Holländischer Stoffmarkt in Dresden Sommer 2014

Holländischer Stoffmarkt in Dresden Sommer 2014

Genau sieben Monate vor Weihnachten konnte ich mich dank der Blogeinnahmen selbst beschenken und auf dem Holländischen Stoffmarktin meiner Stadt hemmungslos Stoff kaufen. Mein Ziel war dabei dieses Jahr vor allem Overlockgarn fürs Maschinchen*. Aus Platzgründen habe ich erstmal nur jeweils zwei Konen gekauft und plane diese umzuspulen, denn davon habe ich irgendwo mal gelesen. Fragt sich nun nur noch worauf. Gibt es irgendwo leere Konen?

Leider nur recht kurz konnten der Sohnemann und ich dann noch zum Nähbloggertreff gehen und dort mit Malou, Frauenoberbekleidung, Anneblog, Ranunkelchen, Saxony Girl, Himmelblau und Sommerbunt, Kuddelmuddel, Aennielu, In Leipzig wird genäht, Schönes nähen, Lifinchen, LiebEling und Simones Kreativtreff schwatzen. Dazu gab es sogar einen leckeren Gruß aus der Küche – zumindest für diejenigen, die ganz pünktlich da waren.

Mit meiner Stoffmarktausbeute, für die ich immerhin 112 Euronen ausgegeben habe, bin ich auch recht zufrieden. Jede Menge Geringeltes, ganz viele bunte Overlockgarnkonen und unter anderem einen Punktejersey, mit dem ich endlich das gewonnene Etta-Rock-Schnittmuster* ausprobieren will. Langsam ändert sich mein Kaufverhalten, denn ich kaufe neuerdings mehr von einem Stöffchen, statt ganz viele kleine, bei denen ich mich dann ärgere, wenn die Menge doch nicht ausreicht …

 

Ein Stöffchen fehlt allerdings auf dem Übersichtsbild, denn das Tochterkind hatte ihren Kleidchenstoff bereits ins Kinderzimmer entführt. Mein Creadienstagstisch ist jedenfalls wieder gut gefüllt.

Kirschkernkissen

Kirschkernkissen

Eine Besonderheit an unserer Vierseithofgemeinschaft ist die Zusammensetzung als Mehrgenerationenwohnprojekt. Eine große Portion Lebenserfahrung mit nutzen zu können, hat sich in den letzten Monaten als sehr wichtig herausgestellt und ich bin mir nicht sicher, ob wir tatsächlich zusammen bauen würden, wenn nur die manchmal recht impulsive, jugendliche Generation am Planungstisch sitzen würde.

Wirklich “alt” ist aber auch noch niemand, wobei ich mir selbst wünsche, dass ich in den Jahrzehnten, die mich von einigen Nachbarn trennen, ebenfalls noch so schwungvoll durch das Leben gehen kann. Damit das so bleibt und falls es nach den Eigenleistungsstunden doch mal im Rücken zwackt, habe ich der zukünftigen Hausmitbewohnerin ein Kirschkernkissen genäht.

Vernäht wurde Baumwoll-Nickeysamt vom Stoffmarkt und Stöffchen der Kollegin, das bereits die perfekte Kirschkernkissenbreite hatte. Der Überzug ist als normale Kissenhülle mit Hotelverschluss genäht. Das eigene Nählabel* fand natürlich auch seinen Platz.

Während ich die fleissige Ameise aus der Stickdatei Insektilien noch problemlos mit dem Maschinchen* sticken konnte, habe ich mich beim anschließenden und nahezu allersten Overlocknähen ziemlich blöd angestellt. Am meisten in die Tischkante gebissen habe ich, als ich sogar vergaß, den Nähfuß abzusenken – das ist mir an der Nähmaschine schon seit Jahren nicht mehr passiert.

Irgendwann war so viel vom bereits bestickten Stoff abgeschnitten, dass ich nochmal von vorn anfangen musste und die Stickmaschine eine weitere Ameise zaubern musste. Das erste fertige Overlock-Nähprodukt und die Freude der Beschenkten waren es aber wert.

Rezension: Das Rucksackbuch für den Wald und Häkeln lernen mit EliZZZa

Rezension: Das Rucksackbuch für den Wald und Häkeln lernen mit EliZZZa

Der österreichische Verlag Perlen-Reihe hat mir gleich zwei Ratgeber im Kleinformat zur Verfügung gestellt, die perfekt zu meinen Blogthemen in dieser Woche passen: “Das Rucksackbuch für den Wald“* und “Häkeln lernen mit EliZZZa“*, die beide für jeweils knapp 13 Euro erhältlich sind.

