Rezension: Kinderkleider: nähen für Größe 86 bis 128. Mit 2 Schnittmusterbogen
So weit ich mich erinnern kann, hatte ich neben den Ottobre-Abo-Heften* noch nie finnische Nählektüre in den Händen. Die im Frühjahr 2016 erschienene Publikation „Kinderkleider: nähen für Größe 86 bis 128. Mit 2 Schnittmusterbogen„* ist daher mein erstes Nähbuch aus diesem nordischen Land.
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Abbildung von Bassermann |
Hinter Kirsi Etula und Sunna Valkeapää-Ikola stehen zwei Lehrerinnen, die sich beim Ballettunterricht der Töchter kennengelernt haben und zusammen einen Blog führen. Welcher das ist, wird im Buch nicht verraten, aber ein bisschen Recherche hat mich zu Mekkothdas geführt, was auch der Originaltitel der finnischen Erstausgabe war. In den Pressetexten zum Buch bekommt man die Information, dass darin Mädchen von 18 Monaten bis 8 Jahre eingenäht werden können. Wir haben nun ein Mädchen, dass gerade erst sieben Jahre alt geworden ist, aber bereits jetzt die letzte Größe der Kleider aus dem Buch trägt, denn die Schnitte beginnen bei Gr. 86 und enden leider schon bei der Gr. 128. Die Schnittmuster decken dabei immer Doppelgrößen ab.
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Abbildung von Bassermann |
Insgesamt finden sich elf Modelle für Kinder und ein Kleid für Frauen im Buch. Zu jeder Kleidvariante gibt es aber auch noch unterschiedliche Variation, die vorgestellt werden. Das Buch zeigt nicht nur die Kleiderschnitte, sondern baut eine ganze Kinderwelt um die Sommerkleidchen herum. Das spiegelt schon das Inhaltsverzeichnis wieder, in dem die Themenwelten „Spielhaus“, „Frisurenzauber“, „Strandfreuden“, „Puppenspiel“, „Am Kiosk“, „Waschtag“, „Auf ins Theater“, „Reittunier“ und „Pyjamaparty im Nachthemd“ vorgestellt werden. Zu jedem Kapitel gibt es zahlreiche zusätzliche Nähvorschläge – so sind unter anderem Haarklammerkissen, verschiedene Taschen, Steckenpferde und Kuscheltiere ebenfalls in diesem Buch enthalten. Mich wundert sehr, dass damit nicht viel mehr bereits auf dem Cover geworben wurde, denn erwartet hatte ich dieses bunte Sammelsurium nicht.
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Abbildung von Bassermann |
Alle Anziehkleider haben finnische Mädchennamen für die Modelle bekommen. Wer noch auf Namenssuche ist, kann sich so gleich inspirieren lassen. Geschmunzelt habe ich, als ich entdeckte, dass bei den Puppenkleidern dasStollentroll-Schürzenkleid auftaucht. Kein anderer meiner Blogbeiträge wird ja so oft gesucht und aufgerufen. Wenn dieses Kleid bei den großen Mädchensachen dabei gewesen wäre, würde die Publikation ganz bestimmt zum Verkaufshit werden.
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Abbildung von Bassermann |
Aber auch so wird es in der Nähwelt bestimmt einen guten Platz finden. Die Fotos von Krista Keltanen vermitteln die Leichtigkeit und das nordische Licht, dass einen sofort an lange Sommerabende in diesen Ländern denken lässt. Manchmal hat man dabei das Gefühl, dass die Bilder, bei denen ich ins träumen komme, den Platz für die Nähanleitungen etwas zu sehr begrenzen, denn auch ich mit einiger Näherfahrung, würde bei manchen schematischen Zeichnungen, ein bisschen ins grübeln kommen. Ein Schritt-für-Schritt-Anleitungsbuch für Nähanfänger ist es daher nicht, aber alle anderen werden es sicherlich nicht bereuen, das Buch gekauft zu haben.
amberlights Rezensionsportal
Jerseyshirt Cloudy Sky Ottobre 4/2016, Gr. 128
Zu den Überraschungen, die mit so einem Schulkind bewältigt werden müssen, zählte für mich kurz vor der Adventszeit, dass für den Chorauftritt ein Outfit in Weiß gewünscht war. Das blonde Kind hat nun leider so gar nichts in dieser Farbe im Kleiderschrank, weil sie darin noch viel blasser aussieht, als sonst schon. Aber glücklicherweise kann ich ja nähen. 🙂
Da ich gleichzeitig erreichen wollte, dass das Tochterkind bei den Auftritten nicht friert, wurde der hier bereits gezeigte Wintersweat im örtlichen Kaufhaus erworben, denn auch das Stoffgebirge gab in dieser Menge nichts her. Meinem guten Vorsatz folgend, aus jedem meiner Ottobre-Abo-Hefte* mindestens ein Modell zu nähen, fiel die Entscheidung auf Cloudy Sky aus der Ottobre 4/2016. Benötigt wird inzwischen schon die Gr. 128.
