Indianer Tradition: Nabelschnur Amulett Eidechse

Bei der Elternzeit mit dem Tochterkind saß ich heute schon den zweiten Tag wieder im Büro und war damit zurück im Berufsleben. Mit dem Sohnemann habe ich aber ein vollständiges Jahr und so versuche ich die nächsten vier Wochen als Zusatzgeschenk anzunehmen. Der Papa hätte auch diesmal sehr gerne wenigstens drei – und gerne noch mehr – Elternzeitmonate genommen, aber bislang kann sich der Sohnemann ohnehin nur sehr schwer von mir trennen.

Während ich bei der Tochter um diese Zeit schon drei ganze Tage in Berliner Archiven verschwunden bin und mir sicher sein konnte, dass das Tochterkind weiterhin fröhlich die Welt anstrahlt, ist daran beim Sohnemann noch nicht mal zu denken. Dabei hat er eigentlich einen ganz besonderen Talisman, der ihn sein ganzes Leben beschützen wird: ein Nabelschnuramulett!

Seine Patentante, die sich auch beruflich mit Objekten
indigener südamerikanischer Völker beschäftigt, hat uns bereits vor
seiner Geburt damit überrascht, dass wir ein Stückchen Nabelschnur trocknen müssten, weil sie ihrem Patenkind einen solchen Glücksbringer herstellen wolle. Die Nabenschnurbehälter gehen auf die Tradition der Plain-Indianer* zurück. Das Trocknen eines Nabenschnurstückchens und des später zu Hause abgefallenen Nabelschnurrestes war im Hochsommer 2013 kein Problem. Die Hebamme war übrigens im Krankenhaus schon etwas belustigt aber auch sehr interessiert … dieses besondere Lebensverbindungsstückchen zwischen meinem Kind und mir nicht vollständig im Müll zu wissen, ist ein sehr gutes Gefühl und ein bisschen Indianertradition kann uns Großstädtern sicherlich nicht schaden.

Unser Nabelschnuramulett in traditioneller Eidechsenform – typisch für einen Jungen, die Mädchen bekommen eine Schildkröte – aus Leder und mit Perlen bestickt, wird bei uns bleiben, bis der Sohnemann die Volljährigkeit erreicht oder eine eigene Familie gründet. Dann werden wir es ihm mitgeben und damit den letzten Schritt der “Abnabelung” symbolisieren. Ein sehr schöner Blick in die Zukunft.

Wer keine Patentante hat, die dieses wunderbare Geschenk zur Geburt selbst herstellt, wird übrigens auch bei DaWanda fündig. Dort gibt es bei der Lieblingsmanufaktur* kleine Nabenschnurtaschen, die Nabelino* genannt werden.

Nun bleibt mir zu hoffen, dass der Sohnemann seine erste Abnabelung in den nächsten vier Wochen langsam akzeptieren kann und er doch mal als kleiner tapferer Indianer, ein paar Stunden am Tag auf sein Muttertier verzichten kann. Nun freue ich mich aber erstmal weiter, dass mir noch ein ganzer Monat bleibt, bis auch ich wirklich loslassen muss (natürlich nur, um ihn nach einigen Bürostunden um so fester wieder in den Arm zu nehmen).

Vielleicht geht er seinen Lebensweg ja wirklich mal als naturverbundener “Indianer” – das würde immerhin erklären, warum er schon bei der Geburt nach den Sternen schauen musste …

Rezension: Land & Leinen – Duftig-leichte Nähideen im französischen Landhausstil

Leinen mag ich selbst sehr und wie ich recherchiert habe, war sogar mein allererstes Nähprojekt auf meiner ersten eigenen Nähmaschine aus diesem feinen Material. Unglaublich, dass das schon über vier Jahre her ist. Meine Leinenbegeisterung hat dazu geführt, dass ich mich gerne für das Buch “Land & Leinen – Duftig-leichte Nähideen im französischen Landhausstil“* von Chantal Sabatier entschieden habe. Das gebunde Buch wurde im Frühjahr 2014 im Thorbecke-Verlag herausgegeben, der zur Unternehmensgruppe Schwabenverlag gehört. Die Originalausgaber erschien 2011 unter dem Titel “Esprit campagne“*.

Abbildung vom Thorbecke-Verlag

Zitat Klappentext:

“Zarte Blümchendesigns, ländliche Karomuster, nostalgische Pünktchen und
etwas Spitze hier und da sind der Stoff, aus dem diese Träume gemacht
sind. Tischsets, Topflappen und Schürzen verschönern die Küche, Kissen,
Decken und Vorhänge zaubern gemütliche Atmosphäre im Wohnbereich und
Picknicktasche oder Gartendecke sind praktische Accessoires für das
sommerliche Leben im Freien. Viele Nähideen im französischen
Landhausstil machen Lust und Laune auf Land und Leinen.”

