Nicht alle Bereiche unserer Wohnung sind so Plastikfrei, wie ich mir das wünschen würde. Dazu gehören beispielsweise auch die Platzdeckchen auf dem Wohnzimmertisch, die farblich perfekt zu den Stühlen und unserem großen Buffetschrank passen, aber vom Material her sehr weit vom Nachhaltigkeitsthema entfernt sind. Seit Jahren wollte ich eigentlich endlich mal eine passende Stoffalternativvariante nähen, muss aber zugeben, dass die Abwischbarkeit bei den kleckernden Kleinkindern in der Familie durchaus praktisch ist. Meine bisherigen Versuch mit Iron on-Vinyl* waren ja auch eher ernüchternd.
Eigentlich war ich auf dem besten Weg die ungeliebten Plastikdinger loswerden zu können, denn sie lösten sich ganz vom allein auf. Da aber Wegwerfen noch unökologischer ist, habe ich vor einiger Zeit den Wunsch des Mannes erhört und nach etwas Flechtkunst, die mich sehr an die Papierflechterei* aus Kindertagen erinnerte, die Dinger wieder zusammengenäht.
Die Nahtlinie war bereits vorgegeben und musste nur nachgenäht werden, was schneller ging, als erwartet. In dieser Form werden sie nun wohl noch etwas länger unserem Wohnzimmertisch “schmücken”. Inzwischen wüsste ich übrigens sehr genau, welche – allerdings nicht abwischbare – Tischset-Alternative ich mir gut vorstellen könnte: beim Avocadostore*, dessen plastikfreie Produkte mich so begeistern, dass ich ihn als neues Partnerprogramm aufgenommen habe, gibt es handgewebte Leinen-Tischsets*, im passenden Rot, die sozial-fair hergestellt werden.
Die Lieblingsteekanne, die auf dem ersten Bild zu sehen ist, habe ich vor wenigen Tagen auch auf Instagram gezeigt. Als Hochzeitsgeschenk von lieben Freunden begleitet sie uns nun schon das dritte Ehejahr und hoffentlich noch sehr viele weitere …
Bekommt ihr denn auch manchmal ungeliebte Reparaturnähaufträge?
Freitags freut mich, dass sich unser Tochterkind immer noch so sehr über Kleinigkeiten freut und bislang noch nie die Frage nach “ist das gekauft” oder “was hat das gekostet” gestellt wurde. So leuchteten ihre Augen auch, als sie aus dem großen Weihnachtsmannsack ein Glas mit Holzperlen auspacken konnte.
Die Perlen – zuvor etwas mühsam nach der Holzvariante für’s Kind und dem Plastikschrott für den Abfall sortiert – kommen aus einer zu-verschenken-Kiste, die ich im letzten Jahr plündern konnte. Ein passendes Glas war schnell gefunden und mit etwas Maskingtape* so aufgehübscht, dass es nun als schickes Aufbewahrungsglas bestens geeignet ist.
Für die Auffädelei gab es dann aber doch wieder ein bisschen Kunststoff, denn der Nylonfaden aus dem geschenkten Nähnachlass wurde gleich dafür verwendet und eignet sich hervorragend. Das Tochterkind darf allerdings ausschließlich Armbänder fädeln, denn bei den Kettenvarianten ist mir bei so einer reißfesten Variante dann doch die Strangulierungsgefahr zu groß. Wenn man mit diesem Thema einmal in Berührung gekommen ist, denkt man selbst beim Fädelspiel an solche Gefahren.
Zwei Bloggerinnen wollen diese Woche wieder wissen, für welche fünf Dinge wir dankbar sind. Meine fünf Gedanken dazu beziehen sich bereits auf den Geburtstag der Tochter:
1. … dass wir es geschafft haben, die Kindergeburtstagseinladung als Mutter-Tochter-Bastelprojekt fertigzustellen.
2. … dass das Tochterkind überzeugt werden konnte, dass es gar nicht so traurig ist, im Winter statt im Sommer Geburtstag zu haben, weil man dafür die erste in der Familie ist, die überhaupt feiern darf 😉
3. Ein Kind noch spontan nacheinzuladen, weil das Geburtstagskind es sich so wünscht und man dabei erfolgreich das Mantra wiederholt hat “es ist nicht mein sondern ihr Geburtstag” und “eins mehr passt schon noch rein”
4. Mitzuerleben, welche große Vorfreude so ein 5. Geburtstag auslöst – mal schauen, ob mir das mit 33 Jahren mehr im August auch so gelingt
5. Rechtzeitig ein zweites Lieblingsbuch aus dem Waldhuhn-Verlag bekommen zu haben und nun überlegen zu können, welches man auf den Geschenketisch legen wird.
