Hochzeitskissen

Hochzeitskissen

Genau einen Monat nach der Hochzeit, auf der unser Tochterkind ihren Auftritt als Ringmädchen hatte, zeige ich heute nun endlich das Hochzeitskissen, das für das Brautpaar als Geschenk entstanden ist. Eigentlich hat man bei Kissen-Blog-Einträgen ja selten mehr zu erzählen, als über den verwendeten Stoff und vielleicht noch die Stickdatei Auskunft zu geben. So hätte ich mir das auch gewünscht, denn schließlich hüpfte das Geschenk nur einen Tag vor der Hochzeit von der Nadel.

Wenn es schnell gehen muss, funktioniert natürlich nichts – das Maschinchen*, was mich noch nie im Stich gelassen hat, produzierte ausgerechnet an diesem Tag zum ersten Mal ein unsauberes Stickbild und zog den weißen Unterfaden nach oben. Meine Versuche mit Neueinfädeln, Putzerei und die Versuche mit Avalonfolie* brachten keine Besserung. Irgendwann spulte ich einfach den Oberfaden* auf die Spulen und überdeckte so wenigstens das Problem. Nachdem ich fertig war, fiel mein Blick aber auf das Datum und ich ahnte schon schreckliches, als ich nach dem Kalender suchte. Die Hochzeit war natürlich am 17.(!) Mai und nicht am 18. *grmpf* Inzwischen war auch der Bestand an meinem verwendeten Sterntaler-Stoffes deutlich geschrumpft …

 

Mit dem vierten Zuschnitt ist dann endlich das Kissen mit dem richtigen Datum und der wunderbaren Stickdatei von Susalabim* (erhältlich bei kunterbunt-design) entstanden. Glücklich gemacht hat mich an diesem Chaosnähtag eigentlich nur der Overlock-Rollsaum, der am Hotelverschluss richtig gut aussah.

Als Einnäher für die Seite habe ich neben meinem eigenen Nählabel* ein Stückchen Farbenmix Love-Webband* ausgesucht, das für diesen Anlass perfekt passte. Nach dem Ringmädchenkleid, dem Ring– und nun dem Geschenkkissen mit seinen verschiedenen Fehlzuschnitten habe ich es doch tatsächlich erstmals geschafft, einen der der gehorteten Sterntalerstoffe nahezu restlos zu vernähen.

Wie schon berichtet, ist das diesem Tag nicht nur in mehreren Anläufen das Kissen, sondern auch die Elodie-Langarmärmel und das komplette Hochzeitsoutfit – Strampelhose und Shirt – für den Sohnemann entstanden. Ohne den ungeplanten Dauereinsatz der Großeltern, die das Baby betreuten während ich schwitzend vor den Maschinen saß, wäre das nicht möglich gewesen. Rückblickend war das sicherlich der nähreichste Tag meiner ganzen Elternzeit …

BRN Bunte Republik Neustadt 2014: Talstraße

BRN Bunte Republik Neustadt 2014: Talstraße

Obwohl der Mann dieses Wochenende durch zahlreiche Proben für sein sonntagliches Konzert in der Kreuzkirche kaum Familienzeit hatte, haben wir es auf der BRN – dem buntesten Stadtteilfest Dresdens und mit politischer Vergangenheit – wenigstens auf die Talstraße geschafft. Das besondere auf dieser Spielstraße ist, dass es keine Hüpfburgen oder rein kommerzielle Kinderbespaßungen gibt, sondern die Anwohner selbst ein wunderbares Kinderfest gestalten.

So gab es nicht nur “erradelte” Smothies, sondern auch den ganz traditionellen  Kartoffeldruck und Claun Claus, der auch unser Tochterkind begeisterte. Das Autogramm mit ihrem Namen wird sie wohl recht lange über ihrem Bett hängen haben …

Ganz frei von kommerziellen Angeboten, wie noch vor einigen Jahren, ist die Talstraße nicht mehr. Wenn es sich dabei  aber um Anbieter wie “Karl die Maus” handelt, der wunderbare Siebdruck-Shirt mit Tiergrafiken anbietet und hoffentlich bald mal wieder seinen DaWanda-Shop* füllt, stört das nicht im Gesamtbild.

Noch lieber sind mir allerdings die Kinder-für-Kinder-Aktionen. Am beeindruckensten ist dabei sicherlich immer die Kaltwasserrakte, die es sogar schon zu wikipedia geschafft. hat. Dabei wird eine PET-Flasche mit Wasser gefüllt und mittels Fahrradluftpumpen unter Druck gesetzt. Danach genügt der Abschuss des Systems und die Flasche wird mit einem lauten Knall in die Höhe geschossen.

