Küchenschürze vom Mann genäht

Küchenschürze vom Mann genäht

Haltet euch fest ihr BlogleserINnen, mein Mann näht! Von der Oma, einer bewundernswerten Frau, in Kindheitstagen gelernt, habe ich manchmal das Gefühl, dass er von Fadenspannung & Co mehr Ahnung hat als ich mit meinem autodidaktisch erworbenen Halbwissen. Meistens widmet er sich jedoch lieber dem Innenleben der Maschinen und hat so ziemlich alle betagten Veritas-Nähmaschinen im Familienkreis auseinandergenommen und wieder zusammengesetzt.

Auch ich habe auf der Veriats der Eltern angefangen, die aber schon beim Zickzackstich versagte. Als schon längst meine Luxus-Maschine eingezogen war, konnte der Mann es nicht lassen, das ungeliebte Gerät wieder zum laufen zu bringen, was er auch geschafft hat. Nun hat er “seine” Nähmaschine und ich meine. Bei ihm kommt die Nählust allerdings nur einmal im Jahr durch und seltsamerweise immer nur bei Küchenschürzen. Die beiden Maschinen beim trauten gemeinsamen nähen, war schon ein sehr ungewohnter Anblick. Ich habe mich gefreut, dass ich in der Zwischenzeit den Kreisnäher in Aktion versetzen konnte.

 

Wie bereits vor einem Jahr
hat er auch diesmal wieder das gleiche Modell genäht und ich durfte nur
zuschneiden und besticken. Da es so gut passt, ist es wieder das Gemüse
von Mymaki (Kunterbunt-Design) auf der Taschen gelandet.
Seine Nähte sind doch beeindruckend akurat, oder? Der Sonderwunsch der Oma, dass das Bindeband durch einen Tunnel laufen soll und so die Halsschlaufe verstellbar bleibt, hat er auch perfekt gelöst.

 

Die Oma – die allerdings
nicht identisch mit der Nählehrerin ist – hat sich jedenfalls sehr gefreut. Das
Kindelein hat gleich die Reißfestigkeit des echten Blaudruckstoffes
geprüft, den die Oma mit dem Wunsch “ich will aber daraus eine Küchenschürze” rausgerückt hat. Seit ich weiß, wie mühsam er hergestellt wird, habe ich vor diesem Stoff großen Respekt.

Jahreszeitenast: Winter

Jahreszeitenast: Winter

Obwohl ich mich in meiner Studienzeit vor gefühlt sehr langer Zeit als Nebenfächlerin auch mal mit Themen wie Reformpädagogikbeschäftigen durfte und als Prüfungsthema die Entwicklungspsychologiedes Kindes hatte, würde ich unseren Erziehungsstil in keine vorgefertigte Schublade stecken lassen. So manche Waldorf-Idee und ein bisschen Montessori-Philosophie lassen sich darin aber ganz bestimmt finden, auch wenn wir aus all diesen Ansätzen nur das herauspicken, was ohnehin unserem Bauchgefühl entspricht.

Dem Kind die Jahreszeiten und den Rhythmus der Natur näher zu bringen, gehört dazu. Da sich vor dem Haus der Tagesmutter gerade die Reste des Baumschnitts häuften, wurde mit der Tochter gemeinsam ein “Stock” ausgewählt und nach Hause transportiert. Im Zimmer schien der “Stock” beträchtlich zu wachsen und nahm die halbe Wand ein. Die Decke ist ja bereits von der Wimpelkettebesetzt und da der Mann gerade nicht helfend eingreifen konnte, griff ich beherzt zu Nägeln, Blumendraht und dem Hammer und befestigte den Ast selbst an der Wand.

Umwickelt mit naturbelassener Schafswolle von der Schäfereigenossenschaft Finkhof und mit kleinen gefalteten Sternen nach der Papiergirlandenvariantewurde der Ast winterlich gestaltet. Selbst für mich ist das eine *Winterfreude*. Das winterliche Schneeflockenpapier für die Sterne kommt von der Illustratorin Iloveyoulaugh, die meinen neuen Wandkalenderdarin eingepackt hatte, zu dem mich Frau Zeitspieler verführt hat. Perfekt macht den Jahreszeitenast aber erst der Eulenlampion, den unser Ringmädchenfür unsere Hochzeitgebastelt hat. Alle unsere Hochzeitsgäste “durften” für die laue Sommernacht einen Lampion basteln und die Eule gehört dabei zu den schönsten Ergebnissen, die wir nicht mehr hergegeben haben. Habt ihr denn auch einen Jahreszeitenast und was zeigt bei euch den Winter an?

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Mug Rug für die Tagesmutter

Mug Rug für die Tagesmutter

Seit fast einem Jahr ist unsere Tochter nun schon bei der weltbesten Tagesmutter, die uns täglich das Gefühl gibt, dass sie und wir da eine sehr richtige Entscheidung getroffen haben. Das Erstgespräch gab es bereits als das Kindelein gerade mal wenige Wochen alt war, denn gegen jeden Trend ist Dresden in den letzten Jahren zur geburtenreichsten Stadt avanciert, gilt als Hochburg der Väterzeit und immer mehr Familien entscheiden sich für drei oder mehr Kinder. Bei diesen Zahlen kommen selbst die gut ausgebauten Krippenplätze nicht mehr hinterher und so muss man sich schon sehr zeitig kümmern, wenn man sein Kind nach dem Mama-Papa-Jahr in die Arme einer liebevollen Betreuerin drücken möchte.