Als das nur etwa A5 große Büchlein in meinem Briefkasten landete, war ich zunächst etwas überrascht, denn das Cover des Buches suggerierte mir ein deutlich größeres Format. Glücklicherweise ist aber die Buchgröße nicht alles. Der Inhalt besteht aus 24 Nähprojekte im Landhausstil, die den Kapiteln “Heimtextilien”, “Kleine Aufbewahrungsgegenstände”, “Zu Tisch” und “Gartenlust” zugeordnet sind. Dabei gehören zu jedem dieser Kapitel genau sechs Nähvorschläge. Es folgen “Schablonen”, eine Doppelseite zu “Stichstickarten” und auf der allerletzen Seite ein Nachwort der Autorin, in dem man erfährt, dass Chantal Sabatier bereits ihr drittes Buch vorlegt und unter Atelier Violette selbst bloggt.

Abbildung vom Thorbecke-Verlag

Die Bilder im Buch – von Fabrice Besse – sind luftig leicht und nehmen einen tatsächlich mit auf die Reise nach Frankreich. Zu jedem Projekt gibt es eine ganzseitige Abbildung, der eine Anleitungsseite mit Angaben zu den Maßen, Stoffen bis hin zu den Nähutensilien und schließlich Nähanleitung gegenübergestellt ist. Die in ausführlichen Textblöcken gesetzen Anleitungen werden bei einigen Projekten in “Vorbereitungen”, “Fertigstellung” oder auch “Abschließende Arbeiten” unterteilt.

Auch hier beschleicht mich wieder das Gefühl, dass dieses Buch für ein größeres Format gedacht war, denn die Texte quetschen sich geradezu auf die Seiten. Das virtuelle Schreibprogramm würde bei diesem Layout sicherlich bemängeln, dass die Seitengestaltung außerhalb der Seitenränder liegt. So sind die die Überschriften beispielsweise jeweils nur 0,5 cm unter dem oberen Seitenrand gesetzt und die Texte haben nur einen sehr geringen Zeilenabstand.

Abbildung vom Thorbecke-Verlag

Die kleinen Taschen, die an mehreren Stellen im Buch auftauchen, werden sicherlich irgendwann auch auf meine eigene Nähliste wandern. Einige andere Projekte – wie das “Gefäß in Milchkännchenform” oder der “Übertopf aus blauem Schachbrettstoff” – treffen hingegen weniger meinen Geschmack, wobei ich zugeben muss, dass ich mich ohnehin nicht vollständig im Landhausstil einrichten würde. Persönlich hätte ich mir eine kleine Stoff- und Begriffskunde gewünscht, denn in den Texten tauchen Angaben wie Halbleinen, Molton (der Windelstoff?), Spezialmolton und ombriert auf, deren Kenntnis nicht vorausgesetzt werden kann.

Abbildung vom Thorbecke-Verlag

Das Buch* ist eher für den bereits geübten Näher gedacht. Die Anleitungstexte zu den einzelnen Projekten sind zwar sehr
ausführlich, geben dem Nähanfänger aber keine zusätzliche Hilfe durch
Einzelbilder. Einige schematische Zeichnungen finden sich erst im
Kapitel “Schablonen”. Mit einem Buchhandelspreis von 14,99 € bekommt der Liebhaber des Landhausstils aber eine gute Zusammenstellung verschiedener Nähideen.

Das Frankreich-Thema passt übrigens perfekt zu meinem derzeitigen Leben, denn wie bereits die letzten elf Jahre betreue ich in dieser Woche wieder die Homepage der Bretagne-Klassenfahrt einer Dresdner Grundschule und hoffe, dass ich mit den täglichen Text-Bild-Berichten die Wartezeit der Eltern auf ihre Kinder etwas erleichtern kann. Leider bekomme ich das Material immer erst so spät, dass ich mit dem Stillschlafkind regelmäßig nach 23:00 Uhr noch vor dem Rechner sitzen muss …

Verlinkt beim offenen Bücherregal von Goldkind.  

Über mich

Kreativtagebuch einer Kunsthistorikerin mit (Ehe)Mann, drei Schulkindern (01/2010, 07/2013 und 09/2017) im Projekt Vierseithof (*1768) in Dresden wohnend, gerne die Welt bereisend.
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