Die Verlagsgeschichte liest sich recht spannend, denn der Ratgeber-Verlag im Taschenformat ist im Nachbarland wohl sehr bekannt (ich bin schon auf die Kommentare meiner österreichischen Blogleser gespannt) und erreichte in der Mitte des letzten Jahrhunderts eine Auflagen in dreifacher Millionenhöhe. 2009 wurde der Verlag, der sich in Wien übrigens ganz in der Nähe meiner ehemaligen Studenten-WG befindet, mit dem Ziel aufgekauft, an diese Erfolge wieder anzuschließen. Spannenderweise steht dabei auch die Nachhaltigkeit der Produktionsweise im Vordergrund. So werden die kleinen Bücher klimaneutral mit Pflanzenölfarben ohne Mineralöle gedruckt.

Abbildung vom Verlag Perlen-Reihe

Der Ratgeber “Das Rucksackbuch für den Wald“* wurden von den beiden Autoren Daniel Boswirth und Alice Thinschmidt geschrieben, die beide Gartenbau in Wien studiert haben und gemeinsam das Bildarchiv Gartenfoto betreiben. Die zahlreichen Illustrationen im 128seitigen Paperback-Büchlein stammen von Jürgen Schremser. Das Büchlein orientiert sich an den vier Jahreszeiten und bietet 36 Anregungen für Bastelein und vor allem Experimente. Das diese teilweise schon wissenschaftlich genau erklärt werden und vor allem – für mich – teilweise neu sind, hat mir an diesem Büchlein besonders gefallen. Auch wir versuchen unseren Kindern möglichst genaue Antworten zu geben und keine stark vereinfachten das-erklär-ich-dir-später-Varianten zu präsentieren.

Zunächst beginnt das Büchlein aber mit einer Übersicht zur Wald-Hausordnung, die mit dem Hinweis endet: “Vergessen Sie die Trinkflasche und ein paar Brote nicht, der Ausflug in den Wald könnte länger dauern als Sie geplan haben. Es wie bei einem spannenden Spiel: Man vergisst die Zeit und … gibt’s was zu essen?” Danach folgen wirklich viele Anregungen, die man mit seinen Kindern ausprobieren kann. So wird bespielsweise im Frühlingsabschnitt erklärt, warum das Schneeglöckchen weiß ist, obwohl die Blütenblätter farblos sind; im Sommer wird aus Farnsporen Blitzpulver hergestellt; im Herbst entsteht Tinte aus Holunderbeeren und im Winter werden Mäusereste in Gewöllen gesucht. Dazu gibt es jeweils jahreszeitlich passende Spielvorschläge. Eine Kurzagenda sortiert die Kategorien Draußen, Drinnen, Vorbereitung, Sammeln, Basteln, Kochen, Experimentieren, Spielen, Wissen/Entdecken und Service.

Weiterführend werden die Publikationen Kreativ-Werkstatt Natur*, Tierspuren*, Welche Tierspur ist das?* und Köstliches von Waldbäumen* empfohlen.

Abbildung vom Verlag Perlen-Reihe

Den zweiten Ratgeber “Häkeln lernen mit EliZZZa“* hat Elisabeth Wetsch geschrieben, die mit ihrer Seite Nadelspiel wohl schon einigen bekannt sein dürfte. Ich selber kenne aber vor allem ihre Youtube-Clips, von denen es inzwischen über 600 gibt. Das Büchlein – natürlich ebenfalls wieder im Taschenformat und damit perfekt, um es in den nächsten Park mitzunehmen – verbindet auf 135 Seiten Maschenarten und Grundtechniken, die sofort in geeignete Anwendungsbeispielen umgesetzt werden können.

Nach einer kurzen Einführung zu Material und Werkzeug folgen zunächst die verschiedenen Maschen. Die nächsten sechs Kapitel beinhalten bereits konkrete Projekte wie Schirmmützen oder auch eine Kinderjacke. Es folgt ein Kapitel zu gehäkelten Blumen und Applikationen und das Amigurumi-Thema. Das Büchlein endet mit den Granny Squares, deren Projekt Umhängetasche auf der Umschlagseite zu sehen ist. Ein Index auf den letzten beiden Seiten erleichtet die Suche nach bestimmten Maschenvarianten.

Die Anzahl der Screenshots aus den wirklichen guten Anleitungsvideos ist mit 4o ziemlich dürftig.  So bleiben für die festen Maschen nur zwei Abbildungen, die dazu noch ohne Bewegungspfeile oder andere Hilfen auskommen. Der Text ist zwar sehr ausführlich, aber zumindest ich als Häkelanfängerin brauche wohl ein bisschen mehr Unterstützung. Verlag und Autorin haben dieses Problem wohl durchaus erkannt und stellen daher auf der Verlagsseite die wichtigsten Lernvideos als Bonus-Material zur Verfügung. Ich hätte mir statt einem einfachen Logo an dieser Stelle sehr gut QR-Codes vorstellen können, die das entsprechende Video sofort auf dem Tablet* oder dem Smartphone abspielt.

