Rezension: Carrom, Kreisel, Murmelbrücke: Kinderspiele aus aller Welt zum Selbermachen
Als ich Ende August über die historischen Holzspiele berichtet habe und mir dort ein Murmelspiel mit Zieltoren aus meiner Kindheit wieder einfiel, hätte ich nicht gedacht, dass ich wenige Wochen später ein Rezensionsexemplar bekomme, in dem eben diese Spielvariante als Murmelbrücke wieder auftaucht: “Carrom, Kreisel, Murmelbrücke: Kinderspiele aus aller Welt zum Selbermachen“* von Eva Hauck aus dem Haupt-Verlag gehört mit einem Ladenpreis von 24,99€ zu den Neuerscheinungen dieses Bücherherbstes und ist die Fortsetzung von “Trommel, Drache, Bumerang: Projekte aus aller Welt für Kinder“*.
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Abbildung vom Haupt-Verlag |
Das broschierte, 240 Seiten umfassende Buch präsentiert 51 Spiele, bei denen – was mir besonders gefällt – nicht nur der Ursprung und der historische Hintergrund erklärt wird, sondern auch eine Bastelanleitung beiliegt. Jedes Spiel wird so auf zwei Doppelseiten vorgestellt. Auf der ersten Doppelseite mit Spielanleitung und historischem Kontext wird jeweils ein Spielalter, das zwischen 4 und 15 Jahren schwankt, angegeben. Je nach Schwierigkeitsgrad der Spielherstellung kann das Bastelalter auf der zweiten Doppelseite davon abweichen.
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Abbildung vom Haupt-Verlag |
Das Buch und die Spiele sind in sechs große Weltkapitel unterteilt: Afrika, Asien, Australien und Ozeanien, Europa, Mittel – und Südamerika und Nordamerika. Berufsbedingt hätte mich diese Unterteilung sofort an Ethnographische Sammlungen erinnert und so überrascht es mich auch nicht, dass im Klappentext Mitarbeiter des Ethnologischen Museums Berlin erwähnt werden. Dazu haben aber auch viele Kinder mitgewirkt und so hat die Autorin Eva Hauck ein Buch zusammengestellt, dass sicherlich nicht im Regal verschwinden wird, sondern eine wahre Fundgrube für Spiel- und Bastelspaß mit Kindern bietet.
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Abbildung vom Haupt-Verlag |
Bei vielen Spielideen habe selbst ich Lust die Bastelanleitungen sofort umzusetzen. Einige Ausnahmen gibt es aber dabei, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Kind ausdauernd genug ist, um auf 32 Dominofilzplatten winzig kleine Filzpunkte aufzukleben. Da wäre eine schnelle Lösung mit einfachen Stoffmalstiften sicherlich sinnvoller in der Anleitung. Außerdem wird bei allen Bohrmaschineneinsätzen sicherlich doch ein Erwachsener dabei sein müssen, denn zumindest ich habe mit zehn Jahren noch nicht alleine zu solchen Geräten gegriffen.
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Abbildung vom Haupt-Verlag |
Dennoch ist der Schreibstil des Buches so gewählt, dass das Bastelkind immer direkt angesprochen wird. Deshalb wurde vielleicht auch eine ungewöhnlich große Schriftgröße gewählt, die mich zunächst etwas irritiert hat. Von der Autorin gibt es übrigens bereits “sehen, finden, machen: Das Werkstattbuch für Kinder“, “schlingen, fransen, knoten: Das Textilbuch für Kinder“* und “hämmern, sägen, schrauben: Das Werkstattbuch für Kinder“, die mit dem gleichen farbenfrohen Buchgestaltungslayout eine Reihe bilden.
Vom Haupt-Verlag wurde bereits vorgestellt:
“essbar. Wildpflanzen, Pilze, Muscheln für die Naturküche”
“Wald und Wiese: Das Naturmitmachbuch für Kinder”
“Selbst verpackt. Schöne Verpackungen für handgemachte Produkte”
Rezensionsportal
Verlinkt beim offenen Bücherregal von Goldkind.
[10+6]: NÄHBLOG CONTEST – Amberlight-label für Sachsen
Lange hab ich überlegt, ob ich am Nähblog Contest vom Stoffkontor teilnehmen soll. Da ich inzwischen wohl sogar nominiert bin und mich ohnehin immer über neue Blogleser freue, bin ich nun doch noch mit dabei.
