Kinderwagenmuff vs. Sitzkisten

Kinderwagenmuff vs. Sitzkisten

Das ich hier immer mal die Rubrik Nähunfälle befülle, ist dem Blogleser, der mich schon länger begleitet, sicherlich bekannt. Mit meinem Kinderwagenmuff vs. Sitzkissen habe ich nun noch eine besondere Nähgeschichte zu bieten. Wir reisen zurück in das Frühjahr 2014: wie bereits lange vorgenommen, wollte ich mir damals auch endlich einen Kinderwagenmuff nähen. Die üblichen Nähanleitungen* kamen bei mir aber nicht Frage, da – wie hier zu sehen – das marode Modell mit nicht mehr funktionierenden Bremsen ein Halteseil in der Mitte hatte.

Meine Idee waren daher damals zwei getrennte Handwärmer, die mit gestepptem Volumenvlies richtig warm werden sollten. Wenn ich mich richtig erinnere, hatte ich mich vorher auch noch ordentlich vermessen und kam dan erst auf die zweiteilige Variante. Vernäht wurde oben eines meiner Lieblingsstöffchen, die ich vor Jahren mal im Königreich der Stoffe gekauft hatte und aus dem einer der Lieblingsdurchschlafsäcke entstanden war. Wenn ich heute lese, wie fantastisch die Tochter damals geschlafen hat, wird mir mal wieder bewusst, wie unterschiedlich unsere beiden Kinder doch sind.

Um es etwas kürzer zu machen – die Einzelkinderwagenmuff-Variante hat es nie an den Kinderwagen geschafft. Die frühsommerlichen Temperaturen waren schneller da, als ich die KamSnaps* eindrücken konnte und der Kinderwagen gab seinen Dienst endgültig auf. Mehr als zwei Jahre lagen die “Kissen” dann auf dem Ufo-Stapel. Zwischenzeitlich hatte ich die Idee, sie zu Stuhlsitzkissen für den Tisch umzufunktionieren.

Inzwischen sind sie aber tatsächlich einfach Bodenkissen für das neue Kinderzimmer geworden. Genial, oder? Sehr schmunzeln musste ich übrigens darüber, dass ich letzte Woche tatsächlich einen jungen Papa mit Kinderwagen gesehen habe, der genau aus diesem Stoff einen Kinderwagenmuff ausführte. Die Nähwelt ist doch wirklich klein.

Verlinkt bei Kiddikram, link your stuff, Mittwochs mag ich und dem AfterWorkSewing.

Einschulung: Feier & Spiele

Einschulung: Feier & Spiele

Nach Zuckertüte, Einschulungskleid, Schlechtwetterjäckchen, Schulfeier, Deko und Partyrezepten folgt nun endlich unser Feierprogramm. Wir haben uns gegen die bei uns durchaus übliche Buchungsvariante an einem besonderes Ort entschieden und in kleiner Familienrunde mit der Tante und Familie, den vier Großeltern, der Uroma und dem Patenonkel gefeiert. Dafür habe ich eine Idee meiner eigenen Schuleinführung übernommen und ein ähnliches Einschulungsprogramm gestaltet. Wie bereits meine eigene Mama wurden die einzelnen Programmpunkte in kleine Zuckertüten gesteckt.

Schuleinführung 1984

Meine sieben Zuckertüten* in Regenbogenfarben entsprachen den
Buchstabenfarben, die auf der selbstgenähten Zuckertüte aufgestickt waren. Die sieben Zahlen wurden
von minidrops genutzt. In ihrem Shop gibt es die wunderbaren (Adventskalender)Zahlen übrigens auch als fertige Aufkleber*. Bereits im Vorfeld war ich auf die Idee gekommen, dass
jede Gastgruppe für einen Programmpunkt zuständig war. So ergab sich
ganz von alleine ein abwechslungsgreiches Programm und für uns wenig
Vorbereitungsmühe.

Der extra für wenige Stunden aus Braunschweig
angereiste Patenonkel, der wenige Tage später sein eigener Umzug
erwartete, hatte sich als erstes Spiel eine Fühlkiste mit lauter Dingen
ausgedacht, die mit dem Schulbeginn zusammenhingen. Unser Schulkind
ertastete so ein Lineal, einen Radiergummi, Spitzer und noch einiges
mehr.

Die Großeltern hatten ein Puzzel mitgebracht, auf dem das
große gemeinsame Geschenk sichtbar wurde, von dem zum Schulbeginn erst
einige Teile angekommen waren. Was das ist, zeige ich demnächst. Auf der einen Großelternzuckertüte waren übrigens lauter Kinderbilder der Tochter, was eine sehr feine Idee war. Auch bei uns hingen als Deko ganz viele Baby- und Kleinkindbilder unserer Schulanfängerin. Wo sind die sechs Jahre nur hin?

