Schlauchtuch für den Familienwandertag

Schlauchtuch für den Familienwandertag

Damit das Tochterkind nach über einem Jahr im Kindergarten endlich mal ein bisschen besser Anschluss findet, habe ich mir beide Geschwisterkinder geschnappt und bin trotz Abwesenheit des Mannes, der vier Tage Probenwochenende nur mit seiner Flöte verbringen durfte, zum Familienwandertag aufgebrochen. Ohne die Wanderkraxe* wäre das wohl gar nicht so einfach zu realisieren gewesen.  Als Vorbereitung für den Mama-Tochter-Ausflug in den Rabenauer Grund gab es noch schnell zwei passende Schlauchtücher.

Dank Overlock*  zeigt man ja nun auch innen sehr gern die Nähte und die beiden Stoffstreifen mit jeweils nur einer Naht zu verbinden, ist eine 5-Minuten-Sache. Zuschnitt und Halsabmessung dauern da noch am längsten. Vernäht habe ich den kuschelweichen rot-orangen Jersey vom Stoffmarkt in Leipzig, von dem ich viel zu wenig mitgenommen habe. Ob das Hilco-Campan* ist? Aber dort sind die orange-roten Streifen eigentlich gleichmäßig verteilt. Zur Freude der Tochter gab es für jeden noch das passende Namensbänder-Label*.

Der Familienwandertag des Kindergartens war sehr liebevoll mit Piratenschatzkarte, Blätterraten, Floß bauen – das allerdings diesmal nicht so fotogen wie die Blätterboote geworden ist – , Gummistiefelweitwurf und schließlich einer richtigen Piratenschatzkiste vorbereitet.

Die Kindergartengruppe stürmte von einem Sägespanhinweis zum nächsten
und wir verbrachten so einen wunderbaren Vormittag im Wald, der mit
einem Mittagspicknick endete. Das Tochterkind meint übrigens durchaus, dass es im Kindergarten schön ist, zählt aber immer die Zeit bis zum Wochenende und – was bei der weltbesten Tagesmutter nie vorkam – freut sich auf jeden Tag, den die zu Hause bleiben kann. Namen von Spielkameraden werden in letzter Zeit zwar immer mal wieder genannt, aber sie möchte weiterhin keine Freundin haben. Glücklicherweise haben wir weiterhin Kontakt zur ehemaligen Krabbelgruppe und die gleichaltrigen Mädchen haben regelmäßig viel Spaß miteinander.

  

Seltsamerweise haben auch wir Eltern kaum eine Gesprächsebene, obwohl wir ja sonst sehr schnell neue  Kontakte knüpfen. Wie ich bei der Wanderung kurz heraushören kann, liegt es dabei wohl noch nichtmal am akademischen Hintergrund, bei dem es mich besonders traurig macht, wenn man damit wirklich abschrecken sollte. Ein bisschen vermute ich ja, dass unsere Tagesmuttervariante und der Quereinstieg erst mit drei Jahren die gewachsenen Krippenstrukturen eben einfach nicht aufbrechen kann. Andererseits würden wir neben dem Vierseithofprojekt mit seinen 28 neuen erwachsenen Baldnachbarn und den momentan 25 Kindern weitere Beziehungen wahrscheinlich ohnehin nicht pflegen können.

Zurück zum Nähthema – mit dem Tochterkind wurde nach dem kurzen Wanderausflug noch experimentiert, wie das Schlauchtuch in verschiedenen Varianten zur Mütze umfunktiert werden kann und ist seitdem ein ständiger Frischluft-Begleiter.

Verlinkt bei my kid wears, der Meitlisache und Kiddikram.

Shirtwoche: Schlafsackbody & Topfzeit

Shirtwoche: Schlafsackbody & Topfzeit

Eigentlich dachte ich ja, dass ich zur Shirtwoche von Frau Rohmilch bereits ganz viele Overlock-Ergebnisse präsentieren könnte. Die mit dem Sohnemann sonst regelmäßig spazieren gehenden Großeltern verabschiedeten sich aber in den mehrwöchigen Urlaub und die Geschenkeproduktion ließ noch keinen Freiraum für die Shirt-Näherei. Glücklicherweise hab ich da aber noch was …

Aus dem wunderbaren “Flying Dogs” Jersey, den Stoffgezwitscher* nach dem Design von Sari Ahokainen* hat herstellen lassen hat und mir zur Verfügung stellt (Danke!), ist noch in der Voroverlockzeit ein Schlafsackbody entstanden. Das Schnittmuster dazu kommt aus dem Mama-Nähbuch*, das übrigens die deutsche Ausgabe von “Growing up sew liberated“* ist. Da das feine Stöffchen GOTS-zertifiziert ist, habe ich mich besonders gefreut, daraus etwas zu nähen, was der Sohn bedenkenlos direkt auf der Haut tragen kann.

