Rezension: Mama, ist das vegan?

Rezension: Mama, ist das vegan?

Mein Grünkohlchip-Versuch hatte nicht nur geschmackliche Gründe, sondern hängt auch damit zusammen, dass ich die Veganer schon längst nicht mehr als eigenartige Spinner betrachte, sondern eher immer besser zu verstehen beginne, je mehr ich mich damit beschäftige. Auch wenn ich mir selbst noch nicht sicher bin, ob die wissenschaftliche Grundlage, nach der Milch als propagierter Kalziumträger tatsächlich eher zum Kalziumabbau im Körper führt und krank macht, wirklich belastbar ist, reicht für mich eigentlich schon, wenn man sich genau überlegt was die Menschheit da eigentlich tut: wir schwängern eine andere Spezies und nehmen ihnen unmittelbar nach der Geburt die Babys weg, um als Erwachsene selbst Säuglingsnahrung zu trinken. Je mehr man darüber nachdenkt, um so unwohler wird einem dabei. Das sind also meine persönlichen Hintergründe, warum ich mich besonders gefreut habe, dass mir Blogg dein Buch diesmal das Buch “Mami, ist das vegan? Ein Erfahrungsbericht” vom Verlag Weltinnenraum zur Verfügung gestellt hat.

Das 160seitige, auf Recyclingpapier gedruckte Paperback-Büchlein beginnt mit einem Vorwort von Ruediger Dahlke und damit für mich mit einem Missverständnis. Bereits der erste Satz verweist auf ein Interview und gibt an das die Moderatorin vegan leben würde. Wahrscheinlich liegt es daran, dass wir seit über sieben Jahren keinen Fernseher mehr haben, aber ich habe nicht verstanden, dass damit die Autorin des Buches gemeint ist und Jumana Mattukat wahrscheinlich recht vielen als Fernsehmoderatorin bekannt ist.

Nach dieser kleinen Irritation steigt man aber in einen Erfahrungsbericht ein, der im entspannten Plauderton die Tür zu ihrer Familienwelt öffnet und den Leser mit an den privaten Esstisch nimmt. Das liest sich wunderbar leicht und der erhobene Zeigefinger, warum man sich selbst noch die Bratwurst schmecken lässt, ist für den Leser nicht so bedrohlich, dass man sich unangenehm angegriffen fühlen würde. Dennoch schafft sie es, dass man nach der Lektüre Filme wie “Wenn Schlachthäuser Wände aus Glas hätten …”von Paul McCartney ansieht und nachdenkt, was man da auf dem Teller hat. Diese Hilfen, um sich weiter mit dem Thema zu beschäftigen, findet man ganz am Ende des Buches. Vorher gibt es noch eine 33 vegane Rezepte umfassende Sammlung, die in Suppen, Salate, Hauptgerichte und Zwischengerichte aufgeteilt ist. Dabei vermisse ich ganz klar ein paar Nachtisch-Varianten, auch wenn sich einige davon in den Zwischengerichten verstecken.

Das Buch ist seine 16,95 € auf jeden Fall wert und die Mischung aus Text, kurzer Rezeptesammlung und weiterführenden links ausgewogen. Ein Manko bleibt für mich, dass es innerhalb des Textes keine festen Zeitangaben gibt. Man erfährt zwar, dass es in die Osterferien geht und auch der Sommerurlaub in Spanien macht klar, dass der Erfahrungsbericht einige Monate umfassen muss, aber das chronologische Grundgerüst hat mir doch sehr gefehlt. Schlüssiger hätte ich es gefunden, wenn klar gewesen wäre, dass man die Familie ein halbes oder ein ganzes Jahr begleiten darf. So kann man schlecht einschätzen, wann der Mann sich den neuen Essgewohnheiten seiner Frau angenähert hat und auch der Zeitrahmen für die Umstellung der Autorin zum wirklich veganen Essen bleibt für mich unklar. Im letzten Drittel des Buches wird von fünf kinderfreien Tagen berichtet, in denen das Manuskript endlich fertig geschrieben wird, was die Autorin wohl auch geschafft hat. Fünf weitere freie Tage, um den Text noch etwas besser zu strukturieren, hätte dem Buch sicherlich gut getan.