Mein erstes Rezensionsexemplar aus dem Waldhuhn-Verlag habe ich mit “Frau Bengali“* im Sommer des letzten Jahres bekommen und war ehrlich beeindruckt, dass es Kinderbilderbücher gibt, die beim künstlerischen Anspruch in Illustration und (!) Text so sehr überzeugen können. “Frau Bengali“* – deren Geschichte momentan einen aktuelleren Bezug hat, als ich das letzten Sommer noch ahnen konnte – wird übrigens in wenigen Tagen auf dem Geschenketisch der Tochter landen. Mit “Carlin kopfüber“* habe ich nun die nächste Neuerscheinung aus dem Waldhuhn-Verlag erhalten.
Abbildung vom Waldhuhn-Verlag
Zitat Klappentext:
“Carlin ist eine kleine Fledermaus, die es nicht eilig hat. Während die anderen Fledermauskinder längst durch die Gegend flattern, hängt er lieber gemütlich am Ast. » Fliegen. Wozu fliegen?! Es ist doch alles toll so, wie es ist. «
Aber wie lange kann Carlin sich eigentlich Zeit lassen? Ja, darf man das denn überhaupt —so lange warten? Warum nicht. Carlin hat nun mal sein eigenes Tempo . Und WENN Carlins Zeit einmal gekommen ist, dann mit so viel » Wumms «, dass es durch den gesamten Blätterwald rauscht.
Begleitet wird Carlin von der vorwitzigen Motte Berga. Trotz aller Gegensätze verbindet die beiden eine außergewöhnliche, wunderbare Freundschaft.”
Abbildung vom Waldhuhn-Verlag
Die zwei bildenden Künstlern Kirsten Hinkler und Marc Hartmann haben damit ein sehr sensibles Thema angefasst, denn das Zeitlassen- und Erwartungsdruck-Thema scheint wohl leider sehr viele Eltern zu begleiten. In unserem Freundes- und Familienkreis gibt es Kinder, bei denen das “warum fliegen sie nicht los” einen ganz besonderen Hintergrund hat. Bei einigen gibt es dafür medizinische Schubladen, die zu notwendigen Hilfestellungen auf den Weg des Lebens bis zur beängstigenden Diagnosen führen.
Ohne diesen Hintergrund, scheinen aber nur noch wenige Eltern ihren Kindern Freiräume für eine individuelle Entwicklung geben zu können. Wie schnell wird doch der normierte Entwicklungskalender vorgelegt und verunsichert. Selbst unser Tochterkind wurde mit ihrem Minimalgewicht zur Physiotherapie beordert, weil die Nackenmuskelatur das Köpfchen-halten erst zwei (!) Wochen nach dem Vorgabeplan ermöglichte. Ganz rasant wird das Rezept für Ergo-, Logo-, oder andere Theraphieformen Kindern verschrieben, die keinen wirklichen medizinischen Hintergrund haben. Manchmal würde es ja vielleicht schon reichen, wenn Erwachsene – wie hier berichtet – sich einfach mal Zeit für ihr Kind nehmen, statt auf dem Wischhandy rumzusurfen. Dann würde die kleinen Menschen sicherlich ganz ohne Therapiestunde fliegen sprechen lernen.
Abbildung vom Waldhuhn-Verlag
Wenn wir dieses wunderbare Publikation – die es für 14,95€ im Handel* gibt – unseren Kindern vorlesen werden, wird es hoffentlich keinen Zeitdruck geben, denn bei diesem Buch, darf man nicht parallel auf die Uhr schauen. Die Illustrationen lassen die Augen auf jeder Seite erneut auf Entdeckungsreise gehen. Das empfohlene (Vor)Lesealter wird bereits mit drei Jahren angegeben. Am Ende des Buches findet sich noch ein Vorschlag für ein Waldspiel und für die größeren Kinder der Fachtext “Kleine Jäger der Nacht” vom NABU Sachsen.
Meine Blogsponsorin für das erste Vierteljahr 2015 ClauChichi* gehörte zu den allerersten Nähbloggern aus meiner eigenen Stadt, von denen ich beim Beginn meiner Blogger- und Nähleidenschaft erfahren habe, denn das Tochterkind wurde vor fast fünf Jahren von unserer Hebamme in einem Wiegetuch* von ihr gewogen. Da sie sehr, sehr langsam zunahm und erst nach fünf Wochen ihr Geburtsgewicht wieder erreichte, hatte ich damals genügend Zeit, mir den Namen des Nählabels zu merken und den dazugehörigen Blog zu finden. Auch die ersten Schuhe meiner Tochter sind von ihrer Nadel gesprungen. Inzwischen gab es schon mehrere persönliche Treffen und ich weiß inzwischen, welche warmherzige, immer hilfsbereite Näherin dahinter steht. Daher mag ich sehr, dass sie mir meine Fragen beantwortet hat:
Wie heißt dein Shop und wann hast du ihn eröffnet?
Mein Shop heißt clauchichi.de* und wurde 2010 eröffnet. Ich biete hier inzwischen eine breite Palette an Accessoires und Kleidung für Groß und Klein an und ständig kommt Neues dazu.
Was war das erste Produkt, das du verkaufen konntest?