Von der gleichen Autorin ist übrigens in der Perlen-Reihe auch noch “Stricken lernen mit EliZZZa”* erschienen, aber das kann ich schon halbwegs, auch wenn ich ohnehin lieber bei der Näherei bleibe.

Verlinkt beim offenen Bücherregal von Goldkind.  

12tel Blick Mai 2014 Vierseithof

12tel Blick Mai 2014 Vierseithof

Im Mai 2014 war es nun endlich so weit und die Grundbuchteilung erfolgte. Damit sind wir nun wirklich richtige Eigentümer *jipdijeh* und ein weiterer Meilenstein liegt hinter uns. Parallel dazu erfolgte die Ausschreibung und Angebotsphase von Los 0. Dahinter verstecken sich die Abrucharbeiten und die Erdarbeiten. Auch die Baustelle wird dabei eingerichtet. Damit fehlen nur noch 15 Lose und schon können wir einziehen. 🙂 Der monatliche 12tel Blick zeigt, dass wir bis die richtigen Baufirmen im Hof tätig werden, fleissig weiter Eigenleistungen erbringen.

Mai 2014

Im Vergleich zum Vorjahr – als der Hausmeister noch Rasen mähte – sieht man deutliche Spuren des Rückbaus. Anbau (das kleine Haus am Herrenhaus in der Bildmitte) und Scheune werden bald abgerissen. Vorher wurde für die Denkmalpflege aber noch eine ausführliche Dokumentation mit Architektenzeichnungen und vielen Fotos erstellt, was meine Aufgabe war.

Mai 2013

Die Männer haben dafür den Kampf mit den Estrichböden gewonnen. Meine Versuche sind schon im ausgeschalteten Zustand am Gewicht des Bohrhammers* gescheitert. In einigen Räumen lagen großartigerweise gleich mehrere Estrichschichten übereinander.

In unseren eigenen Räumen hat sich im Vergleich durch die gemeinschaftliche Arbeit auch schon recht viel getan. Dort liegen mittlerweile nicht nur die Balkenköpfe frei sondern auch die Bodenschichten. Irgendwann werden sich dort unser Schlafzimmer, das Bad und die zwei Kinderzimmer befinden.

Der spannenste Anblick ist aber mein Kreativatelier unterm Dach, das wohl erst einige Jahre nach dem Einzug zum Leben erweckt werden kann, wenn die Euronen zum Dachausbau ausreichen.

Für den  SINNblick 2014 
von blick7 war ich bei den Aufnahmen auch wieder besonders aufmerksam:

Gesehen:

Eine Dachppappe auf dem Herrenhaus-Dach, bei der ich mich frage, wie sie eigentlich dort hingekommen ist.

Gehört:

Das Gespräch des Bauleiters mit den Männern einer Abbruchfirma, die sich an der Ausschreibung für Los 0 beteiligen wollen.

Gerochen:

Frühlingsluft

Gedacht:

Bald wird der Hof zu einer richtigen Baustelle und der Vierseithoftraum damit wirklich wahr.

Nun wirklich Eigentümer der maroden Mauern zu sein, das mag ich natürlich auch am heutigen Mittwoch und verlinke es daher noch beim Frollein Pfau.

MyBoshi

Auf meinem Creadienstagstischliegt seit Ende April erstmals Häkelwolle, denn während des österlichen Österreichurlaubs gab es im Dorfladen überraschenderweise myboshi* Wolle in ganz wunderbaren Farben und dazu auch noch den passenden Häkelguide*. Auf der 600km-Fahrt habe ich auch tatsächlich schon das erste Mützengebilde erhäkelt (und den Rücken ordentlich verkrampft), das aber irgendwie deutlich größer wird, als geplant. Bald steht die nächste Ganztagesfahrt an und da wird das Werk vielleicht fertiggestellt.

Ehrlich gesagt, lockt mich die Häkelei gar nicht so richtig – auch wenn es für mich als ganz seltene Winterstrickerin gar nicht so schwer zu sein scheint. Dafür fasziniert mich aber seit dem Etsy-Workshop im letzten Jahr die Perlknopfhäkelei*, die ich in einem Buch entdeckt habe, das dort verteilt wurde.  Das würde ich wirklich gerne können. aber als ersten Schritt zu diesen Schmuckstücken muss man wohl erstmal die Grundlagen der Häkelei beherrschen.