Rezension: Leinen los, Seeräuber-Moses
Das zweite Hörbuch ist mir als Rezensentin von Blogg dein Buch auf die Ohren gekommen und auch diesmal ist es wieder eine Hörspielproduktion aus dem Jumbo-Verlag. Dabei habe ich mich allerdings mit “Leinen los, Seeräuber Moses“* für ein Kinderhörspiel entschieden.
Die fünf CD’s mit einer Gesamtspielzeit von fast sieben Stunden werden von Karl Menrad gesprochen, dessen Stimme einen förmlich in die Geschichte reinzieht und der man einfach gerne lauscht. Meine erste Überraschung war, dass Moses kein frecher Piratenjunge sondern ein Mädchen ist. Zudem ist dieses Mädchen zum Beginn der Geschichte auch noch eine Prinzessin, die aber nach einigen Vorkommnissen um den blutroten Blutrubin beschließt doch wieder mit der “Wüste Walli”, dem Piratenschiff, in See zu stechen, um den Edelstein zurückzuholen.
Die Geschichte ist mitreißend und so herrlich kindgerecht, dass man auch als großes Kind einfach Spaß am zuhören hat. Sehr gut gefallen haben mir die wunderbaren Namen der verschiedenen Personen – Ubbo Wutwalle, Olle Holzbein, Dolenhannes. Wirklich begeistert hat mich außerdem, dass in dieser wunderbaren Geschichte wirklich Wissen vermittelt wird – da wird der historische Hintergrund der Glasuhren für Seefahrer erklärt und jede Menge Fachbegriffe rund um die Seefahrt verwendet. Erläutert werden diese Begriffe ausführlich aber kindgerecht im dazugehörigen Booklet. Teilweise wird es dort aber auch richtig witzig – das kann sich dann bei “Schiet” so lesen:
“Schiet: Hm … wenn wir das jetzt schreiben, kriegen wir vielleicht Ärger. Das hochdeutsche Wort fängt jedenfalls mit den gleichen Buchstaben an, aber wenn man höflich ist, sagt man das nicht. Man kan ja auch ‘Mist’ sagen, oder ganz vielleicht auch ‘Kacke’.”
Positiv überrascht hat mich auch die Verpackung, denn da wurden die CDs nicht – wie bei diesem Verlag auch schon erlebt – nur in schnöde Papphüllen verpackt, sondern ordentlich verankert. Dazu gibt es eine Übersichtszeichnung des Piratenschiffes und besagtes Booklet. Die 16,71€ dafür sind sehr gerechtfertigt. Mein einziger Kritikpunkt ist teilweise der Übergang zwischen den einzelnen Kapiteln aber auch zwischen den CD’s, der nicht immer logisch erscheint. Die Maxi-CD’s sollen für Kinder zwischen 5 und 10 Jahren sein, die sicherlich nicht die Hörausdauer haben, sieben Stunden am Stück zu hören. Klarer Abschnitte würden da das Hörvergnügen unterstützen und den Wiedereinstieg erleichtern.
Es bleibt aber bei einer klaren Hörempfehlung, denn die Geschichte von Kirsten Boie ist großartig. “Leinen los, Seeräuber-Moses“* ist übrigens sogar schon die zweite Geschichte, wobei es für mich kein hörbarer Nachteil war, dass ich den ersten Teil “Seeräuber Moses“* nicht kenne. Beide Teile gibt es vom Oetinger-Verlag auch als Buch*. Dort gibt es zwar wunderbare Illustrationen zur Geschichte, aber man muss dafür auf das Seeräuberlied “Wild tost die See” und die musikalische Untermalung von Ulrich Maske verzichten.
Overlockentscheidung: baby lock desire
Auf meinem Creadienstagstisch steht seit drei Tagen ein besonderer Nähschatz: die baby lock desire*. Wenn man nach der Namenswahl geht, hätte ich mir ja eigentlich ohnehin keine andere Maschine raussuchen können, denn schließlich habe ich mir die Overlock ganze vier Jahre lang gewünscht. Vor zwei Jahren habe ich mich zwar schon mal mit Hilfe der Dresdner Nähdamen durch das breite Angebot gearbeitet, aber von den damals empfohlenen Maschinen – der W6*, Brother 3034D* oder Huskylock s21*- ist es nun doch keine geworden.
