezember 2012 | Lesestoff, unbezahlte Werbung | 7 Kommentare

Dem aufmerksamen Blogleser, bzw. denen, die hier ab und zu vorbeischauen und nicht nur via Google Reader konsumieren, ist sicherlich schon das nun mittlerweile dritte Bücherregal aufgefallen. Neben der DIY-Literatur und den Grünen-Faden-Büchern zeige ich nun auch noch die Schätze in Text und Ton, mit denen unsere Tochter aufwächst. Einige, wie “Die kleine Raupe Nimmersatt” oder “Die kleine Grille singt ihr Lied” sind aus dem Freundeskreis zu und gewandert. Am beliebtesten ist aber seid Monaten “Für Hund und Katz ist auch noch Platz“, das sie inzwischen fast auswendig kennt.

Seit Donnerstag stehen in dieser Liste nun auch schon meine drei Wolkow-Bücher, die eigentlich erst für Kinder ab zehn sind. Der Freundeskreis überzeugte uns aber, mit dem noch nicht 3-jährigen Kind am Sonnabend in die Kinderoper “Der Zauberer von Oz” ab 5 Jahre zu gehen. Wir sind zwar bei vielen Dingen recht flexibel, aber das hätten wir uns eigentlich wirklich noch nicht getraut. Hinzu kamen noch 300 km Autofahrt, denn das musikalische Vergnügen sollte nicht etwa in der eigenen Stadt stattfinden, sondern im vogtländischen Plauen. Außerdem war das Stück auch noch ausverkauft und nur mit Sondergenehmigung des Einladenden durften wir uns zu dritt auf zwei (Mittel)Plätze quetschen.

Als ich hörte, dass das Stück auch noch zwei Stunden mit Pause gehen sollte, war ich noch etwas skeptischer und hoffte inständig, dass unsere bereits mehrfach bewährte Apfelstück-Taktik, wenn das Kind quengelig wird, auch diesmal funktionieren würde. Erstaunlicherweise klappte es aber perfekt. Das Tochterkind schaute extrem gebannt auf die Bühne und lauschte der Musik. Dank der Wolkow-Bücher kannte sie die Handlung und fragte schon am Anfang “Und wann kommt der Löwe?”. Nach den zwei Stunden wollte sie es gleich nochmal sehen und ihr Fazit “Das war aber schön.” hat uns darin bekräftigt, dass es richtig war so weit dafür zu fahren.

Bis zum vollständigen Verständnis Geschichten werden sicherlich noch ein paar Jahre vergehen, aber ich überlege schon jetzt, ob ich unsere original Ost-Literatur, die sogar noch einen Rubel-Preis auf der Rückseite hat, mit den noch fehlenden Bänden Der Feuergott der Marranen, Der Gelbe Nebel
und Das Geheimnis des verlassenen Schlosses
ergänze. Alexander Wolkow übernahm übrigens für den ersten Band der so genannten Wunderland-Reihe tatsächlich die wesentliche Elemente aus dem bereits 1900 erschienen Buch “Zauberer von Oz“, das er übersetzte. In den Folgejahren entwickelte er daraus aber eine ganz eigenständige Serie, der ich als Kind total verfallen war. Und womit seid ihr aufgewachsen?

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Kreativtagebuch einer Kunsthistorikerin mit (Ehe)Mann, zwei Schulkindern (*01/2010 & 07/2013) und einem Kindergartenkind (*09/2017) im Projekt Vierseithof (*1768) in Dresden wohnend, gerne die Welt bereisend.

7 Kommentare

  1. Hmmm, schade, wieder eine Liste, die ich jetzt hier nur so auf dem Screenshot sehe.
    An Lieblingsbücher aus der Kinderzeit kann ich mich nicht so recht erinnern – nur wenn ich sie sehe. 😉 Zum Beispiel die Bücher von Elizabeth Shaw. Später dann, habe ich auch dank Bibliothek verschlungen, was nur unter die Finger kam. Übrigens habe ich meinem Sohn auch ganz schnell in das Konzept der Bibliothek eingeführt. Erstens ist es preiswert, man bekommt auch mal was anderes unter die Augen und man kann sozusagen sondieren, was dem Kind wirklich gefällt. Solche Bücher dürfen dann auch als Kaufbuch ins Regal. Nun hoffe ich, dass unser Mädchen genauso eine Leseratte wird, wie unser Junge. Bei dem war es schon immer so, dass wenn wir ihn nicht gehört haben, er irgendwo mit einem Buch sitzt und schmöckert.
    LG
    Kerstin

    Antworten
  2. Das ist ja interessant! Bücher für meine Tochter zu finden, ist sauschwer. Obwohl es massenhaft Bücher gibt. Vielelicht sollte ich Kerstins Tipp mit der Bibliothek befolgen. Meine Tochter mag nämlich auch am liebsten die Sachen, die eigentlich noch nichts für sie sind. Wir haben sehr schöne Geschichten mit lehrreichen Texten, aber die interessieren sie nicht. Ihr momentanes Lieblingsbuch ist ein Lurchi Sammelband. Ja, genau, Werbung von Salamander. Anhand der Geschichten fragt sie uns ein Loch in den Bauch, zu allem, was sie nicht versteht (und das ist viel!). Aber irgendwann hat sie's dann verstanden und weiß wer Napoleon ist, warum der Böse beim Autorennen die Benzinleitung des Guten durchschneiden will usw. Ganz schlecht wird mir, wenn ich im Buchladen die Abteilung für größere Mädchen sehe. Nur noch Vampire und Topmodels. Ürgs.

