China Reise: DIY in Shanghai Tian Zi Fang
Lange angekündigt, wird es Zeit, dass ich nun wirklich endlich mal etwas über meine China-Reise berichte, denn es sind einige Blogthemen dabei. Bereits mein erster Tag in China, bei dem insgesamt 34h Stunden zwischen dem eigenen und dem Hotelbett zu überstehen waren, führte mich in ein Viertel, in dem ich mehr oder eher weniger wach über das Wort DIY stolperte.
Neben einer Stadtrundfahrt und einer nächtlichen Flußfahrt auf dem Huangpu River, mit dem unsere Gastgeber wohl versuchten, dem Jetlag keine Chance zu geben, sahen wir uns das Künsterviertel Tian Zi Fang im französischen Viertel der Stadt an. Ursprünglich das typische Straßenbild von Shanghai mit vielen kleinen Gassen und niedrigen Häusern, wird mittlerweile in der Umgebung die Megacity in 24h-Baustellen hochgezogen und Orte wie Tian Zi Fang haben einen Sonderstatus, der wohl nur noch für chinesische und internationale Touristen existiert. Über 200 kleine Geschäfte und Bars soll es geben und Tain Zi Fang zählt zu den Haupttouristenattraktionen.
Zwischen den zahlreichen Nippes-Läden gab es aber eben auch den kleinen italienischen Schuhladen, mit handgefertigten Schuhen und reine DIY-Lädchen, mit Stoffen, ganz vielen Papierarbeiten, wie kleinen Büchern und genähte Taschen aller Größen. Sehr zum Schnunzeln brachte uns das kulinarische Angebot – neben dem deutlichen Bezug zu den deutschen Touristen, gab es auch typisch chinesische Speißen, bei denen die putzigen Tierchen alle aus Klebreis waren. Wir selbst aßen bei einer Garküche im Viertel, trauten uns aber an diesem ersten Tag noch nicht, etwas zu probieren, dass nicht gekocht (oder geschält) war. Wenige Tage später änderte sich das …
Am Ende meiner Woche in Shanghai fand ich dann sogar noch raus, wo und wie diese DIY-Dinge hergestellt werden, aber davon berichte ich im nächsten Teil meiner China-Reise.
Spendenstein Blogeinnahmen 2016: Schultafel für terre des hommes
Die Blogeinnahmen ermöglichen es mir nicht nur mein Hobby und mehr zu finanzieren, sondern regelmäßig kleine Projekte zu unterstützen. In meinem eigenen Geburtstagsmonat versuche ich jedes Jahr mit einer etwas größeren Spende, die (kaputte) Welt ein bisschen besser zu machen. So wie 2013 mit den Geburtsurkunden in Thailand als unser zweites Kind zur Welt kam, wollte ich auch dieses Jahr eine Verbindung zu unseren eigenen Meilensteinen im Familienleben schaffen.
Mit unserer ersten Schulanfängerin an der Hand ist es deshalb eine Schultafel für das Kinderhilfswerk terre des hommes geworden. Natürlich ist mir klar, dass meine Spende letztendlich nur in den großen Topf der weltweit geförderten Bildungsprojekte fließt und es fraglich ist, ob es tatsächlich ein Land gibt, in dem der 75€-Betrag genau einer Schultafel entspricht. Aber das Gefühl, dass dieser Blog eine Schultafel-Unterstützung möglich gemacht hat, freut mich ebenso, wie vielleicht euch – denn ohne die Partnerprogrammnutzung meiner Blogleser wäre diese Spende nicht möglich gewesen. Wer bei der Bestellung den Weg über meine Seite genommen hat, ist daher ebenfalls ein Schultafelspender.
Bei unserem eigenen Schulkind freut mich momentan besonders:
1.) Das ihr die Schule Spaß macht, auch wenn wir noch am wirklich guten Tagesrhythmus arbeiten.
2.) Sie Sport (im Gegensatz zu mir) nicht als Pflichtveranstaltung ansieht, sondern begeistert ist, dass es gleich an drei von fünf Schultagen auf den Sportplatz geht.
3.) Der Beginn erst zur dritten Stunde aller 14-Tage weiterhin eine Großelternzeit mit Übernachtung ermöglichen wird.
4.) Gleich zwei Kinder vom Hof nicht nur in die gleiche Schule gehen, sondern nun auch noch Banknachbarn sind.
5.) Ihre Antwort nach Aufforderung ihre Lieblingsspielzeug mitzubringen war: „Am liebsten spiele ich mit unserer Treppe und dem kleinen Bruder. Was soll ich denn davon mitnehmen?„
Verlinkt beim H54F, Friday Fives und dem Freutag.
