Holländischer Stoffmarkt in Dresden Herbst 2014
Ein halbes Jahr ist seit dem letzten Stoffmarkt vergangen und auch diesmal habe ich wieder ins Gewühle gestürtzt, das diesmal erstmals auf dem Postplatz stattfand, weil auf dem Altmarkt der weihnachtliche Striezelmarkt (!) aufgebaut wurde. Mein Versuch im Vorfeld wieder eine Liste zu schreiben, scheiterte daran, dass ich realistisch betrachtet nichts brauchte. Immerhin habe ich vom letzten Stoffmarktkauf schon einiges wegangenäht.
Theoretisch – praktisch wurde ich bereits am ersten Coupon-Stand schwach und beim Wachstuch fiel mir ein, dass ich daraus ja eine dringend benötige Wetbag für die Stoffwindeln nähen könnte. Erst zu Hause fiel mir dann auf, dass dabei ja die hübschen Elefanten*entweder innen verschwinden oder ich Doppellagig nähen müsste. PUL-Stoff* wäre da doch die bessere Variante.
Das ich wie im Frühjahr wieder 112,75 € in Stoffe verwandelt habe (die glücklicherweise komplett durch den Blog finanziert werden), habe ich diesmal den Biostoffen zu verdanken. Da war genau mein Stand! Nur bei Merino-Wolle bekomme ich die grausamen Bilder der Mulesing-Methode nicht mehr aus meinem Kopf, bei dem den hochgezüchteten, faltenreichen Schafen (mehr Falten = mehr Wolle) ohne jegliche Betäubung große Fleischstücke rund um den Schwanz abgeschnitten werden, um Fliegenbefall vorzubeugen. Ekelhaft und grausam!
Die schönen Merino-Stoffe habe ich daher links liegen gelassen, mich aber leider dabei erst gefragt, aus welcher Wollart eigentlich die cooked wool war, die ich bereits zuvor in einem dunklen grün und bordeaux-rot gekauf hatte. Ohne das Wort Merino sind da meine Alarmglocken nicht angegangen … Gekauft habe ich neben zwei Kinderjerseycoupons (Giraffen*und Züge*), eine interessante Viskose für mich, besagtes Wachstuch, einen Rest Hamburger Liebe Stoff*, viel Stickfilz, drei farbige Gummibänder und zwei Biostoffe – den traumhaften Kirschkerne-spucken-Stoff*und einen kuschligen Biosweat.
Nach dem Stoffrausch ging es auch diesmal wieder zum Treffen mit den Dresdner Nähbloggern. Glücklicherweise blieb ich am bestellten 20-Personen-Tisch nicht alleine sitzen (ich habe da ja ungute Erfahrungen) und so war es eine wunderbare Runde mit Frau Atze, Kuddelmuddel, Dani Ela, Himmelblau und Sommerbunt, Kääriäinen, Schau’n wir mal, Lifinchen, Catlog, Stoffverzückt, Friemeleien, zwei (Noch)Bloglosen und Saxony Girl mit Mann und Minizwerg.
Bei ihr musste ich mir allerdings sehr auf die Zunge beißen, sie verbal nicht zu deutlich zurück ins Wochenbett zu schicken. Auch wenn man es sicherlich genießt, dass man sich endlich wieder frei bewegen kann, muss so ein winziges Menschlein doch am zehnten Lebenstag außerhalb von Tragetuchhöhlen und ganz viel Mama-Nahrungsquell-Hautkontakt doch noch nicht die ganze Welt kennenlernen (ist zumindest meine Meinung, auch wenn ich sonst immer dafür plädiere, auf das eigene Bauchgefühl zu vertrauen und nicht so viel auf die Ratschläge anderer zu hören).
Am Ende des wunderbaren Treffs gab es auch bei uns eines dieser in Bloggerkreisen typischen Schuhbilder. Wenn ich das gewusst hätte, wäre ich mit geputzten Schuhen erschienen. Die schwarzen, unglaublich bequemen Bio-Loints-Schuhe vom Waschbär-Versand*,die mir der Weihnachtsmann letzten Jahr gebracht hat, hätten es verdient.