Das erste verkaufte Produkt war eine Windeltasche*, genau wie viele die noch folgten. Leider gab es nach der Geburt meiner großen Tochter keine kleinen Windeltaschen um für kurze Ausflüge schnell ein, zwei Windeln & ein paar Tücher mitzunehmen. Schnell verschenkte ich diese Taschen auch an Freundinnen und Bekannte zur Geburt- sie kamen so gut an, dass ich es einfach wagte sie auch bei DaWanda anzubieten.
Hast du ein Lieblingsstück in deinem Shop?
Im Moment die Shopping Taschen*, ich liebe sie und habe selber inzwischen drei Stück im ständigen Gebrauch. Sie sind einfach nur klasse, ganz klein in der Handtasche zu verstauen und wenn frau sie braucht, haben sie ein tolles Volumen für den täglichen Einkauf, den Besuch im Schwimmbad oder als Übernachtungstasche fürs Kind usw.
Welches Produkt wurde bei dir im letzten Jahr am häufigsten gekauft?
Alle Produkte, die es in den Shop schaffen wurden von mir oder im Freundes- und Familienkreis zunächst ausgiebig getestet um ein optimales Produkt anzubieten. Die Rückmeldung durch die Kunden ist auch durch und durch positiv, viele bestellen nicht nur einmal.
Ist der Shop dein erstes, zweites oder drittes Standbein?
Inzwischen mein erstes Standbein. Der zeitliche Aufwand ist nicht zu unterschätzen, damit das ganze “läuft”. Neben dem Shop mit Genähtem gibt es auch einen zweiten Shop*, in dem ich Nähzubehör anbiete. Ganz neu sind da die Nadelmagneteals Holz*, die sich als echter Renner erweisen.
Wieviel Arbeitszeit investierst du in deinen Shop?
Das ist unterschiedlich, vor Weihnachten oder Ostern natürlich sehr viel mehr Zeit als normalerweise. Ich versuche aber immer eine gute Balance zu halten, damit die Familie bzw. meine Kinder nicht zu kurz kommen. Sie stehen immer an erster Stelle- aber der Shop bekommt genauso viel Herzblut ab!
Wie sieht dein Shop aus, wenn du in die Zukunft träumst?
Ich würde gern das gesamte Angebot erweitern um einige Produkte, die sich sich entweder noch in der Testphase befinden oder nur als Idee im Kopf herum spuken… Man darf gespannt bleiben!
Wo sollten wir noch vorbeischauen?
Auf jeden Fall bei superSarah*, die ich vor allem für ihre schönen Illustrationen sehr mag und die auch in Person eine absolut liebe & kreative Kollegin ist.
Hast du eine Buchempfehlung?
Allen Selbermachern möchte ich das Buch “growing up sew liberated” von Meg McElwee ans Herz legen, ein herrliches Potpourrie an Ideen für eine schöne Kindheit. Und als Empfehlung für Eltern “Wecke niemals einen Schrat” von Wieland Freund, ein Buch zum Vorlesen & Selberlesen für größere Kinder, an dem alle Spaß haben. Wir lieben es sehr und lesen es immer wieder gern (vor).
Von der lieben (Ex)-Kollegin, wie sie sich selbst immer gern bezeichnet, gab es nicht nur einen großen Stapel Stoffe, sondern auch Nähzubehöraus dem familiären Nachlass, der heute auf meinem Creadienstagstischliegt. Das das Gummiband aus DDR-Zeiten immer noch elastisch ist, finde ich schon beachtlich, wobei ich mir die Nachhaltigkeit der Zusammensetzung kaum Illusionen mache. Richtig praktisch sind aber ganz große Teppichnadeln* Marke “Best London”, die sich hervorragend zum Einzug der Overlockfadenraupen eignen.
Eher aus sentimentalen Gründen habe ich das Kopierrädchen* mitgenommen. Bislang bin ich ja komplett ohne ausgekommen – “rädelt” ihr denn eure Schnittmusterbögen ab? Außerdem sind noch zwei mir völlig unbekannte Gerätschaften mit zu mir gewandert, bei denen ich bislang völlig ratlos bin, wozu man sie verwendet. Vielleicht zur Lederbearbeitung? Wer weiß mehr?
Jede Plastikflasche weniger hilft! Bei unseren Kindern sind seit Jahren Emil-Flaschen* im Einsatz während wir Erwachsene von der bei der Markteinführung mitfinanziertenSoulbottle* überzeugt sind.
Liebe Frau Amberlight, ein sehenswertes Modell war das! Aber es ist eben das wahre Leben, dass die Fliegen diese Lampenschirme…
[…] ich mir vorgenommen, die Probestücke in eine große – hier schon aus dem Nachlass des Vaters der Kollegin dafür…
[…] man am gestrigen Blogbeitrag gesehen hat, bin ich gerade in alten Blogbeiträge-Bilder-Ordern unterwegs, von denen ich bislang […]
Das war ja mal eine wirklich tolle Lampe und die kleinen Kugeln sicherlich notwendig, um das kleine Insekt nicht zum…
Das war aber auch eine wirklich skurrile und gleichzeitig hübsche Lampe ♥ Schön wie Du Deine Erinnerungen damit verknüpfst. Ich…