Laterne laufen 2016
Die letzte Woche endete gleich mit zwei Lampionumzügen, die beide praktischerweise fast genau vor unserer Hoftür endeten. Seit vielen Jahren zum ersten Mal habe ich es diesmal nicht geschafft mit den Kindern einen Lampion zu basteln, was mich selbst ein bisschen geärgert hat. Gleichzeitig fehlte aber die Notwendigkeit, denn die Tochter bastelte in der Schule, der Sohn im Kindergarten, in dem schon seit Wochen die passenden Lieder geübt wurden.
Bei der Tochter musste ich (innerlich zähneknirschend) erstmals die gruselige Leuchtstabvariante* akzeptieren. Dafür gab es aber bei der Feier ein ordentliches Feuer und sogar Knüppelkuchen. Auch dort hat man sich also wirklich viel Mühe gegeben und die Tochter fand ihren Gespenster-Lampion* auch richtig toll. Nur das Wetter war an diesem Tag ein bisschen zu gruselig und ich war froh, dass der Sohn (warme) Großelternzeit hatte.
Am Martinstag waren dann aber wieder beide Kinder vereint (und ich glücklicherweise rechtzeitig von meiner Dienstreise zurück). Der Martinstag vom Kindergarten des Sohnes hat mich wirklich begeistert. Wer hier schon länger mitliest, kennt meine Einstellung zum Eletro-Leuchtstab, in dem ich keinerlei Vorteile erkennen kann. Daher habe ich im letzten Jahr sogar allein mit zwei kleinen Kindern die Feuervariante erfolgreich durchgezogen. Um so mehr beglückte mich nun, dass der Kindergarten tatsächlich komplett auf Leuchtstäbe verzichtet und alle Kinder „das Licht teilen”. Wie liebevoll das organisiert ist, habe wir nun dieses Jahr das erste Mal erleben dürfen.
Die Laternen wurden im Kindergarten gebastelt und selbst der Sohn konnte beispielsweise den Refrain “Hell wie Mond und Sterne leuchtet die Laterne | bis in weite Ferne übers ganze Land. | Jeder soll uns hören, kann sich gern beschweren | diese frechen Gören | das ist allerhand” (Rolf Zuckowski*) inzwischen fehlerfrei. Während die Eltern hinter dem Kindergarten versteckt frierend warteten, wurde viele dieser Lieder gesungen und dann mit allen zwischen Kindern zwischen drei und sechs Jahren das entzündete Feuer geteilt. Mit ihren Kerzenlicht-erleuchteten Laternen liefen die Kinder dann über einen Weg mit ganz vielen Teelichtgläsern zu ihren Eltern. Das war so emotional wie unser kleiner Junge ganz sorgsam sein Licht tragend zu uns kam, dass ich mehr als ergriffen war.
Danach ging es für alle zum Treffpunkt in der Nähe die Straße entlang und dort wurden alle Lampions – kein einziger mit Leuchtstab (und nur einer aufgrund der Konstruktion mit Fahrradlampe) – an einem Weidenzaun befestigt und noch recht lange mit Feuerschale, Kinderpunsch, Glühwein und von den Kindern selbstgebackenen Gepäck gefeiert.
Es war definitiv das schönste Martinsfest, dass ich bislang in meiner Familienzeit miterleben durfte.
Weil die konsequente Verwendung von Kerzenlicht sehr ökologisch ist, verlinke ich bei Einab.
Vorschulkind: Schreib und Wisch Weg – Zahlen lernen mit dem kleinen Maulwurf
Diese Woche brachte unser Schulkind das erste Mal den Stempel “Zahlenkönig” mit nach Hause, weil sie beim Kopfrechnen die Klassenbeste war. Mit etwas Glück haben sich da vielleicht tatsächlich die Zahlen-Gene des Mannes durchgesetzt. Wer hier schon länger liest, wird sich sicherlich an den üblen Aprilscherz des Mannes bezogen auf meine schulische Mathematiklaufbahn erinnern. Um so mehr freut mich, wenn die Tochter – zumindest bei Schulstart – nun mehr Freude an den Zahlen entwickelt.
