Der kleine Maulwurf und seine Gartenfreunde
Nachdem ich letzte Woche hier ja schon “vernäht-gerade-jeder-Stoffe” gezeigt habe, schiebe ich heute die den heiß umkämpften Maulwurfsstoff* hinterher. Bei wohl keinem anderem Stoff hätte ich diesen Hype mit Verkaufscountdown, Mengenbegrenzung und zusammenbrechenden Servern mitgemacht, aber beim kleinen Maulwurf werde selbst ich schwach.
Wahrscheinlich liegt es daran, dass der Maulwurf, wie Schlapperplapper, Casimir, Plumps oder Moppi zu meiner Kindheit gehörten, von der nicht mehr viel zu sehen ist. Sehr verwundet bin ich immer wieder darüber, warum er manchmal als “Pauli” bezeichnet wird, denn das ist mir völlig unbekannt. Da ist bei uns eher noch die originale Krteček-Bezeichnung üblich und unsere Freunde aus Prag, freuen sich immer, wenn wir den Originalnamen richtig aussprechen können. 🙂
Der kleine Maulwurf ist bei uns – wie z.B. hier zu sehen – ziemlich präsent. Das Tochterkind hat nicht nur ein Maulwurfsmemory* sondern auch einige Maulwurfsbücher*. Der auswendig gelernte Lieblingsspruch des Tochterkindes aus “Der Maulwurf im Sommer“* war übrigens schon ganz zeitig “Der Maulwurf packt im Handumdreh’n die gier’gen Raupentiere und schließt die Baumstumpftüre.” Schade, dass uns das Winterbuch* fehlt. Kennt ihr eigentlich “Der kleine Maulwurf und die Geburt“? Ich schweife ab …
Jedenfalls freu mich, dass es mir tatsächlich gelungen ist, wenigstens einen der zwei nachproduzierten Stöffchen zu ergattern, der jetzt auf meinem Creadienstagstisch liegt. Noch lieber wäre mir zwar die olivgrüne Variante* gewesen, die sogar schon im Warenkorb lag, aber bis der Bestellvorgang nach einer halben Ewigkeit endlich bestätigt werden konnte, war der Stoff dann doch schon ausverkauft. *Grmpf* Eine nette Überraschung waren aber die ausschnittbereiten Applikationsfiguren am unteren Rand der Stoffbahn. Das ist eine sehr feine Idee.
Auto-Body, Gr. 80
Unser momentan so sehr rasantes Leben hat dazu geführt, dass ich dieses Jahr zwar noch halbwegs mit der Freundeskreis- und Babywillkommensgeschenkeproduktion hinterher gekommen bin, aber die Nähwerke für die eigenen Kinder doch recht dürftig ausfallen mussten. Besonders traurig war die Unterbrechung der Body-Näherei, denn wenn man sein Kind einmal in so einem selbstgenähten Stück gesehen hat, findet man die Schlabberbodys doch alle furchtbar, oder? Der letzte Body für den Sohnemann ist in Gr. 56 von der Nadel gehüpft und inzwischen ist er mit seinen 17 Monaten schon bei Gr. 80.
Vernäht wurde ein Auto-Jersey*, der im April als Gewinn von der Landfee* zu mir gekommen ist und das noch auf dem Nähtisch liegende grüne Bündchen* vom Frühlings-Stoffmarkt. Damit habe ich nun das erste Mal einen Schnabelina-Body komplett mit der Overlock genäht und war danach alle andere als zufrieden.
Das sehr steife Bündchen erzeugt eine mir viel zu dicke Innennaht, die beim nächsten Body aber relativ einfach durch die Bündchenannäherei nachdem die Armnaht geschlossen ist, verhindert werden kann. Überraschter war ich von meinen Problemen mit der Übergangsstelle von Arm- und Seitenaht. Solange ausschließlich die Nähmaschine ratterte, habe ich immer schwungvoll bis zu dieser Stelle genäht, kurz angehalten, das Nähstück neu ausgerichtet, um dann die Seitennaht nach unten zu schließen. Bei einer Overlock geht das aber nicht, denn – zumindest ich – schaffe es dabei, mit dem Messer ein Loch in den Stoff zu schneiden. Unschön!