Das Vorderteil des Schlafshirts ist natürlich *hüstel* nicht verkehrtherum zugeschnitten,sondern berücksichtigt die weiterhin sehr besondere Schlafsituation des Sohnemanns. Auch mit zehn Monaten ist an seinen – durchaus gewünschten – Auszug vom Hochbett weiterhin nicht zu denken. Er schläft ganz wunderbar und völlig ohne nächtliche Schreiattacken dicht an seine Mama gekuschelt, verweigert sich aber strikt dem eigenen Bett. Immerhin akzeptiert er inzwischen wenigtens meinen Rücken.

Mit der Nachtphase haben wir – wie hier schon erläutert – kein Problem, auch wenn der Ehemann sich schon langsam mal wieder die Alleinherrschaft im Bett wünschen würde, aber die Abendgestaltung und die Mittagsschlafenszeit ist doch sehr eingeschränkt. Selbst das Einschlaf-gestillte Kind erwacht laut protestierend und mit ohrenbetäubenden Kreischanfällen sobald es den Hautkontakt verliert. Wahrscheinlich fragen sich die Nachbarn langsam schon, was wir am Abend mit unserem Sohnemann so anstellen. Wie soll man denn da (konzentriert) nähen? Die Ballons fliegen jedenfalls auf der Vorderseite nun in meine nächtliche Stillblickrichtung …

Der Schnitt ist recht witzig, denn er endet an den Füßen nur in einem einfachen Tunnelzug. Damit könnte man – so man das möchte – recht einfach nachts wickeln. In der Schlafposition bleiben die kleinen Füßchen tatsächlich drin und damit auch warm. Nur bei den Kletteraktionen rutschen die Füßchen raus, was aber sicherlich auch so gewollt ist.

Der größte Vorteil des Schlafsackbodys zeigt sich aber auf dem Töpfchen, denn dank dem Gummizug rutscht da nichts mehr rein und kann bepullert werden. Gleich in zwei verschiedenen Blogs habe ich in den letzten Tagen gelesen, das sich wohl gerade bei diesem Thema die Ost-West-Sozialisierung sehr stark zeigt. Wir – wie eigentlich unser gesamter Freundeskreis – verfrachten die Kinderlein auf den Topf, wenn sie sich selbst hinsetzen können. Hingesetzt werden und dabei nicht umfallen, zählt dabei natürlich noch nicht.

Wie ich herauslesen konnte, wird gemutmaßt, dass dabei unnötigerweise ein strenges Töpfchentraining stattfinden würde und wir erwarten, dass da wirklich etwas im Topf landet. Darüber kann ich mich nur wundern. Der Sohnemann sitzt – nachdem die Verunsicherung bei den ersten zwei (!) Topfgängen so groß war, dass das Tochterkind beruhigend die Händchen halten musste – fröhlich aussehend auf seinem Thron und ich kann in der Zwischenzeit in Ruhe die nächste Stoffwindel vorbereiten. Da gibt es keinen Zwang und auch kein Pflichtergebnis. Hineingepullert hat er übrigens die letzten Tage fast jedes Mal. Das freut mich tatsächlich!

Beim Tochterkind landete so recht zuverlässig das große Geschäft im zweiten Lebensjahr im Topf und nicht mehr in der Windel. Trocken war sie trotzdem erst mit 2,5 Jahren und damit die letzte aus ihrer Krabbelgruppe. Bei den Kurztopfbesuchen gibt es bei uns für beide Kinder immer das Klobuch. Passend zum gestrigen Blogeintrag ist das übrigens ein russisches Bilderwörterbuch, dass ich mir auf einer Russlandreise von den letzten Rubeln gekauft habe.

Verlinkt bei der Shirtwoche, Made4Boys und Kiddykram.

Rezension: Die Schattenbande legt los!

Rezension: Die Schattenbande legt los!

Dank Blogg dein Buch habe ich das erste Mal ein Rezensionsexemplar vom Bloomoon-Verlag bekommen, der ein Imprint für Jugendliteratur des Verlags arsEdition ist. Das Jugendbuch für Lesehungrige ab zehn Jahren kommt in einer gebundenen Form auf den Markt, was mich gerade bei Kinderbüchern immer sehr freut. Damit kann hoffen, dass so auch der sorgsame Umgang mit Büchern leichter vermitteln werden kann. Gewünscht hatte ich mir allerdings noch ein Lesebändchen.

