Holzspielzeug: Kapla & Gratwanderung platikfreies Kinderzimmer
Nicht nur der Sohnemann hat unterm Weihnachtsbaum neues Holzspielzeug gefunden, sondern auch das Tochterkind. Mit ihren fast fünf Jahren musste es natürlich etwas anspruchsvolleres sein und daher haben wir die große Kapla-Kiste* mit 280 Steinen und Anleitungsbuch* auf dem Wunschzettel vermerkt. Erfunden wurden die Kapla-Steine 1985 von einem niederländischen Kunsthistoriker. 😉 Die Proportionen der 120 mm Pinienholzsteine entsprechen den ungeraden Zahlen 1:3:15 – so ist jeder Baustein beispielsweise ganz genau drei mal so breit wie hoch. Durch die Exaktheit dieser Maße lassen sich riesige Bauwerke errichten – zumindest, wenn man keinen kleinen Bruder hat.

Neben der 280er Kiste* inkl. Buch gibt es die Größen 100*, 200*, 1000* und eine Farbvariante*. Auch bei den Büchern gibt es vier Varianten, die farblich unterschiedlich gestaltet sind. Rot*und Blau*sind für Kinder ab 6 Jahren und Grün* und Gelb*für die Jüngeren. Da wir bislang nur die rote Fortgeschrittenen Variante haben, steht wenigstens ein Geburtstagswunsch für das Tochterkind nun bereits fest.

Im Gegensatz zum 1. Geburtstag des Sohnemanns, an dem er ja einige “Verschiebegeschenke” bekommen hat, die nur für das Tochterkind gedacht waren und er dafür die zu kleinen Sachen nachnutzen konnte, war es diesmal sehr ausgeglichen. Beide Kinder haben jeweils ein hochwertiges Holzspielzeug und ein wärmendes Kleidungsstück von den Großeltern bekommen. Bei der Tochter war das – wie bei den Handschuhenschon angekündigt – eine neue Finkid-Jacke*, die nun hoffentlich auch wieder zwei Winter erlebt. In zwei Wochen wird das große Mädchen nun schon fünf – habt ihr denn Geschenkvorschläge für uns?

Unsere Entscheidung Plastikspielzeug und damit auch Duplo* und Lego* aus dem eigenen Kinderzimmer herauszuhalten, bleibt eine Gratwanderung, denn sie ist weder in allen Lebenslagen und vor allem -orten der Kinder konsequent, noch wird sie dogmatisch eingehalten. Sicherlich gibt es wie letzte Woche beim Regenbogen in den Kommentaren ganz richtig bemerkt, jede Menge andere (Umwelt)Gifte, mit denen wir und unsere Kinder tagtäglich konfrontiert sind. Mit der Möglichkeit, dass aber die Plastikbausteine ausAcrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymerisat (ABS) für eine spätere Krebserkrankung verantwortlich sein könnten, sagt mir mein Bauchgefühl, dass ich mich über jedes Spiel freue, bei denen die Kinder die bunten Plastikbausteine oder anderes Plastikspielzeug nicht in der Hand haben – von der ökologischen Seite der Plastikwelle im Alltag mal ganz abgesehen. Sowohl im Kindergarten wie auch bei den Großeltern wird ohnehin genügend damit gespielt.
Wenn wir es wenigstens im eigenen Kinderzimmer schaffen, dass die Kinder aus dem alles-in-den-Mund-stecken-Phase hinhaus sind, bevor sie im Plastikspielzeugmeer versinken, wäre ich schon zufrieden. Sollte der Wunsch danach tatsächlich irgendwann aufkommen, werden wir es aber sicherlich erstmal mit der Lego-Holz-Variante von Panorigo probieren oder – nach erfolgreichem Abschluss des Vierseithofprojektes – die beiden in die Kinderzimmer der anderen über 20 Nachbarskinder schicken.