Mein Thema für den nächsten Dresdner Nähbloggertreff steht also. Bis dahin erfreu ich mich aber weiterhin am nun wieder schick aussehenden Sohnemann. Wie lange kann man so einen Body eigentlich am Kind lassen ohne zu wechseln? 😉
Verlinkt bei my-kid-wears, Made4Boys und Kiddykram.
Interview: Eulenmeisterei
Wie schon angekündigt, hat die Eulenmeisterei*mir ein feines Interview gegeben. So hinter die Kulissen meiner Blogsponsorenschauen zu können, gefällt mir sehr. Diesmal ist es ja sogar ein Onlineshop*, der ausschließlich Bio-Stoffe in kbA und GOTS Qualität vertreibt. Ein (Stoff)Traum!
Wie heißt dein Shop und wann hast du ihn eröffnet?
Mein kleines Online-Lädchen für Bio-Stoffe heißt „Eulenmeisterei“*. Die ersten Stoffe sind im Oktober 2014 in meinen Dawanda-Shop eingezogen.
Was war das erste Produkt, das du verkaufen konntest?
Als erstes habe ich einen Meter des Bio Interlock-Jersey „Dottie“* von BIRCH Fabrics in Dresden auf dem „Handgemacht Kreativmarkt“ verkauft.
Hast du ein Lieblingsstück in deinem Shop?
Uhhhh…eine schwere Frage. Ich mag ja alle Stoffe in meinem Shop so sehr! Und zwar so sehr, dass ich sie am liebsten gar nicht verkaufen mag! Hihi! Das liegt daran, dass ich für den Shop auch wirklich nur die Stoffe einkaufe, von denen ich überzeugt bin, die mir selbst gefallen und die ich selbst gern vernähen würde. Aber es gibt sicherlich ein paar Stoffe, die ich ganz besonders mag. Dazu zählen der „Folk Flower“ Bio Interlock von MONALUNA* und das Fat Quarter Bundle der Ipanema Serie von BIRCH*. Ganz besonders außergewöhnlich finde ich aber die Designs vom bereits verstorbenen Künstler Charley Harper, welche BIRCH in der zweiten gleichnamigen Kollektion aufgreift. Derzeit ziehen gerade die brandneuen Interlock Jerseys, Baumwoll-Popeline Fat Quarter, Canvas- und Flanell-Stoffe mit den Charley Harper Nuture Designs* in den Shop ein. Ich mag sie auch deshalb so sehr, weil sich die Motive hervorragend für Erwachsenenkleidung und eben nicht nur für Kinderkleidung eignen.
Welches Produkt wurde bei dir im letzten Jahr am häufigsten gekauft?
Ganz klar: Der Bio Interlock-Jersey „Nature Hike“* aus der Acorn Trail-Kollektion von BIRCH, entworfen von Teagan White.
Was ist das besondere an der Eulenmeisterei?
Zum einen findet Ihr in der Eulenmeisterei ausschließlich Bio-Stoffe (kbA und GOTS). Warum das so ist? Ich denke Bio-Stoffe sind sowohl für die Umwelt als auch für die ArbeiterInnen und die Verbraucher – und damit insbesondere auch für unsere Kinder – die bessere und gesündere Alternative zu Stoffen aus konventionell angebauter Baumwolle. Beim Anbau dieser ist das Saatgut meist genmanipuliert und nur unter massivem Einsatz von Pestiziden, Kunstdünger und Wasser möglich. Deshalb möchte ich nur unter nachhaltigen Gesichtspunkten und fair produzierte Stoffe aus ökologisch unbedenklichem, schadstofffreiem Anbau anbieten.
