Rezension: Remake Ikea. Inspiration und Hacks für den eigenen Stil

8. Mai 2014 | Achtsamkeit, Anzeige, Lesestoff, Rezensionen, unbezahlte Werbung | 2 Kommentare

Wie Anfang März schon berichtet, hat der Frech-Verlag mit der Topp-Lab-Reihe ein eigenständiges DIY-Label realisiert, von dem ich nach den DIY-Jute-Taschen* mit Remake Ikea* die zweite der vier ersten Publikationen vorstellen und beurteilen darf. Passenderweise habe ich ja erst vorgestern meinen eigenen “Ikea Hack” vorgestellt, bei dem ich aus dem Expedit-Regal ein DIY-Puppenhaus gestaltet habe. Eine bessere Vorbereitung kann es wohl kaum geben.

Abbildung vom Frech-Verlag

Das Buch von Rolf Ellebrand, Jeanette Bauer und Carolina Seybold ist mit 232 Seiten sehr umfangreich und wurde als broschierte Ausgabe Anfang Februar 2014 auf den Markt gebracht. Im Vorwort erfährt man, dass in diesem Buch 70 Umgestaltungsobjekte vorgestellt werden, von denen einige von der ca. 3000 Projekte umfassenden Seite ikeahackers.net verwendet werden durften.

Abbildung vom Frech-Verlag

Der Hauptteil des Buches unterteilt sich dann in die Wohnräume “Wohnzimmer”, “Schlafzimmer”, “Eingangsbereich und Flur”, “Küche und Esszimmer”, “Kinderzimmer”, “Badezimmer” sowie in “Beleuchtung” und “Weitere Projekte”. Es folgen die drei weiterführenden Kapitel “Persönlich einrichten leicht gemacht”, “Tipps für gutes Gelingen”, in dem Hinweise zu passenden Werkzeugen und Anstreichtipps gegeben werden sowie mit “Einrichtung und Design” auch eine kurze Stilgeschichte. Im Anhang findet sich ein Register mit der namentlichen Nennung aller IKEA-Designer sowie Informationen zu den Mitwirkenden, Bezugsquellen und Literaturhinweise und Websites.

Abbildung vom Frech-Verlag

Das Buch will viel und schießt damit nach meinem Gefühl ein bisschen über das Ziel hinaus, denn es bleibt unentschlossen zwischen teilweise fast schon banalen Hacker-Ideen, wie die Auskleidung von Schubladen mit farbigen Dekorfolien oder das Übereinanderstellen von Wickelkommode und Sideboard, um mehr Stauraum zu schaffen und wirklich aufwendigen Projekten, wie die Umgestaltung von Billy-Regalen zu einer Häuserschrankwand für das Kinderzimmer. Dazwischen finden sich professionelle Anbieter, wie prettypegs, die verschiedene Beine für IKEA-Sofas und -Betten anbieten. Den DIY-Gedanken konnte ich dabei nicht mehr entdecken.

Abbildung vom Frech-Verlag

Mit der knappen Stilgeschichte und der IKEA-Designer-Auflistung scheint das Buch mehr sein zu wollen, als eine reine Inspirationsquelle. Da die Designer jedoch nur namentlich aufgelistet werden und es keinerlei Zusatzinformationen zu ihnen gibt (obwohl einige wenige direkt im Buch genannt werden) überzeugt mich die Kontexterweiterung in dieser Form nicht.

Bei der Auflistung der Mitwirkenden wird außerdem klar, dass es für die
deutsche Ausgabe keine Neurecherche gab und und hier die schwedische
Orginalausgabe von 2013 “Remake Ikea. Ideer och inspiration för en egen stil“* für den deutschen Markt adaptiert wurde. Neben den jährlichen Gewinnern der Seite ikeahackers.net finden sich fast ausschließlich schwedische Designer und Blogger, wie beispielsweise rusta upp.

Abbildung vom Frech-Verlag

Da der beeindruckenste Ikea Hack den ich kenne nicht nur von einer deutschen Bloggerin kommt sondern auch noch direkt aus meiner Stadt, finde ich es schade, dass Projekte wie Tarva von Glücksmomente es nicht in dieses Buch geschafft haben. Die durchaus preiswerten 18 € für dieses umfagnreiche Buch* sind aber trotzdem gut investiert, denn wirklich geniale Ideen, wie umgebogene Suppenkellen für Waschbecken mit fehlender Seifenablageschale sind für mich aus Gründen genau richtig.

Da in diesem Blog ja auch gerne hinter die aufgebauten Heile-Welt-Bilder geschaut wird, kann natürlich nicht verschwiegen werden, dass in den letzten Jahren das Image des Möbelriesen durch Abholzung russischer Taiga-Wälder, Palmölplantagen auf gerodeten Urwaldflächen u.ä. kräftige Kratzer bekommen hat. Gerade deshalb ist aber eine Weiterverwendung bereits gekaufter IKEA-Möbel sicherlich der bessere Weg als diese zu entsorgen, um neue Massenware zu kaufen.

amberlight-label

Kreativtagebuch einer Kunsthistorikerin mit (Ehe)Mann, zwei Schulkindern (*01/2010 & 07/2013) und einem Kindergartenkind (*09/2017) im Projekt Vierseithof (*1768) in Dresden wohnend, gerne die Welt bereisend.

2 Kommentare

  1. Also irgendwas hat´s da mit diesem Buch.

    Kürzlich las man ja von einer Klage von IKEA gegen Ikea-Hackers: http://derstandard.at/2000002049136/Ikea-geht-gegen-Ikea-Hackers-vor
    Die Klage ist Medienberichten zufolge offenbar nun zurück gezogen worden.

    Ich hatte ja die Vermutung, dass Ikea (no na) an dem Buch beteiligt ist, ging doch das Erscheinen des Buches mit der Klage zeitgleich von statten.

    Und nun lese ich hier bei dir, dass in dem Buch auch Dinge von Ikea Hackers abgedruckt sind?

    Also wie jetzt?

    Liebe Grüße, Selina

    Antworten
  2. Die Ikea-Abmahngeschichte kenne ich inzwischen auch, wusste aber davon noch nichts, als die Buchbesprechung online ging. Das Buch ist aber tatsächlich nicht von IKEA und es wird im Vorwort mehrfach darauf hingewiesen, dass es nicht vom Möbelschweden autorisiert wurde und unabhängig erschienen ist – ob die Abmahnung der ikeahackers-Seite, auf der übrigens auch meine Puppenstube gelistet ist http://amberlight-label.blogspot.de/2014/05/ikea-hacker-expedit-puppemhaus.html, etwas damit zu tun hat, weiß ich nicht ….

    Antworten

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  1. Hallo Amberlight, auf Valomea bin ich wahrscheinlich auch durch deinen Blog gestoßen und lese seitdem dort begeistert (und meist still)…