Rezension: Für Lulu ist jetzt alles anders
Das gebundene Kinderbuch “Für Lulu ist jetzt alles anders“* aus dem Patmos-Verlag erreichte mich mit der Ankündigung, dass darin Leid, Tod und Verlust thematisiert werden. Keine einfachen Themen für ein Kinderbuch, das für junge Leser ab drei Jahren konzipiert ist und für 12,99€ im Handel angeboten wird.
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Abbildung vom Patmos-Verlag |
Schwierige Lebenssituation kann es für Kinder schnell geben und neben den wirklich tiefgreifenden Veränderungen, die Krankheit und Tod mit sich bringen, auch bereits der Umzug der besten Freundin sein. Die Geschichte um Lulu versucht die gesamte Bandbreite dieser möglichen, für Kinder traumatisieren Veränderungen abzudecken. Zu Beginn der Geschichte von Petra Fietzek, die zunächst Germanistik und Kunstgeschichte 😉 studiert hat, bevor sie als Lehrerin arbeitet und schließlich Schriftstellerin wurde, ist die Welt von Lulu völlig in Ordnung und ziemlich kunterbunt.
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Abbildung vom Patmos-Verlag |
Die “Veränderungen” werden durch einen Sturm symbolisiert, nachdem nichts mehr wie zuvor ist. Die meisten Freunde sind verschwunden und Lulu spürt nur noch Trauer und vor allem Wut. Die wunderbaren Illustrationen von Mechthild Weiling-Bäcker sind so aussagekräftig, dass sie mir teilweise tiefgründiger erschienen, als der Text.
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Abbildung vom Patmos-Verlag |
Dort gibt es für mich ein paar Stellen, die vermutlich nicht bei jeder Lebenveränderungen funktionieren. Gerade bei Todesfällen ist die Vorstellung, dass die geliebten Menschen einfach nur zu weit weg wohnen, um sie besuchen zu können, sicherlich nur für religiösen Familien eine mögliche Erklärungsweise. Lulu wird anschließend von einem Adler zu unbeschwert spielenden Kindern gebracht, die am Abend selbst berichten, was sie traurig macht.
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Abbildung vom Patmos-Verlag |
Eine Feder erinnert sie schließlich am Ende der Geschichte an diese Reise und sie lernt nicht nur zu akzeptieren, sondern sich auch an das Schöne zu erinnern. Als (Erwachsener)Leser hätte ich mir am Ende gewünscht, dass gezeigt wird, wie Lulu neue Freunde findet (ohne die bisherigen Wegbegleiter zu vergessen), aber auch auf den letzten der 32 Seiten sind nur wieder die verlorenen Freunde von den Anfangsseiten zu sehen. Das hat mich irritiert.
Es bleibt aber ein Buch*, dass gar nicht so sehr durch die Länge der erzählten Geschichte überzeugen kann – denn diese ist überraschend kurz – sondern vor allem durch die gewählte Thematik. Es öffnet die Tür zu den wirklich wichtigen, persönlichen Gesprächen zwischen (Vor)Leser und Kind, denn nur diese können meiner Meinung nach traumatisierten oder einfach nur traurigen Kindern helfen.
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Sieht gut aus. Bei uns sind die Zeiten so langsam vorbei mit Mottopartys, aber ich würde die ersten Jahre immer…
Danke fürs Zeigen des tollen Kissens beim DvD, das gleich zwei Lieblingsthemen der Orchesterfreundin vereint! An dieser Stelle auch ein…
Eine witzige Aktion und eine hübsche Variante eines Schlüsseltäschchens. LG Kerstin
[…] dem Geburtstagsshirt und den Tischkärtchen für die Familienfeier geht’s diese Woche weiter mit der […]
[…] auch irgendwie zu urban threads gehören, sehr passend. Vernäht wurde wein weiteres Stück vom Stoffballen und als Einnäher in…