Eine andere Besonderheit sind die von mir ausgewählten Stoffdesigns. Ich möchte den Besuchern der Eulenmeisterei gern seltene und außergewöhnliche Stoffe anbieten. Neben den vielen Kinderbekleidungsstoffen, die derzeit auf dem Markt sind, habe ich bei BIRCH und MONALUNA wunderschöne Interlock Jerseys und andere Stoffarten aus 100% Bio-Baumwolle in hochwertiger Qualität gefunden, die sich auch hervorragend für Erwachsenenkleidung und –accessoires eignen.
Ist der Shop dein erstes, zweites oder drittes Standbein?
Die Eulenmeisterei ist mein zweites Standbein. Ich bin Dipl.-Kffr. und arbeite hauptberuflich in der Steuerberatung. Das Nähen und die Liebe zu schönen Stoffen waren schon immer der optimale Ausgleich zum eher trockenen Bürojob.
Wieviel Arbeitszeit investierst du in deinen Shop?
Das kann ich gar nicht so leicht beantworten, da es variiert. Wenn eine Stofflieferung eingetroffen ist, gibt’s erstmal mehr Arbeit, da die neuen Artikel fotografiert und in den Shop eingestellt werden müssen. Das meiste erledige ich am Abend, wenn unsere kleine Tochter schläft.
Wie sieht dein Shop aus, wenn du in die Zukunft träumst?
Dann gibt es in meinem kleinen Lädchen*doppelt so viele einzigartige und außergewöhnliche Stoffe wie jetzt und ich hoffe, dass noch mehr Nähbegeisterte auf Bio-Stoffe umsteigen.
Wo sollten wir noch vorbeischauen?
Unbedingt vorbeischauen solltet Ihr noch beim Geschmack-Werk*. Dort werden einzigartige handgefertigte und zum Teil auch handbedruckte Taschen und Accessoires hergestellt.
Hast du eine Buchempfehlung?
Um ehrlich zu sein, habe ich seit der Geburt unserer Tochter vor 11 Monaten keinen Roman oder Ähnliches mehr gelesen. Nun liegt eher kindbezogene Lektüre auf meinem Nachttisch. Zur Zeit ist das: „Spielzeug von Eltern selbst gemacht“* von Freya Jaffke. Meine Erwartungen an das Buch – kreative Anregungen zu erhalten, Spielzeug selbst aus Naturmaterialien herzustellen und die Bedeutung des Spielens besser zu verstehen – wurden bis jetzt absolut erfüllt und ich lese es gern weiter, obwohl unsere Tochter für viele Spiele und Spielzeuge noch zu klein ist.
Rezension: Bildtransfer
Für das Buch “Bildtransfer. Materialien, Techniken und Projekte”* aus der Neuerscheinungsliste im Herbstprogramm des Haupt-Verlageshabe ich mich als Rezensionsexemplar entschieden, da mich die Mischung aus Fotografie und Druck schon länger interessiert. Das 2013 in den USA unter dem Originaltitel “Playing with Image Transfers. Exloring Creative Imagery for Use in Art, Mixed Media, and Design“* erschienene Buch hat einen besonders klaren Aufbau.
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Abbildung vom Haupt-Verlag |
Der etwa 100seitige Hauptteil des insgesamt 144 Seiten umfassenden Paperbacks strukturiert sich in drei Kapitel. Nach der Einleitung beschäftigt sich Kapitel 1 mit fünf verschiedenen Transfertechniken, Kapitel 2 präsentiert 19 Projekte zum Nacharbeiten und in Kapitel 3 werden Mixed-Media-Kunstwerke internationaler aber vor allem US-amerikanischer Künstler gezeigt. Es folgen Vorlagen, Bezugsquellen und eine Linkliste zu den Seiten der mitwirkenden Künstler.
