12tel Blick Juli 2015 Vierseithof

12tel Blick Juli 2015 Vierseithof

Wie im Flug ist der Sommermonat Juli vergangen und es ist wieder Zeit für den 12tel Blick der Fotoaktion von Tabea Heinicker. Sah man Ende Juni noch den Dachstuhl der Neubauten auf dem Hof und die unberühte Notdeckung auf dem größten Fachwerkhaus, hat sich nach den vier Wochen dort einiges getan. Die Deckung auf der Scheune und dem Anbau ist fast komplett und beim Herrenhaus konnte mit der Dachstuhlsanierung begonnen werden.    

In diesem Monat ist der Rückblick auf die letzten zwei Jahre wohl am deutlichsten. 2013standen noch alle Gebäude vollkommen unberührt und wir hatten nach über einem Jahr Vorbereitungszeit das Gelände gerade erst von der Stadt gekauft. Letztes Jahr waren die beiden nicht sanierungsfähigen Altbauten vollständig abgerissen. Das auch die beiden verbleibenden Fachwerkbauten eigentlich nicht sanierungsfähig sind, ahnten wir damals noch nicht.

Juli 2013 &Juli 2014

In unseren beiden zukünftigen Wohngeschossen sieht es inzwischen schon ein wenig mehr nach Sanierungsfortschritt aus, wobei sich dort in den letzten vier Woche nicht viel verändert hat. Die Holzbalkendecke zum Obergeschoss ist saniert, die Fenster eingebaut, das Fachwerk geölt, mit Lehmziegeln neu ausgemauert und teilweise – in Eigenleistung – auch schon neu mit der Standölfarbe von Kreidezeit* gestrichen.

Wirklich verändert hat sich das Dachgeschoss, denn dort ist die Notbedeckung nun zum Teil abgenommen und der Dachstuhl wird saniert. Wenn man allerdings sieht, wie marode die Altsubstanz ist und vor allem wir riesig der zu sanierende Dachstuhlbereich noch ist, beginne ich an der aktuellen Einzug-Januar-2016 Aussage schon wieder ernsthaft zu zweifeln.

Selbst die Fachleute diskutieren momentan, ob ein Komplettabriss wie beim zweiten Fachwerkgebäude für den Dachstuhl nicht sinnvoller gewesen wäre, aber dafür ist es mittlerweile ohnehin zu spät und die wunderschöne Quirl-Architektur wäre dann auch weg gewesen. Im zweiten Fachwerkgebäude steht als Altsubstanz im Obergeschoss momentan nur noch ein Giebel. Bei dem habe ich allerdings um einen Eisbecher gewettet, dass er stehen bliebt.

Auch wenn der Sinnblick von blick7 dieses Jahr nicht weitergeführt wird, bleibe ich aufmerksam und freue mich heute am Freitag über folgende fünf Dinge:

Gesehen:

Ganz viele Ziegel, bei denen ich in sehr netter Frauenrunde, die jeweils zehn Jahre Lebenserfahrung trennen, Putz abgeklopft habe.

Gehört:

Viel lachen – denn auch wenn uns bei der derzeitigen neuen Kostenprognose eher zum weinen zumuten sein müsste, gibt es noch genügend Galgenhumor in der Baugemeinschaft

Gerochen:

Wassermelone und Sonnencreme, denn nachdem ich vor den 37°C (!) in meinem Büro geflüchtet bin, ging es statt in den Badesee auf die Baustelle

Gedacht:

Die Kostenspirale ist inzwischen so schwindeleregend, dass es auch mir den Nachtschlaf raubt. 

Gefühlt:

Völlig verschwitzt und die Befürchtung, dass die Fahrradfahrerei in den Sommermonaten durch die Lage auf dem Berg richtig anstrengend wird. 

2013

Prolog  [Januar 2013]

Verkauf durch den Eigentümer [Juli 2013]

Kauf des Hofes durch die Baugemeinschaft & Außenansicht der Gebäude vor der Sanierung [Dezember 2013] 

2014

Innenansicht des unsanierten Gebäudes [Januar 2014]

1. Baumaßnahme [Februar 2014]

300 Balkenköpfe in Eigenleistung freilegen [Frühjahr 2014]

Abriß Anbau & Scheune [Juli 2014]

 Unterfahrung mit neuem Fundament Altbauten [Winter 2014]

2015

Bodenplatte [Januar 2015]

Richtfest Scheune [Mai 2015] 

Richfest Anbau & Fenstereinbau [Juni 2015]

Verlinkt beim Freutag, H54F, Friday Fives und – da wir wie bei der Fachwerkölfarbe von Kreidezeit* auf ökologische Baumaterialien achten und Sanierung gegenüber Neubau ohnehin ein wichtiges Nachhaltigkeitsthema ist – bei Ei(nfach)-Na(chhaltig)-B(esser leben)

Fusing: Ginkgo Glas Platte

Fusing: Ginkgo Glas Platte

Als zweites großes Stück habe ich mich beim  Glaskunst-Workshop für unser Hochzeitsmotiv entschieden. Durch den mich immer noch verzaubernden und täglich begleitenden Ehering mit dem Ginkgo-Motiv-Entwurf von bastisRike* hatte ich die perfekte Vorlage eigentlich dabei. Davon ist mein Ergebnis aber weit entfernt und der Mann verglich es sogar mit einem Besenstiel ….

