Wimpel(kette) & Wollsammelaktion

Wimpel(kette) & Wollsammelaktion

Übermorgen werde ich wohl etwas wehmütig werden, denn nach 4,5 Jahren werden die Dresdner Nähblogger das letzte Mal im Dresdner Weltcafe zu Gast sein. Es wird zwar nicht das letzte Treffen der Gruppe sein, aber wir können uns das letzte Mal – wenn es keinen neuen Betreiber gibt – dort zusammenfinden, wo im April 2011 alles begann.

Ohne die Wimpelkettenaktion auf diesem Blog zum 1. Geburtstag der Tochterhätte es diese Treffen der Dresdner Nähblogger sicherlich erst etwas später gegeben, denn 2011 waren die Dresdner Näher und Blogger gar nicht so leicht zu finden. Inzwischen sieht es da ganz anders aus, denn selbst in der alten Facebook-Gruppen-Pinnwand zum Blog gibt es inzwischen fast 400 Mitleser und es existieren wohl nicht nur mehrere Gruppen sondern auch verschiedene Treffen. Die tatsächlich aktive NähBloggerGruppe ist aber recht übersichtlich geblieben und so freut es mich, dass dort die Wimpel(ketten)aktion für neue Erdenbüger weiterlebt. Glücklicherweise erklärt sich Frau Königinnenreich regelmäßig bereit, die Organisation dafür zu übernehmen. Danke dafür!

So war es auch diesmal für die Jüngste von Näähglück.Vernäht wurde bei meinem Wimpel ein lang gehüteter kunterbunter Lieblingstoff vom allerersten Stoffmarktbesuch in Potsdam und ein roter Webstoff, denn ich vor zwei Jahren – bei einem Nähbloggertreff im Weltcafe (!) – von Clau*chichi* bekommen habe. Neben dem eigenen Nählabel* wurde noch kleines Stückchen Blaubeerstern-Webband “Traumland“* eingenäht.Die obere Kante blieb offen, da dort ohnehin das Wimpelschrägband umgeschlagen wurde.

Überreicht wurde die Wimpelkette bereits beim Septembertreffen der Gruppe. Dabei wurde für die Sew-a-smile-bag-Aktion genäht und dadurch die Flüchtlingshilfe aktiv unterstützt. Übermorgen wird man sich zwar nur zum entspannten Bloggertreff ohne Nähziele zusammenfinden, aber ich habe trotzdem ein sehr konkretes Anliegen für diesen Abend.

In meinem Kollegenkreis haben sich mehrere Frauen zusammengefunden, die in einer der Flüchtlingseinrichtungen meiner Stadt einen Handarbeitstreff organisiert haben.

“Es zeigte sich, das gemeinsames Handarbeiten den Frauen Entspannung brachte, sie zur Ruhe kommen ließ und Gespräche ermöglichte. Wir […] waren sehr gerührt zu beobachten, dass einige Frauen sogar ihre Kopftücher ablegten und werten dies als Zeichen für eine vertrauliche Atmosphäre, die wir schaffen konnten. Wir würden diesen Frauentreff gerne weiterführen, haben aber unsere privaten Mittel aufgrund des großen Zuspruchs bei den Flüchtlingsfrauen gleich bei diesem ersten Treffen aufgebraucht. Wir benötigen dringend Materialspenden (Wolle, Nadeln, Häkelnadeln) oder auch gerne Geldspenden, um Material kaufen zu können.”

Das selber-machen-lassen in diesem Kreis finde ich eine wunderbare Sache. Da sich sich meine Strickergebnisse hier ja bislang nur auf einen Schal und die Häkelkünste auf eine Mütze beschränken, habe ich da selbst leider kaum Bestände. Aber da ich bei den anderen Nähbloggern häufiger die Nadeln klappern höre, hoffe ich dort tatsächlich auf ein paar Materialspenden und werde meine große Fahrradtasche und ein Spendenglas (für das Wechselgeld der Tomatensuppe?) mit zum Treff nehmen … Großen Bedarf an Männerschuhen in der Größe 42 gibt es dort wohl auch ….

Verlinkt bei Creadienstag, Handmade on Tuesday, Dienstagsdingen sowie durch den Materialspendenaufruf bei #bloggerfürflüchtlinge und #meinfreundsalim.