Bei uns ist leider – trotz meiner Veganismus-Versuche – immer noch der Mann der Konsequentere, denn wenn bei mir noch der Appetit auf Bratwurst vorhanden ist, denkt er schon darüber nach, was für Qualfleisch er da angeboten bekommt. Mit Hackfleisch aus der Supermarktkühltruhe oder Suppenhuhn kann man ihn schon seit Jahren das Essen richtig verderben. Dafür mag er weder Soja oder Tofu und bei meinen Seitan-Experimenten hat er sich bislang ganz verweigert. Das macht aber nichts, denn er bleibt auch so der beste und häufigere Koch im Hause und auf die Herkunft unserer zumeist Bio-Lebensmittel achten wir schon lange. Und ihr? Habt ihr ein veganes Lieblingsrezept?

DIY-Baustrahler & Balkenköpfe freilegen

DIY-Baustrahler & Balkenköpfe freilegen

Habt vielen Dank für die Genesungswünsche für den verunfallten Mann, der sich zwar einen Wirbel an der Wirbelsäule angeknackst hat und unseren übervollen Wochenplan nun bis Ende März mit Physiotherapieterminen vervollständigt, aber bereits in seiner Krankschreibungswoche zu Hause nicht untätig bleiben konnte, was ich als guten Zeichen werte.

So hat er an vier DIY-Baustrahlern getüftelt und dazu die auf dem Hof gefundenen Deckenleuchten “geupcycelt”. Nach viel Rechnerei sind dazu zusammenklappbare Holzstativfüße entstanden, die sich platzsparend zusammenlegen und problemlos zum Hof transportieren ließen.

Dazu bastelte er – ebenfalls auch Altmaterialien vom Hof – ein Klemmbrett auf einem Ikea-Ivar-Boden mit Zähler und Sicherung, damit wir ordentlich abrechnen können, wieviel Strom wir von Nachbarn zur Verfügung gestellt bekommen.

Und wozu das ganze? Für den Baustart – endlich! Am Sonnabend durften wir beginnen und haben als erste Eigenleistungsaufgabe die Mammutarbeit “freilegen der Balkenköpfe” vor uns. So eine DIY-Bauleuchte zeigt da selbst nach Sonnenuntergang ganz prima, wo in unserem späteren Schlafzimmer losgelegt werden muss.

Als Baugemeinschaft arbeitet aber jeder aus den 15 Familien überall mit und deshalb haben der Mann (mit Rückenleiden) und sein Schwiegerpapa erstmal dieses Eckzimmer bearbeitet.

Recht stolz kann ich aber berichten, dass auch ich schon die Spitzhacke geschwungen habe und wenigstens zwei Einschübe leeren konnte, um an die Balkenköpfe überhaupt heran zu kommen. Damit gehen auf mein Konto bislang drei freigelegte Balkenköpfe von geschätzten 300, wobei ich schon beim Arbeitsstand: ‘Bearbeitung der Schüttung’ beginnen konnte. Ich hätte nicht gedacht, dass diese Arbeit so anstrengend und vor allem so staubig ist, dass man die Staubmaske freiwillig trägt.

 

Da wir ja nun wirklich in einem Fachwerkhaus wohnen werden, finde ich es wirklich spannend, zu verstehen, wie so eine Holzbalkendecke überhaupt aufgebaut ist. Unter dem Parkett, das im ersten Schritt entfernt werden musste, trifft man in den Einschüben auf Stampflehm mit Stroh oder auf eine Schlackeschüttung, die ich nur mit Mühe und Spitzhacke durchbrechen konnte. Darunter kommen Zentimeterdicke Einschubbretter, bei denen ich sogar meine Stichsägenphobie überwunden habe. Dann folgen noch ein paar Ziegel und schon hat man die Balkenköpfe freigelegt, wie hier in unserem späteren Bad zu sehen. Zwischen den Balkenköpfen sieht man nur noch ein paar dünne Bretter. Würde man dort drauftreten, wäre man ganz schnell ein Stockwerk weiter unten und durch die Decke gerauscht.

Wenn wir in geplant zwei Wochen die Balkenköpfe freigelegt haben (zur Erinnerung: 300!), kommt der Holzschutzgutachter und dann bleibt zu hoffen, dass wir tatsächlich nur maximal 20% der Balkenköpfe austauschen oder anschuhen müssen.

Die DIY-Baustrahler werden heute mal beim Upcycling-Dienstag und dem Kopfkino verlinkt.