So richtig überzeugt mich meine Umsetzung aber tatsächlich auch nicht, denn sie sieht schon ziemlich nach Kindergarten aus. Filigraner hätte ich das Glas aber nicht geschnitten bekommen und auch hier waren mir die unterschiedlichen Schmelzqualitäten der Fusing-Glasplatte* nicht klar.

Meine Rettung ist erstmal die Hängung neben den anderen Ginkgo-Blättern, zu denen auch der Druck von small-caps zur damaligen Aktion gehört. So ahnt man vielleicht wenigstens, dass ich ein Ginkgo-Blatt darstellen wollte. Ob es allerdings nach dem Umzug wieder an die Wand kommt, ist noch unentschieden.

Verlinkt bei Kopfkino.

Kinderhose von Näähglück mit Bio Stoff von Nosh, Gr. 86

Kinderhose von Näähglück mit Bio Stoff von Nosh, Gr. 86

Seit letzter Woche ist der Sohnemann nun schon zwei Jahre alt. Auf seinem Geburtstagstisch, der hier in den nächsten Blogeinträgen vorgestellt wird, lagen gleich zwei neue Hosen, denn da herrscht momentan recht großer Mangel im Kleiderschrank des jungen Mannes. Bislang habe ich ja nur sehr selten Modelle zweimal genäht, aber da die petrolblaue Kuschelhose nur relativ kurz gepasst hat, sollte es davon eine Zweitvariante geben. Sogardas Schnittmuster – die Kinderhosevon Näähglück* – sollte das gleich werden, allerdings diesmal in der überarbeiteten Version mit Taschen.

Der Plan scheiterte am zu kleinen Rest des petrolblauen Baumwoll-Nickeysamt vom Stoffmarkt. Da sich die gesamte Familie während der Nähzeit im Mittagschlaf befand, entschied ich mich spontan das noch außerhalb des Stoffgebirgesgelagerte Lieblingsbiostöffchenvon internaht* anzuschneiden und – für mich ungewöhnlich – wild zu kombinieren.

Der Nosh-Stoff und der Kuschelnickey gehen für mein Farbgefühl ganz gut miteinander, aber der Blauton des Bündchensist schon etwas grenzwertig. Richtig gut gefallen mir die seitlichen Halbmondtaschen, während mich die Variante der versteckten Bündchen an den Hosenbeinen in der Praxis dann doch nicht überzeugen können. Auf dem Papier sieht das schick aus, aber die dreifach-Stretchnaht wirkt auf mich, wie zu unsauber genäht ….

Außerdem sollte man der Empfehlung der E-Book-Schreiberin folgen und beim Stoffwindel-Po eine Nummer größer wählen. Ich finde ja unsere Wickelvarianten immer so unauffällig, dass ich gar nicht glauben kann, dass da wirklich ein paar Zentimeter mehr am Po sind. Am schicksten sieht der Sohn in seiner neuen Hose jedenfalls im Stehen aus, denn da kommen die Seitentaschen prima zu Geltung. Zur Fotosession wollte das Geburtstagskind aber nur sitzen …

Verlinkt bei  My-kid-wears – da die Hose auch heute getragen wird – Made4Boys und Kiddykram.

Rezension: An die Töpfe, gärtnern, los!: Praxiswissen und Ideen fürs urbane Gärtnern

Rezension: An die Töpfe, gärtnern, los!: Praxiswissen und Ideen fürs urbane Gärtnern

Bevor die Pflanzzeit für diese Saison schon wieder vorbei ist und nur noch geerntet werden kann, stelle ich die Neuerscheinung “An die Töpfe, gärtnern, los!: Praxiswissen und Ideen fürs urbane Gärtnern“* aus dem Frühjahrsprogramm des Haupt-Verlages vor. Die Autorin Gudrun Ongania arbeitete zunächst als Unternehmensberaterin bevor sie sich vor drei Jahren mit “Veg an the City” in Zürich selbstständig machte.

Abbildung vom Haupt-Verlag

Die Firma mit inzwischen schon mehreren Mitarbeitern deckt den gesamten Bereich rund ums urbane Gärtnern ab – dort gibt es nicht nur Mietbeete, sondern auch einen gut sortierten Onlineshop und Kursangebote. Das Wissen dieser Kurse wird präsentiert die Firmengründerin nun zwischen zwei Buchdeckeln – ergänzt mit sieben Online-Videos – für knapp 30 Euro.

Abbildung vom Haupt-Verlag

Da auch unser zukünftiger Stadt-Garten mit seinen ca. 130 m², einem unmöglichen interessanten Grundriss und mehr Schatten als Sonne eine Herausforderung wird, der ich mich also völliger Gartenneuling stellen werde, kommt mir dieses Buch gerade recht. Laut Inhaltsverzeichnis ist das Buch in fünf Kapitel gegliedert. Nach dem Prolog und dem umfangreicheren “Vor dem Start” Kapitel, in dem man beispielsweise bestimmen kann, welcher “Gartentyp” man ist, folgt “Das muss ich wissen!” und “Ich lasse mich inspirieren!”. “Selbst pflanzen” und “Die Ernte geniessen” sowie “Mehr Erfahren” runden das Buch ab.