Nur weiß ging gar nicht und so habe ich ein kleinen Sängerhasen mit von Anja Rieger, der hier schon mal zum Einsatz kam, gestickt. Ich bin mir allerdings unsicher, ob die nun schon so große Tochter den Möhrenhasen doch etwas unpassend fand. Wenn ich vorher erfahren hätte, dass ausgerechnet Sterntaler aufgeführt wird, hätte ich ein noch viel besser passendes Motiv gehabt, das ich selbst schon getragen habe.
So ganz zufrieden bin ich aber ohnehin wieder nicht. Der Halsausschnitt steht seltsam ab und soll eigentlich nochmal durch einen Knopf gerettet werden. Wahrscheinlich sieht dieser Abschluss mit dünnerem Jersey wirklich deutlich besser aus. Dafür ist mir der Saum richtig gut gelungen und die Covernaht saß da, wo ich sie haben wollte. Die Rundungen am Saumabschluss gefallen mir bei diesem Schnitt auch sehr gut.
Genäht wurde das weiße Stück für drei Auftritte. Beim ersten Auftritt „vergaß“ die Tochter es anzuziehen. Da ich erst spät in der Nacht damit fertig geworden war, verlief der Abend nach dem ersten Auftritt wenig harmonisch zwischen Mutter und Tochter. Beim zweiten Auftritt zum Schulstriezelmarkt wurde es zwar angezogen, aber bei der Stückaufführung auf dem richtigen Dresden Striezelmarkt mit Lichterengel und Räuchermann auf der Bühne (wo die Tochter nicht mitbekam, dass sie direkt vor dem Mikrofon stand und die Wispereien wie „das sind ja voll viele Leute“ zur Nachbarin ausgesprochen gut von allen zu hören waren) war es so kalt, dass ohnehin nur die dicke Winterjacke getragen wurde.
Ein bisschen stolz war ich nach diesem Auftritt aber schon auf unsere Erstklässlerin – und der Schule, die so etwas organisiert dankbar. Danach gab es noch ein bisschen exklusive Mama-Tochter-Zeit mit Karussell fahren, Puppentheater, Kinderkino und Pflaumentoffelkauf, den natürlich auch der kleine Bruder in der Bastelversion bekommen hat. Diese besonderen Zeiten nur mit einem Kind weiterhin zu realisieren, wird wohl die größte Herausforderung für das neue Jahr.
Verlinkt bei Kiddikram, Meitlisache, link your stuff, Mittwochs mag ich und dem AfterWorkSewing.
Nähblogger-Weihnachtsgeschenke von Mit Nadel und Faden
Nachzuholen ist ja auch noch mein fantastisches Weihnachtswichel von Mit Nadel und Faden, das ich beim Dezembertreff auspacken durfte. Auch meinem Creadienstagstisch liegt seitdem neben dem schon von außen sichtbaren Weihnachtsstoff mit Text* gleich drei weitere Baumwollstöffchen in Lieblingsfarbtönen, zwei feine Seifen und vor allem eine Miniatur-Schneiderpuppe ebenfalls wieder im Lieblingsgrün. Selbst getauscht habe ich beim Treffen den zur Elefantenparade gehöriger Kombistoff* – ebenfalls wieder in grün.
Außerdem habe ich mein allererstes Plotterbild bekommen. Ich weiß sogar schon ganz genau, was damit werden soll, aber bislang habe ich mich einfach noch nicht getraut, es aufzubringen. Wahrscheinlich muss ich mich beim nächsten Treffen da erst nochmal von den Profis beraten lassen. Sehr viel Druck muss sein – aber wie warm wird denn „gepresst“?
Verlinkt auch im Stoffgebirge bei Pinterest.
Handschuhe Pattydoo für Babys
Ein paar (Näh)-Geschichten aus dem Vorjahr habe ich noch zu erzählen. Dazu gehören auch die Handschuhe, die ich beim Novembernähtreff der Dresdner Nähblogger bei OrNeeDD zugeschnitten hatte. Wie ich damals darauf gekommen bin, dass die Größe für Zweijährige unserem 3 1/2 Jährigen passen könnten, ist mir inzwischen schleierhaft. Glücklicherweise gibt es ja seit diesem Jahr einen kleinen Babyneffen, dem die Mini-Handschühchen unter den Baum gelegt werden konnten und der so endlich etwas nur für ihn entstandenes von mir hat.
Wie bereits mehrfach bewährt, kam wieder das Handschuhschnittmuster von pattydoo zum Einsatz. Auch die Kombination der Materialien ist wieder ähnlich. Für die Innenflächen Doubleface Walkloden – aus dem ich ursprünglich meine Winterjacke genäht habe – und oben blau-brauner Interlock vonInternaht (Stoffwerkstatt*), aus dem der Cousin des Beschenkten sein Lieblingshalstuch bekommen hat. Innen kam diesmal angerauhter GOTS Bio-Sweat*, der so richtig schön dick ist, zum Einsatz. Auf das ursprünglich zugeschnittene Thermofleece habe ich allerdings verzichtet.
