Rezension: Zauberhafte Papier-Werkstatt
Tatataaaa, der Rezensionsstapel ist nun tatsächlich so weit abgetragen, dass die wirklichen Neuvorstellungen aus dem aktuellen Frühjahrsprogramm vorgestellt werden können. Dazu gehört die “Zauberhafte Papier-Werkstatt“*. Nach den letzten Papier-Kreativbüchern bin ich ja eher skeptisch geworden, denn entweder ich hatte mir etwas anderes erwartet oder die Gestaltungsiedeen trafen einfach nicht meinen Geschmack.
![]() |
Abbildung vom Landwirtschaftsverlag |
Die zarten Papierskulpturwelten von Isabelle Guiot-Hullot, die auf epistyle bloggt und im dazugehörigen DaWanda-Shop Epistyle*ihre Figuren auch verkauft, können aber überzeugen. Die Verbindung von Papierwickeldraht und alten Papieren mit Treibholz führt zu einem Design, dass mir sehr gefällt. Historische Buchseiten und meerwasser-umspültes Holz – was für eine Kombination! Zunächst wird die Grundtechnik erklärt, die tatsächlich nur aus gebogenem Draht, Holzleim und Papierseiten besteht.
![]() |
Abbildung vom Landwirtschaftsverlag |
Vor dem Schablonenteil ganz am Ende des Buches folgen die fünf Hauptkapitel “Das Spiel der Kinder”, “Hurra Ferien!”, “Am Meer”, “In meinem Dorf” und “Die Liebe zur Musik”. Das dabei sogar ein Flötist, wie hier im Hause, dabei ist, hat mich ganz besonders gefreut.
![]() |
Abbildung vom Landwirtschaftsverlag |
Die Schablonen und Beschreibungen zur “Ausführungen” werden dazu führen, dass man die Figuren tatsächlich gut nacharbeiten kann. Ich befürchte nur ein bisschen, dass man tatsächlich das Formen- und Proportionsgefühl der Autorin braucht, um ähnliche zauberhafte Wesen hinzubekommen. Ohne die Schablonen wäre wahrscheinlich bei mir der Kopf schnell zu klein oder der Vogel zu unförmig.
![]() |
Abbildung vom Landwirtschaftsverlag |
Damit entstehen wunderbare Geschenke, wobei ich mich trotzdem frage, ob man damit Dinge verteilt, die der Beschenkte dann zwangsweise “ausstellen” muss. Wie wäre das bei euch? Würdet ihr euch dieses Papierskulpturen in die Wohnung stellen?
amberlights Rezensionsportal
Schlafbrille ITH Stickmaschine
Es wird Zeit, dass ich hier mal wieder etwas genähtes bzw. in diesem Fall gesticktes zeige. Kurz vor der Eulenmaskeentstand für die viel reisende Uroma zum 80.sten Geburtstag eine Schlafbrille, die wieder ein Fundstück aus der Freebie-Sammlung aus dem Bernina-Blog ist. Mit der ITH-Datei wird die Verdunklungshilfe komplett in der Stickmaschine hergestellt, wobei man vorher das Kopfband schon mit der Nähmaschine genäht haben muss.
Vor drei Jahren entstand für die Schwägerin bereits eine Schlafbrille, deren Form damals nach einem normalen Schnittmuster genäht wurde. Die beiden Modelle unterscheiden sich aber kaum. Im Gegensatz zum Anleitungsbild beinhaltet die ITH-Stickdatei tatsächlich nur die Form und den Zierrahmen. Das allererste Mal habe ich deshalb ein Blümchen direkt aus meiner Stickmaschine gestickt und dabei etwas ungläubig auf die Anzahl der Farbwechsel geschaut. Für den Anlass sind die Blümchen sehr passend, aber sonst wären sie mir einfach zu dicht. Ich mag ja sonst eher die reduzierteren Formen.