[10 Fakten]:
name: amberlight-label
aus: Dresden, Sachsen
bloggt seit: 2007 privat, 2010 DIY
auf: http://amberlight-label.blogspot.de
näht mit: einer 2010 gebraucht gekauften brother Innov-is 1500D und einer 2014 endlich geleisteten baby lock desire sowie extrem selten mit der vom Mann reparierten Veritas
ich in drei worten: nähend, Nachhaltigkeitsliebend und Rezensionsexemplare-verschlingend
mein lieblingsplatz: der Nussbaum im Vierseithof
daran arbeite ich gerade: Choco Pops Outdooroverall aus der ottobre 4/2014
hier lese ich regelmäßig: handmade kultur, viele inspirierende Blogs aus nah und fern
mein motto: Es ist nicht zu wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist zu viel Zeit, die wir nicht nutzen. (Seneca)
[6 Fragen]:
[1.]: Was ist deiner Meinung nach das Erfolgsgeheimnis erfolgreicher Blogs?
Text – Bild – Layout. Bloggeschichten “funktionieren” nach meinen Beobachtungen gut, wenn diese drei Themen gleichgewichtet behandelt werden. Wenn der Blogschreiberling über für ihn wichtige Themen schreibt und nicht nur einen Dreizeiler veröffentlicht, ordentliche Bilder macht und das ganze noch in ein brauchbares Layout verpackt, kommen und bleiben auch die Leser.
[2.]: Woher schöpfst du Inspiration und den Mut und die Dinge immer wieder neu anzupacken?
Wenn mit den “Dingen” der Blog gemeint ist, dann brauche ich dafür recht wenig Mut. Bloggen ist mein Freizeitvergnügen und so ist ein Kreativtagebuch entstanden, in dem ich genau verfolgen kann, dass ich inzwischen fast 300 Dinge genäht habe. Inspiration gibt es in der Bloggerwelt mehr als in der Nähfreizeit jemals realisiert werden kann. In den letzten Monaten motiviert mich zusätzlich aber auch, dass der blog erstaunlicherweise mein Nähhobby tatsächlich vollständig finanziert und damit die Vierseithofkasse schont, obwohl ich selbst keinen Shop betreibe. Gebloggt wird bei mir Montag bis Freitag aber nur sehr selten am Wochenende.
[3.]: Welches sind deine 3 Lieblingsprojekte von anderen Usern?
Das sind momentan das Regenoutfit von 19nullsieben, die Einschlafhilfe der Krügercousinen und fast alle Nähergebnisse aus den Webstoffe-Spezial-Wochenvom stoffbüro.
[4.]: Was hat dir bei deinem Start ins Bloggerleben geholfen?
Technikaffin zu sein und Spaß nicht nur am schreiben zu haben, sondern auch an der html/css-Code-Bastelei.
[5]: In welchen Situationen stößt du an Grenzen bei deiner Arbeit?
Bei Schnittkonstruktion und Problemlösungen bei Erwachsenenkleidung liegt ganz eindeutig meine persönliche Könnensgrenze. Rückschläge bei der autodidaktischen Näherei sehe ich aber nicht tragisch und habe dafür die Rubrik Nähunfälle eingeführt, deren Höhepunkt sicherlich der durchnähte Finger war.
[6.]: Auf welches Projekt bist du besonders stolz?
Immer noch das Seiden-Kleiddes Tochterkindes bei unserer Hochzeit.
Dein Tipp für Beginner:
Blogge für dich selbst, hab Spaß daran und erwarte nicht, dass bereits in den ersten Wochen unzählige begeisterte Kommentare ( die NATÜRLICH immer noch das Schönste an der Bloggerei sind) unter deinen Blogeinträgen landen.
[10+6]: NÄHBLOG CONTEST ist eine Aktion von Stoffkontor.eu
Doch noch mitgemacht zu haben mag-ich-am-Mittwoch.
Upcycling: Familienbett Hochbett Runterfallschutz & Stillende
Wie hier schon berichtet, haben wir den Sohnemann in seinem ersten Lebensjahr nicht aus unserem vom Mann selbstgebauten Hochbett bekommen. Da wir unser ehemaliges (von mir immer noch vermisstes) großes Arbeitszimmer als Kinderzimmer rausgerückt haben, ist nun das allerkleinste Zimmer seit 3,5 Jahren Arbeits- und Schlafzimmer. Sogar zwei Kleiderschränke passen in den knapp 10m² noch rein. Auch meine Stoffstapelecke hat dort ihren Platz. So ein krabbelndes Kleinkind auf dem Hochbett macht den Start in den Abend selbst nach dem Einschlafstillen allerdings nicht gerade entspannt. Unseren Runterfallschutz haben wir deshalb aus einem Auto-Anhängernetz* gebastelt.
Mit ein paar Haken an der Decke können wir so den Eingang öffnen und auch wieder verschließen. Die letzten zwei Monate hat sich unser selbstgebastelter Runterfallschutz sehr bewährt und verhindert hoffentlich den Sturz von Hochbett, wie vor mehreren Jahren bei der Tochter. Auf meiner Bettseite hängt übrigens ein veralteter 2013er-Kalender von iloveyoulaugh*, deren Shop inzwischen Herr Pfeffer*heißt. Ich glaube der schicke 2015erWandkalender*muss auf meinen weihnachtlichen Wunschzettel wandern.