Abbildung von bloomoon

Die Schattenband legt los!“* ist das erste Buch einer Reihe, die im Berlin der 1920er Jahre spielt und sich um die vier aus dem Waisenhaus entflohenden Freunde Klara, Otto, Paule und Lina rankt. Beworben habe ich mich dafür eigentlich, weil ich den Verdacht hatte, dass das Autorenduo Gina Mayer und Frank M. Reifenberg einfach nur den Handlungsstrang von Kästners “Emil und die Detektive“* aufgenommen und mit den “Fünf Freunden“* gemischt haben könnte. Außerdem lag die große Arbeitzeitlich genau in diesem Umfeld und so war ich wirklich gespannt, welcher Leseeindruch mich erwarten würde.

Nach den 235 Seiten, die ich am liebsten in nur einer Nacht durchgelesen hätte, war ich begeistert. Die Geschichte rund um den Mord an der russischen Großfürstin Drosskova und verschwundene Diamanten ist ungeheuer spannend geschrieben. Dabei schaffen es die Autoren ein, nach meiner Einschätzung, typisches Zeitbild zu erschaffen und sogar Josephine Baker* hat einen kurzen Auftritt. Leider ohne Bananenröckchen! Lediglich ein paar “Ereignisse” aus dem übersinnlichen Bereich, wie imaginierte Türen und Befragungen von Toten hätten nicht unbedingt sein müssen.

Für die jungen Leser gibt es aber wie nebenbei eine kleine Geschichtsstunde zur russischen Revolution. Irritierend fand ich übrigens, dass trotz meiner – wenn auch zugeben ziemlich verschütteten – Russischkenntnisse mir die Wortfetzen der Verfolger Ivanov und Vronski komplett unverständlich geblieben sind. Die Umsetzung in lateinische Buchstaben statt kyrillisch macht es zwar ohnehin schwierig, aber was “Schwiradsnajewski brodnje” und “Kerematsch nivschiewski” sein soll, wüsste ich doch zu gern. Dafür war der Einfall einen der Jungen “berlinern” zu lassen, richtig gut.

Abbildung von bloomoon

Das Lesevergnügen wird duch die Illustrationen von Gerda Raidt noch gesteigert, die es geschaft hat, den Text nicht nur zu begleiten, sondern auf manchen Seiten, wie dem Schattenriss-Geständnis am Ende der Geschichte, der Bedeutung des Textes ebenbürtig wird. Auf den Vorsatz des Buches wurde jeweils ein Stadtplan Berlins gedruckt, der jedoch an einigen Stellen sehr schematisch ist und beispielsweise rund um den Potsdamer Platz nicht ganz exakt die Straßensituation im Berlin der 20er Jahre wiedergibt.

Das dieses Buch mit dem Leipziger Lesekompass 2014 ausgezeichnet wurde, ist leicht nachzuvollziehen. Dabei wählt die Stiftung Lesen aus immerhin 8000 Neuerscheinungen für drei Kategorien jeweils zehn Publikationen aus und “Die Schattenbande legt los!“* war dieses Jahr dabei. Der Preis von 12,99 € für dieses Buch ist daher auf jeden Fall angemessen.

Abbildung von bloomoon

Zeitgleich mit dem ersten Band ist bereits die Fortsetzung “Die Schattenbande jagt den Entführer“* erschienen und im Oktober folgt bereits als Band 3 “Die Schattenbande … in Gefahr“*.

Transparenzbericht 04/2014

Transparenzbericht 04/2014

Vor etwa zwei Jahren habe ich beschlossen, ausgewählte Werbung auf dem Blog zu verlinken. Vor genau 1,5 Jahren gab es die ersten nennenswerten Einkünfte. Mit dem April-Monat habe ich es nun erstmals geschafft, in Summe in den vierstelligen Bereich zu springen. Im Durchschnitt sind das immerhin knapp über 55 € pro Monat. Sensationell!

Damit kann ich nun tatsächlich nicht nur vollständig mein Nähhobby finanzieren, sondern auch ein paar gute Projekte mit dem Spendenanteil, den ich davon abziehe, unterstützen. Ich bin zwar noch sehr auf die Höhe der Abzüge der diesjährigen Steuererklärung gespannt, aber ein paar Euronen werden schon übrig bleiben. Trotz Hofprojekt gibt es dank dem Blog nicht nur genügend (Buch)Geschenke sondern auch ein finanzielles Polster für das Freizeitvergnügen.