Giraffenmütze

Giraffenmütze

Kindersachen habe ich bislang nur als Geburtspräsent verschenkt. Nun ist erstmals eine Mütze jenseits der Neugeborenengröße von der Nadel gehüpft, die nicht vom eigenen Kind getragen wurde. Anlass war die wollene Pudelmütze bei lauen Herbsttemperaturen, die ein junger Mann im Freundeskreis trug, weil das Zweitmodell gerade in der Wäsche war. Da der dazugehörige Papa ohnehin Geburtstag hatte, bekam er diesmal für seinen Sohn ein passendes Mützchen.

Vernäht wurde der Giraffenstoff* vom Stoffmarkt, aus dem der eigene Sohn bereits eine Hose bekommen hat. Als Schnittmuster kam die Minutenmütze*  von Klimperklein* in der Doppelmützen-Beanie-Variante zum Einsatz, da diese bei uns gerade dauerhaft in Verwendung ist. Einnäher war wieder das eigene Nählabel von Namensbänder*.

Auch wenn das Nähwerk gut gelungen ist, bin ich diesmal nicht so ganz zufrieden, denn inzwischen habe ich erfahren, dass der junge Mann ein Mützenabnehmer ist. Da er noch ein Jahr jünger als unser Sohn ist, wären zusätzlichen Bindebändchen eine sinnvolle Ergänzung gewesen.

Verlinkt bei  Made4Boys und Kiddykram.

Laterne Papiersterne Waldorf

Laterne Papiersterne Waldorf

Freitags freut es mich, dass wir auch dieses Jahr ein Laternenbastelprojekt geschafft haben. Die Anleitung kommt diesmal von der Wilden Wölfin, die auf ihrem blog gezeigt hat, wie man Waldorf-Laternen in Sternenform bastelt.

Die erste Hürde war für mich die Erstellung des Pentagramms, denn weder der Zirkel noch ein Geo-Lineal waren aufzutreiben. Spätestens wenn das Tochterkind in die Schule kommt, wird das sicherlich anders. Schließlich habe ich die Versuche abgebrochen und die Schablone im Computer erstellt und ausgedruckt. Danach legte die Tochter mit ihrer Fisch-Schere* los und schnitt elf Fünfecke aus. Anschließend war ihr Mitmachbegeisterung aber bereits erloschen und bei den restlichen Bastelschritten hatte ich nur den Sohn an meiner Seite, der allerdings wenig hilfreich war.

Wie bereits lange geplant, ist der der große Dekolocher* von meiner Hema-Blogkooperation zum Einsatz gekommen. So hat unsere Sternenlaterne noch viele kleine Sternchen mehr und leuchtet ganz zauberhaft. Wenn man allerdings genau hinschaut, ist unser Exemplar ziemlich schief und irgenwie auch überraschend klein geworden. So richtig exakt hat das Tochterkind wohl doch noch nicht geschnitten und ich habe mich bei der Schablone verrechnet. Die Aufhängung wurde noch mit ein bisschen Maskingtape* stabilisiert.

Größenmäßig war sie aber wohl das erste Mal genau richtig, denn die Mini-Laterne konnte ohne Probleme vom Zweijährigen auch über längere Zeit getragen werden. Da der Mann eine unfreiwillige Nachtschicht hinter sich hatte, musste ich mich der Herausforderung zwei Kinder, zwei Kerzen, zwei Lampions alleine stellen, denn auch dieses Jahr habe ich mich geweigert, diese unsäglichen Plastikleuchtstäbe zu verwenden. Auch wenn es vielleicht hier wieder einen Gegensturm geben wird, bleibe ich dabei, dass ich diese Neuerung komplett ablehne: billigst produziert, Plastikschrott, Energie- und Ressourcenverschwendung und selbst das Sicherheitsargument ist für mich kein Pluspunkt.