Es
folgte ein Pustespiel mit Pfandabgabe. Dann zeigte das Schulkind ihren
Schulweg, wo es ein Windradspiel auf dem Weg gab. Ein weiterer Höhepunkt war der
Hindernislauf, den Tante und Onkel organisiert hatten. Das dabei auch die Hofbewohner mitmachten, bei denen sich unsere beiden Kinder nun fast schon zusätzliche “Großeltern” ausgesucht haben, war eine besondere Freude.

In der letzten Programm-Zucktertüte versteckte sich die Ankündigung für einen Lampionumzug, bei dem ebenfalls neben unseren Gästen alle Hofbewohner eingeladen waren. Vom Bastel-Kürbis-Lampion* über die Waldorf-Faltlaterne bis zur Handy-Kerze war da alles dabei und unser Weg sehr stimmungsvoll.

Wie die Feier nach 22:00 Uhr endete, habe ich bereits gezeigt. Bis auf wenige Ausnahmefälle wurden an diesem Tag keine Zuckertüten ausgepackt, denn dann hätten wir unser Programm wohl gar nicht geschafft. Ich war sehr zufrieden mit dem Ablauf und freue mich schon jetzt ein bisschen auf die zweite Runde in drei oder vier Jahren.

Verlinkt beim Creadienstag, DienstagsDinge, HandmadeOnTuesday, Herzlich Eingeladen
und link your stuff sowie der eigenen Übersichtsseite zu den Kinder(geburtstags)feiern.

Laterne laufen 2016

Laterne laufen 2016

Die letzte Woche endete gleich mit zwei Lampionumzügen, die beide praktischerweise fast genau vor unserer Hoftür endeten. Seit vielen Jahren zum ersten Mal habe ich es diesmal nicht geschafft mit den Kindern einen Lampion zu basteln, was mich selbst ein bisschen geärgert hat. Gleichzeitig fehlte aber die Notwendigkeit, denn die Tochter bastelte in der Schule, der Sohn im Kindergarten, in dem schon seit Wochen die passenden Lieder geübt wurden.

Bei der Tochter musste ich (innerlich zähneknirschend) erstmals die gruselige Leuchtstabvariante* akzeptieren. Dafür gab es aber bei der Feier ein ordentliches Feuer und sogar Knüppelkuchen. Auch dort hat man sich also wirklich viel Mühe gegeben und die Tochter fand ihren Gespenster-Lampion* auch richtig toll. Nur das Wetter war an diesem Tag ein bisschen zu gruselig und ich war froh, dass der Sohn (warme) Großelternzeit hatte.

Am Martinstag waren dann aber wieder beide Kinder vereint (und ich glücklicherweise rechtzeitig von meiner Dienstreise zurück). Der Martinstag vom Kindergarten des Sohnes hat mich wirklich begeistert. Wer hier schon länger mitliest, kennt meine Einstellung zum Eletro-Leuchtstab, in dem ich keinerlei Vorteile erkennen kann. Daher habe ich im letzten Jahr sogar allein mit zwei kleinen Kindern die Feuervariante erfolgreich durchgezogen. Um so mehr beglückte mich nun, dass der Kindergarten tatsächlich komplett auf Leuchtstäbe verzichtet und alle Kinder „das Licht teilen”. Wie liebevoll das organisiert ist, habe wir nun dieses Jahr das erste Mal erleben dürfen.

Die Laternen wurden im Kindergarten gebastelt und selbst der Sohn konnte beispielsweise den Refrain “Hell wie Mond und Sterne leuchtet die Laterne | bis in weite Ferne übers ganze Land. | Jeder soll uns hören, kann sich gern beschweren | diese frechen Gören | das ist allerhand” (Rolf Zuckowski*) inzwischen fehlerfrei. Während die Eltern hinter dem Kindergarten versteckt frierend warteten, wurde viele dieser Lieder gesungen und dann mit allen zwischen Kindern zwischen drei und sechs Jahren das entzündete Feuer geteilt. Mit ihren Kerzenlicht-erleuchteten Laternen liefen die Kinder dann über einen Weg mit ganz vielen Teelichtgläsern zu ihren Eltern. Das war so emotional wie unser kleiner Junge ganz sorgsam sein Licht tragend zu uns kam, dass ich mehr als ergriffen war.

Danach ging es für alle zum Treffpunkt in der Nähe die Straße entlang und dort wurden alle Lampions – kein einziger mit Leuchtstab (und nur einer aufgrund der Konstruktion mit Fahrradlampe) – an einem Weidenzaun befestigt und noch recht lange mit Feuerschale, Kinderpunsch, Glühwein und von den Kindern selbstgebackenen Gepäck gefeiert.

Es war definitiv das schönste Martinsfest, dass ich bislang in meiner Familienzeit miterleben durfte.

Weil die konsequente Verwendung von Kerzenlicht sehr ökologisch ist, verlinke ich bei Einab.