Im April sanken die Blogeinnahmen nur minimal auf 115,70€. DaWanda*- mit 41,73€ –  hat dabei den Bücherriesen*, der 32,79€ einbrachte, diesmal überholt. 16,50€ kamen vom Blogsponsor internaht*. Fast ebenso viel gab es mit 16,29€ von Alles-für-Selbermacher*. Namensbänder* erreichte mit 6,85€ das bisher beste Jahresergebnis und nur bei Flattr* wurde es mit 1,54€ weniger, wobei wiederum 2€ selbst verteilt werden konnten. Solange sich die Mikrospendenverteilung aber selbst finanziert, mache ich damit weiter.

Als Warenwert gab es so viele Rezensionsbücher wie noch nie. Bei meiner Monatsstatistik werde ich aber erstmal nur die Artikel auflisten, die ich im jeweiligen Monat vorgestellt habe. Im April waren das “Feiern mit den Naturkindern“* und das Kinderhörbuch “Leinen los, Seeräuber Moses!“*, was zusammen 41,61€ gegenüber dem Selbsterwerb eingespart hat. Gewonnen habe ich mit dem eBook “Etta“* einen weiteren Rockschnitt, der sonst 5,90€ kostet und “Das große Waldbuch*” für 16,90€, bei dem ich noch überlege, ob es auch eine Rezension bekommt. Gleich zwei Stoffwindelhersteller stellten mir neues Testmaterial für den Po des Sohnemannes zur Verfügung. So kamen von Anged Windeln im Wert von 47,79€ und von der Stoffwindelcompany sogar von 82,10€. Insgesamt entsprach das einem Warenwert von 194,30€.

Ausgegeben wurden im Osterfeiermonat 44,70€ für Overlock-Zubehör. Für diesen Preis gab es gerademal vier Garnkonen* und einen nicht gerade preiswerten Auffängbehälter, der bei anderen Herstellern wohl zum normalen Lieferumfang gehört. Weitere 32€ habe ich auf dem Kunst- und Desigmarkt in Linzausgegeben.

Gespendet wurde neben Flattr*, 10 € für Navdanya, “nine seeds”, die sich in Indien für
biologische und kulturelle Artenvielfalt einsetzen. Darauf aufmerksam gemacht hat mich die Aktion
“Freude teilen, Glück schenken” von Naturkinder und es gab ganz wunderbare Samentütchen für alle Spender.

Durch die Osterferienzeit wurden im April nur 22 Blogbeiträge freigeschaltet. So war es auch nicht verwunderlich, dass die Seitenaufrufe auf 25.847 sanken. Vor diesem Hintergrund waren die fast konstanten Blogeinnahmen richtig gut.

Gelistet und mit anderen Bloggern verglichen wurde mein Transparenzbericht des Vormonats wieder hier.

Karstadt Stoffkauf

Karstadt Stoffkauf

Eigentlich wollte ich nur eine Stopfnadel* im örtlichen Warenhaus erwerben, um die Overlockraupen wie in der momentanen Dauerlektüre* so gut zu sehen und von den Nähbloggern empfohlen, in das innere der Naht zu ziehen. Statt aber die Nadel wie geplant zu kaufen, kam ich dort auf die Idee, dass ich es auch erstmal mit den bereits vorhandenen Durchziehnadeln* probieren könnte, was sich im Praxistest allerdings nicht bewährt hat. Wer von euch verschmilzt denn eigentlich die Overlockfadenenden mit dem Feuerzeug statt der Einfädelei?

Statt Nadel zu kaufen, habe ich aber – nur ganz kurz – in den Restekorb geschaut und dort einen etwas ominösen, weil unglaublich stabilen Baumwollstoff mit einem Rest Elastan auf dem Vorrat zu ziehen. Meine Nachfrage, woher die Steifigkeit kommt, blieben unbeantwortet. Man einigte sich drauf, dass es wohl eine Appretur sei, die mit dem Waschen verschwindet. Von mir aus, kann es aber so bleiben, denn daraus soll irgendwann ein Spielzeugverstecker* werden. Ob ich ihn wirklich ungewaschen vernähen soll?

Das Samtband ist für den Ring- und Blumenmädchenauftritt des Tochterkindes bei der Hochzeit ihres Patenonkels eingeplant und das Wald-Webband* habe ich der Verkäuferin aus der Hand gerissen, die es gerade an ihren eigentlichen Bestimmungsort zurückbringen wollte. Aus Selbstschutzgründen habe ich dort nicht mehr vorbeigesehen. Nach einem Preisvergleich habe ich ohnehin inzwischen festgestellt, dass ich da nicht gerade preiswert gekauft habe. Mein Creadienstagstisch ist jedenfalls wieder gut gefüllt.