Rezension: Neue Lausbubengeschichten von Max und Moritz
Die Max und Moritz Geschichte von Wilhelm Busch gehört – wie wohl bei vielen – zum festen Vorleserepertoire meiner eigenen Kindheit und auch bei unseren eigenen Kindern steht die Farbpappausgabe* schon lange im Regal. Etwas vorsichtiger bin ich inzwischen mit der freien Auswahl aus meiner dreibändigen, in Leinen gebundenen Gesamtausgabe geworden, denn wie bei der Karl-May-Literatur hat da doch einiges seinen Glanz verloren und die Vorleserin ist manchmal erstaunt, welche Gesellschaftsbilder da vermittelt werden. Auf die Neuerscheinung “Neue Lausbubengeschichten von Max und Moritz“* aus dem Claudius-Verlag war ich trotzdem gespannt.
![]() |
Abbildung vom Claudius-Verlag |
Wie bei der Originalversion von Busch lebt auch die Fortsetzung von der Kombination aus Bild und Text. Ohne die Hintergrundgeschichte zu kennen, überwiegt aber zunächst die Irritation bei der Qualität der Abbildungen. Vom Verlag als “trendiger Retro-Charme” bezeichnet, wirken die Aufnahmen eher antiquiert und die Kolorationen unzeitgemäß. Beeindruckt hat mich aber bereits zu diesem Zeitpunkt der Wortwitz der Autorin, denn obwohl die Vorlage unverkennbar bleibt, schafft sie es eine eigene Geschichte zu entwickeln, die dennoch der Sprachwelt des Vorbilds verhaftet ist. Das Max und Moritz (von denen ich als Kind immer sicher war, dass Moritz ein Mädchen sein müsste) ausgerechnet im ersten Streich in einen Nähkorb einsteigen, hat mich ohenhin amüsiert.
![]() |
Abbildung vom Claudius-Verlag |
Im Gegensatz zu den sieben Streichen bei Busch, sind es bei Boettger-Spoerl nur fünf Streiche, die von einem Epilog abgeschlossen werden. Im Querformat werden auf jeder Seite drei Szenen gezeigt, so das im aufgeschlagenen Zustand sechs Passagen vorgelesen und die Bilder angesehen werden können.
![]() |
Abbildung vom Claudius-Verlag |
Erst auf der hinteren Umschlagsseite erschließt sich, die nicht unsympathische Hintergrundgeschichte, denn die Nachdichtung stammt tatsächlich aus den 5oer Jahren. Die Autorin Elisabeth Boettger-Spoerl, damals selbst junge Mutter, dichte nicht nur die Verse, sondern fotografierte zwei passende Steiff-Biegepüppchen und kolorierte anschließend die Aufnahmen. Nach der Wiederentdeckung durch die Enkel ließ sich der Verlag darauf ein, die Geschichte tatsächlich im Original zu publizieren.
![]() |
Abbildung vom Claudius-Verlag |
Ich muss zugeben, dass ich zunächst ohne die Kenntnis der Hintergrundgeschichte die Abbildungsqualität wenig überzeugend fand. In der Kinderbuchwelt mit farbenfrohen Illustrationen wird es dieser mutige Schritt des Verlags wahrscheinlich nicht leicht haben. Anderseits lockt eine Fortsetzung eines solchen Klassikers natürlich sehr und es wäre zu wünschen, dass diese Veröffentlichung nicht fünfzig Jahre zu spät kommt.
amberlights Rezensionsportal
12tel Blick Juni 2016 Vierseithof
Irgendwie bin ich wohl leider doch ein bisschen mit den Monatsaufnahmen durcheinander gekommen und das Bild vom letzten Monat zeigt bis auf die Tageszeit kaum eine Veränderung auf dem Hof. Für den einen Blick zu früh, für den anderen zu spät. Aber wiederholen lässt es sich (glücklicherweise) nicht mehr und bei diesen Monatsberichten zählt ja neben dem Bild auch der Text.
Vor drei Jahren haben haben wir noch große – inzwischen nicht mehr finanzierbare – Pläne für die Gestaltung unserer Außenanlagen geschmiedet und die Tochter war gerade erst so alt, wie der Sohn jetzt. Vor zwei Jahren begann die eigentliche Bauzeit und letztes Jahr konnte immerhin das zweite Richtfest gefeiert werden. Nun sieht man neben den sanierten Gebäuden ganz viel gerettetes Baumaterial rund um den Nussbaum, der in den letzten beiden Jahren beeindruckend gut gewachsen ist.