Abgesehen davon, dass mich das warme Kerzenlicht immer wieder verzaubert, sehe ich große Vorteile darin, wenn selbst der Jüngste lernt, dass Feuer heiß ist, er seine Laterne sorgsam tragen muss und man mit dem Kindergartenkind darüber spricht, wie sie sich verhält, wenn der Lampion tatsächlich anbrennt. Das hatte sie erst letztes Jahr bei Freunden gesehen, so dass damals tatsächlich nur noch eine Mondlaterne* übrig blieb. Zum eigenen Geburtstag gab es deshalb von diesen Freunden für alle Kinder von damals eine neue, die dieses Jahr nun stolz ausgeführt wurde.

Unser Lampionumzug fand wieder mit der großen Gruppe der fünf Tagesmütter statt. Es wurde gesungen und Brot geteilt. Am Ende leuchtete sowohl die gekaufte Mondlaterne* noch unbeschädigt, wie auch die kleine Papierlaterne des Sohnes mit Teelicht. Die durch die Gegend geschleuderten Plastikstablaternen der anderen Kinder waren hingegen teilweise kaputt.

Für H54F und Friday Fives freut mich:

1.) Das mir die Mondlaterne rechtzeitig wieder eingefallen ist

2.) Und ich nicht darauf bestanden habe, dass es für beide eine DIY-Variante sein muss

3.) sich das Tochterkind immer noch so sehr freut, wenn sie ihreTagesmutter sieht

4.) der Laternenumzug mit beiden (in verschiedene Richtungen laufenden) Kindern zwar nicht immer einfach aber doch gut zu schaffen war

5.) ich hier im Blog in die Vergangenheit reisen kann und mir die Hochzeitslaterne von 2011, die Stofflaterne von 2012 und die Faltlaterne aus den letzten beiden Jahren anschauen kann

  

Verlinkt beim Freutag, H54F, Friday Fives und dank der Kerzenlichtvariante bei Ei(nfach)-Na(chhaltig)-B(esser leben)

Rezension: Einfach Holz: Möbel und Objekte aus gefundenem Holz

Rezension: Einfach Holz: Möbel und Objekte aus gefundenem Holz

Bei “Einfach Holz: Möbel und Objekte aus gefundenem Holz”* der beiden freischaffenden Künstler Antje und Susann Rittermann aus dem Haupt-Verlag handelt es sich um ein DIY-Buch für Erwachsene, dem mit “Werkstatt Holz: Techniken und Projekte für Kinder”* im letzten Jahr bereits eine Kindervariante voraus gegangen ist. Während man in der Kinderzeit noch völlig unbekümmert an Gestaltungsprojekte herangeht, ist die Hürde ein paar Jahre später wohl deutlich höher, denn viel zu schnell scheitert man an den eigenen Ansprüchen – zumindest mir geht es so. Das Buch schafft es, diese Angst zu minimieren.

Abbildung vom Haupt-Verlag

Inhaltlich bekommt man auf über 200 Seiten in der gebunden Ausgabe nach einer Materialeinführung, Hinweisen zum Basiswerkzeug und den Basistechniken die Möglichkeit, sich selbst an Regalen, Schränken, Tischen, Stühlen, Betten sowie kleinen und großen Gestaltungsideen zu versuchen.  Von der kleinen Dose bis zum Bau- und Wohnwagen ist da alles dabei.

Abbildung vom Haupt-Verlag

Völlig unbekannt waren mir bislang japanische Zugsägen*, vor allem in der Variante Ryoba*, über die man von der Autorin lesen kann: “Mein und alles. Ohne sie gehe ich nirgendwohin.”, was ich eine amüsante Vorstellung finde. Wenn ich in meinem Arbeitsumfeld erstmal meine Säge auspacken würde, gäbe ich wohl viele erstaunte Blicke. Die Autorin Antje Rittermann, die dieses Buch gemeinsam mit ihrer Zwillingsschwester konzipiert hat, schreibt in einem sehr lockeren, persönlichen Stil. Ein bisschen habe ich mich zwar gefragt, ob hinter den Holzverarbeitungsbildern im Rock und mit nackten Knien eine feministische Aussage vermitteln werden soll, aber vielleicht arbeitet sie ja tatsächlich in diesem Outfit.

