Geld verdienen mit DIY Blogs: Transparenzbericht 09/2014
Pünktlich zur Monatsmitte gibt es meinen Blogeinnahmebericht vom Vormonat. Da eigentlich geurlaubt werden sollte und eine Blogpause geplant war, habe ich von den Septembereinkünften nicht wirklich viel erwartet. Selbst meinen Werbeplatz habe ich an den DaWanda-Shop Stoffgezwitscher* nur für den halben Preis vergeben. Und was ist passiert – es war der beste Monat aller Zeiten! Ich habe die Zahlen sehr ungläubig angeschaut …
Woher kommen nun die Euronen? Zwei “Spitzenwerte” sind dafür verantwortlich – DaWanda* starte mit 68,97€ einen Höhenflug und auch von Alles-für-Selbermacher* kam mit 27,93€ noch nie so viel. Nicht ungewöhnlich hoch war Amazon* mit 36,05€ und kleine Beträge haben Namensbänder* mit 2,17€ und Flattr* mit 0,36€ eingebracht. Ausgeben oder gespendet wurde im September nichts. Auch wenn die Blogpause durch den Ellenbogenbruch und den abgebrochenen Urlaub kürzer ausgefallen ist als geplant, wurden nur 15 Blogbeiträge geschrieben, aber dennoch 24.533 Seitenaufrufe erreicht. Erstaunlich!
Der Warenwert liegt bei 113,84€ Euro und verteilt sich auf Rezensionsexemplare, eine Stickdatei* von Blaubeerstern und einem Strandkleid* von Internaht. Vorgestellt wurden im September mit “Warte, warte – wo willst du hin?“*, “Das Klavier“, “Hilfe, ich bin ein Alien!“* und “Froschalarm im blauen Haus“*ausschließlich Kinderbücher für verschiedene Altersgruppen.
Als neuer Werbepartner kam im letzten Monat echtkind* dazu, die schafstofffreies und nachhaltiges Kinderspielzeug vertreiben. Auf dieser Seite dürfen selbst unsere Großeltern gerne ohne Rücksprache mit uns die nächsten Geschenke aussuchen. 😉 Außerdem gibt es auf meinem Blog nun noch eine neue Seite, auf der unsere bisherigen “Geschenkideen für Kinder” aufgelistet werden. Habt ihr die schon unter “Nachhaltigkeit” entdeckt?
Gelistet und mit anderen Bloggern verglichen wurde mein Transparenzbericht des Vormonats wieder hier.
Habt vielen Dank, ihr lieben Über-die-Seite-Besteller!
Die erstaunlich hohen Blogeinnahme- und Nähhobbyfinanzierungszahlen mag-ich-am-Mittwoch.Ob da jemand die finanzielle Schieflage unseres Bauprojektes geahnt hat?
Bio Baumwoll Jersey Elefanten von Nosh
Dank dem kaputten Näharm hatte ich Zeit Frau Internaht* in ihrem Atelier zu besuchen und meinen Geburtstagsgutschein einzulösen. Daher liegt auf meinem Creadienstagstisch nun als neues Streichelstöffchen der GOTS-zertifizierte Bio Baumwoll Jersey Elephants von Nosh*, mit dem auch die Walkoveralls* von internaht gefüttert werden. Ist der nicht schön?
Das finnische Stoff-Label veranstaltet übrigens bis morgen (!) noch einen Nähwettbewerb und ich überlege, ob ich meinen allerletzten Krankschreibungstag hinter der Nähmaschine verbringen kann. Da der Arbeits- und Vortragsvorbereitungsberg so drohend groß ist, stürze ich mich bereits freiwillig schon etwas eher zurück ins Arbeitsleben. Als Kopfmensch kann ich den Ellenbogenbrucharm auch prima im Büro hochlegen …
Wendetasche | reversible bag von Verypurpleperson
Es wird wohl höchste Zeit, dass ich hier mal wieder etwas genähtes zeige, damit ich beim Nähblog Contest nicht noch disqualifiziert werde, auch wenn hier schon fast 300 Nähprojekte verbloggt sind. Darunter sind erstaunlich wenige Taschen und auch diesmal habe ich eigentlich wieder ein Objekt für die Kategorie Nähunfälle fabriziert.
Genäht wurde eine Wendetasche nach dem freien Schnittmuster reversible bag von Verypurpleperson. Für die Stabilität gab es außen ein IKEA-Stöffchen und auf der anderen Seite eine feine rote Stenzo-Webware, die ich bei den Dresdner Nähbloggerneintauschen konnte.
Auf beiden Seiten gibt es Webband-Einnäher – auf der hellen Seite ist das ein Punktewebband*und auf der anderen Seite eines meiner Lieblingswebbänder, das ich auf DaWanda* schon gar nicht mehr finden konnte. Kombiniert wurden die Einnäher jeweils mir dem eigenen Nählabel*.