Zusammen mit den passenden Blümchen waren wir aber gut vorbereitet für die kleine Feier zum 80. Geburtstag. Das große Familienfest folgt im nächsten Monat. Ursprünglich wollte ich erst dann beschenken, aber der Mann meinte, dass unser Zeitplan auch im April nicht besser aussehen wird – und er hatte damit mehr als recht. So mag ich am Mittwoch, dass dieses Geschenk tatsächlich rechzeitig fertig geworden ist. Geburtstage sollte man eigentlich nie verschieben – weder bei den acht noch bei den 80jährigen.
Verlinkt bei Mittwochs mag ich.
12 von 12 März 2016
Obwohl es diesen Blog nun schon über sechs Jahr gibt (der Lostopf ist noch offen), habe ich noch nie bei der 12 von 12 Aktion von Draußen nur Kännchen mitgemacht. Das lag einerseits daran, dass es noch einen – leider derzeit völlig ungepflegten – ganz privaten Blog gibt, auf dem vom Alltag berichtet wurde und andererseits daran, dass bei den Themen des amberlight-Blogs die private Tür eben doch nur ein kleines Stückchen geöffnet wird. Mit der Instagram-Welt gibt es nun auch bei uns manchmal ein Frühstücksbild und den Blick in unseren Alltag, aber hier gab es die Alltagsübersicht noch nie.
Die Kistenpackerei für den Umzug und die derzeit kranke Festplatte im Rechner des Mannes mit den bereits vorbereiteten Bildern für die nächsten Blogeinträge (über alle Kinderbilder, Bauunterlagen und meine Doktorarbeit denke ich gerade nicht nach) führt nun aber dazu, dass ich heute mal mit dabei bin. Außerdem gab es sogar ein paar Blogthemen am letzten Sonntag.
Noch vor dem Frühstück wurde das mehrstündige Werk des kinderfreien Vorabend weiter bearbeitet – 80% vom Spielzeug sind aus dem Kinderzimmer in Umzugskisten verschwunden und bei mir entsteht der Wunsch, dass es immer so aussieht.
Nach einem Frühstück zu zweit, da die Tochter bei einer Kindergartenfreundin übernachtete und der Sohn bei den Großeltern sein durfte, ging es zunächst auf den Vierseithof. Dort stehen inzwischen alle Trockenbauwände und bei dem Blick durch alle drei Etagen wird mir ganz schwindlig. Das sieht alles richtig groß und bald einzugsbereit aus. An diesem Tag ging es aber vor allem ab in den erst bei den Bauarbeiten entdeckten Gartenkeller. Einen ungemütlicheren, dreckigeren Ort, kann ich mir derzeit kaum vorstellen.
Noch bevor die Tochter wieder eintraf, waren wir wieder in unserer 3-Raum-Wohnung. Wenn jemand in Dresden gerade sucht, bitte melden – wir bieten einen direkten Blick zur Frauenkirche, haben einen Herz-Ast vor dem Balkon, sowie ein Hochbett, das der Nachmieter gerne übernehmen darf. Der restliche Nachmittag verging mit Spielerunden mit allen drei Generationen, wobei am Wie-Quiz* für Kinder ab sechs Jahren teilweise sogar die Erwachsenen scheiterten. Nach der folgenden Kuchen-, Umzugskisten- und Abendbrotrunde widmete ich mich noch etwas dem ehrenamtlichen Bereich für die Wollsammlung, um mit geflüchteten Frauen stricken zu können und beendete den Abend mit meinem Blogbericht zur China-Reise Ende Mai.
Nicht im Bild war an diesem Tag der doppelte Sturz des Sohnes, der erst auf der Brühlschen Terasse stolperte und dann beim Versuch ein Kinderbuch aus dem Regalbereich der Tochter zu angeln, mit dem Kinderstuhl umstürzte. Erstaunlicherweise verkündet er selbst blutend neuerdings, dass schon alles wieder gut sei.
Verlinkt bei #meinfreundsalim und Draußen nur Kännchen.
Sonntagsfreude: China-Reise
Ein bisschen habe ich geschwankt, ob ich mich tatsächlich für ein Qualifizierungsprogramm im Wissenschaftlerleben bewerben sollte, dass mir die Möglichkeit gibt, drei Wochen durch China zu reisen. Ich habe es getan und seit wenigen Tagen die Zusage, dass es für mich zusammen mit elf anderen Kollegen aus drei deutschen Städten in das Reich der Mitte gehen wird. Die Lebenszeit am Schreibtisch war wohl doch nicht ganz verschwendet. Aufregend!
