12tel Blick Januar 2016 Vierseithof

Heute ist schon die Mitte des zweiten Jahresmonats und wahrscheinlich haben einige schon befürchtet, dass ich den Jahresblick gar nicht weiterführe. Da dieses Jahr – nach über drei Jahren Planungs- und Sanierungszeit – aber nun wirklich endlich eingezogen wird und die Gerüste fallen, wäre es ja schade, ausgerechnet jetzt abzubrechen. Es geht also weiter – und immer noch mit dem selben Blick.

Für Neueinsteiger zitiere ich mich diesmal selbst:

“Für alle Neuankömmlinge auf meinem Blog sei auch zu Beginn dieses Jahres
erwähnt, dass dort 15 Familien mit derzeit 24 Kindern als
Mehrgenerationenwohnprojekt einen Vierseithof sanieren. Dazu gehören
zwei Fachwerkgebäudeund
eine Scheune, die als Passivhaus neu errichtet wird. Nur mit sehr
vielen – am Baubeginn nicht geplanten –  Eigenleistungen können wir das
Projekt momentan realisieren. Da die Finanzierungseuronen inzwischen in
ungeahnte Höhen geklettert sind, unterstütztauch dieser Blog die Familienkasse.”

Das man nun tatsächlich schon auf drei komplette Jahresblicke zurückschauen kann, überrascht mich selbst etwas und zeigt, wie lange dieses Mammutaufgabe nun schon unser Leben bestimmt. Immerhin bekommt man wenigstens bei diesen Jahresblicken das Gefühl, dass es voran geht. Im Januar 2013 sind wir noch davon ausgegangen, dass wir nur zwei Jahren den Blick bis zur Fertigstellung zeigen, Januar 2014 wurden Kauf- und Bauantrag gerade von den Behörden geprüft und vor einem Jahrwurde die Bodenplatte im großen Fachwerkhaus neu gegossen, während zwei Gebäude komplett abgerissen waren.

Januar 2013 &Januar 2014 & Januar 2015

Im ersten Monat des Jahres sind die ersten Außengerüste an einem der beiden Fachwerkgebäude gefallen und ermöglichen damit, dass die Straßensperrung endlich aufgehoben werden konnte, die unser Hausfinanzierungskasse ja ebenfalls belastet hat.

Außerdem sind die Dächer nun wirklich geschlossen. Sogar die Fledermausgauben im Südhaus werden nun eingebaut. Glück hatten wir im Januar auch nochmal mit der Witterung, denn so konnten die Außenfassaden gestrichen werden. In den Passivhaus-Neubau sind die nächsten Familien eingezogen, die inzwischen auch alle  funktionierende Wasser- und Heizungsanschlüsse haben. Nur auf die wirkliche Fertigstellung des Innenausbaus wurde teilweise noch gewartet.

In den Altbauten schien es hingegen, dass die Firmen aus dem Weihnachtsurlaub gar nicht zurückgekommen sind, wobei es realistischer ist, dass viele Gewerke ihre meisten Mitarbeiter bereits auf die nächste Baustelle geschickt haben. Ein Jahr Bauverzug lässt sich eben doch nicht so einfach kompensieren. Neuigkeiten gab es deshalb aus dem Innenbereich nur bei den Putzarbeiten. Außerdem wurden die Fensterbretter und Fensterkästen aus Holz eingebaut. Immerhin etwas ….

Auch wenn der Sinnblick von blick7 dieses Jahr nicht weitergeführt wird, bleibe ich aufmerksam:

Gesehen:

Immer noch den großen Kran, der eigentlich noch im letzten Jahr abgebaut werden sollte, aber im Januar weiterhin da stand.

*

Gehört:

Das erste Mal Familienalltag der bereits eingezogenen Parteien, die sich mit ihren Kindern durch die Schlammwüste der Baustellensituation kämpfen.

*

Gerochen:

Leckeren Mittagsessensduft, wenn der Vorteil des teilweise bewohnten Hofes ist es nun, dass man manchmal eingeladen wird.

*

Gedacht:

Wenn nicht mehr alle gemeinsam auf den Einzugstermin warten, ist die Bauverzögerung noch ein bisschen deprimierender.

*

Gefühlt:

Zufrieden, dass ich nun wieder mit dem Fahrrad auf den Berg fahren kann …

2013

Prolog  [Januar 2013]

Verkauf durch den Eigentümer [Juli 2013]

Kauf des Hofes durch die Baugemeinschaft & Außenansicht der Gebäude vor der Sanierung [Dezember 2013] 

2014

Innenansicht des unsanierten Gebäudes [Januar 2014]

1. Baumaßnahme [Februar 2014]

300 Balkenköpfe in Eigenleistung freilegen [Frühjahr 2014]

Abriß Anbau & Scheune [Juli 2014]

 Unterfahrung mit neuem Fundament Altbauten [Winter 2014]

2015

Bodenplatte [Januar 2015]

Richtfest Scheune [Mai 2015] 

Richfest Anbau & Fenstereinbau [Juni 2015] 

Richtfest Südhaus [August 2015] 

Einzug der ersten Familien in die Neubauten [Dezember 2015]

Verlinkt bei der Fotoaktion von Tabea Heinicker.

