Hülle Mutterpass 3. Kind & Hebammenbetreuung 2017

Im Spätsommer unserer Familienplanungszeit erwarten wir ein Spätsommerkind und haben uns damit bewusst für das Drei-Gänge-Menü bei unserer geplanten Kinderanzahl entschieden. Bei der Tochter waren wir 2010 noch besonders “hungrig” auf das Abenteuer Kind. Der zweiten Gang musste erstmal zurückgegeben werden, aber dafür waren wir dann beim zweiten Versuch besonders zufrieden. Nun also noch ein Dessert, bei dem man sich ja immer ein bisschen fragt, ob es wirklich noch hinein passt. Nach einem Mädchen und einem Jungen wären wir zwar nicht mehr hungrig aufgestanden, aber so ein süßer, dritter Gang scheint uns genau richtig zu sein.

Tatsächlich haben wir aber bei keinem anderen unserer Kinder so sehr im Vorfeld überlegt. Der Wunsch – vor allem auch des Mannes – war zwar da, der Wohnraum ist nun mehr als ausreichend und selbst finanziell gesehen, waren unsere bisherigen beiden Kinder keine besondere Belastung, aber tatsächlich bin ich selbst nun nicht mehr so ganz jung und selbst bei meiner (befristeten) Arbeitsstelle schwanken Stühle und Zuständigkeitsbereiche schneller als einem lieb ist. Sich nun entschieden zu haben, fühlt sich aber gut und richtig an und wir werden uns im hoffentlich betagten Alter wohl niemals ärgern, dass wir es nicht gewagt haben. Es wird damit zwar noch ein bisschen fordernder und lauter im Familienalltag, aber bereits jetzt, schwankt die Kinderanzahl im Hause durch die 22 Hofkinder ja ohnehin.

Von meiner letzten Schwangerschaft trennen mich nun vier Jahre. Wer hier schon länger mitliest, kennt meine besondere Geburtsproblematiken und den intensiven Kontakt zu Hebammen. Natürlich bin ich auch 2014 auf die Straße gegangen. Eine andere Variante als eine geteilte Vorsorge kann und will ich mir gar nicht vorstellen. Diesmal hatte ich allerdings den Frauenarzt gewechselt, da durch den Umzug und der inzwischen für mich etwas zu intensive Wunsch nach Igel-Leistungen ohnehin eine Veränderung anstand. Womit ich allerdings nicht gerechnet hatte, war die Einstellung des “Neuen”, der tatsächlich eine geteilte Vorsorge komplett ablehnte und Schwangerschaften von vornherein pathologisierte.

Seiner Meinung nach, würden Hebammen keinerlei “medizinischen Nutzen” bringen und er könnte es nicht mit seinem Gewissen vereinbaren, wenn er mich nicht alle vier Wochen sehen würde. Eine Feindiagnostik wäre außerdem “sehr ratsam”. Ich könnte allerdings gerne zusätzlich zu einer Hebamme gehen. Ohnehin wäre er aber dafür, dass Hebammenleistungen komplett selbst von den Frauen zu bezahlen wären, die sich diesen medizinisch-unnötigen Zusatz leisten möchten. Ich selbst habe nun keine Probleme damit, dass ich diese Praxis mit dem von ihm vermittelten Gefühl verlassen habe, dass ich bei einer Hebammenbetreuung, das Leben meines ungeborenen Kindes aufs Spiel setzen würde – mir tun allerdings alle Schwangeren leid, die sich davon überzeugen lassen. Zusätzlich hat er selbst häufig genug auf seine eigenen wirtschaftlichen Aspekte hingewiesen – was für eine gesellschaftliche Entwicklung! Es würde nicht zu mir passen, wenn ich diese Aussagen einfach nur geschluckt hätte und immerhin weiß er nun, warum er seine neue “Patientin” sofort wieder verloren hat und ich beim nächsten Vorsorgetermin wieder bei einer Hebamme saß.

Nun aber endlich noch zur Nähgeschichte (falls wirklich jemand bis hierher liest). Genäht habe ich wie das letzte Mal nach der Hüllennähanleitung von Mit Nadel und Faden. Allerdings sind  mir diesmal die Innentaschen etwas zu schmal geraten. Die Stickmaschine zauberte eine Welt aus dem Stickdateien-Shop, wobei ich den Schriftzug mit den Jahreszahlen meiner bisherigen Schwangerschaften ersetzt habe. Vernäht wurde ein grüner Leinenstoff – wahrscheinlich vom Stoffmarkt 2012 – der eigentlich für die Hülle ein bisschen zu dick ist. Andererseits sieht es so ziemlich öko-mäßig aus und ich glaube, dass passt zu unserem dritten Kind ganz prima, denn diesmal werden wir noch ein bisschen mehr wissen, was uns wichtig ist.