My Monday Mhhhhhh: Grünkohl-Chips

My Monday Mhhhhhh: Grünkohl-Chips

Eigentlich schon im Januar habe ich mich an die Zubereitung von Grünkohl-Chips gewagt, da ja zum Jahresmotto auch die Trennung von ein paar überflüssigen Schwangerschaftspfunden gehört. Grünkohl hat wohl vor allem in den USA gerade einen neuen Siegeszug angetreten, dessen Spuren man am besten in diesem wundervollen Blogbeitrag folgen kann. Da er ja so sehr gesund sein soll, habe ich die Chipsform ausprobiert.

Grünkohl war im Lieblingsbioladen vorrätig und die Zubereitung ganz einfach. Grünkohl waschen und zerpflücken, mit Olivenöl und Kräutersalz betreuen und ab damit in den Ofen zum trocknen.

Ich fand die knusprigen Chips sehr lecker! Der Selbstversuch ergab aber, wenn man so einen Riesengrünkohlkopf in Chipsform am Abend in sich reinfuttert, weil die Familie es maximal als “interessant” einstuft, wird das nichts mit dem Pfunde verlieren …

Verlinkt bei My Monday Mhhhhhh von Glücksmomente.

Kosmetiktasche Mona

Kosmetiktasche Mona

Beim schreiben des gestrigen Blogbeitrags ist mir aufgefallen, dass ich beim Jahresmotto zwar als Illustrationsbild die wunderbaren Vögel von Anja Rieger* gezeigt habe, aber noch nicht verbloggt habe, wofür diese eigentlich gestickt wurden. Der Vogelschwarm gehörte zur zweiten Mona-Tasche, die nach dem gleichnamigen Schnittmuster aus dem Buch “Tolle Taschen selbst genäht” entstanden ist. Da beide Taschen fast gleichzeitig von der Nadel gehüpft sind, habe ich auch hier wieder mit 250er Bügelvlies gearbeitet und konnte die netten Hinweise, wie es knitterfreier werden könnte, noch nicht ausprobieren.

Vernäht wurde der vorrätige Tilda-Stoff und da die Tasche zu einer besonders lieben Freundin wandern sollte, habe ich mich  für das Innenfutter von einem lang gehüteten Robert-Kaufmann-Stoff getrennt.

Auch wenn sich die Beschenkte sehr gefreut hat, habe ich mit dieser Tasche mal wieder etwas für die Rubrik “Nähunfälle” geliefert,
denn der Namenschriftzug ist ganz ungeplant auf der Taschenunterseite
gelandet. Wir Siezen uns übrigens nicht im Freundeskreis, aber das
Tochterkind, dass bereits bei ihren ersten Sprechversuchen sehr fein die
Vornamen der 5-köpfige Familie aufzählen konnte, ist bis heute
spaßeshalber bei “Frau Meier” geblieben – was bei uns immer wieder für große Belustigung sorgt.

Leider trennen uns nun schon das zweite Jahr über 130 km. Das sie aber trotzdem regelmäßig die Fahrt zu uns auf sich nehmen und diesmal sogar nur zu einem ausgedehnten Sonntagsfrühstück kommen, ist für uns so ein großes Freundschaftsgeschenk, dass ich diese Sonntagsfreude nun heute auch mal auf den Kreativberg schicke.

Verlinkt bei {Short Stories #2} Freundschaft.

Loslassen: Lichterkette zur Partydeko

Loslassen: Lichterkette zur Partydeko

Noch im Januar ist es mir tatsächlich gelungen, mein Jahresmotto in die Tat umzusetzen. Eigentlich sollte es für den Geburtstag des Mannes und der Tochter auch eine entsprechende Partydeko geben, aber in unserem Baby-Vierseithofsanierung-Doktarbeitfertigsschreibjahr musste sogar ich einsehen, dass dazu die Zeit fehlte. Erstaunlicherweise konnte ich das tatsächlich kurz vor der Feier akzeptieren und meine eigenen Erwartungen runterschrauben.

Und was passierte? Der Besuch brachte noch ein nachträgliches Geburtsgeschenk für den Sohnemann mit und noch bevor alle Gäste da waren, hatten wir die perfekte Partydeko im Wohnzimmer leuchten.

Bei DaWanda konnte ich davon zwar nur die ungeschmückte Variante* finden, aber man muss ja auch nicht immer wissen, wo der Schenkende fündig geworden ist. Ich finde die Kinderlichterkette mit den vielen verschiedenen Tieren richtig toll und lasse sie nur ungern ins Kinderzimmer weiterziehen.