Rezension: Neue Lausbubengeschichten von Max und Moritz
Die Max und Moritz Geschichte von Wilhelm Busch gehört – wie wohl bei vielen – zum festen Vorleserepertoire meiner eigenen Kindheit und auch bei unseren eigenen Kindern steht die Farbpappausgabe* schon lange im Regal. Etwas vorsichtiger bin ich inzwischen mit der freien Auswahl aus meiner dreibändigen, in Leinen gebundenen Gesamtausgabe geworden, denn wie bei der Karl-May-Literatur hat da doch einiges seinen Glanz verloren und die Vorleserin ist manchmal erstaunt, welche Gesellschaftsbilder da vermittelt werden. Auf die Neuerscheinung „Neue Lausbubengeschichten von Max und Moritz„* aus dem Claudius-Verlag war ich trotzdem gespannt.
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Abbildung vom Claudius-Verlag |
Wie bei der Originalversion von Busch lebt auch die Fortsetzung von der Kombination aus Bild und Text. Ohne die Hintergrundgeschichte zu kennen, überwiegt aber zunächst die Irritation bei der Qualität der Abbildungen. Vom Verlag als „trendiger Retro-Charme“ bezeichnet, wirken die Aufnahmen eher antiquiert und die Kolorationen unzeitgemäß. Beeindruckt hat mich aber bereits zu diesem Zeitpunkt der Wortwitz der Autorin, denn obwohl die Vorlage unverkennbar bleibt, schafft sie es eine eigene Geschichte zu entwickeln, die dennoch der Sprachwelt des Vorbilds verhaftet ist. Das Max und Moritz (von denen ich als Kind immer sicher war, dass Moritz ein Mädchen sein müsste) ausgerechnet im ersten Streich in einen Nähkorb einsteigen, hat mich ohenhin amüsiert.
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Abbildung vom Claudius-Verlag |
Im Gegensatz zu den sieben Streichen bei Busch, sind es bei Boettger-Spoerl nur fünf Streiche, die von einem Epilog abgeschlossen werden. Im Querformat werden auf jeder Seite drei Szenen gezeigt, so das im aufgeschlagenen Zustand sechs Passagen vorgelesen und die Bilder angesehen werden können.
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Abbildung vom Claudius-Verlag |
Erst auf der hinteren Umschlagsseite erschließt sich, die nicht unsympathische Hintergrundgeschichte, denn die Nachdichtung stammt tatsächlich aus den 5oer Jahren. Die Autorin Elisabeth Boettger-Spoerl, damals selbst junge Mutter, dichte nicht nur die Verse, sondern fotografierte zwei passende Steiff-Biegepüppchen und kolorierte anschließend die Aufnahmen. Nach der Wiederentdeckung durch die Enkel ließ sich der Verlag darauf ein, die Geschichte tatsächlich im Original zu publizieren.
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Abbildung vom Claudius-Verlag |
Ich muss zugeben, dass ich zunächst ohne die Kenntnis der Hintergrundgeschichte die Abbildungsqualität wenig überzeugend fand. In der Kinderbuchwelt mit farbenfrohen Illustrationen wird es dieser mutige Schritt des Verlags wahrscheinlich nicht leicht haben. Anderseits lockt eine Fortsetzung eines solchen Klassikers natürlich sehr und es wäre zu wünschen, dass diese Veröffentlichung nicht fünfzig Jahre zu spät kommt.
amberlights Rezensionsportal
12tel Blick Juni 2016 Vierseithof
Irgendwie bin ich wohl leider doch ein bisschen mit den Monatsaufnahmen durcheinander gekommen und das Bild vom letzten Monat zeigt bis auf die Tageszeit kaum eine Veränderung auf dem Hof. Für den einen Blick zu früh, für den anderen zu spät. Aber wiederholen lässt es sich (glücklicherweise) nicht mehr und bei diesen Monatsberichten zählt ja neben dem Bild auch der Text.
Vor drei Jahren haben haben wir noch große – inzwischen nicht mehr finanzierbare – Pläne für die Gestaltung unserer Außenanlagen geschmiedet und die Tochter war gerade erst so alt, wie der Sohn jetzt. Vor zwei Jahren begann die eigentliche Bauzeit und letztes Jahr konnte immerhin das zweite Richtfest gefeiert werden. Nun sieht man neben den sanierten Gebäuden ganz viel gerettetes Baumaterial rund um den Nussbaum, der in den letzten beiden Jahren beeindruckend gut gewachsen ist.