Abbildung vom Haupt-Verlag

Zu jedem Projekt gibt es Hinweise zum Material, Werkzeug und die Rubrik “Und so wird es gemacht”. Außerdem erleichtern zehn Videoclips das nacharbeiten. Bei der Lektüre bekommt man  sofort Lust, mit einem eigenen Projekt anzufangen, wobei  vieles deutlich leichter aussehen wird, als es in der Praxis dann ist. Eine Zeitangabe hätte ich deshalb nicht schlecht gefunden. Ich vermute aber, dass bei solchen Großprojekten die Zeitspanne zwischen DIY-Profi und Anfänger ohnehin zu groß wäre. Außerdem wird auch die Autorin Projekte wie Schränke oder Betten nicht innerhalb eines Tages realisieren können.

Auch wenn ich mich eigentlich mit dem Thema shabby style so gar nicht anfreunden kann, hätte mich noch das Thema Farbgestaltung und Oberflächenbehandlung jenseits der Reinigung interessiert. Aber vielleicht ist das ja ein Thema des nächsten Buchprojekts.

Abbildung vom Haupt-Verlag

amberlights Rezensionsportal

Verlinkt bei Ei(nfach)-Na(chhaltig)-B(esser leben), da die Weiterverarbeitung von Fundholz sehr ressourcenschonend ist.

Solidarische Landwirtschaft Schellehof September & Oktober 2015

Solidarische Landwirtschaft Schellehof September & Oktober 2015

Letzten Monat habe ich es nicht geschafft rechzeitig über den September-Erntemonat der solidarischen Landwirtschaft Schellehof berichten zu können und daher gibt es nun gleich einen acht-Wochen-Rückblick. Außerdem waren wir selbst im September zeitweise verreist und so gibt es aus dieser Zeit leider auch nur zwei statt vier Erntebilder.

Der September war für mich ein Kartoffelmonat, denn noch nie habe ich vorher so viele unterschiedliche Kartoffelsorten vor dem Schäler gehabt. Dabei fand ich eine ganz violette Variante besonders interessant und die Mini-Gourmet-Kartoffel “La Ratte”. Dazu bekamen die Ernteteiler mitgeteilt:

“Sie ist so klein, weshalb die Ernte
deutlich länger dauert. Aus meiner Sicht schränkt die Größe auch die
Verwendung ein. Ich würde mir den Aufwand mit dem Schälen wohl nicht
machen. Im Internet liest man »In Frankreich genießt die La Ratte-Kartoffel hohes Ansehen. Nicht umsonst sagen die Franzosen: “Es gibt die La Ratte,
und es gibt andere Kartoffeln.” 1872 erstmals zugelassen, gilt die alte
Kartoffelsorte als Königin der Knollenfrüchte. Ihre außergewöhnlichen Qualitäten
haben sich bis nach Deutschland herumgesprochen, wo die alte
Kartoffelsorte seit den 1990er Jahren in kleinen Mengen für den
Feinschmeckermarkt angebaut wird. Mit Schale gegart und anschließend
gepellt entwickelt die alte Kartoffelsorte ihr besonderes Aroma: Nussig,
mineralisch und erdig schmeckt das festkochende Fleisch, das vor allem
in der Gourmetküche Verwendung findet.« (Aus: Erntebrief SoLaWi Schellehof)

 

Im Oktober war die Tomatenzeit leider schon wieder vorbei, was besonders für den Mann traurig war. Dafür kämpften wir mit der riesigen Chinasalaten, für die mir immer noch passende Rezepte fehlen, großen Poreestangen, Spinat und Mangold. Außerdem beginnt wohl langsam die Kürbis- und Kohlkopfzeit. Unsere Ernteteilerin, die ebenfalls in der Museumwelt tätig ist, hat übrigens das Gemüsegesicht a la Arcimboldo* zusammengestellt.

Verlinkt bei  Ei(nfach)-Na(chhaltig)-B(esser leben) und Mittwochs mag ich.

Mit dem leetchi-Tool haben wir ein virtuelles Bio-Lebensmittel-Sparschwein aufgestellt, das unsere Vierseithofsanierungskasse entlasten könnte. Der halbe Ernteanteil kostet momentan 1€ pro Tag/pro Kind. Wenn du auf meinem blog etwas nützliches für dich gefunden hast, freuen wir uns über einen Euronentaler …

Gemeinsam online Geld sammeln*