Verlinkt beim *.txt-Projekt von Dominik Leitner, demFreutag und bei den Geschenkideen für Kinder.
Rezension: Die Muskeltiere: Einer für alle, alle für einen
Der cbj-Verlag hat mir via BloggdeinBuch das Kinderbuch “Die Muskeltiere“* von Ute Kraus zur Verfügung gestellt. Ich war zunächst erfreut, dass die über 200 Seiten in einer gebunden Ausgabe mit hoher Grammatur des Papiers und einem stabilen Einband auf den Markt gebracht wurde. Kinderbücher, die hochwertig verarbeitet sind, überzeugen mich immer sehr. Noch mehr begeistert mich bei diesem Buch aber der Inhalt.
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| Abbildung vom cbj-Verlag |
Klappentext:
“Klink, klink, klonk! Während der Hamster Bertram von Backenbart etwas
gelangweilt in seinem goldenen Käfig auf der Terrasse einer noblen
Hamburger Penthousewohnung sitzt, fallen zwei Mäuse und eine weiße Ratte
von der Dachrinne in sein Zuhause. Als die drei sich als Picandou C.
Saint Albray, Pomme de Terre und Gruyère vorstellen, ist der Hamster
begeistert! Die französischen Namen erinnern ihn an die von ihm
heißgeliebten Geschichten über die »Muskeltiere«, die er von den
Hörspiel-CDs seines Besitzers kennt. Und als Hamster Bertram erfährt,
dass Gruyère sein Gedächtnis verloren hat, ist er wild entschlossen,
seinen neuen Freunden zu helfen und aufregende Muskeltier-Abenteuer zu
erleben …”
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| Abbildung vom cbj-Verlag |
Die vier Muske(l)tiere – zwei Mäuse, ein Goldhamster und eine Ratte, die ihr Gedächtnis verloren hat und sich ebenfalls für eine Maus hält – erleben ein rasantes Abenteuer in Hamburg, das für junge Leser ab 8 Jahren gedacht ist, aber mich mit ein paar wenigen Jahr(zehnten) mehr Leseerfahrung genauso gefesselt hat. Selten habe ich bei BloggdeinBuch tatsächlich die Höchstbewertung vergeben, aber diesmal stimmt wirklich alles – Sprache, der rote Erzählfaden, der mehrere überraschende und witzige Wendungen nimmt und selbst die Illustrationen machen das Buch zu einer Lesekostbarkeit im Buchregal. Selten habe ich ein Kinderbuch kaum zuklappen können, weil ich unbeding erfahren wollte, was auf der nächsten Seite passiert und mehr als einmal musste ich über die witzigen Einfälle der Autorin kichern. Alle vier Protagonisten tragen (vermeintliche) Käsenamen, denn Pomme-de-Terre erfährt erst am Ende der Geschichte, dass sein Name dann doch nichts mit der Käsetheke zu tun hat, die eine der Hauptschauplätze der Geschichte ist. Hamburgliebhaber werden aber auch begeistert sein, dass die vier Helden außerdem in der Speicherstadt, der Hafencity und selbst bei Blohm und Voss vorbeischauen.
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| Abbildung vom cbj-Verlag |
Nach der letzten Seite der Geschichte, die mit dem wunderbar-falsch geschriebenen Satz “Könntest du bite dafür sorgen, das jeden abend ein teler mit käse und salad auf der kelertrepe stet.” endet, folgt noch eine Worterklärungsliste, die vor allem Aussprachehilfe sein soll. Etwas unlogisch erschien mir dabei die Farbgestaltung, denn während im französischen Teil die Aussprachevariante in blau gesetzt ist, wird bei bei der Hamburgisch-Hochdeutsch-Liste Setzung und Farbgestaltung umgedreht. Etwas anderes zum kritisieren, habe ich diesmal aber wirklich nicht gefunden und die knapp 15 € für “Die Muskeltiere: Einer für alle, alle für einen“* sind mehr als gerechtfertigt.
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| Abbildung vom cbj-Verlag |
















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