Obwohl ich – bevor wir unser Spätsommerkind hoffentlich in den Armen halten dürfen – mit einem wohl eher ruhigen Geburtstagsfest ins nächste Lebensjahrzehnt mit der Vier am Anfang wechsle, gibt es auch diesmal keine Zusatzuntersuchungen, keine Feindiagnostik und (wenn es keine weiteren Indizien gibt) auch kein Zuckerbelastungstest. Bis zur Halbzeit werden es wohl auch nur drei Einträge im Mutterpass werden und das ist gut so. Diese Einstellung funktioniert natürlich nur, wenn man sich vorher eine klare Meinung zu den Konsequenzen gebildet hat. Wir nehmen nun auch unserer Nr. 3 so, wie wir sie zusammengebastelt haben, auch wenn wir uns, wie alle Eltern, natürlich über ein gesundes Kind freuen würden. Wir werden berichten.

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Rezension: Schnell geschnitzt für Küche und Garten: Grundlagen und 20 praktische Objekte zum Nachschnitzen

Das kleine Buch “Schnell geschnitzt für Küche und Garten: Grundlagen und 20 praktische Objekte zum Nachschnitzen“* aus dem Herbstprogramm des LV-Buch-Verlag gehört zu den Publikationen, bei denen man am liebsten sofort die vorgestellten Arbeiten selbst ausprobieren möchte. Wahrscheinlich liegt es auch an meiner Schweden-Affinität, aber der Autor Jögge Sundqvist stellt so schlichte und gleichzeitig farbenfrohe praktische Objekte vor, dass man sofort schnitzen können möchte.

Abbildung von LV-Buch

Vor zwei Jahren habe ich zwar mal ein Löffelschnitzset für Kinder von den Blogeinnahmen unterstützt, aber das wartet noch auf das richtige Alter unserer Kinder, bevor es verschenkt wird. Ich selbst habe aber (leider) noch nie geschnitzt. Damit kommt man auch gleich zur ersten Einschränkung bei diesem Buch, denn der Autor setzt im Vorwort klar voraus, dass man die Grundlagen des Schnitzes bereits beherrscht. Es folgt zwar eine Einführung zu den wichtigsten Schnitzgriffen, aber offensichtlich würde das zum Erlernen der Technik nicht ausreichen.

Abbildung von LV-Buch

Wenn man das Schnitzhandwerk halbwegs gelernt hat, bietet das Buch im Hauptteil ganz wunderbare, praktische Projekte. Da sind Butter- und Marmeladenmesser, Schneidebretter, Pflanzschilder aber auch Gardaroben, Kabelwickler und Etageren mit dabei. Farbenfroh werden die fertigen Stücke durch Leinölfarbe*.

Abbildung von LV-Buch

Wie man einer Begeisterung schon merkt, würde ich mir vieles für den eigenen Haushalt wünschen. Völlig unklar sind mir jedoch die Kartoffelspieße geblieben. Dazu liest man im Text “Ein Kartoffelkoch, der etwas auf sich hält, hat natürlich ein paar hübsche Kartoffelspieße in der Küche. Die Tagesform bestimmt die Wahl: Bin ich erfüllt von liebevoller Begeisterung oder eher ein Frankenstein oder vielleicht ein Katzenwerwolf?” (S. 41) Ich muss zugeben, dass ich keinen einzigen Kartoffelspieß in der Küche habe und noch nicht mal weiß, was man damit macht – die Kartoffeln anspießen, ob sie gar sind? Aufpicken, um die besser schälen zu können? Ist das vielleicht eine (mir in meiner Schwedenzeit unbekannt gebliebene) schwedische Besonderheit?

Abbildung von LV-Buch

Nach dem Hauptteil mit den 20 Projekten folgt eine Einführung zur Bearbeitung von Grünholz, das nicht trocknen muss, zum Bemalen und der Musterschnitzerei, wie dem Kerbschnitt. Ein rundherum gelungenes Buch.

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Über mich

Kreativtagebuch einer Kunsthistorikerin mit (Ehe)Mann, drei Schulkindern (01/2010, 07/2013 und 09/2017) im Projekt Vierseithof (*1768) in Dresden wohnend, gerne die Welt bereisend.
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