Eigentlich hätte die Familienbettzeit so noch eine ganze Weile weitergehen können, aber der Ellenbogenbruch hat unsere (Einschlaf)Stillzeit nun doch sehr abrupt beendet, denn ein Schmerzmittelmilchgemisch darf der Sohn natürlich nicht bekommen und für die Stillzeitfreundlichen Schmerzmittel war ich leider nicht tapfer genug.
Stillzeit Nr. 2 endete daher nach 14 Monaten und damit immerhin fünf Monate später als beim Tochterkind, die selbst mit neun Monaten nicht mehr wollte. Erstaunlicherweise hat er sich – obwohl nicht selbst entschieden – nicht nur ganz klaglos von seiner Nuckelquelle getrennt, sondern schläft nun schon die zweite Woche im eigenen Bett und zusammen mit der großen Schwester im Kinderzimmer. Ein bisschen fehlt mir mein Kuschelkind schon … der Runterfallschutz wird aber für die Wochenendkuschelstunden dennoch dran bleiben.
Verlinkt beim Werktagebuchund dem Credienstag.
Kunsthandwerkermarkt Altzella
Damit mir die Decke nicht ganz auf den Kopf fällt (wie gerne würde ich das Wochenende bei Ganztageswanderungen in der Sächsischen Schweiz verbringen), habe ich die kaputten Knochen am Wochenende zum Kunsthandwerkermarkt nach Altzella getragen. Da wir dort geheiratet haben, ist das Klostergelände für uns immer ein besonderer Ort.
Wirklich gut gefallen hat mir die Lachsackeria mit Clown Ugo, die mit einem Glücksrad Spenden für eine Krankenhaus-Clowngruppe einsammelten. Das Tochterkind drehte das erste Mal in ihrem Leben an einem Glücksrad und gewann vier Trostpreise. Am schönsten war, dass sie die eigentlichen Preise gar nicht entdeckt hatte und mit ihrem Schmunzelstein, einer Schaummaus, einem Lutscher und einem Apfel höchst beglückt weiter zog.
Überrrascht hat mich die Anzahl der Mode-Stände, denn mit dem Klennes Modeatelier*, yp mode design* und noch manch anderen, waren doch mehr Kleidungsstände anwesend als erwartet. Aus dem Schmuckbereich war zum Beispiel Akzente* da, denen ich schon auf einigen Märkten begegnet bin.
Einen speziellen Stand für mich gab es aber auch. Erst vor wenigen Tagen war ich bei Frau Kreativberg über die Beinwellsalbe gestolpert und stand nun etwas überrascht vor einem ganz Stand mit Salben und Tinkturen aus dieser Wurzel. Eigentlich wäre das Öl* perfekt für die Nachbehandlung der Narbe meines Ellenbogenbruchs, aber die Kosten – die bei der Salbe* sogar fast 70€ betragen – sind beim derzeitigen Stand des Vierseithofprojektes einfach zu hoch.
Es war auf jeden Fall ein angenehmer Markt mit deutlich mehr Ständen als ich das zunächst erwartet hatte. Das nebenbei noch genügend Zeit für ein Spätsommerpicknick auf der Wiese blieb, war meine Sonntagsfreude.
Spielzeugkisten II
Bereits im Frühjahr habe ich hier auf dem blog über die im letzten Jahr entdeckten Spielplatzkisten auf einigen Dresdner Spielplätzen berichtet. Ein bisschen hatte ich ja befürchtet, dass die Elterninitiative von Kristina Hoffmann nicht von langer Dauer sein könnte, weil sich doch nicht alle an die Spielregeln halten. Nach einem Jahr sieht es aber sogar noch besser mit dem Projekt aus.
Inzwischen unterstützt sogar die Stadt diese Kisten auf bislang fünf Dresdner Spielplätzen, die allen Kindern genügend Spielzeug bereits vor Ort ermöglicht und zum teilen anregt. Die Dresdner Firma Holzmanufaktur Dresden hat dazu ansprechende Holzkisten kostenfrei hergestellt und das Projekt gesponsort. Ein bisschen plastikfreier ist damit immerhin geworden, auch wenn ich sonst dort kein öko-Sandspielzeug* entdecken konnte. Die Kisten finden sich momentan auf dem Strandspielplatz an der Reisewitzer Straße, Rastatter
Straße, Dölzschener Straße, dem Bonhoefferplatz und
im Leutewitzer Park, den wir besucht haben.
Ein besseren Blogbeitrag kann es zum Tag der deutschen Einheit wohl kaum geben, denn es wäre großartig, wenn diese aus Finnland kommende Idee nicht nur in Dresden sondern in vielen deutschen Städten – egal ob im Osten, Süden, Westen oder Norden – Nachahmer findet.
Verlinkt beim Freutag.