Einschulung: Zuckertüte & Feier bei der Leipziger Museums-Feldbahn
Die Einschulung gehört in unsere Gegend zu den wirklich großen Familien- und Freundeskreisfeiern. Wir selbst haben mit dem Tochterkind ja noch zwei Jahre Zeit , aber am vergangenen Wochenende konnten wir schon mal üben. Dafür ist meine erste selbstgenähte Zuckertüte aus Stoff entstanden.
Da der volle Wochenplan nicht mal mehr den geplanten Kauf eines Rohlings ermöglichte, wurde mehr oder weniger erfolgreich mit einem Pappumschlag experimentiert. Genäht habe ich dann nach der Anleitung vom Berliner Flickenwerk, bin mir aber immer noch unsicher, ob man das Webband nun ebenfalls gebogen – dem oberen Rand der Schablone folgend – oder gerade aufnähen muss. Da fehlt mir – aus Gründen– das mathematische Vorstellungsvermögen. Wie macht ihr das? Angenäht wurde wieder mit transparentem Monofil*.

Unter die Nadel kam der Karostoff vom Sterntaler Werksverkaufund Stoffmarktjersey. Besonders zufrieden war ich mit dem Zugwebband – vor vielen Jahren bei Volksfadengekauft – das mit seinen A-B-C Anhängern nicht nur prima thematisch zum Schulanfang passte, sondern das Lieblingsmotiv des kleinen Schulanfängers zeigt. Sein Liebligsort ist seit Jahren die Leipziger Museumsbahn und großartigerweise fand die Schuleinführung – wie dieses Fest bei mir, aber nicht beim Mann heißt – auf eben diesem Bahngelände statt.

Bereits für die Anreise zum Museumsgelände durften die Gäste in den ersten Zug steigen. Dort landeten die Geschenke zunächst auf einem großen Tisch (wer genau hinschaut, kann schon die Themen der nächsten Blogeinträge entdecken) und dann ging es zum Kaffeetrinken in die nächste Bahn. Getafelt wurde während die Bahn gemütlich vor sich hintuckerte.


Bis zum Abend fuhren alle Gäste noch ganz oft und mit vollem Körpereinsatz mit der Handhebeldraisine, die dort sogar kleine Sitzbänkchen für die Kinder hatte. Am Abend gab es dann noch eine zweite Zugfahrt durch die Nacht mit vielen Lampions.


Diese Schuleinführung war bislang die schönste, die wir mitfeiern durften und daher schicke ich diesen Blogeintrag heute zum Freutag.
Rezension: Warte, warte – wo willst du hin?
Da mir der Moritz-Verlagnach dem aufwühlenden Skelettbuch, das ich letzte Woche vorgestellt habe, nun quasi das Gegenstück zur Verfügung gestellt hat, verschiebe ich die Liste der wartenden Rezensionsexemplare etwas und ziehe “Warte, warte – wo willst du hin?“* von Komako Sakai und Nakawaki Hatsue vor.
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| Abbildung vom Moritz-Verlag |
Kinderbücher für die ganz Kleinen fand ich bereits beim Tochterkind schwierig, denn oftmals zeigen die Pappbilderbücher stereotyp den gleichen Ball, Sandspielzeug und Autobilder. Selbst die Titel, die so oft nach dem Schema “Mein erstes Tier-, Bilder-, Autobuch …” funktionieren, sind beliebig austauschbar. Um so mehr fasziniert mich Text- und Illustrationsgestaltung in “Warte, warte – wo willst du hin?“*.
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| Abbildung vom Moritz-Verlag |
Das kleine Kind in dieser Geschichte entdeckt die verschiedensten Tiere, die immer schneller vor ihm verschwinden, als es mit seinen noch tapsigen Schritten folgen kann. Am Ende des Buches stellt der Papa die Buchtitelfrage und setzt ihn sich auf seine Schultern. Eine unglaublich anrührende Seite. Man erkennt dabei, dass das kleine Kind nur wenig älter als unser Sohnemann sein wird.
Die reduzierte Sprache des Buches, die es dennoch schafft eine
Geschichte zu erzählen, wurde von Nakawaki Hatsue geschrieben, während
Komako Sakai, die unter anderem als Textildesignerin Kimonostoffe
entworfen hat, die ich gerne mal sehen würde, die bezaubernden
Illustrationen geschaffen hat. Kein anderes unser Kinderbücher für
Kinder ab 18 Monaten hat diese Leichtigkeit und zeigt, dass es nicht
immer die langen Vorlesetexte und plakativ-bunten Abbildungen sein
müssen.
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| Abbildung vom Moritz-Verlag |
Eine Querverbindung zum “Der kleine Fischer Tong” gibt es trotzdem, denn auch bei diesem Buch muss man sich Zeit nehmen, dass Buch gemeinsam mit dem Kind anzuschauen. Erst dann kann die Leere, die dieses Buch ausstrahlt, beruhigend wirken und zum Entdecken der Details einladen. Wer nur schnell die Geschichte vorliest, legt es nach wenigen Minuten wieder aus der Hand. Für mich bleibt “Warte, warte – wo willst du hin?“*, das es für 8,95€ im Buchhandel gibt, eine großartige Neuentdeckung und ich würde gerne noch “So schön wie der Mond“” oder “Hannas Nacht“* in unserem Buchregal sehen.
Vom Moritz-Verlag wurde bereits vorgestellt:
















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