    LG
    anne

    Antworten
  3. Toll, dass euer Ausflug so gut geklappt hat! Viel Erfahrung mit geeigneter Kinderliteratur habe ich zwar nicht, aber die Wolkow-Bücher habe ich als Kind auch geliebt, sowohl vorgelesen als dann später auch selbst verschlungen (auch Teil 4, 5&6 fand ich spitze) und wir hatten auch die alten Ausgaben 🙂
    Ansonsten standen bei mir auch immer Detektivgeschichten hoch im Kurs, am besten wenn man noch selbst miträt, aber ich glaube da war ich schon ein bisschen älter…
    Viele Grüße
    Anela

    Antworten
  4. Die Wolkow Bücher kenne ich gar nicht, habe sie aber oft gesehen und ein bischen bin ich neugierig auf sie geworden. Ich bin eher mit Janosch aufgewachsen und später mit den Lindgren (Pippi und Bullerbü, Michel war nicht so mein Fall) Bänden und allem möglichen von Enid Blyton. Geliebt habe ich auch den kleinen Vampir (Rüdiger von Schlotterstein 🙂 Ich mag Kinderbücher und kann mich damit auch eine Weile beschäftigen, zum Glück auch in der Arbeitszeit 😉 Falls du mal Ideen brauchst, da fällt mir sicher was ein.
    Euer Ausflug hört sich sehr gelungen an, vielleicht gibt es auch mal eine spannende Kinderoper hier in der Region?
    Liebe Grüße
    Stefanie

    Antworten
  5. Gut, dass die Frage nicht lautet: "Was lesen Eure Kinder denn gern?" Da hätte ich ja nicht mitmachen dürfen, als Nur-Patentante und Nicht-Mutter. Ich schlage jetzt mal eine Bresche für Alfons Zitterbacke, Tuppi Schleife, Hirsch Heinrich, Zilli, Billi und Willi, Ottokar und Käuzchenkuhle und wie sie alle heißen, die DDR-Kinderbücher. Ich hab unsere Dorfbibliothek mindestens 2mal in der Woche frequentiert und bestimmt 5mal komplett durchgelesen. Die Bibliothekarinnen haben sicher schon gestöhnt, wenn sie mich in der Auffahrt gesehen haben. Irgendwann wurde das Angebot dünn. Ich weiß nicht, ob ich damals schon den Tick hatte, ein Buch nur einmal zu lesen (mehrmaliges Lesen nur mit einem Mindestabstand von 5 Jahren). Aber was ich ganz toll fand, war "Die 3 lustigen Gesellen" von Eno Raud. Wenn ich Moosbart, Halbschuh und Muff sage, dann machts vielleicht bei einigen klick. Darfs auch ein DVD-Tipp sein? Dann muss ich unbedingt "Die fliegende Windmühle" nennen, ein liebevoll von Hand gemachter Puppentrickfilm, der in Dresden entstanden ist.
    Grüße aus Tolkewitz
    Manu

    Antworten
  6. Liebe Katja, das freut mich – in der Tat. Auch dass es in der Oper so gut geklappt hat… H. ist auch immer ganz gebannt, aber auch so ängstlich und daraufhin untröstlich, dass wir wohl noch eine Weile warten müssen… Vielleicht ist der "Grüffelo" schuld an der Misere. Seit der hier bei uns wohnt, hat das Kind plötzlich Angst.

    Danke für die schönen Buchempfehlungen! Herzliche Grüße, Marja (die mal die Engelwurzsalbe suchen geht… nachdem es hier überall schon nach Zwiebeln stinkt…)

    Antworten
  7. Schön, deinen Beitrag zu lesen. Die Wolkow-Bücher kenne ich auch und hab sie verschlungen in meiner Kindheit. Und in Plauen bin ich aufgewachsen. Das Theater kenne ich sehr gut, hab dort auch schon sehr viele Stücke angesehen, die immer wieder toll waren. Auch die Atmosphäre im Theater ist toll.

    Liebe Grüße nach Dresden, meiner Geburts- und Studentenstadt!

    PS: ich lese immer gerne bei dir mit, weil ich doch viele Orte noch kenne, schade, dass ich nicht mehr in Dresden wohne, dann würde ich auch zu euren Nähtreffen mit kommen…

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  1. Hallo Amberlight, auf Valomea bin ich wahrscheinlich auch durch deinen Blog gestoßen und lese seitdem dort begeistert (und meist still)…