Das Tochterkind hat bei der Bunten Republik Neustadt ihre allererste Zuckerwatte bekommen und konnte es kaum glauben, dass die Zuckerfäden keine Wolle sind, sondern wirklich essbar …

Transparenzbericht 05/2014

Transparenzbericht 05/2014

Auch im Mai sind die Blogeinnahmen von amberlight-label dreistellig geblieben und haben 108,55 € erreicht. Damit geht der Trend weiter leicht nach unten. Diesmal haben sich die einzelnen Einnahmequellen überraschenderweise auf nur vier Bereiche verteilt.

Dabei kam von DaWanda* mit 23,12€ diesmal nur etwa die Hälfte der Einkünfte des Vormonats. Das Partnerprogramm von Amazon* brachte hingegen mit 63,18 € fast das Doppelte und damit das bislang beste Jahresergebnis. Der Blogsonsor internaht* und Namensbänder* blieben mit 17€ und 5,25€ nahezu konstant. Dafür blieb mein Flattr-Konto erstmals komplett leer. Dabei verteile ich meine eigenen 2€ ja inzwischen sogar an alle Instagram-Verfolger, denn für jedes meiner verteilten Herzchen gibt es ein Stück vom Kuchen ab – man muss sich nur anmelden. 😉

Der Warenwert überstieg mit 130,62 € wieder den eigentlichen Geldwert und verteilte sich im Monat Mai ausschließlich auf Stoffwindeln und Rezensionsexemplare. Für den Po des Sohnemannes gab es neue bunte Verhüllungen vom Windelkind-Windeldienst im Wert von 33,80 € – darunter eine großartige Schwimmwindel, die diesen Monat endlich eingeweiht werden konnte.

Die Rezensionsexemplare verschiedener Verlage sind ein festes Standbein meines Bloges geworden. Momentan erscheint pro Woche mindestens eine Buchbesprechung. Im Mai waren das Bücher mit einem Warenwert von 96,82 €. Vorgestellt wurden dabei “Häkeln lernen mit EliZZZa“* (Perlen-Reihe), 12,95€, “Mein Zimmer im Grünen. Handarbeiten, Deko und Rezepte für Draußen-Genießer“* (Frech), 19.99€, “Remake IKEA. Inspirationen und Hack für den eigenen Stil“* (Topp LAB), 18,00€, “Vegan, regional, saisonal: Einfache Rezepte für jeden Tag” (Ulmer), 19,90€ , “Die Schattenband legt los!” (Bloomoon), 12,99€  und “Das Rucksackbuch für den Wald” (Perlen-Reihe), 12,99€.

Gleich zweimal habe ich im Mai Stoff gekauft – für 13,32€ bei Karstadt und 122€ habe ich beim Dresdner Stoffmarkt gelassen, aber davon auch noch die Rechnung beim Nähbloggertreff bezahlt.

Der Spendenanteil meiner Blogeinahmen von 20€ ist diesmal nach Berlin geflossen und hat – glücklicherweise mit sehr vielen andere – den ersten Supermarkt unterstützt, der ohne Einwegverpackungen auskommen will. In nur 24h waren die ersten 20.000€ gesammelt, die zur Realisierung notwendig waren. Zwei Tage läuft das Crowdfunding-Projekt “Original unverpackt” via Startnext noch und inzwischen ist die 100.000 € Marke sogar schon überschritten. Ich freue mich jetzt schon, wenn ich dort bei einer meiner Berlin-Dienstreisen einkaufen gehen kann.

Im Mai wurden 24 Blogbeiträge
freigeschaltet und die Seitenaufrufe stiegen auf 26.666. Gelistet und mit anderen Bloggern verglichen wurde mein Transparenzbericht des Vormonats wieder hier. Dort findet sich übrigens ein Blog, der sich zum Ziel gesetzt hat, in diesem Bereich gleich eine Million zu verdienen. Vierstellig sind seine Einkünfte pro Monat immerhin schon – im Vergleich dazu kratze ich ja wirklich nur an der Spitze des Euronenberges, aber ich bin glücklich, wenn mein Kreativtagebuch weiterhin das Nähhobby finanziert, den Vierseithoftraum unterstützt und ab und zu gute Taten ermöglicht.

Habt vielen Dank dafür, ihr lieben Über-die-Seite-Besteller!