Rezension: Der kleine Selbstversorger: Urban Gardening Gärtnern und Survival auf kleinstem Raum für ein unabhängiges Leben in der Vorstadt

Wie bereits gestern angekündigt (und thematisch so prima zu unserem SoLaWi-Ernteteilthema passend), kann ich heute das Buch “Der kleine Selbstversorger: Urban Gardening Gärtnern und Survival auf kleinstem Raum für ein unabhängiges Leben in der Vorstadt“* rezensieren, das ich mir aus der Backlist des Unimedica- Verlags rausgesucht habe. Das Buch ist deshalb diesmal keine Neuerscheinung, sondern bereits im 2015er Frühjahrsprogramm erschienen. Bücher, die mich thematisch wirklich interessieren, stelle ich hier aber gerne auch dann noch vor, wenn sie nicht mehr ganz taufrisch auf den Verlagstischen liegen.

Abbildung vom Unimedica-Verlag

Bereits der recht lange und etwas sperrige Untertitel “Urban Gardening Gärtnern und Survival auf kleinstem Raum für ein unabhängiges Leben in der Vorstadt” zeigt an, dass es hier nicht um den Aussteiger geht, der in dörflicher Umgebung ein autarkes Leben anstrebt, sondern um die Realisierung eines einfachen Leben in der (Vor)Stadt. In der Einleitung liest sich dann so: “Sie können in zahlreichen Büchern nachlesen, wie man im Niemandland zurechtkommt: wie man Hütten baut, Brunnen aushebt, schlachtet und Getreide anbaut. Dieses Buch gehört nicht dazu. In diesem Buch geht es Methoden des einfachen Lebens, die sich perfekt in das typische Leben eines (Vor)Städters integrieren lassen.” (S. VI)

Autoren des Buches sind die Bloggerinnen Deanna Caswell und Daisey Siskin, die (ohne Impressum?) auf Little House in the suburbs schreiben und 2012 die englische Originalausgabe “Little House in the Suburbs: Backyard Farming and Home Skills for Self-Sufficient Living“* mit eindeutigerer (Titel)Nähe zum Blog veröffentlichten. Da das Layout beider Publikation unverändert ist und die Leseprobe der Übersetzung nicht (mehr) aktiv ist, nutze ich heute die Abbildungen der Originalausgabe mit Quellenangabe.

Abbildung F & W Publications

Der (Blog)Hintergrund erklärt wahrscheinlich auch den lockeren Schreibstil, denn bereits das Inhaltsverzeichnis zeigt, dass es sich hier um kein trockenes Fachwissen handelt, dass vermittelt werden soll. In elf kurzweiligen Kapiteln, die beispielsweise mit “Miniziegen: Interessant, äh … wie sind sie denn auf den Hund gekommen” oder “Es ist schwierig, sich mit dem Mund voller Kekse zu beschweren” bezeichnet sind und jeweils einen erklärenden Textblock beigefügt haben, erfährt man viel über das Gärtnern, Ziegen- und Hühnerhaltung, Imkern, Speisekammer, Rezepte aus dem Garten bis hin zu DIY-Geschenkvorschlägen. Auf über 260 Seiten werden also die zahlreiche Themen abgehandelt.

Abbildung F & W Publications

Hinzu kommt ein umfangreicher Anhang, der Informationen, Anbaupläne für Hochbeete, Flyervorschläge aber auch Satzungen für Babysitting-Co-ops beinhaltet. Das Buch liest sich sehr amüsant, aber teilweise merkt man die regionale Schreibentfernung doch an, denn hierzulande würde wohl niemand eine Babysitting-Coop mit Satzung gründen – oder doch? Sehr amüsant fand ich auch das Kapitel “Wie sie mit ihrer Ziege Gassi gehen”: “Mit einer Ziege Gassi zu gehen, macht irre viel Spaß. […] Sorgen Sie nur dafür, dass sie frisch geduscht und gekämmt sind, bevor sie gehen. Die Leute werden von Ihnen Notiz nehmen.” (S. 97)

Abbildung F & W Publications

Das Buch wird trotzdem in meinem eigenen Bücherregal stehen bleiben, denn besonders die vielen Gartenhinweise und die zahlreichen Rezepte, die übrigens mit einem Label jeweils einer der beiden Autorinnen zugeordnet sind, haben es mir angetan. Es wird daher ein Buch sein, dass ich häufiger in die Hand nehmen werde.

amberlights Rezensionsportal

 Verlinkt bei Einab.

Über mich

Kreativtagebuch einer Kunsthistorikerin mit (Ehe)Mann, drei Schulkindern (01/2010, 07/2013 und 09/2017) im Projekt Vierseithof (*1768) in Dresden wohnend, gerne die Welt bereisend.
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