Mug Rug für die Tagesmutter
Seit fast einem Jahr ist unsere Tochter nun schon bei der weltbesten Tagesmutter, die uns täglich das Gefühl gibt, dass sie und wir da eine sehr richtige Entscheidung getroffen haben. Das Erstgespräch gab es bereits als das Kindelein gerade mal wenige Wochen alt war, denn gegen jeden Trend ist Dresden in den letzten Jahren zur geburtenreichsten Stadt avanciert, gilt als Hochburg der Väterzeit und immer mehr Familien entscheiden sich für drei oder mehr Kinder. Bei diesen Zahlen kommen selbst die gut ausgebauten Krippenplätze nicht mehr hinterher und so muss man sich schon sehr zeitig kümmern, wenn man sein Kind nach dem Mama-Papa-Jahr in die Arme einer liebevollen Betreuerin drücken möchte.
Beim Kennenlerngespräch meinte unsere Tagesmutter, dass wir uns darüber klar sein müssten, dass unsere Tochter, wenn sie bei ihr ist, auch ihr Kind sein wird. Heute weiß ich, was sie damit meint und wie viel Liebe hinter dieser Einstellung steckt. Noch nie hatte wir bei ihr das Gefühl, dass sie einen Dienst nach Vorschrift ableistet und wartet, dass sie die Tür hinter den Kindern schließen kann. Unsere Tochter fühlt sich dort so wohl, dass wir täglich einen Kleinkampf austragen, um sie wieder in die Familienwelt zurück zu locken. Spätestens wenn wir nach Hause stapfen, ist die Welt zwar wieder in Ordnung, aber vorher wird geschimpft und um jede Minute gerungen, die man da bleiben darf. Dafür bekommt man am Morgen ein schnelles “Tschüss” und “Mama arbeiten gehen” zugerufen und dann ist sie weg.
Ich bin dankbar dafür, denn für mich ist es ein gutes Gefühl arbeiten gehen zu dürfen. Da wir keine Geschwisterkinder oder eine Großfamilie zu bieten haben, bin ich auch überzeugt davon, dass es dem Tochterkind ganz allein mit mir zu Hause schrecklich langweilig wäre. Wie sehr freut sie sich doch täglich auf ihre drei Freunde und da es ein Modellprojekt mit fünf Tagesmüttern ist, trifft sich einmal in der Woche eine richtig große Gruppe, in der gesungen, getobt und gespielt wird.
Nach fast einem Jahr war es zum Geburtstag des Kindes also an der Zeit endlich mal Danke zu sagen. So gab es einen “Tassen Teppich” nach der I(n)-t(he)-H(oop)-Stickdatei von sewbeedoo, verziert mit einem Tassenglücksschwein von Anja Rieger. Vernäht wurde ein Stöffchen, dass ich mirletztes Jahr in Marions Wunderland geleistet habe. Das nächste Mal wird das Volumenvlies vorher platt gebügelt und die Tücken der Wendelaschen, an dem der Stickfuß hängen bleibt, kenne ich dann auch. Die rechte Seitennaht hat irgendwie ein Eigenleben entwickelt, aber ich fand sie dann doch so dekorativ, dass das Ergebnis mit diesem kleinen Nähunfallverschenkt wurde.
Puppenbettwäsche
Das Tochterkind hat seine neue Puppezusammen mit einem Korbpuppenwagen von Amidabekommen. Damit haben wir nicht nur das Kindelein glücklich gemacht, sondern auch uns, denn in den letzten Wochen wurde das Puppenbett, das es zum 1. Geburtstag gab, über das Parkett geschleift. Das war weder für unsere Ohren noch für das Holz angenehm.
Auch diesmal habe ich wieder Puppenbettzeug genäht, damit man nicht gleich die ganzen Kissen in die Waschmaschine stopfen muss. Dabei hatte ich nun endlich den perfekten Einsatz für das grün-blaue Stöffchen vom Potsdamer Stoffmarkt, bei dem ich mich vor allem in den Elefanten und das Vögelchen verliebt habe. Wie freue ich mich, dass der Stoffmarkt im Sommer auch endlich mal direkt in meine Stadt kommt.
