Rezension: essbar.  Wildpflanzen, Pilze, Muscheln für die Naturküche

Rezension: essbar. Wildpflanzen, Pilze, Muscheln für die Naturküche

Das einzige, was am großen Waldbuch letzte Woche gefehlt hat, waren Hinweise, was man – neben den Pilzen und bekanntesten Waldbeeren – bei den Waldausflügen alles für den eigenen Speiseplan sammeln kann. Im Standardwerk “essbar“* von Richard Mabey erfährt man, dass dazu mehr gehört, als man vermutet oder zumindest sich oftmals traut.

Abbildung vom Haupt-Verlag

Das mit über 460 Seiten dickbändige Kompendium erschien bereits 1972 unter dem englischen  Originaltitel “Food for free“*, dem 1978 die erste deutschsprachige Ausgabe folgte. Vierzig Jahre später brachte der Autor eine überarbeitete Neuauflage auf den Markt, die der Haupt-Verlag 2013 dem deutschsprachigen Publikum zugänglich machte und mir als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat.

Vor dem sechsteiligen Hauptteil gibt der Autor in einem Vorwort, dem ein Einführungstext folgt, Einblick in die Entstehung des Buches. Dabei wird bereits angegeben, welche Bereiche das Buch nicht umfasst: keine Gräser und Getreide, die zur Mehlherstellung dienen, da dies unpraktikabel sei, kein Fisch oder wildes Geflügel und Schalentiere nur, weil sie sich laut des Autors eher wie Pflanzen verhalten. Nach Hinweisen zum Sammelverhalten wird auf die einzelen Pflanzenbestanteile eingegangen und die Geleeherstellung ausführlich erläutert. Diesen besonders ausführlichen Teil zum Pektin fand der Mann besonders spannend, der sich mein Rezensionsexemplar einfach als abendliche Leselektüre geschnappt hat. Bereits in diesem ersten Teil sieht man, was dieses Buch* so besonders macht: der Text wird von ganzseitigen, wunderbaren Farbaufnahmen illustriert. Etwas enttäuschend fand ich dabei allerdings, dass sich in diesen Anfangskapiteln kein Hinweis findet, welche Pflanze dabei abgebildet wurde.  

Abbildung vom Haupt-Verlag

Der Hauptteil gliedert sich in “Bäume und Sträucher”, “Krautige Pflanzen”, “Pilze”, “Flechten und Farne”, “Algen und Tang” und “Schaltentiere”. Dabei fasziniert mich besonders das erste Kapitel. Wer hätte gedacht, was man von Bäumen so alles essen kann … Zu jeder Pflanze gibt es entweder eine Abbildung oder ein Tableau mit vier Aufnahmen.

Abbildung vom Haupt-Verlag

Unter der deutschen Bezeichnung wird der lateinische Name angeben. Im
Fettdruck gesetzt wird die Pflanze näher beschrieben, dann folgt ein
Text, in dem oftmals auch der historische oder volkskundliche Hintergrund näher erläutert wird und schließlich die teilweise wirklich ungewöhnlichen Rezeptvorschläge. Oder habt ihr schon mal Buchenlikör angesetzt oder Beinwellblätter ausgebacken? So ungewöhnlich die Rezepte auch sind, meint der Küchenchef in unserer Familie, dass sich trotzdem vieles wiederholen würde und sich Salat- oder Spinatvarianten dabei häufen. Außerdem gibt es auch nicht zu jeder Pflanzen einen Rezeptvorschlag.

Abbildung vom Haupt-Verlag

Problematisch bleibt bei diesem Buch mit seinen großformatigen Farbaufaufnahmen, dass bei recht vielen Bildern die Ästhetik vor der Erkennbarkeit der Pflanzen gestellt wurde. Oftmals sind dabei nur Teile der Pflanze erkennbar, die kein sicheres Bestimmen ermöglichen, da beispielsweise die Blätter oder Wurzeln fehlen. Das Buch ist zwar nachdrücklich nicht als botanisches Bestimmungsbuch ausgelegt, aber die Beschreibung der Pflanzen deutet gleichzeitig darauf hin, dass man sich damit auf Sammeltour begeben kann. Zeichnungen am Ende des Buches versuchen dieses Manko zwar abzufangen, aber da dort wiederum die Beschreibungen und Wurzeln fehlen, kann auch damit eine Fehlbestimmung nicht ausgeschlossen werden.