![]() |
Juni 2013 & Juni 2014 & Juni 2015 |
Dieses Jahr habe ich die Hälfte unseres zweiten Einzugsmonat auf der anderen Seite der Welt verbracht und war erstaunt, dass der tapfere Mann in den drei Wochen überhaupt zu etwas im Haus gekommen ist. Eine Küche gab es zwar auch im Juni nicht, aber dafür erwartete mich eine Duschkabine aus Glas bei meiner Rückkehr. Außerdem war das Baugeländer in den oberen beiden Stockwerken weg und dafür unsere wunderbaren Buchregale als Treppenabsturzsicherung da. Die sind so schick geworden, dass sie eigentlich mehr als ein paar matschige Instagram-Bilder verdienen.
Im Außengelände wurde der Spritzschutzstreifen mit vier kleinen Granitsteinreihen (aufgehübscht durch eine Blumenschale von Königinnenreich) fertiggestellt und die Gartenflächen begradigt. In den nächsten Wochen standen die schweren Bagger – zu Begeisterung des Sohnes – aber so oft darauf, dass die Flächen nun komplett verdichtet sind und kaum eine Pflanze eine Chance hat.
Auch wenn es noch keine Küche gab, baute der Mann im Dauerlauf und werkelte an den Fußbodenleisten aus Esche. Mit Gehrungschnitt und Silkonfugen ist das zwar eine ziemlich zeitraubendes Unterfangen, aber das Ergebnis sieht prima aus.
Auch wenn der Sinnblick von blick7 dieses Jahr nicht weitergeführt wird, bleibe ich aufmerksam:
Gesehen:
Platz für meine vielen Bücher neben der Treppe.
*
Gehört:
Die Stimme der Uroma, die fast wöchentlich fragte, ob wir nun endlich eine Küche haben.
*
Gerochen:
Frische Luft am Morgen.
*
Gedacht:
Es geht zwar gut ohne Küche, aber irgendwann müssen wir tatsächlich mal damit anfangen.
*
Gefühlt:
Kistenauspackfreude.
*
2013
Verkauf durch den Eigentümer [Juli 2013]
2014
Innenansicht des unsanierten Gebäudes [Januar 2014]
300 Balkenköpfe in Eigenleistung freilegen [Frühjahr 2014]
Abriß Anbau & Scheune [Juli 2014]
Unterfahrung mit neuem Fundament Altbauten [Winter 2014]
2015
Richfest Anbau & Fenstereinbau [Juni 2015]
Richtfest Südhaus [August 2015]
Einzug der ersten Familien in die Neubauten [Dezember 2015]
2016
Verlinkt bei der Fotoaktion von Tabea Heinicker und bei Mittwochs mag ich.
Upcycling Geburtstagsluftballons Bälle
Der Juli und auch der August brachten für uns gleich drei familiäre Großfeierereignisse – der Geburtstag des Sohnes, gefolgt von der Schuleinführung der Tochter und meinem eigenen Geburtstag. Luftballons gab es daher in den letzten Wochen mehr als genug und ich konnte endlich die bereits vor einiger Zeit bei Augusthimmel entdeckte Upcycling-Idee ausprobieren: Luftballonbälle!
Dazu braucht man nur ein paar Luftballons, Stoffreste (die es hier mehr als genug gibt) und eine Schere. Das schwierigste bei meinen Erstlingswerken war das Abschneiden des Mundstücks, denn dabei sind mir einige Ballons leider zerplatzt. Außerdem habe ich für euch getestet, dass Luftballons mit weißem Motiv abfärben und daher nicht so richtig gut dafür geeignet sind (die Hände des Sohnes waren allerdings an diesem Tag mit ganz viel roter Beete in Berühung kommen und er daher eigentlich nicht Hand-Model-tauglich).
Inzwischen gab es schon eine zweite Ball-Bastelrunde und diesmal habe ich meinen Overlockrestesammelkorb genutzt. Nicht alles eignet sich daraus für die Weiterverwendung als Geschenkband, aber für die Ballfüllung ist es perfekt. Unsere Bälle sehen zwar immer noch nicht so gut und dreifarbig, wie bei Augusthimmel aus, aber die Ergebnisse sind trotzdem im Dauereinsatz.
Neben dem neuen Ball unten, sieht man oben übrigens den nun schon mehrere Wochen bespielten Ball aus der ersten Produktion. Die Punkteseite ist inzwischen innen und er Ball sowohl richtig rund, wie auch sehr kompakt. Mich begeistert diese Weiterverwendung sehr. Aus Stoffresten und ausgedienten Luftballons entsteht so völlig kostenfrei ein Kinderspielzeug, das mir mal wieder zeigt, mit wie wenig Aufwand – fernab der blinkenden Kinderspielzeugkaufhaushöllen – Kreatives entstehen kann. Diese Bälle dürfen natürlich gerne in unser reduziertes Kinderzimmer und ich kann es kaum erwarten, die nächste Luftballonbälle zu basteln.
Verlinkt beim Creadienstag und bei Einab.