Auf die Innenseiten habe ich wieder das Mützenwetter-Webband* genäht, das thematisch einfach perfekt passt. Wer erinnert sich denn noch dran, dass es früher einen extra Blog nur für Webband-Wettbewerbsentwürfe gab? Das war der Gewinner aus dem Jahr 2010. Mein eigenes Nählabel* hat auch wieder einen Platz gefunden. Insgesamt ist die Handverpackung ziemlich dick geworden, aber ich erinnere mich immer erst beim Fertignähen, dass ich es eigentlich mal etwas dünner probieren wollte.
Ein brauchbares Tragebild vom kleinen Neffen zu bekommen, ist mir nicht gelungen. Dafür hat er mir aber ganz wunderbar sein neues Lenki-Auto* präsentiert, dass es ebenfalls vom Weihnachtsmann gab. Mittlerweile werden diese Modelle wohl von Ostheimer produziert. Der eigene Sohn hat so nun weiterhin keine neuen Handschuhe und trägt nicht wirklich vorzeigbare Modelle. Aber der Winter ist ja noch laaang.
Verlinkt bei Made4Boys, ich-näh-bio sowie Kiddykram und „Für Söhne und Kerle„.
Patreon & abgelehnte Blogkooperationen
Da dieser Blog seit seiner Monetarisierung vor vier Jahren tatsächlich – nach Zusammenrechnung des Geld- und Warenwertes – inzwischen die 10.000 € Grenze überschritten hat, wird es Zeit für ein paar klare Worte in eigener Sache. Im „Produktwerbe-Blogeintrag“ am Ende der letzten Sommerferien kam die durchaus berechtigte Kritik, dass sich die „Produkttest-, Buchtest- und weitere Kaufsparte“ nicht vergrößern sollte. Tatsächlich hoffe auch ich, dass ich bald wieder etwas regelmäßiger kreativ sein – und darüber bloggen – kann, denn die richtige wann-nähe-ich-Routine habe ich noch nicht wieder gefunden.
Dennoch möchte ich nicht den Eindruck entstehen lassen, dass hier alles angenommen wird, was die leere Vierseithofsanierungskasse füllen könnte. Bislang bleibe ich meinen eigenen Prinzipien treu und lehne ab, was nicht zum Nachhaltigkeitsthema oder meinem Bauchgefühl passt. Da ich immer gerne mit offenen Karten spiele und die Einnahmen centgenau aufgelistet werden, wird es von nun auch auch diesen Blogeintrag geben, in dem ich aufliste, was abgelehnt wurde bzw. auf was ich mich nie einlassen würde, denn vieles vergesse ich zu schnell wieder. Dieser Blogeintrag wird regelmäßig aktualisiert.
Letzte Aktualisierung: Anfang 2017
schwarze Schafe
Blogeintrag Bank-Werbung
Ich habe mich gegen Werbung für eine nicht ethische oder grüne Bank entschieden, bei der viel Geld geflossen wäre, wenn ich erwähnt hätte, dass ich über eine Kreditaufnahme nachdenke.
Werbebanner Modeketten
Es wird weiterhin keine Werbung für Modeketten geben, die Fast Fashion produzieren. Dazu gehören auch Angebote, die unter Nennung einer bestimmten Summe, einen Blogbeitrag über solche Firmen einfordern.
TKP-Kampagne Kaffee
Keine Einblendung eines Kaffee-Kapsel-Anbieters, der das Bloggeinahmen-Konto automatisch gefüllt hätte. Gründe dafür gibt es beispielsweise hier.
Pauschalreisenmärchen
Eine Geschichte zu erfinden, in der berichtet wird, wie furchtbar die selbst geplante Individualreise war, nur um dann einen Anbieter von Pauschalreisen über en grünen Klee zu loben, wird es hier nie geben.
Unterstützungen
Natürlich bin ich trotzdem dankbar – und es freut mich nicht nur am Freutag -, dass es die Möglichkeit für Kooperationen überhaupt gibt und die Blogeinnahmen so sehr viel reichhaltiger sprudeln, als ich das je erwartet hätte. Nachdem flattr es in den letzten Jahren nun wohl doch nicht mehr geschafft hat, starte ich dieses Jahr ganz neu mit Patreon. Die Anregung dazu habe ich vom Minimalismusblog Apfelmädchen & sadfsh, wo es tatsächlich zu funktionieren scheint.
Dahinter verbirgt sich ein Portal, dass es möglich macht, den Autoren regelmäßig einen kleinen finanziellen Betrag zukommen zu lassen. Eine monitäre Anerkennung für den Aufwand, der hinter der Blogschreiberei steht, sozuagen. Ein erstes Ziel habe ich nun auch schon definiert, denn leider ist seit Anfang des Jahres mein Geschenkabo für die Ottobre* ausgelaufen. Wenn sich tatsächlich 14 Mäzene finden sollten, die nicht selbst alle Euronen zusammenhalten müssen und gern ein paar Cent als „Lesegebühr“ einwerfen, würde ich mir die Nähzeitschrift von diesem Betrag wieder kaufen. Zwei Dankeschöns habe ich mir auch schon überlegt. Ich bin sehr gespannt …
Wer selbst so ein Portal für den eigenen Blog aufbauen möchte, kann gerne diesen Weg wählen – in diesem Fall könnte es für beide noch einen Bonus geben.