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Abbildung vom Haupt-Verlag |
Wenn man selbst diese Technik ausprobieren möchte, interessieren sicherlich vor allem die fünf Technikanleitungen, die jeweils auf einer Doppelseite vorgestellt werden. Am einfachsten erscheint mir dabei die Paketklebeband-Variante. Ebenfalls einfach in der Ausführung, aber schon schwieriger in der Materialbeschaffung ist die Transfervariante mit einem sogenannten Blender Pen*. Dahinter verbergen sich wohl Mischstifte, die selbst keine Farbe haben, aber ein Lösungsmittel verteilen, dass den Transferprozess ermöglicht. In meinem Stiftevorrat gibt es so etwa bislang jedenfalls nicht. Technik Nr. 3 arbeiten mit Aceton* und ist damit sicherlich ziemlich geruchsbelästigend. Nagellackentferner dürfte da ebenfalls prima funktionieren. Die Bilder sind allerdings anschließend seitenverkehrt. Ebenfalls bislang nicht als Material vorrätig ist bei mir Gelmedium*, das den Nachteil der langen Anwendungsdauer hat. Gleich fünf Schichten müssen aufgetragen und getrocknet werden. Bleibt noch als letzte Technik, die im Buch vorgestellt wird, der Transfer mit Acrylfarbe, den wir bereits im Schulkunstunterricht ausprobiert haben, wenn ich mich daran richtig erinnere.
Vermisst habe ich den direkten Stofftransfer via Drucker und vor allem die Vewendung von Freezer Papier,* mit dem sich solche Transfergeschichten eigentlich auch prima umsetzen lassen. Beide Varianten werden aber im Buch nicht erwähnt.
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Abbildung vom Haupt-Verlag |
Bis auf den Transfer mit dem Paketklebeband wird keines der Techniken kindertauglich sein, aber der Anspruch des Buches ist natürlich auch keine Kreativtechnikanleitung, die im Familienkreis ausprobiert werden. Mixed-Media-Künstler aber auch die wohl recht große Scrapbookingcommunity ist sicherlich die perfekte Zielgruppe für dieses Buch, das für 24,90€ gekauft* werden kann. Mich selbst fasziniert tatsächlich die Paketklebebandvariante sehr und zusammen mit einigen Etiketten-Vorlagen, die es im Anhang gibt, könnte man sehr schöne Beschriftungen herstellen. Damit ist meine muss-ich-mal-ausprobieren-Liste wieder gewachsen.
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Abbildung vom Haupt-Verlag |
Vom Haupt-Verlag wurde bereits vorgestellt:
“essbar. Wildpflanzen, Pilze, Muscheln für die Naturküche”
“Wald und Wiese: Das Naturmitmachbuch für Kinder”
“Selbst verpackt. Schöne Verpackungen für handgemachte Produkte”
“Carrom, Kreisel, Murmelbrücke: Kinderspiele aus aller Welt zum Selbermachen”
“Quilten in der dritten Dimension: Techniken und Projekte”
amberlights Rezensionsportal
Verlinkt beim offenen Bücherregal von Goldkind.
Krankenhaus Knudie
Als der Mann mich bat, zum 85. Geburtstag seiner Oma – neben den bereits geplanten Geschenken – auch noch einen Knudie zu sticken, war ich von der Idee so gerührt, dass ich auch diesen Wunsch noch schnell umgesetzt habe. Mittwochs mag ich, dass ich es bei diesem besonderen Geburtstag – trotz der eigentlich nicht vorhandenen Nähzeit – doch noch geschafft habe, seinen Wunsch zu erfüllen, denn nur einen Tag nach ihrem Geburtstag stand ein geplanter Krankenhausaufenthalt an, der eine von allen gefürchtete Diagnose brachte.
Verstickt wurde – aus Gründen, von denen noch berichtet wird – ein Baumwoll-Stöffchen aus dem Sterntaler Werksverkauf von 2012 und ein kuschliges Fleece für das Herz. Die ITH-Stickdatei kommt vom Stickbär und Nählabel von Namensbänder*.
Nun bleibt mir nur zu hoffen, dass die Knudiebesitzerin ihn noch ein bisschen in der Hand halten kann.