Mutterpasshülle fürs Geschwisterkind
Der schwierigste (Geburtstags)Wunsch des Tochterkindes war die klare Aussage “Ich will eine Schwester sein.” Dieser Idee waren wir zwar nicht abgeneigt, aber nach der Erfahrung im letzten Jahr, dass nicht jede bestätigte Schwangerschaft auch zu einem Geschwisterkind im Arm führt, war die Realisierung doch nicht so einfach, wie gedacht. Nun sieht’s es aber so aus, als wenn sich tatsächlich ein Sommersonnenkäferkind auf den Weg gemacht hat. Während ich beim Wintersonnenkäferkind noch nichtmal geahnt habe, dass mich die Hormone an die Nähmaschine ziehen könnten und ich von dieser Sucht nie mehr loskomme, sollte es diesmal natürlich auch eine selbstgenähte Mutterpasshülle geben.

Vernäht wurde zwei grüne Lieblingsstöffchen, die leider beide nur noch in homöopathischen Mengen vorhanden waren. Der dunkelgrüne Stoff ist am Anfang der Stoffsucht aus dem Handarbeitshaus in Gröbern zu mir gewandert und der feine frühlingsgrüne ist noch vom RevoluZzza-Workshop. Die Hülle passt zwar dank der Hüllennähanleitung von Mit Nadel und Faden ganz prima, aber die Füßchenstickdatei lässt das Endergebnis doch sehr in Richtung Nähunfall wandern. Gestickt wurde – nachdem mich die typischen Mutterpass-Fundstücke so überhaupt begeistern konnten – ein mühsam in den Weiten des Netzes gefundenes Freebie, das aber vollausgestickt nur streifenfrei auf den Stoff gekommen wäre, wenn der Untergrund ordentlich eingespannt gewesen wäre. Dazu reichte aber die Stoffgröße nicht …

So gibt es nun ordentlich Falten und auch den Verbindungsrand zwischen den beiden Stoffen hat es radikal nach unten gezogen, so dass man meinen könnte, ich wäre unfähig halbwegs ordentlich gerade zu nähen. Ich sehe diese Falten aber als Glücksbringer an, denn ehrlich gesagt, hätte ich diesmal nichts gegen ein richtig zerknautschtes Kind und eine lange Geburt. Das klingt jetzt wahrscheinlich recht seltsam, aber das Chefarzt-Gespräch ergab, dass meine Atonie III. Grades auf das überaus rasante auf die Welt purzeln des Tochterkindes zurückzuführen sein könnte. Auch wenn ich damit schon sehr persönlich geworden bin, können sich die Blogleser gerne schon jetzt darauf vorbereiten, dass ich mich im Sommer über jeden Daumendrücker freue. Die Vorstellung wieder in einer Situation zu sein, die zu den “häufigsten Ursachen mütterlicher Mortalität” gehört, ist – bei aller Vorfreude – alles andere als beruhigend. Glücklicherweise dauert es bis dahin ja noch eine Weile und wenn der vollgestopfte Alltag es zulässt, ist der Gedanke an das neue Leben noch ganz ungetrübt und schön …

3. Geburtstag: Pullover statt Shirt
Für unser Wintersonnenkäferkind habe ich dieses Jahr beschlossen, kein Geburtstagsshirt sondern einen Geburtstagspullover zu nähen, denn die Auswahl an wärmenden Oberteilen, die keine viel zu kurzen Arme haben, ist ziemlich geschrumpft. Außerdem wartet der Skive-Schnitt von Schnittbox schon einige Zeit auf seinen Einsatz. Auf der nigelnagelneuen Homepage der Schnittbox-Macherin konnte ich übrigens ganz überraschend die probegenähte Espoo-Mütze entdeckten. Das freut! Genau so erfreut, hat das sehr detaillierte E-Book, denn damit wurde der Pullover zwar ohne Kapuze, aber dafür mit Maulwurfstaschen ohne Probleme unter der Nadel hervorgezaubert.

Die Applikationszahl von kunterbuntdesign wurde diesmal auf zwei Stöffchen genäht, die für das Tochterkind eigentlich nicht die erste Wahl gewesen wäre, aber im Gegensatz zu meterhoch gestapelten Baumwollstöffchen ist der Fleece und Jerseybereich sehr eingeschränkt. So wurde ein kuschelweiches Stöffchen von Extremtextil, das ursprünglich für mich vorgesehen war und ein Rest orangfarbener Fleece aus den Nähanfängenunter die Nadel geschoben. Richtig zufrieden bin ich bei der Stoffwahl eigentlich nur mit dem bei Kapuunerbeuteten Jersey, der für die Tasche und die Applikation verwendet wurde. Der Bündchenstoff war ein Schnäppchen vom Stoffmarkt, bei dem man ziemlich um bereits vorhandene Fehlstellen herumschneiden muss. Merknotiz an mich selbst für den nächsten Stoffmarkt in wenigen Wochen: Augen auf beim Bündchenkauf!

Insgesamt überzeugt der Schnitt trotz der wenig fröhlichen Farbwahl am Kind, das vor allem von der Möglichkeit in der Maiulwurfstasche die Hände berühren zu können, fasziniert ist. So steht sie nun immer öfter mit Händen in den Taschen – und mich dabei schon an die noch recht ferne ich-steh-mal-cool-da-Pubertätszeit erinnernd – in der Gegend rum … Damit der Stoffkauftopfwieder ein bisschen mehr gefüllt wird und ich mich mit kuschligen Stöffchen in Kinderfarben eindecken kann, dürft ihr gerne eure ohnehin anstehenden Amazon-Bestellungen über diesen link auslösen. Die Blogwerbungskritiker bitte ich den letzten Satz einfach zu überlesen … 😉













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