Indianer Tradition: Nabelschnur Amulett Eidechse

Indianer Tradition: Nabelschnur Amulett Eidechse

Bei der Elternzeit mit dem Tochterkind saß ich heute schon den zweiten Tag wieder im Büro und war damit zurück im Berufsleben. Mit dem Sohnemann habe ich aber ein vollständiges Jahr und so versuche ich die nächsten vier Wochen als Zusatzgeschenk anzunehmen. Der Papa hätte auch diesmal sehr gerne wenigstens drei – und gerne noch mehr – Elternzeitmonate genommen, aber bislang kann sich der Sohnemann ohnehin nur sehr schwer von mir trennen.

Während ich bei der Tochter um diese Zeit schon drei ganze Tage in Berliner Archiven verschwunden bin und mir sicher sein konnte, dass das Tochterkind weiterhin fröhlich die Welt anstrahlt, ist daran beim Sohnemann noch nicht mal zu denken. Dabei hat er eigentlich einen ganz besonderen Talisman, der ihn sein ganzes Leben beschützen wird: ein Nabelschnuramulett!

Seine Patentante, die sich auch beruflich mit Objekten
indigener südamerikanischer Völker beschäftigt, hat uns bereits vor
seiner Geburt damit überrascht, dass wir ein Stückchen Nabelschnur trocknen müssten, weil sie ihrem Patenkind einen solchen Glücksbringer herstellen wolle. Die Nabenschnurbehälter gehen auf die Tradition der Plain-Indianer* zurück. Das Trocknen eines Nabenschnurstückchens und des später zu Hause abgefallenen Nabelschnurrestes war im Hochsommer 2013 kein Problem. Die Hebamme war übrigens im Krankenhaus schon etwas belustigt aber auch sehr interessiert … dieses besondere Lebensverbindungsstückchen zwischen meinem Kind und mir nicht vollständig im Müll zu wissen, ist ein sehr gutes Gefühl und ein bisschen Indianertradition kann uns Großstädtern sicherlich nicht schaden.

Unser Nabelschnuramulett in traditioneller Eidechsenform – typisch für einen Jungen, die Mädchen bekommen eine Schildkröte – aus Leder und mit Perlen bestickt, wird bei uns bleiben, bis der Sohnemann die Volljährigkeit erreicht oder eine eigene Familie gründet. Dann werden wir es ihm mitgeben und damit den letzten Schritt der “Abnabelung” symbolisieren. Ein sehr schöner Blick in die Zukunft.

Wer keine Patentante hat, die dieses wunderbare Geschenk zur Geburt selbst herstellt, wird übrigens auch bei DaWanda fündig. Dort gibt es bei der Lieblingsmanufaktur* kleine Nabenschnurtaschen, die Nabelino* genannt werden.

Nun bleibt mir zu hoffen, dass der Sohnemann seine erste Abnabelung in den nächsten vier Wochen langsam akzeptieren kann und er doch mal als kleiner tapferer Indianer, ein paar Stunden am Tag auf sein Muttertier verzichten kann. Nun freue ich mich aber erstmal weiter, dass mir noch ein ganzer Monat bleibt, bis auch ich wirklich loslassen muss (natürlich nur, um ihn nach einigen Bürostunden um so fester wieder in den Arm zu nehmen).

Vielleicht geht er seinen Lebensweg ja wirklich mal als naturverbundener “Indianer” – das würde immerhin erklären, warum er schon bei der Geburt nach den Sternen schauen musste …

Rezension: Land & Leinen – Duftig-leichte Nähideen im französischen Landhausstil

Rezension: Land & Leinen – Duftig-leichte Nähideen im französischen Landhausstil

Leinen mag ich selbst sehr und wie ich recherchiert habe, war sogar mein allererstes Nähprojekt auf meiner ersten eigenen Nähmaschine aus diesem feinen Material. Unglaublich, dass das schon über vier Jahre her ist. Meine Leinenbegeisterung hat dazu geführt, dass ich mich gerne für das Buch “Land & Leinen – Duftig-leichte Nähideen im französischen Landhausstil“* von Chantal Sabatier entschieden habe. Das gebunde Buch wurde im Frühjahr 2014 im Thorbecke-Verlag herausgegeben, der zur Unternehmensgruppe Schwabenverlag gehört. Die Originalausgaber erschien 2011 unter dem Titel “Esprit campagne“*.