Beim Kennenlerngespräch meinte unsere Tagesmutter, dass wir uns darüber klar sein müssten, dass unsere Tochter, wenn sie bei ihr ist, auch ihr Kind sein wird. Heute weiß ich, was sie damit meint und wie viel Liebe hinter dieser Einstellung steckt. Noch nie hatte wir bei ihr das Gefühl, dass sie einen Dienst nach Vorschrift ableistet und wartet, dass sie die Tür hinter den Kindern schließen kann. Unsere Tochter fühlt sich dort so wohl, dass wir täglich einen Kleinkampf austragen, um sie wieder in die Familienwelt zurück zu locken. Spätestens wenn wir nach Hause stapfen, ist die Welt zwar wieder in Ordnung, aber vorher wird geschimpft und um jede Minute gerungen, die man da bleiben darf. Dafür bekommt man am Morgen ein schnelles “Tschüss” und “Mama arbeiten gehen” zugerufen und dann ist sie weg.

Ich bin dankbar dafür, denn für mich ist es ein gutes Gefühl arbeiten gehen zu dürfen. Da wir keine Geschwisterkinder oder eine Großfamilie zu bieten haben, bin ich auch überzeugt davon, dass es dem Tochterkind ganz allein mit mir zu Hause schrecklich langweilig wäre. Wie sehr freut sie sich doch täglich auf ihre drei Freunde und da es ein Modellprojekt mit fünf Tagesmüttern ist, trifft sich einmal in der Woche eine richtig große Gruppe, in der gesungen, getobt und gespielt wird.

Nach fast einem Jahr war es zum Geburtstag des Kindes also an der Zeit endlich mal Danke zu sagen. So gab es einen “Tassen Teppich” nach der I(n)-t(he)-H(oop)-Stickdatei von sewbeedoo, verziert mit einem Tassenglücksschwein von Anja Rieger. Vernäht wurde ein Stöffchen, dass ich mirletztes Jahr in Marions Wunderland geleistet habe. Das nächste Mal wird das Volumenvlies vorher platt gebügelt und die Tücken der Wendelaschen, an dem der Stickfuß hängen bleibt, kenne ich dann auch. Die rechte Seitennaht hat irgendwie ein Eigenleben entwickelt, aber ich fand sie dann doch so dekorativ, dass das Ergebnis mit diesem kleinen Nähunfallverschenkt wurde.

Puppenbettwäsche

Puppenbettwäsche

Das Tochterkind hat seine neue Puppezusammen mit einem Korbpuppenwagen von Amidabekommen. Damit haben wir nicht nur das Kindelein glücklich gemacht, sondern auch uns, denn in den letzten Wochen wurde das Puppenbett, das es zum 1. Geburtstag gab, über das Parkett geschleift. Das war weder für unsere Ohren noch für das Holz angenehm.

Auch diesmal habe ich wieder Puppenbettzeug genäht, damit man nicht gleich die ganzen Kissen in die Waschmaschine stopfen muss. Dabei hatte ich nun endlich den perfekten Einsatz für das grün-blaue Stöffchen vom Potsdamer Stoffmarkt, bei dem ich mich vor allem in den Elefanten und das Vögelchen verliebt habe. Wie freue ich mich, dass der Stoffmarkt im Sommer auch endlich mal direkt in meine Stadt kommt.

Waldorfpuppe: Socken-Hose

Waldorfpuppe: Socken-Hose

Wenn man sich die Kleidung der neuen Puppe etwas genauer anschaut, könnte man auf die Idee kommen, dass amberlight für die Hosen noch schnell zur Strickerin geworden ist. Auch wenn ich inzwischen einen Ravelry-Account habe, locken mich dorthin doch nur die Spinndamen. Die Hose ist nach einer Idee aus dem Buch von Katrin Neuschütz   “Die Walddorfpuppe. Wie man sie macht – wie man ihre Kleider näht” entstanden, die so schnell wie genial ist. Der untere Teil einer Socke wird abgeschnitten und per Längsschnitt in zwei Hosenbeine getrennt. Dann werden die offenen Kanten mit breitem Zickzackstich versäubert und schon ist die Puppenhose fertig. Einen perfekten Bund bekommt sie damit auch.

Für das Fotoshooting zeigt “Frieda”, wie das Tochterkind ihre Puppe seit gestern nennt (davor wurde von Harka geprochen – ein Name der mir aus Kindheitstagen aus einem Indianerbuch bekannt ist, den aber die Tochter eigentlich noch nie gehört haben dürfte. Wahrscheinlich war das Haar einfach so beeindruckend …) sogar ihr Bauchknöpfchen. Im Halbschlaf bezeichnete unsere Tochter dieses für sie sehr wichtige Körperteil als “Naufnöppel”. Eigentlich ist es schon sehr traurig, dass das Kind so schnell so gut sprechen lernt …