Vorschulkind: Schreib und Wisch Weg – Zahlen lernen mit dem kleinen Maulwurf

Vorschulkind: Schreib und Wisch Weg – Zahlen lernen mit dem kleinen Maulwurf

Diese Woche brachte unser Schulkind das erste Mal den Stempel “Zahlenkönig” mit nach Hause, weil sie beim Kopfrechnen die Klassenbeste war. Mit etwas Glück haben sich da vielleicht tatsächlich die Zahlen-Gene des Mannes durchgesetzt. Wer hier schon länger liest, wird sich sicherlich an den üblen Aprilscherz des Mannes bezogen auf meine schulische Mathematiklaufbahn erinnern. Um so mehr freut mich, wenn die Tochter – zumindest bei Schulstart – nun mehr Freude an den Zahlen entwickelt.

Bereits auf dem Geschenketisch zum 6. Geburtstag im Januarlag für unser damals noch Vorschulkind das “Schreib und Wisch Weg Buch Zahlen“* mit dem kleinen Mailwurf. Der dazugehörige Stift hat zwar leider nicht sehr lange durchgehalten und wir haben es währen der Umzugszeit auch ein bisschen aus den Augen verloren, aber es gab immer wieder Phasen, in denen sie sich selbst damit beschäftigt hat. Zu sehen war es bereits auf dem Notfallschreibtisch im Sommer.

Die Rechenaufgaben auf den letzten Seiten werden aber tatsächlich erst jetzt interessant. Da das Zahlenlernbuch bereits vor dem Schulstart bei uns lag, haben wir in dieser Zeit nicht wirklich mit ihr geübt, waren aber begeistert, dass sie die Zahlen da schon ziemlich gut geschrieben hat.

Um so überraschter war ich über die ersten Schulwochen. Auf einmal
begann unser Töchterlein die Zahlen so intensiv zu spiegeln, dass selbst
unserer Grundschullehrerin-Oma erstaunt war. In einem ihrer Malbücher hat sie in dieser Zeit die Seiten nummeriert und sehr ausdauernd statt 15-16-17 die Zahlen als 51-61-71 und dann auch noch in Spiegelschrift eingetragen. Bis auf die 4 und manchmal die 5 wird es gerade besser, aber neugierig bin ich immer noch – gab es diese Entwicklung bei euch so intensiv? Kennt jemand dazu – gerne auch wissenschaftliche – Hintergründe?

Aus der gleichen Serie gibt es übrigens auch noch “Wisch und Weg Buchstaben“* – das wäre tatsächlich etwas für den Weihnachts(mann)sack (Grüße an die mitlesenden Großeltern).

Verlinkt beim Freutag.

Rezension: Papierkram: Das Werkstattbuch für Kinder

Rezension: Papierkram: Das Werkstattbuch für Kinder

Bereits im letzten Jahr habe ich aus dem Haupt-Verlag die damalige Neuerscheinung “Krimskrams finden und was draus machen: Das Sammelsurium-Schnipsel-Mitmach-Buch“* rezensiert und war dabei sehr begeistert. Da die gleiche Autorin nun vom Layout in die gleiche Reihe passend den Titel “Papierkram: Das Werkstattbuch für Kinder“* auf den Markt gebracht hat, musste ich natürlich zuschlagen.

Abbildung vom Haupt-Verlag

Wie so häufig bei Fortsetzungen, begeistert mich das Grundkonzept dieser Buchserie zwar immer noch, aber ich bin nicht mehr ganz so euphorisch, wie beim ersten Band. Diesmal gibt es einen klaren Fokus auf das Material Papier – in sieben Kapiteln wird dieses Universalmaterial mit so ziemlich jeder denkbaren Technik “verbastelt”. So wird nicht nur geschnitten und gefaltet, sondern auch gedruckt, gewebt oder bestickt und sogar bewegliche Modelle erstellt.

Abbildung vom Haupt-Verlag

Neu und – aus meiner Sicht – ein kleines Manko ist die Verlagerung der Modellvorlagen an das Ende des Buches, wo sich auch noch einige Musterpapiere befinden. Damit ist es kein Werkstattbuch mehr, das man direkt “verarbeitet” sondern eher an Anleitungsbuch mit ein paar beigelegten Schablonen. Häufiger gibt es auch nur Angaben, wie man die Vorlage auf ein Papier mit entsprechenden cm-Angaben überträgt. Außerdem sind die übrigen Seiten extrem bunt. Selbst mein Erwachsenenblick musste sich bei der Papierartenübersicht erstmal orientieren, was da überhaupt gezeigt werden soll. zunächst habe ich nur die grünen (nebensächlichen) Beispielunterlagen gesehen.

Abbildung vom Haupt-Verlag

Vermisst habe ich außerdem eine Auflistung der Projekte, denn es gibt tatsächlich nur das Inhaltsverzeichnis mit der umfangreichen Technikauflistung. Möchte ich das – mich sehr begeisternde – Straßenprojekt wiederfinden, hilft nur wildes blättern. Wenn man sich die Zeit genommen hat, das Buch in Ruhe durchzuschauen und vielleicht schon vor der Bastelstunde mit den Kindern markiert hat, was man als Inspiration nutzen möchte, ist es aber weiterhin ein sehr empfehlenswertes Bastelbuch.

Abbildung vom Haupt-Verlag

amberlights Rezensionsportal