DienstagsDinge
HandmadeOnTuesday
Kiddikram
Dresdner Nähbloggertreff im August
Der Nähtreff der Dresdner Nähblogger am vergangenen Freitag hat mir gezeigt, dass es gut ist, so wie es ist und die Organisation großer Räume und langer Vorlaufszeiten mit Einladungsrunden in allen Netzwerken, gar nicht sein muss. Inzwischen sind die Treffen wieder so klein (und gemütlich) wie in der Anfangszeit und ich genieße es sehr.
In der Augustrunde trafen sich Kääriäinenund Mit Nadel und Faden bei Stoff-verzueckt im schönen Radebeul. Meine eigenen Nähpläne waren eigentlich groß und es gelang mir sogar, bereits am Vortag meinen Rockschnitt zu kleben. Beide Nähmaschinen wollte ich dann aber doch nicht mitschleppen und so kam nur die Overlock mit.
Damit entstand zwar immerhin ein Nähwerk, bei dem ich sowohl mit den Overlock- wie auch Coverlocknähten sehr zufrieden war, aber beim Zweitwerk mit anderem Stoff wollte dafür gar nichts gelingen. Die Naht war auf der Vorderseite sichtbar und selbst nach dem Trennen und neu einfädlen ging nichts. Eigentlich habe ich den Stoff* ja schon zu seiner Hose und einer Mütze vernäht und mir ist völlig unklar, warum ich diesmal solche Probleme dabei hatte.
Geld verdienen mit DIY Blogs: Blogeinnahmen 07/2016 & Meilenstein
Der Juli brachte nach den beiden Reisemonaten, in den nur wenig gebloggt wurde, tatsächlich einen Aufschwung, denn die Blogeinnahmen kletterten wieder in den dreistelligen Bereich und landeten bei 115,23 €. Außerdem waren die “Einkommensquellen” mal wieder ein bisschen breiter gestreut, was mich gefreut hat.
Die Euronen kamen von:
Amazon*: 53,48 €
Blogsponsor: 30,00 €
Lead Alliance: 16,50 €
Zanox: 5,96 €
Blogfoster*: 4,77 €
Namensbänder*: 2,44 €
Alles-für-Selbermacher*: 2,38
Den Sprung nach oben hat dabei wohl auch die Buchung meines Werbeplatzes für einen Monat gebracht, den der Uhrmachermeister mit personalisierten Kinderuhren zum Schulanfang oder Kindergeburtstagen belegt hat. Auch unsere Schulanfängerin darf so eine Uhr jetzt tragen und ich bin davon so begeistert, dass es einen einzelnen Blogbeitrag dazu geben wird.
Außerdem wird es Zeit für ein bisschen Zahlenspielerei: nach drei Jahren und neun Monaten hat dieser Blog “nebenbei” die 10.000 € Marke überschritten. Dabei halten sich Geld- und Warenwert fast die Waage, wobei der reine Geldwert ein bisschen mehr als die Hälfte des Betrags ausmacht. Wahnsinn! Auch wenn sicherlich weiterhin einige Blogleser die (dem Finanzamt natürlich gemeldete) Monetarisierung im Kontext der Nachhaltigkeit, die dennoch nicht immer zum Minimalismus und Konsumkritik-Konzept des Blogs passt, problematisch sehen, ist der so häufig zu lesende Satz, dass sich Blogeinnahmen im DIY-Bereich nicht lohnen, wohl widerlegt. Mit dem siebenten Monat in diesem Jahr habe ich 2016 den vierstelligen Bereich sowohl im Geld- wie auch im Warenwert erreicht. Ohne meine Blogleser und -besteller wäre das wohl nicht möglich, daher habt vielen Dank!
Im Juli habe ich tatsächlich fast den ganzen Blogeinnahmentopf (nach den drei 10%-Abzügen für Spenden, Vierseithof und Werbung) für das Nähhobby ausgegeben, was ja eigentlich so auch immer geplant war. Neben dem Los, gab es davon den Schultütenrohling* und jede Menge Stoff für Zuckertüte und Einschulungskleid. Vom Werbungsetat wurden wieder nur die 4,99 € für den Smartphonetarif von WinSim* abgezogen.
Der Warenwert lag mit 154,90 € diesmal deutlich über den Geldwert. Zu den vier Rezensionsexemplaren “Couture-Kniffe: Anleitungen für Plissees, Falten und Drapierungen“*, “Everyday Yoga: Programme für zu Hause für mehr Fitness, Kraft und Erholung“*, “Der perfekte Küchergarten. Aktuelle Methoden, Pläne, Sorten & Anbautipps“* und “Handgedruckte Muster auf Stoff, Papier und Wänden“* kam noch ein Meter Bio-Stoff* hinzu und die Waren aus dem Produkttest Jentschura Profi-Massagebürste* und 750g Meine Base*.
Im Juli gab es 17 Blogbeiträge und die Seitenaufrufe stiegen wieder auf 21.042.