Meine Sonntagsfreude heute (und im ganzen Leben) ist aber der Mann an meiner Seite, der mich – ohne zu zögern – dazu ermuntert hat. Mit zwei kleinen Kindern und parallel zu unserem Einzug in das Projekt Vierseithofist das für mich keine Selbstverständlichkeit, obwohl er natürlich recht damit hat, dass auch ich ihm eine solche Chance jederzeit ermöglichen würde.
Am schwersten wird mir wohl der fehlende Kontakt zum Sohn fallen. Drei Wochen werden für so einen kleinen noch-nicht-ganz-Dreijährigen schon sehr lang sein. Anderseits musste sich auch der Mann bereits mehrere Wochen trennen, als er seine Oma pflegte und diese Tage waren recht problemlos. Das Vorschulkind hingegen, vereist schon länger selbst, ohne auch nur einmal in dieser Zeit anzurufen und wird verstehen, dass ich wiederkomme … Eine partnerschaftlichen Hauptbezugsperson gab es glücklicherweise für
unsere Kinder noch nie – wir sind beide gleich wichtig und übernehmen
auch beide die gleichen Alltagsaufgaben.
Die erste Lektüre habe ich dank Tauchticket* nun schon geordet und lese mich mit dem Lonely Planet China* und “Willkommen im Reich der Gegensätze: China hautnah“* langsam in die Materie ein. Während der drei Wochen werde ich mich übrigens vor allem mit digitalem Sammlungsmanagement beschäftigen. Ich bin ja sehr gespannt, mit welchen Apps in chinesischen Museen gearbeitet wird. In zehn Wochen geht’s los – eine Woche Peking, eine Woche Shanghai, eine Woche Guangzhou. Wer war schon da? Gibt’s da Stoffläden?
#vonfamilienempfohlen Workshop in Köln
Auch (noch) heute freut mich, dass dieser Blog und vor allem die umfangreiche Rezensionstätigkeit von mittlerweile über 100 Buchvorstellungen dazu geführt hat, dass ich am letzten Sonnabend an einem Workshop für das Kinderbuchlabel “Von Familien empfohlen” in Köln teilnehmen konnte. Die Mischung aus reisen-können (wenn auch nur für einen Tag) und einem Themengebiet, bei dem ich meine, mitdiskutieren zu können, war sehr verlockend.
Einerseits habe ich – überwiegend im letzten Jahrtausend – in den Nebenfächern Germanistik und Erziehungswissenschaften mit dem Prüfungsthema “Die kognitive Entwicklung des Kleinkindes” studiert, andererseits hat das Wissenschaftlerleben dazu geführt, dass ich selbst Autorin bin und auch schon Herausgeberin war. Der Blick hinter die Kulissen von Verlagen und die Entstehung von Büchern zwischen Fahnenkorrektur und tatsächlichem Druck sind mir daher bekannt. Ein Kinderbuch war aber (leider) noch nie dabei.
Während die Familie noch schlief, fuhr ich in aller Frühe zum heimatlichen Flughafen und hatte bereits “morgens halb zehn” die Strecke zwischen Dresden und Köln hinter mich gebracht. Bevor ich aber tatsächlich das Verlagshaus von Bastei Lübbe erreicht hatte, war es bereits Mittag. So war ich zwar endlich mal nicht zu spät, aber Zeit für weitere Stadtentdeckungen gab es auch nicht. Glücklicherweise gab es in diese Stadt ja schon Dienstreisen.
Der Empfang bei Bastei Lübbe war sehr herzlich und wie ich erfreut feststellte, war ich nicht die einzige Bloggerin. Wie bei Instagram schon zu verfolgen, habe ich bei dieser Veranstaltung das erste Mal Glucke & So, Family Mag und Mama und die Matschhose kennengelernt. Mit allen dreien hätte ich gerne noch etwas ausführlicher geplaudert und ich hoffe sehr auf eine zweite Begegnung im realen Leben.