Abbildung vom Haupt-Verlag

Das Buch überzeugt vor allem durch seine Praxisnähe, denn hier wird – wunderbar klar fotografiert von Johanna Muther und mit einem frischen Layout – in sehr vielen Schritt-für-Schritt-Anleitungen Wissen vermittelt. Zahlreiche Übersichtstabellen erlauben außerdem die angelesenen Informationen schnell wieder abzurufen. So habe ich das erste Mal etwas vom Veg Trug* System erfahren und überrascht festgestellt, dass Perlite*, was wir gerade auf den Gewölbekappen des Altbaus verteilen, auch als Nährsubstrat im Boden laden kann.

Im Inspirationsteil kann man mehrere Gemeinschaftsgartenprojekte in der Schweiz, Österreich und Deutschland entdecken. Eines der Dresdner Gartenprojekte – immerhin inzwischen schon fast zwanzig – ist aber leider nicht mit dabei. Dafür gibt es bei den Vorstellungen in diesem Teil des Buches auch Gartenvorstellungen von Einzelpersonen – wie Laura und Florence – von denen man noch nichtmal erfährt, in welcher Gegend sich der vorgestellte Garten befindet. Eine Bloggerin ist mit Projekt Balkonien auch dabei.

Abbildung vom Haupt-Verlag

Nach den Inspirationen folgen Pflanzanleitungen, Pflanzenporträts und abschließend ein paar Rezepte. Mein eigener Favourit in diesem Buch ist übrigens die Anleitung zur Herstellung der Pflanzenjauche, denn schon vor Jahren gab es die familiäre Idee, mit der meine Mutter regelmäßig geschockt wurde, dass man ja mal einen BrennNesselSud ansetzen könnte. Das ich nun ein Buch im Regal habe, in dem genau dieses Gebräu beschrieben wird, gehört wohl zu den Zufällen des Lebens.

Vom Haupt-Verlag wurde bereits vorgestellt:

“essbar. Wildpflanzen, Pilze, Muscheln für die Naturküche”

“Wald und Wiese: Das Naturmitmachbuch für Kinder”


 “Feiern mit den Naturkindern”

“Selbst verpackt. Schöne Verpackungen für handgemachte Produkte”

“Carrom, Kreisel, Murmelbrücke: Kinderspiele aus aller Welt zum Selbermachen”

“Quilten in der dritten Dimension: Techniken und Projekte” 


Bildtransfer. Materialien, Techniken und Projekte”  

“Schriftenwerkstatt. Fonts und Schriften von Hand entwerfen” 

“Die Biene. Geschichte, Biologie, Arten”

“Naturnah gärtnern: Die 140 wertvollsten Pflanzen für den Naturgarten”

“Lob des Unkrauts: Wilde Pflanzen in Garten und Stadt – nützlich und schön”

“Kinderkleidung im japanischen Stil: 20 Nähprojekte” 

“schneiden, tauschen, nähen: Neues aus gebrauchten Kleidungsstücken”

Krimskrams finden und was draus machen: Das Sammelsurium-Schnipsel-Mitmach-Buch”

In Garten, Haus und Hof – das Natur-Mitmachbuch für Kinder”

amberlights Rezensionsportal

Verlinkt bei Ei(nfach)-Na(chhaltig)-B(esser leben), denn urbane Gärten gehören dort thematisch doch auf jeden Fall dazu.

Geschenkt: Sommerhosen Hot Pants DDR

Geschenkt: Sommerhosen Hot Pants DDR

Im übergroßen Blogthemenstapel, die hier im Entwurfsstatus auf Veröffentlichung wartet, ist die “Geschenktes” Rubrik ziemlich weit nach unten gerutscht. Dabei haben mich feine Dinge erreicht, die nun besser spät als nie gezeigt werden.

Mittwochs mag ich, dass die Vintage-Stoff-Schenkerin aus einem Überraschungsdachbodenfund mit ganz vielen original DDR-Hot Pants aus dem VEB OTB Wittstock drei Stück dem Sohnemann vermacht hat. Frottee-Stoff und selbst den Gummizügen merkt man die mindestens dreißig Jahre, die die Stücke auf ihren allerersten Einsatz inzwischen ja schon warten, erstaunlicherweise überhaupt nicht an. Genäht für die Ewigkeit und nicht nur für eine Saison, wobei ich über die Zusammensetzung des Gummizugs lieber nicht nachdenke, denn normalerweise wird dieses Material ja schon ziemlich schnell morsch.

Die geplante Näherei nach dem Hamburger  Liebe Tutorialwerde ich jedenfalls erstmal verschieben.  Wenn man sich überlegt, dass die Leipziger Firma Fabricat* sogar Retro Frottee Shorts* für 55 Euronen anbietet, haben wir hier eine richtige Kostbarkeit im Kleiderschrank des Jüngsten, oder?