Bereits auf dem Geschenketisch zum 6. Geburtstag im Januarlag für unser damals noch Vorschulkind das “Schreib und Wisch Weg Buch Zahlen“* mit dem kleinen Mailwurf. Der dazugehörige Stift hat zwar leider nicht sehr lange durchgehalten und wir haben es währen der Umzugszeit auch ein bisschen aus den Augen verloren, aber es gab immer wieder Phasen, in denen sie sich selbst damit beschäftigt hat. Zu sehen war es bereits auf dem Notfallschreibtisch im Sommer.
Die Rechenaufgaben auf den letzten Seiten werden aber tatsächlich erst jetzt interessant. Da das Zahlenlernbuch bereits vor dem Schulstart bei uns lag, haben wir in dieser Zeit nicht wirklich mit ihr geübt, waren aber begeistert, dass sie die Zahlen da schon ziemlich gut geschrieben hat.
Um so überraschter war ich über die ersten Schulwochen. Auf einmal
begann unser Töchterlein die Zahlen so intensiv zu spiegeln, dass selbst
unserer Grundschullehrerin-Oma erstaunt war. In einem ihrer Malbücher hat sie in dieser Zeit die Seiten nummeriert und sehr ausdauernd statt 15-16-17 die Zahlen als 51-61-71 und dann auch noch in Spiegelschrift eingetragen. Bis auf die 4 und manchmal die 5 wird es gerade besser, aber neugierig bin ich immer noch – gab es diese Entwicklung bei euch so intensiv? Kennt jemand dazu – gerne auch wissenschaftliche – Hintergründe?
Aus der gleichen Serie gibt es übrigens auch noch “Wisch und Weg Buchstaben“* – das wäre tatsächlich etwas für den Weihnachts(mann)sack (Grüße an die mitlesenden Großeltern).
Verlinkt beim Freutag.
Rezension: Papierkram: Das Werkstattbuch für Kinder
Bereits im letzten Jahr habe ich aus dem Haupt-Verlag die damalige Neuerscheinung “Krimskrams finden und was draus machen: Das Sammelsurium-Schnipsel-Mitmach-Buch“* rezensiert und war dabei sehr begeistert. Da die gleiche Autorin nun vom Layout in die gleiche Reihe passend den Titel “Papierkram: Das Werkstattbuch für Kinder“* auf den Markt gebracht hat, musste ich natürlich zuschlagen.
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Abbildung vom Haupt-Verlag |
Wie so häufig bei Fortsetzungen, begeistert mich das Grundkonzept dieser Buchserie zwar immer noch, aber ich bin nicht mehr ganz so euphorisch, wie beim ersten Band. Diesmal gibt es einen klaren Fokus auf das Material Papier – in sieben Kapiteln wird dieses Universalmaterial mit so ziemlich jeder denkbaren Technik “verbastelt”. So wird nicht nur geschnitten und gefaltet, sondern auch gedruckt, gewebt oder bestickt und sogar bewegliche Modelle erstellt.
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Abbildung vom Haupt-Verlag |
Neu und – aus meiner Sicht – ein kleines Manko ist die Verlagerung der Modellvorlagen an das Ende des Buches, wo sich auch noch einige Musterpapiere befinden. Damit ist es kein Werkstattbuch mehr, das man direkt “verarbeitet” sondern eher an Anleitungsbuch mit ein paar beigelegten Schablonen. Häufiger gibt es auch nur Angaben, wie man die Vorlage auf ein Papier mit entsprechenden cm-Angaben überträgt. Außerdem sind die übrigen Seiten extrem bunt. Selbst mein Erwachsenenblick musste sich bei der Papierartenübersicht erstmal orientieren, was da überhaupt gezeigt werden soll. zunächst habe ich nur die grünen (nebensächlichen) Beispielunterlagen gesehen.
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Abbildung vom Haupt-Verlag |
Vermisst habe ich außerdem eine Auflistung der Projekte, denn es gibt tatsächlich nur das Inhaltsverzeichnis mit der umfangreichen Technikauflistung. Möchte ich das – mich sehr begeisternde – Straßenprojekt wiederfinden, hilft nur wildes blättern. Wenn man sich die Zeit genommen hat, das Buch in Ruhe durchzuschauen und vielleicht schon vor der Bastelstunde mit den Kindern markiert hat, was man als Inspiration nutzen möchte, ist es aber weiterhin ein sehr empfehlenswertes Bastelbuch.