Da das Fluggepäck begrenzt war und ich nicht unnötig durch Übergewicht auffallen wollte (denn wenige Stunden zuvor sah es noch so aus, als wenn ich ohne gültiges Reisedokument fliegen würde – der Personalausweis war bereits seit 2007 abgelaufen und nun hatte mich überraschenderweise auch noch die Passgültigkeit im Stich gelassen), war die normale Spiegelreflex bereits dem Mann versprochen, der an diesem Tag den Baufortschritt dokumentieren musste. Von meinem Kölntag gibt es daher nur richtig schlechte Handybilder.
Eingeteilt war ich zufällig (?) in der für mich genau richtigen Gruppe. Eine der drei Runden hatte bereits im Vorfeld “Lauras Stern“* und “Der Wechstabenverbuchsler“* zugeschickt bekommen. Mit beiden Publikationen hätte ich mich schwer getan, denn bei Lauras Stern sind wir völlig der Kinoversion* verfallen. Es gab Zeiten in meinem Leben, da hatte ich häufiger Kontakt zum Cellisten der dabei spielt und eine Version ohne Cello-Bezug und vor allem dem Beschützmich-Hund*hat bei mir nur wenig Chancen. “Der Wechstabenverbuchsler“* schult zwar auf jeden Fall das Vorlesevermögen, aber auch dort gibt es für mich einige Stolperstellen im Handlungsverlauf.
Ich selbst war einer Gruppe zugeteilt, die sich mit dem Kinderbuchklassiker “Die unglaubliche Geschichte der Riesenbirne”* beschäftigte und einer Publikation, die erst im Stadium der Druckfahnen ist. Die mir bislang unbekannte Riesenbirnengeschichte hat mich unglaublich begeistert. Mit einer Lektorin und weiteren Mitarbeitern der Kinderbuchverlage Baumhaus und Boje sprechen zu können, war wirklich eine Bereicherung. Das ausgerechnet “Pettersson und Findus“* dabei als Vorbilder eingestuft werden, hätte ich nicht erwartet, konnte es aber sehr gut nachvollziehen. Die Birnengeschichte hat alles, was ein gutes Kinderbuch meiner Meinung nach ausmacht – eine spannende Geschichte, gut funktionierende Sprache, Fantasie und großartige Illustrationen. Dieses dazu noch großformatige und 112 Seiten (!) umfassende Buch nimmt man selbst als Erwachsener wirklich gerne in die Hand. Die Empfehlung meinerseits ist daher wirklich mit großer Überzeugung ausgesprochen.
Die dritte Gruppe beschäfigte sich mit “Petronella Apfelmus“* (dazu wird bestimmt noch eine Einzeleinschätzung nach der Lektüre von mir folgen) und vor allem “Fiete“*, zu dem es auch noch einen Vortrag gab. “Fiete“* fand ich ebenfalls großartig, hätte aber bei dieser Runde Probleme bekommen, wenn wir im Vorfeld die zugrunde liegende App mit unseren Kindern hätten testen sollen. Da wir nun seit acht Jahren – und damit länger als unsere Kinder auf der Welt sind – keine Fernseher haben, gibt es bislang auch keinen elektronischen Medienkonsum. Dafür nun ausgerechnet mit einer App anzufangen, auch wenn sie sehr überzeugend gemacht ist, hätte zu meinem Bauchgefühl nicht gestimmt.
Rückblickend war es ein sehr bereichender Tag für mich. Auch wenn die fast sechsstündige Rückfahrt ihre Längen hatte, würde ich es jederzeit wieder tun.
Da heute Freitag ist will mich wieder erinnern, wofür ich diese Woche dankbar war:
1.) das ich diese Woche den nun schon sechsten Blog-Geburtstag feiern kann
2.) und es dabei dank meiner Blogsponsoren wunderbare Preise zu gewinnen gibt – schaut vorbei
3.) ich diese Woche das vorerst letzte Physio-Rezept für meinen Ellenbogen bekommen habe
4.) das Tochterkind heute Abend bei einer Kindergartenfreudin übernachten darf
5.) die ersten Umzugskartons gepackt sind
Verlinkt beim H54F, Friday Fives, dem Freutag.