Nach dem 17 seitigen Verzeichnis der Arten gibt es im Anhang ein Verzeichnis der Fachausdrücke, Quellen, Referenzen, Nachschlagewerke – zu denen auch Bestimmungsbücher, wie der “Grundkurs Pflanzenbestimmung“* gehören – sowie ein Register und die Bildnachweise.

Abbildung vom Haupt-Verlag

Für den ohnehin schon versierten Pflanzenkenner ist das Buch* sicherlich eine Schatzgrube, die für 39,90€ erworben werden kann. Ich selber hätte mir übrigens neben den Schalentieren noch ein Kapitel zu Schnecken gewünscht. Die soll es ja in Gärten massenweise geben und vielleicht sind neben den Weinbergschnecken* ja auch noch andere Arten schmackhaft …

Vom Haupt-Verlag wurde bereits vorgestellt:

“Wald und Wiese: Das Naturmitmachbuch für Kinder”

 “Feier mit den Naturkindern”

Rezensionsportal

Atelierbesuch bei Internaht – Kollektion, Stoffe & Kurse

Atelierbesuch bei Internaht – Kollektion, Stoffe & Kurse

Wie bereits gestern berichtet, habe ich das neue Atelier von internaht*besucht, das praktischerweise gleich im benachbarten Stadtteil Plauen eröffnet hat. Bereits der Eingangsbereich des kleinen Hauses sieht so sommerlich frisch aus, dass man gleich ein bisschen Urlaubsgefühl bekommt und vom Strandkorb träumt. So frisch geht es auch im Ladeninneren weiter.

Bereits im Eingangsbereich wird man von der neuesten Bio-Kollektion in “Himmel-Blau und Feuerwehr-Rot”, wie die Inhaberin so schön formuliert hat, begrüßt. Ein Strandkleid* aus der Kollektion ist sogar mit zu uns gewandert und wird vom Tochterkind gerade begeistert “probegetragen*. Im Hauptraum steht der Näher dann vor dem verlockenden Stoffe-Regal, in dem sich vor allem Bio-Stoffe in GOTS-Qualität befinden – darunter auch die “Flying Dogs“*, die ich ja bereits vernähen durfte.

Bei meinem Besuch durfte ich aber auch hinter die Kulissen schauen: dort konnte ich den Maschinenpark bewundern und den habe etwas neidig auf den Zuschneidetisch geschaut. So etwas hätte ich auch gerne. Dort habe ich mir übrigens gleich etwas von den vorbereiten Bündchen geschnappt, die ich gestern gezeigt habe.

Vom Herzschönen Engel Label* habe ich auch schon die Karten gezeigt, die neben liebevoll gestalteten Taschen im Laden angeboten werden. Bereits im August gibt es mit der Porzellanmalerin übrigens direkt im Laden einen ganz besonderen Kurs. Unter dem Motto “Pimp your shoes” werden dabei Schuhe farbenfroh bemalt … eine spannende DIY-Idee, oder? Einige Beispiele gibt es schon im Laden …

Mein Interview mit internaht als Blogsponsor der letzten Monate könnt ihr übrigens hier nochmal nachlesen.

Bündchen von Internaht

Bündchen von Internaht

Meine letzte Elternzeitwoche habe ich noch zu einem Besuch bei internaht* genutzt, über den ich noch einzeln berichten werde. Ganz ohne Stoff konnte ich den Laden natürlich nicht verlassen und so liegen auf meinem Creadienstagtisch zwei Ringelbündchen in Jungsfarben, für die ich sofort ganz viele Nähideen habe …

Außerdem ist noch ein Kartenset von Lydia Schade* mit zu mir gewandert,  die unter ihrem Label Herzschöne Engel* entstanden sind. Der bekannte Spruch “Wenn deine Kinder klein sind, gib ihnen Wurzeln, wenn sie gross werden, gib ihnen Flügel …” gehört mit zu meinen Lieblingsweisheiten und ich hoffe, dass uns dieser Weg auch bei unseren Kindern gelingt.