Damit habe ich nun wieder eine Kombimaschine, denn die baby lock desire* kann alle Stiche, die mir zum Nähglück bislang fehlten: 4- Faden- & 3-Faden-Overlock-Nähte, die 5-Faden-Sicherheitsnaht in 12 und 16 mm, 3-Faden-Rollsaum, drei verschiedene Flatlockstiche, den 3-Faden-Coverstich, die Doppelkettenstichnaht und die 4-Faden-Satinnaht. Wild kombinieren kann man da wohl auch noch. Entscheidend war dabei für mich, dass ich nach dem versprochenen Overlock-Kauf ganz sicher keine familiäre Zustimmung mehr bekommen hätte, wenn ich danach einen Coverlockmaschinenwunsch ausgesprochen hätte. Ich wollte aber auch keine Maschine, die entweder nur gut overlocken oder brauchbar covert und auf das Zwillingsnadelrumgemurkse bei den Saumabschlüssen mittels Nähmaschine hab ich gar keine Lust mehr. Deshalb musste der Umbau so gut funktionieren, dass man sich gerne mit der 5-Faden-Einfädelei beschäftigt.
Nach den ersten Probenähten kann ich bestätigen, dass das Jet-Air-Einfädelsystem, mit dem die Fäden per Luftdruck durch die verschiedenen Greifer geschossen werden, genial und völlig problemlos funktioniert. Kein Rumgefummel mit irgendwelchen Pinzetten und auf den Anknottrick, der bei anderen Herstellern wohl gerne verwendet wird, um nicht neu einfädeln zu müssen, werde ich sicherlich ganz verzichten, denn dieses Faden-durch-schießen macht einfach Spaß. Auch die automatische Fadenspannung scheint zuverlässig zu funktionieren.
So schreckt mir der sonst gefürchtete Umbau von der Overlockfunktion zur Coverlock nun wirklich nicht mehr ab. Für eine dritte Maschine wäre auch einfach momentan kein Platz in unserer Wohnung. Außerdem habe ich ja schon eine kombinierte Näh- und Stickmaschine* und weiß daher, worauf ich mich bei so einem Umbauzwang einlasse.
Die Firma Baby lock, deren Namenswahl ich reichlich ungeschickt finde, da sie mich eher an Kinderspielzeug als an ein hochwertiges technisches Gerät erinnert, kommt aus Japan und hat bereits 1964 die allererste Haushaltsoverlock auf den Markt gebracht. Entwickelt wurde die Maschine von Ingenieuren, die zuvor industrielle Overlockmaschine konzipiert hatten. Das fabelhafte Jet-Air-Sytem hat sich sogar schon seit 1993 bewährt und gibt es nur bei diesem Hersteller.
Damit mich die knapp vierstellige Euronenausgabe nicht ganz so sehr schmerzt, hat baby lock vor wenigen Wochen ein neues Modell der desire mit der Bezeichnung desire3* auf den Markt gebracht. Der einzige Unterschied sind zwei zusätzliche Coverstiche, auf die ich verzichten kann. Dafür rauschte der Preis zumindest in der Nähwelt Flach* um 550 Euro nach unten. Im Nähmaschinenladen der eigenen Stadt entstand hingegen die etwas absurde Situation, dass das alte Modell momentan deutlich teurer ist als der Nachfolger.
Sehr viel Geld bleibt es trotzdem und obwohl die Euronen dafür schon lange zusammengespart sind, war ich unschlüssig, ob sie nicht besser in den Vierseithof fließen sollten. Andererseits habe ich mir dieses Maschinchen fast komplett “erschrieben”, denn das Geld dafür ist über Autorenhonorare und vor allem Tantiemenausschüttungen der VG Wort* zu mir gekommen.
Der Mann, der nach dem Jet-Air-System auch gleich noch das Nadelwechseln ausprobieren musste, war jedenfalls ziemlich begeistert und murmelte, dass er sich ein bisschen wie an seinem Bonder fühlen würde, mit dem er sich sonst ganztägig beschäftigt. Nur das verwendete Maschinenöl riecht irgendwie so, als wenn man tatsächlich eine historische Dampfmaschine zu Hause stehen hätte und kein nigelnagelneues Gerät. Nun bin ich gespannt, was ich darauf alles zaubern kann …
Was für Garn verwendet ihr denn eigentlich? Lohnt es sich auf den nächsten Stoffmarkt zu warten oder ist das dortige Overlockgarn ohnehin nicht zu gebrauchen? Und womit näht ihr eure Shirts – mit den reinen Overlocknähten oder mit den 5-Fäden-Sicherheitsnähten?
Liebe Katja, da bin ich aber froh, dass dich mein Wichtelpaket rechtzeitig erreicht hat. Ein wenig hatte ich mir schon…
[…] doch tatsächlich noch ein paar Neuzugänge. Nach der ersten riesigen Stoffschenkung, gefolgt vom Nachtrag gab es dann bereits Ende…
[…] fühlt sich das ein bisschen so an, als wenn man eine richtig lange Reise hinter sich hätte. Wie angekündigt,…
Ja, wenn es passt.
Super Idee! Wie ein kleines MünzenMonster. Ich hoffe, die Post kommt noch an, ich versende genau deshalb mittlerweile gerne per…