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Abbildung vom Haupt-Verlag |
amberlights Rezensionsportal
Bloglayout Template Phoebe by Georgia Lou von Etsy für Blogger
Während mich das erste Bloglayout mit nur kleinen Veränderungen hier und da fast vier Jahre begleitet hat und das Wagnis mich selbst tief in die html-Anpassung zu stürzen immerhin zwei Jahre Bestand hatte, folgt der Wechsel nun überraschenderweise schon nach drei Monaten (und das in einer Zeit, die für solche aufwendigen Aktionen eigentlich so gar nicht geeignetist). Nach meiner Euphorie über Themexpose folgte aber zu schnell die Ernüchterung. Zu viel war im Code gesperrt, es funktionierte teilweise nur fehlerhaft oder gar nicht und mehr als enttäuschend war der käuflich erworbene Support. Nach meiner Ablehnung Admin-Rechte für den Blog zu erteilen und nur eine Codeanpassung zu wünschen, gab es trotz wöchentlicher Nachfrage gar keine Antwort mehr.
Schublade zu – Phoebe* (so heißt übrigens auch einer der Monde des Saturn) hat mich gerettet und Amberlight-Label sieht nun schöner aus, als je zuvor, oder? Das Template von Georgia Lou Studios* gab es zu meiner Überraschung bei Etsy* und da trotz Lampenkauf von den gewonnen Etsy-Gutscheinen noch etwas übrig war, konnte ich die Vorlage kostenfrei erwerben. Der Preis von unter 20 € ist für die Qualität dieses Templates aber mehr als gerechtfertigt.
Ausgangspunkt blieb mein neues Logo, das mit der Watercolour Collection von Nicky Laatz* gestaltet wurde. Das dortige Farbschema – Türkis und Frühlingsgrün – habe ich für die komplette Blogneugestaltung übernommen. Die inzwischen umfangreiche Linkliste wurde beibehalten und komplett übertragen. Nur die Mega-Menüs gibt es nun nicht mehr.
Am meisten begeistert mich aber, dass dieses Template tatsächlich alle Funktionen von Blogger nutzt. Nicht nur der Vorlagendesigner funktioniert – Farben, Schriften alles anpassbar – sondern auch das Layout kann genutzt werden und ist bei mir nun überraschend bunt. Das so etwas überhaupt möglich ist, hätte ich nicht gedacht, denn bislang habe ich immer ganz tief im html-Code umgeschrieben und angepasst. Mit diesen Vorlagen funktioniert die Anpassung wieder wie “Malen nach Zahlen” – das kann jeder.
Das eigentlich Layout ist nun wieder viel näher an der Gestaltung aus den Anfangsjahren. Keine Grid-Struktur mehr bei den normalen Einträgen. Dafür kann der Blogeintrag wieder ganz gescrollt werden. Das müsste euch doch begeistern, oder? Ganz neu – einmal entdeckt wollte ich darauf auf keinen Fall verzichten – sind die “Promo Boxes”. Dort werde ich entweder jeden Monat oder zumindest entsprechend den Jahreszeiten jeweils drei thematisch passende Blogbeiträge präsentieren. Ich starte mit drei DIY-Herbstthemen und werde bald auf die Adventszeit umschwenken. Direkt darunter wird Gudrun Sjöden sichtbar, denn dort zählt und zahlt ja jeder Klick.
Scrollt man nach unten bleibt die obere Linkliste (die manchmal etwas schwer anzusteuern ist, wenn man zu schnell ist) mit. Bei den Labels, die nun nochmal sehr gut sichtbar über den Blogtiteln stehen, habe ich mich sehr schwer von meiner Gesamtwolke getrennt. Fast 400 Einzelschlagworte überfordern aber wohl jeden. Daher gibt es nun nur noch zehn ausgewählte Labels und ansonsten die Suche. Die Werbebanner habe ich in der Seitenspalte reduziert, aber beispielsweise Alles-für-Selbermacher stehen lassen, denn dort habe ich die Hoffnung, dass nach dem guten Vorjahr doch mal wieder jemand über meine Seite bestellt.