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Juni 2013 & Juni 2014 & Juni 2015 |
Dieses Jahr habe ich die Hälfte unseres zweiten Einzugsmonat auf der anderen Seite der Welt verbracht und war erstaunt, dass der tapfere Mann in den drei Wochen überhaupt zu etwas im Haus gekommen ist. Eine Küche gab es zwar auch im Juni nicht, aber dafür erwartete mich eine Duschkabine aus Glas bei meiner Rückkehr. Außerdem war das Baugeländer in den oberen beiden Stockwerken weg und dafür unsere wunderbaren Buchregale als Treppenabsturzsicherung da. Die sind so schick geworden, dass sie eigentlich mehr als ein paar matschige Instagram-Bilder verdienen.
Im Außengelände wurde der Spritzschutzstreifen mit vier kleinen Granitsteinreihen (aufgehübscht durch eine Blumenschale von Königinnenreich) fertiggestellt und die Gartenflächen begradigt. In den nächsten Wochen standen die schweren Bagger – zu Begeisterung des Sohnes – aber so oft darauf, dass die Flächen nun komplett verdichtet sind und kaum eine Pflanze eine Chance hat.
Auch wenn es noch keine Küche gab, baute der Mann im Dauerlauf und werkelte an den Fußbodenleisten aus Esche. Mit Gehrungschnitt und Silkonfugen ist das zwar eine ziemlich zeitraubendes Unterfangen, aber das Ergebnis sieht prima aus.
Auch wenn der Sinnblick von blick7 dieses Jahr nicht weitergeführt wird, bleibe ich aufmerksam:
Gesehen:
Platz für meine vielen Bücher neben der Treppe.
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Gehört:
Die Stimme der Uroma, die fast wöchentlich fragte, ob wir nun endlich eine Küche haben.
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Gerochen:
Frische Luft am Morgen.
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Gedacht:
Es geht zwar gut ohne Küche, aber irgendwann müssen wir tatsächlich mal damit anfangen.
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Gefühlt:
Kistenauspackfreude.
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2013
Verkauf durch den Eigentümer [Juli 2013]
2014
Innenansicht des unsanierten Gebäudes [Januar 2014]
300 Balkenköpfe in Eigenleistung freilegen [Frühjahr 2014]
Abriß Anbau & Scheune [Juli 2014]
Unterfahrung mit neuem Fundament Altbauten [Winter 2014]
2015
Richfest Anbau & Fenstereinbau [Juni 2015]
Richtfest Südhaus [August 2015]
Einzug der ersten Familien in die Neubauten [Dezember 2015]
2016
Verlinkt bei der Fotoaktion von Tabea Heinicker und bei Mittwochs mag ich.
Upcycling Geburtstagsluftballons Bälle
Der Juli und auch der August brachten für uns gleich drei familiäre Großfeierereignisse – der Geburtstag des Sohnes, gefolgt von der Schuleinführung der Tochter und meinem eigenen Geburtstag. Luftballons gab es daher in den letzten Wochen mehr als genug und ich konnte endlich die bereits vor einiger Zeit bei Augusthimmel entdeckte Upcycling-Idee ausprobieren: Luftballonbälle!
Dazu braucht man nur ein paar Luftballons, Stoffreste (die es hier mehr als genug gibt) und eine Schere. Das schwierigste bei meinen Erstlingswerken war das Abschneiden des Mundstücks, denn dabei sind mir einige Ballons leider zerplatzt. Außerdem habe ich für euch getestet, dass Luftballons mit weißem Motiv abfärben und daher nicht so richtig gut dafür geeignet sind (die Hände des Sohnes waren allerdings an diesem Tag mit ganz viel roter Beete in Berühung kommen und er daher eigentlich nicht Hand-Model-tauglich).
Inzwischen gab es schon eine zweite Ball-Bastelrunde und diesmal habe ich meinen Overlockrestesammelkorb genutzt. Nicht alles eignet sich daraus für die Weiterverwendung als Geschenkband, aber für die Ballfüllung ist es perfekt. Unsere Bälle sehen zwar immer noch nicht so gut und dreifarbig, wie bei Augusthimmel aus, aber die Ergebnisse sind trotzdem im Dauereinsatz.
Neben dem neuen Ball unten, sieht man oben übrigens den nun schon mehrere Wochen bespielten Ball aus der ersten Produktion. Die Punkteseite ist inzwischen innen und er Ball sowohl richtig rund, wie auch sehr kompakt. Mich begeistert diese Weiterverwendung sehr. Aus Stoffresten und ausgedienten Luftballons entsteht so völlig kostenfrei ein Kinderspielzeug, das mir mal wieder zeigt, mit wie wenig Aufwand – fernab der blinkenden Kinderspielzeugkaufhaushöllen – Kreatives entstehen kann. Diese Bälle dürfen natürlich gerne in unser reduziertes Kinderzimmer und ich kann es kaum erwarten, die nächste Luftballonbälle zu basteln.
Verlinkt beim Creadienstag und bei Einab.
DienstagsDinge
HandmadeOnTuesday
Kiddikram