Waldorfpuppe: Socken-Hose
Wenn man sich die Kleidung der neuen Puppe etwas genauer anschaut, könnte man auf die Idee kommen, dass amberlight für die Hosen noch schnell zur Strickerin geworden ist. Auch wenn ich inzwischen einen Ravelry-Account habe, locken mich dorthin doch nur die Spinndamen. Die Hose ist nach einer Idee aus dem Buch von Katrin Neuschütz “Die Walddorfpuppe. Wie man sie macht – wie man ihre Kleider näht” entstanden, die so schnell wie genial ist. Der untere Teil einer Socke wird abgeschnitten und per Längsschnitt in zwei Hosenbeine getrennt. Dann werden die offenen Kanten mit breitem Zickzackstich versäubert und schon ist die Puppenhose fertig. Einen perfekten Bund bekommt sie damit auch.
Für das Fotoshooting zeigt “Frieda”, wie das Tochterkind ihre Puppe seit gestern nennt (davor wurde von Harka geprochen – ein Name der mir aus Kindheitstagen aus einem Indianerbuch bekannt ist, den aber die Tochter eigentlich noch nie gehört haben dürfte. Wahrscheinlich war das Haar einfach so beeindruckend …) sogar ihr Bauchknöpfchen. Im Halbschlaf bezeichnete unsere Tochter dieses für sie sehr wichtige Körperteil als “Naufnöppel”. Eigentlich ist es schon sehr traurig, dass das Kind so schnell so gut sprechen lernt …
Puppenkleidchen Trudi von der Tüffelbude & Hohlsaum
Gleich mehrere Blogger haben mir indirekt bei der Fertigstellung des Kleides für das neue Puppenkind geholfen. Von Nadel und Faden gab es die Nähanleitung zum Flügelkleidchen Trudi von der Tüddelbude, deren Blog aber leider nicht mehr zu finden ist und von Malou gleich ein ganzes Heft zur Puppenkleidung. Aus beiden kombiniert ist meine Kleidvariante entstanden. Da ich es eher schlicht und Frau Hamburger Liebe (Vorsicht Wortspiel) líebe, kam als Schmuck nur ihr Apfelband zum Einsatz und wie lange schon geplant, hab ich mich endlich mal dem Thema Hohlsaum gewidmet.
Auslöser war dafür die Embellishment-Serie von Anne, die ganz wunderbare Alternativen zur vorgefertigten und normierten Verzierungsflut vorstellt. Die Hohlsaum-Variante hat mich dabei so sehr fasziniert, dasss ich mir eine Wing-Nadel für die Nähmaschine geleistet habe. Die extradicke, ovale Nadel “stanzt” kleine Löcher in den Stoff. Das Ergebnis in klein gefällt mir so sehr, dass sicherlich irgendwann eine Durchbruchstickerei an größeren Objekten folgen wird. Bis dahin werde ich mir auch die Variante mit den richtig großen Löchern und den Ausziehfäden erklären lassen.
200 Leser & Ravelry & Knöpfe
Was ist passiert? In nur drei Wochen habe ich auf einen Schwung so viele neue Blogleser bekommen, wie bisher in drei Monaten. Ich freue mich über jedes neue Gesicht und hoffe, dass sie nicht ebenso schnell wieder verschwinden, wie sie gekommen sind. Die Brigitte-Aktion, bei der ich inzwischen schon über 80 Herzchen einsammeln konnte, war da sicherlich nicht ganz unschuldig daran. Vielleicht war es aber der neue Ravelry-Account, den ich als (Fast)Nicht-Strickerin angelegt habe, um mich auf Spurensuche nach den Spinnerinnenin meiner Stadt begeben zu können. Sie sind entdeckt!
Drei Verlosungen in drei Monaten würden mich aber logistisch ein bisschen überfordern, denn im März steht ja ohnehin der 2. Bloggeburtstag an.
die eigentlich gar keine so neue Leserin ist, hat offensichtlich äußerst geschickt ihren Lesereintrag geplant und staubt nun vier Knöpfe ab, für die ich die Knopfmaschineangeworfen habe. Tusch!