Werbung, die ich immer noch unterstützenswert finde, wird jetzt in der klassischen Bannerform ganz unten angezeigt. Danach folgt noch ein Instagram-Widget und die Social Media Buttons. Außerdem habe ich bei allen Bildern ein Hover-Pinterest-Button eingeblendet, denn dort steigen meine Seitenaufrufzahlen deutlich an.
Am glücklichsten macht mich neben der Klarheit des neuen Layouts und der völligen Kontrolle bei der Anpassung und Übersetzung auch die Suche. Führt man eine Suche durch werden die Ergebnisse wieder in der Tableauansicht angezeigt. Nur die Schrift werde ich dabei wohl nochmal anpassen.
Das meiste Kopfzerbrechen – und daher momentan auch noch eine Baustelle – hat mir der Slider bereitet. Ich könnte ihn zwar diesmal ohne Probleme ausschalten, aber ich muss zugeben, dass er mir dafür zu gut gefällt. Die Bilder brauchen aber eine Breite von 1070 px. Meine Blogbilder sind aus Platzkapazitätsgründen alle kleiner. Es wird daher nun drei Einstiegsseiten geben, die über den Slider aufrufbar sind. Die Texte dazu – ebenso wie einige Übersetzungen und kleineren Anpassungen – kommen aber wirklich erst demnächst.
Nun seid ihr dran – hüpft doch mal von Feedly, Facebook & Co. rüber und sagt mir, was euch gefällt und was besser sein könnte.
Verlinkt bei Mittwochs mag ich.
#Konsumauszeit 2016
Letztes Jahr habe ich im November die Aktion #Konsumauszeit von Apfelmädchen & sadfsh mitgemacht und finde meine Zusammenfassung am Ende des Monats immer noch spannend. Eigentlich wollte ich dieses Jahr sogar auf den virtuellen Medienkonsum verzichten …. einen wirklichen Schreck hat mir übrigens Jademond eingejagt, die in ihrem Text von “November 2017” schreibt und über die ich an die Aktion (auch) dieses Jahr erinnert wurde. 😉
Für mich war es sehr interessant zu lesen, mit welcher Kritik die Organisatoren der Aktion im letzten Jahr konfrontiert waren – “spielt” man als Besserverdienende tatsächlich nur, wenn man sich in Konsumkritik und vor allem Verzicht übt? Ist es – egal in welchen Bevölkerungsschichten – tatsächlich “normal”, dass man nur kauft, was man wirklich braucht? Gerade letzteres wage ich mehr als zu bezweifeln, denn egal auf welches Lebensthema man schaut, scheint gegenwärtig alles auf Konsum ausgerichtet zu sein. Teilweise habe ich sogar den Eindruck, dass um so mehr gekauft wird, je weniger Euronen in der Tasche sind. Die Wegwerfkleidung für’s vermeintlich ganz kleine Geld lässt grüßen …
Schaut man auf unseren eigenen monatlichen Geldeingang, bei dem wir beide die gleiche Einstufung (jeah!) der Wissenschaftlergehälter haben, sieht es erstmal richtig gut aus. Aber in den zwölf letzten Monaten hat sich noch nicht wirklich viel verändert. Wir wissen immer noch nicht, in welcher Höhe die Sanierungskosten für unser Projekt Vierseithof nach den vier Jahren nun wirklich stehen bleiben werden und ob wir uns – auf lange Sicht – die Bankrückzahlung leisten können. So sind wir “arm” im Bezug auf unsere Bankschulden, wobei es uns existentiell an nichts (!) fehlt und wir um so reicher sind, was die Lebensgemeinschaft mit unseren 14 Nachbarfamilien und den über zwanzig Kindern anbelangt.
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Spontaner Nachmittagstreff im Hof – Kaffee von den Nachbarn links, Blumen von den Nachbarn rechts und Weißbrot-Nougat-Blaubeerröllchen für alle von mir |
Es wird also weiterhin – und nicht nur im November – jeder Euro zweimal umgedreht, bevor er ausgegeben wird. Dabei gerade vor der Weihnachtszeit besonders aufmerksam zu sein, gefällt mir. Vielleicht verbinde ich mit meiner Zusammenfassung ja auch gleich den zweiten Halbjahresbericht zu Tauschticket*. Thematisch passt es ja perfekt.
Verlinkt bei Einab.