Warum landet die Tasche nun eigentlich in der Rubrik Nähunfälle? Obwohl bereits in der Anleitung überdeutlich steht “Sew the straps of each set together. I often sew the straps
absent-mindedly and then found out that I’ve attached them wrong! So
please make sure that you sew each strap to the strap beside it, NOT the
strap that is in front of it.” habe ich es geschafft, genau diesen Fehler zu machen. Grmpf. Verschenkt wurde die Tasche trotzdem und ich habe nun einen guten Grund, es nochmal besser zu versuchen …
12tel Blick September 2014 Vierseithof
Aus Gründen kommt der 12tel Blick des Vormonats diesmal ziemlich spät, aber bevor bereits bald das Oktoberbild folgt, möchte ich doch noch den Spätseptemberblick auf unser Vierseithofprojekt mit 15 Familien und momentan 23 Kindern nachschieben. Gleich zwei neue, zukünftige Hofbewohner haben in den letzten Wochen das Licht der Welt entdeckt. Eine große Freude. Das Licht auf dem Hof war hingegen bei der Aufnahme herbstlich vernebelt und steht damit für die letzten Arbeitswochen, die selbst bei schönem Wetter immer in großen Staubwolken endeten.
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September 2014 |
Der Vergleich zum Vorjahr zeigt, wie leer das Gelände momentan aussieht. Immerhin schon vier Monate nach Baubeginn sind wir immer noch bei Los 0 – Abbruch und Baustelleneinrichtung und haben einen ordentlichen Bauverzug. Beim nächsten Monatsblick ist dann hoffentlich schon Los 1 – der Rohbau gestartet.
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September 2013 |
Da die Scheune ja momentan dem Erdboden gleichgemacht ist, konzentrieren sich unsere Arbeitseinsätze auf die Altbauten. Neben der Schuttbeseitung – an der ich vor dem Ellenbogenbruch noch mitmachen konnte – wird gerade der Putz abgeschlagen.
Usprünglich wollten wir an dieser Stelle die Arbeiten ja schon längst
den Firmen überlassen, aber momentan sieht es so aus, als wenn die
Eigenleistungsliste noch für viele Monate die Freizeit bestimmen wird – es folgt eine kleine Auflistung und Vorwarnung für den bloglesenden Freundeskreis:
Putz abschlagen aussen und innen, Dielung & Einschub abbrechen,
Deckenbekleidung abbrechen, Schornsteine rückbauen, Fliesen / Estrich
abbrechen, Ziegel Gemeinschaftsraum aufnehmen und wieder einbauen,
Abbruch Deckenbekleidung in zu erneuernden Bereichen, Abbruch
nichttragende Innenwände, Handschachtungen, Aufnehmen Pflasterrinne,
Schüttung aus Gewölbekappen aufnehmen, Fussboden Heizungsraum über
Rohrtrassen aufnehmen und wieder verschliessen, Anstrich Fussboden
Heizungsraum & Abstellraum, Innenanstriche komplett,
Oberflächenbehandlung der Holzfussböden, sichtbare Hoelzer lasieren
(Dachstuhl, …), Fensterläden bauen, Anstrich Balkon, Bau der Terrasse …
Für den SINNblick 2014
von blick7 war ich diesmal erst bei einem späteren Besuch aufmerksam, da der Mann das Bild machen musste:
Gesehen:
Das der Baum schon völlig blätterlos ist und die ersten Herbststürme über den Hof gefegt sind.
Gehört:
Bohrmeisel, die Putz abschlagen.
Gerochen:
Kaffeeduft von der Nussbaumpause.
Gedacht:
… hoffentlich ist der Mann nicht zu frustriert, dass er nun nicht nur am Wochenende sondern auch nach der Arbeit im Baudreck stehen muss.
Verlinkt wird es trotzdem bei der Sonntagsfreude, denn das gemeinsame es-schaffen-wollen gibt so viel Zuversicht, dass die Vorfreude auf das Vierseithof-Wohnen ungetrübt ist. Der 12tel Blick ist eine Fotoaktion von Tabea Heinicker.
Interview: Frieder Nitzsche – Uhrmachermeister in Radeberg
Als ich die Anfrage von Frieder Nitzsche, einem Uhrmachermeister aus Radeberg bekam, ob mein Werbeplatz auch für Handwerksbetriebe zur Verfügung stehen würde, war ich zwar erst etwas unsicher, ob das tatsächlich noch zu meinem Blogprofil passt, aber nach kurzer Überlegung auch begeistert. Konsumkritik gegen internationale Großunternehmen bleiben ja eines meiner Themen und echtes Handwerk zu untersützen ist eine gute Sache. Außerdem passt so ein Uhrmachermeister in den Monat der Zeitumstellung ja einfach perfekt.