Seit dieser Woche ist der Papa ja tagsüber für die Wurzeln des Sohnemanns zuständig und ich bin ein bisschen fassungslos, dass er bereits am ersten Tag alleine(!) Mittagsschlaf im eigenen Bett gemacht hat, während der Mann gelangweilt 2,5h im Wohnzimmer saß. Ich bin daran in der gesamten Elternzeit gescheitert … was hätte ich da alles nähen können! Besser als ein die Mama-vermissendes Kind ist das aber natürlich auf jeden Fall.

Suomalainen Päiväkirja #BlogLeseLiebe

Suomalainen Päiväkirja #BlogLeseLiebe

Am Ende meiner ersten Elternzeit habe ich meine Blogleseliste radikal auf nur zehn Blogs reduziert. Was ich nun nach der zweiten Auszeit machen werde, weiß ich noch nicht so genau, denn die Belastung der Doktorarbeitsschreibzeit nach dem Arbeitsalltag (der heute wieder beginnt) ist ja glücklicherweise weggefallen, auch wenn mich die Verteidigung erst noch erwartet. Gleichzeitig habe ich bei Mama-notes gelesen, dass dort “neue” Lieblingsblogs gesammelt werden. Blogs gibt es unzählige, aber die Idee tatsächlich noch unentdeckten Leseschätze zu teilen, gefällt mir.

In unregelmäßigen Abständen werde ich mitmachen und jeweils einen Blog pro Kategorie, die ich in feedly angelegt habe, vorstellen. Aus den sogenannten “Familienblogs” ist das “Suomalainen Päiväkirja“.

Es gibt nur wenige virtuelle Tagebücher, die mich so sehr sehr begeistern, wie die Alltagseinblicke dieser fünfköpfigen Familie hoch im Norden. Vielleicht ist es die Finnlandliebe, vielleicht aber auch die Begeisterung, wie beruhigend normal sich dort das Leben einer Wissenschaftlerin mit Beruf und Familienalltag miterleben lässt. Da schwingt viel Vorbildwirkung für mich mit – und ganz nebenbei, muss man bei fast jedem Blogeintrag ordentlich schmunzeln. Schaut doch mal vorbei und findet raus, warum zum Beispiel Autozahlen gesammelt werden.

Und was ist eure #BlogLeseLiebe?

Grünzeug: Badesee-Ton-Figuren

Grünzeug: Badesee-Ton-Figuren

Der Zufall will es, dass man bei den schönsten Erlebnissen keine Kamera bei der Hand hat – oder wie bei mir – zwar die große Spiegelreflex* mitschleppt, aber den Chip nicht eingelegt hat. *grmpf* Eigentlich hätte ich am letzten Wochenende wunderbare sommerliche Badeseebilder machen und dabei festhalten können, wie wir im Uferbereich eine weiße Tonschicht entdeckt haben, die sofort weiterverarbeitet werden konnte. Das Tochterkind war begeistert dabei und hat mit ihrem Onkel unter anderem ein zauberhaftes Männlein getöpfert.

Auch wenn unsere Ergebnisse auf dem Bild aussehen, als wenn sie sofort wieder auseinander fallen würden, sind die Gefässe und Formen doch ausgesprochen fest geworden. Ich frage mich, ob wir da vielleicht sogar eine natürliche Kaolin-Stelle gefunden haben. Die Nähe zu Meißen würde für die Porzellanerde sprechen. Dieser letzte Badetag in meiner zweiten Elternzeit war auch ohne fotografische Erinnerungsgbilder eine große Freude für mich.

Morgen wird hier der 1. Geburtstag des kleinen Mannes gefeiert und damit erwartet mich mit Wochenbeginn wieder das Büro. Das dabei weinende aber auch lachende Auge habe ich bereits erwähnt. Mir hilft aber sehr, wenn ich mir  bewusst mache, wie wichtig die Papazeit für den Mann ist. Wenn man als Frau dann immer noch dabei steht und vielleicht sogar verkündet, was er anders machen soll, ist das in meinen Augen keine wirkliche Gleichberechtigung. So freue ich mich, dass ich die nächsten Wochen die Euronen für den Vierseithof verdienen darf und der Mann seine Exlusivzeit mit dem Sohn geniesen wird. Über ein bissche Trost aus der virtuellen Welt freue ich mich aber natürlich trotzdem.

Verlinkt bei der Grünzeug-Serie von Naturkinder und dem Freutag.