Abbildung vom Thorbecke-Verlag

Zitat Klappentext:

“Zarte Blümchendesigns, ländliche Karomuster, nostalgische Pünktchen und
etwas Spitze hier und da sind der Stoff, aus dem diese Träume gemacht
sind. Tischsets, Topflappen und Schürzen verschönern die Küche, Kissen,
Decken und Vorhänge zaubern gemütliche Atmosphäre im Wohnbereich und
Picknicktasche oder Gartendecke sind praktische Accessoires für das
sommerliche Leben im Freien. Viele Nähideen im französischen
Landhausstil machen Lust und Laune auf Land und Leinen.”

Als das nur etwa A5 große Büchlein in meinem Briefkasten landete, war ich zunächst etwas überrascht, denn das Cover des Buches suggerierte mir ein deutlich größeres Format. Glücklicherweise ist aber die Buchgröße nicht alles. Der Inhalt besteht aus 24 Nähprojekte im Landhausstil, die den Kapiteln “Heimtextilien”, “Kleine Aufbewahrungsgegenstände”, “Zu Tisch” und “Gartenlust” zugeordnet sind. Dabei gehören zu jedem dieser Kapitel genau sechs Nähvorschläge. Es folgen “Schablonen”, eine Doppelseite zu “Stichstickarten” und auf der allerletzen Seite ein Nachwort der Autorin, in dem man erfährt, dass Chantal Sabatier bereits ihr drittes Buch vorlegt und unter Atelier Violette selbst bloggt.

Abbildung vom Thorbecke-Verlag

Die Bilder im Buch – von Fabrice Besse – sind luftig leicht und nehmen einen tatsächlich mit auf die Reise nach Frankreich. Zu jedem Projekt gibt es eine ganzseitige Abbildung, der eine Anleitungsseite mit Angaben zu den Maßen, Stoffen bis hin zu den Nähutensilien und schließlich Nähanleitung gegenübergestellt ist. Die in ausführlichen Textblöcken gesetzen Anleitungen werden bei einigen Projekten in “Vorbereitungen”, “Fertigstellung” oder auch “Abschließende Arbeiten” unterteilt.

Auch hier beschleicht mich wieder das Gefühl, dass dieses Buch für ein größeres Format gedacht war, denn die Texte quetschen sich geradezu auf die Seiten. Das virtuelle Schreibprogramm würde bei diesem Layout sicherlich bemängeln, dass die Seitengestaltung außerhalb der Seitenränder liegt. So sind die die Überschriften beispielsweise jeweils nur 0,5 cm unter dem oberen Seitenrand gesetzt und die Texte haben nur einen sehr geringen Zeilenabstand.

Abbildung vom Thorbecke-Verlag

Die kleinen Taschen, die an mehreren Stellen im Buch auftauchen, werden sicherlich irgendwann auch auf meine eigene Nähliste wandern. Einige andere Projekte – wie das “Gefäß in Milchkännchenform” oder der “Übertopf aus blauem Schachbrettstoff” – treffen hingegen weniger meinen Geschmack, wobei ich zugeben muss, dass ich mich ohnehin nicht vollständig im Landhausstil einrichten würde. Persönlich hätte ich mir eine kleine Stoff- und Begriffskunde gewünscht, denn in den Texten tauchen Angaben wie Halbleinen, Molton (der Windelstoff?), Spezialmolton und ombriert auf, deren Kenntnis nicht vorausgesetzt werden kann.

Abbildung vom Thorbecke-Verlag

Das Buch* ist eher für den bereits geübten Näher gedacht. Die Anleitungstexte zu den einzelnen Projekten sind zwar sehr
ausführlich, geben dem Nähanfänger aber keine zusätzliche Hilfe durch
Einzelbilder. Einige schematische Zeichnungen finden sich erst im
Kapitel “Schablonen”. Mit einem Buchhandelspreis von 14,99 € bekommt der Liebhaber des Landhausstils aber eine gute Zusammenstellung verschiedener Nähideen.

Das Frankreich-Thema passt übrigens perfekt zu meinem derzeitigen Leben, denn wie bereits die letzten elf Jahre betreue ich in dieser Woche wieder die Homepage der Bretagne-Klassenfahrt einer Dresdner Grundschule und hoffe, dass ich mit den täglichen Text-Bild-Berichten die Wartezeit der Eltern auf ihre Kinder etwas erleichtern kann. Leider bekomme ich das Material immer erst so spät, dass ich mit dem Stillschlafkind regelmäßig nach 23:00 Uhr noch vor dem Rechner sitzen muss …

Verlinkt beim offenen Bücherregal von Goldkind.