Wie heißt dein Laden und wann hast du ihn eröffnet?
Frieder Nitzsche Uhrmachermeister, 1990
Im Jahr 1972 bis 1975 hatte ich meinen ersten Laden mit meiner Frau in Bernstadt in der Oberlausitz . Danach hat uns die PGH Uhrentechnik nach Dresden geholt, wo wir auf dem Weißen Hirsch ein Geschäft der PGH Uhrentechnik betrieben haben und erst 1986 nach Radeberg gegangen sind, wo wir heute noch tätig sind.
Was war das erste Produkt, das du verkaufen konntest?
Technische Uhren
Das war erste Produkt, was ich 1972 verkauft habe, leider kann ich mich nicht mehr erinnern, aber in der neuen Zeit kaufen doch die Leute auch technische Uhren. Ich bin ja immer in der Nähe, wenn sie damit nicht zurechtkommen?
Hast du ein Lieblingsstück in deinem Laden?
Meine entworfene Radeberger Stadtuhr und meine Abi-Uhren.
Welches Produkt wurde bei dir im letzten Jahr am häufigsten gekauft?
Armbanduhren und Funk-Solar-Uhren.
Am häufigsten verkaufe ich Uhren (liegt an meinem Beruf).
Was ist das besondere an deinem Geschäft?
Meine eigene Reparaturwerkstatt mit der Antikuhr-Reparatur.
Das besondere an meinem Geschäft sind die persönlichen Anfertigungen von Armbanduhren und Taschenuhren mit Abbildungen, die meine Kunden gern auf dem Zifferblatt haben möchten, z.Bs. das eigene Haus, den eigenen Hund oder die ganze Familie, eine Patenschaft von einem Tier oder vor den Ehefrau oder den Kindern.
Auch die Abituruhren für das Humboldt-Gymnasium in Radeberg werden gern von den Eltern als Erinnerungsastück bestellt mit einer Widmung (nach Kundenwunsch) auf dem Gehäuseboden. Aber auch für andere Zwecke z.Bs. für das Studentenwerk, Elektro-Gymnasium, für die Kreuzschule oder für das Schloß Klippenstein in Radeberg werden die Uhren gefertigt. Aber auch die Reparatur von Uhren werden in meiner Werkstatt restauriert und repariert. Die älteste Wanduhr war aus dem 17. Jahrhundert , am meisten kommen Jugendstil Wand- oder auch Tischuhren zur Reparatur. Heute haben ich gerade eine Wanduhr Klasizzismus und in eine große Nebenuhr 45 x 45 cm ein Funkwerk ersetzt.
Ist der Laden dein erstes, zweites oder drittes Standbein?
Mein 1. Standbein.
Wieviel Arbeitszeit investierst du in dein Geschäft?
Täglich zehn Stunden.
Wie sieht dein Laden aus, wenn du in die Zukunft träumst?
Stirbt aus, da Uhrmachermeister mit eigener Werkstatt.
Mit der Zukunft meine ich natürlich ein Einzelunternehmen mit eigener Werkstatt und meisterlicher Beratung . Uhrmacher gibt es wohl viele, aber wer will schon ein eigenes Geschäft gründen und auch in diesen schwierigen Markt bestehen?
Wo sollten wir noch vorbeischauen?
Radeberg oder Uhrenmuseum in Glashütte.
Vorbeischauen, mich mal besuchen oder mal in Radeberg und Umgebung vorbeischauen. Es gibt doch schöne Ziele, mal nach Wallrode laufen und ein uriges Kaffee entdecken. Im Hüttergrund steht eine alte Mühle und der Felixturm, aber auch das Seifersdorfer Tal ist schön mit der Talmühle. In Seifersdorf steht außerdem noch ein altes Schloß.
Hast du eine Buchempfehlung?
“Lexikon der deutschen Uhrenindustrie 1850-1980“*
Wenn ihr zu Hause eine alte Uhr besitzt, die nicht mehr funktioniert, kann ich euch nur empfehlen sie in die fachkundigen Hände von Frieder Nitzsche zu legen und sie auf die Hauptstraße 50 in 01454 Radeberg zu schicken oder unter Tel.: 03528/442602 anzurufen. Im Sinne der Nachhaltigkeit ist so eine Reparatur ohnehin viel besser als jeder Neukauf.
Wie ist das bei euch eigentlich mit der Zeitumstellung? Würdet ihr sie abschaffen und stellt ihr eure Uhren immer alle sofort um? Ich lebe ja gerne immer noch ein paar Tage mit der alten Zeit …